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Hellblazer - Erbsünde


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Rezension von

Christopher Bünte

Hellblazer - ErbsĂŒnde John Constantine ist Brite und trĂ€gt einen schmutzigen Trenchcoat. Er ist Kettenraucher, ein notorischer EinzelgĂ€nger und ein Spieler. Arroganz und Sarkasmus zeichnen ihn aus. UnzĂ€hlige Male spazierte er auf den Pfaden zwischen Himmel und Hölle, tanzte am Rande des Vulkans. Seine Gegenspieler sind manchmal DĂ€monen, manchmal Erzengel. Öfter hat er es jedoch mit Seinesgleichen zu tun, mit Menschen. Die Welt von Hellblazer ist wie ein Blick hinter die Kulissen der Wirklichkeit. Seit er in seiner Jugend begann, sich mit Magie zu beschĂ€ftigen, wandelt die Hauptfigur John Constantine auf Wegen fernab der normalen Welt. Lust am Risiko und der Wunsch nach Macht haben ihn dazu getrieben, in jungen Jahren die dunkle Kunst der Magie zu erlernen. Inzwischen ist er ein reumĂŒtiger SĂŒnder, ein Magier, der am eigenen Leib erfahren hat, was ĂŒberirdische Macht anrichten kann. Auf seinem Weg ist er einsam geworden. RegelmĂ€ĂŸig tauchen die Geister von toten Freunden auf und verfluchen ihn. John versucht sich einzureden, nichts mit ihrem UnglĂŒck zu tun zu haben und streitet jede Schuld ab. Inzwischen ist sein einziger zuverlĂ€ssiger Wegbegleiter ein schlechtes Gewissen. In Deutschland erscheinen John Constantines Abenteuer im Verlag Schreiber und Leser. In der Gesamtausgabe ErbsĂŒnde sind die ersten neun Hefte der Hellblazer-Reihe zusammengefasst. Obwohl es sich um eine Reihe von Einzelgeschichten handelt, lassen sich die Episoden einander zuordnen und in Zusammenhang bringen. Die ersten beiden Hefte drehen sich um Freundschaft, Gier und falsche Entscheidungen. Gary Lester, ein alter Freund von Constantine, taucht plötzlich in der Londoner Wohnung des Magiers auf. Als John ihn findet, ist Gary ĂŒber und ĂŒber mit Insekten bedeckt. Ein summender Alptraum, dem der Magier pragmatisch entgegen tritt. Er lĂ€uft ins nĂ€chste GeschĂ€ft und kauft sechs Dosen Insektenspray. Nachdem die zuckenden Tierchen zu Tausenden den Boden von Johns Badezimmer bedecken, will er wissen, was los ist. Gary ist verzweifelt und braucht dringend Hilfe. Er hat sich mit finsteren MĂ€chten eingelassen. Wie es scheint, zog er bei einem Aufenthalt in Tanger die Aufmerksamkeit des HungerdĂ€mons Mnemoth auf sich. Johns Nachforschungen fĂŒhren ihn zunĂ€chst nach Afrika, dem Ursprung allen Übels, dann nach Amerika. In New York angekommen, erschöpft vom Jetlag und mit Gary im Schlepptau bittet er den berĂŒhmten Voodoo-Meister Papa Midnite um Rat und Hilfe. Schnell zeigt sich, dass Mnemoth bereits angefangen hat, seine FĂŒhler auszustrecken. Von Lester beschworen feiert der DĂ€mon in der Metropole seine Ankunft. Einzelpersonen kommen in die Schlagzeilen, weil sie unersĂ€ttlichen Hunger verspĂŒren und daran zugrunde gehen. Ein Postbeamter stopft wie ein Besessener Essen in sich hinein, ein Juwelier frisst Edelsteine, ein Passant durchbricht das Schaufenster einer Fleischerei. Um das drohende Unheil aufzuhalten, hecken Midnite und Constantine einen teuflischen Plan aus, fĂŒr den Gary Lester den Preis zu zahlen hat. (1: Hunger, 2: Festessen mit Freunden) Heft 3 schildert, wie der DĂ€mon Blathoxi versucht, mit einer Armee von dĂ€monischen Juppies Seelen fĂŒr die Hölle zu gewinnen. Die Geschichte spielt zur Zeit Thatchers und ist eine Parodie auf junge Finanzleute, die rĂŒcksichtslos das schnelle Geld machen wollen. (3: Going for it) Im Mittelpunkt der Hefte 4 bis 9 steht die Auseinandersetzung zwischen der Damnation Army und den Erweckungskreuzrittern. Erstgenannte Gruppe wird von dem DĂ€monen Nergal angefĂŒhrt und lebt unter der Erde in der Kanalisation. Letztgenannte ist eine Sekte von christlichen Fanatikern, die im Fernsehen Bibeln verkaufen und Seelenheil versprechen. Nur langsam wird Constantine auf den Zwist zwischen den Gruppen des Himmels und der Hölle aufmerksam. SpĂ€testens, als seine Nichte Gemma entfĂŒhrt wird und er miterleben muss, wie ein kleines Dorf von Geistersoldaten heimgesucht wird, kann er sich der Sache nicht mehr entziehen. (4: Warte auf den Richtigen, 5: Wenn Johnny in die Heimat marschiert, 6: Extreme Vorurteile, 7: Der Geist in der Maschine, 8: Intensivbehandlung, 9: Auf dem Weg zur Hölle) John Ridgway und Alfredo Alcala zeichnen die Welt von John Constantine recht grob, hauptsĂ€chlich mit dunklen Farben. Die Darstellungen entsprechen oft einer halbnahen oder einer nahen Einstellung, was nur wenig Abwechslung bringt. Ein paar mehr Details und Totalen hĂ€tten sicherlich nicht geschadet. VielfĂ€ltiger kommt die Seitenaufteilung daher. Keine geordneten Panels, sondern zerrissene, gestĂŒckelte oder zerbrochene Bilderfolgen durchziehen das Heft. Die Geschichten von Jamie Delano sind von recht unterschiedlicher QualitĂ€t. Die Teile ĂŒber den HungerdĂ€mon Mnemoth, Papa Midnite, Gemmas EntfĂŒhrung und die Geistersoldaten gehören sicherlich zum Lesenswertesten, was die Hellblazer-Reihe zu bieten hat. Fesseln diese Episoden den Leser von Anfang bis Ende, so sind andere Passagen leider scheußlich langatmig geraten. Man spĂŒrt, dass die Macher noch auf der Suche nach dem Stil und der Sprache der neu entstandenen Reihe waren. AusflĂŒge in Computerwelten und Verweise auf Superhelden wirken aus heutiger Sicht in der Hellblazer-Reihe merkwĂŒrdig und beinahe lĂ€cherlich. Trotz holpernder Spannung und gelegentlichen Fehltritten war ErbsĂŒnde ein solider Start. Inzwischen ist John Constantine angekommen bei den Autoren, den Zeichnern und den Lesern. Der Verlag DC Vertigo hat mit Hellblazer eine Horror-Reihe erster GĂŒte geschaffen, die zum GlĂŒck bis heute weitergefĂŒhrt wird.

John Constantine ist Brite und trĂ€gt einen schmutzigen Trenchcoat. Er ist Kettenraucher, ein notorischer EinzelgĂ€nger und ein Spieler. Arroganz und Sarkasmus zeichnen ihn aus. UnzĂ€hlige Male spazierte er auf den Pfaden zwischen Himmel und Hölle, tanzte am Rande des Vulkans. Seine Gegenspieler sind manchmal DĂ€monen, manchmal Erzengel. Öfter hat er es jedoch mit Seinesgleichen zu tun, mit Menschen.

weitere Rezensionen von Christopher BĂŒnte

#
rezensiert seit
Buchtitel
4
31.10.2006
5
02.07.2006

Die Welt von Hellblazer ist wie ein Blick hinter die Kulissen der Wirklichkeit. Seit er in seiner Jugend begann, sich mit Magie zu beschĂ€ftigen, wandelt die Hauptfigur John Constantine auf Wegen fernab der normalen Welt. Lust am Risiko und der Wunsch nach Macht haben ihn dazu getrieben, in jungen Jahren die dunkle Kunst der Magie zu erlernen. Inzwischen ist er ein reumĂŒtiger SĂŒnder, ein Magier, der am eigenen Leib erfahren hat, was ĂŒberirdische Macht anrichten kann. Auf seinem Weg ist er einsam geworden. RegelmĂ€ĂŸig tauchen die Geister von toten Freunden auf und verfluchen ihn. John versucht sich einzureden, nichts mit ihrem UnglĂŒck zu tun zu haben und streitet jede Schuld ab. Inzwischen ist sein einziger zuverlĂ€ssiger Wegbegleiter ein schlechtes Gewissen.

In Deutschland erscheinen John Constantines Abenteuer im Verlag Schreiber und Leser. In der Gesamtausgabe ErbsĂŒnde sind die ersten neun Hefte der Hellblazer-Reihe zusammengefasst. Obwohl es sich um eine Reihe von Einzelgeschichten handelt, lassen sich die Episoden einander zuordnen und in Zusammenhang bringen.

Die ersten beiden Hefte drehen sich um Freundschaft, Gier und falsche Entscheidungen. Gary Lester, ein alter Freund von Constantine, taucht plötzlich in der Londoner Wohnung des Magiers auf. Als John ihn findet, ist Gary ĂŒber und ĂŒber mit Insekten bedeckt. Ein summender Alptraum, dem der Magier pragmatisch entgegen tritt. Er lĂ€uft ins nĂ€chste GeschĂ€ft und kauft sechs Dosen Insektenspray. Nachdem die zuckenden Tierchen zu Tausenden den Boden von Johns Badezimmer bedecken, will er wissen, was los ist.

Gary ist verzweifelt und braucht dringend Hilfe. Er hat sich mit finsteren MĂ€chten eingelassen. Wie es scheint, zog er bei einem Aufenthalt in Tanger die Aufmerksamkeit des HungerdĂ€mons Mnemoth auf sich. Johns Nachforschungen fĂŒhren ihn zunĂ€chst nach Afrika, dem Ursprung allen Übels, dann nach Amerika. In New York angekommen, erschöpft vom Jetlag und mit Gary im Schlepptau bittet er den berĂŒhmten Voodoo-Meister Papa Midnite um Rat und Hilfe.

Schnell zeigt sich, dass Mnemoth bereits angefangen hat, seine FĂŒhler auszustrecken. Von Lester beschworen feiert der DĂ€mon in der Metropole seine Ankunft. Einzelpersonen kommen in die Schlagzeilen, weil sie unersĂ€ttlichen Hunger verspĂŒren und daran zugrunde gehen. Ein Postbeamter stopft wie ein Besessener Essen in sich hinein, ein Juwelier frisst Edelsteine, ein Passant durchbricht das Schaufenster einer Fleischerei. Um das drohende Unheil aufzuhalten, hecken Midnite und Constantine einen teuflischen Plan aus, fĂŒr den Gary Lester den Preis zu zahlen hat. (1: Hunger, 2: Festessen mit Freunden)

Heft 3 schildert, wie der DĂ€mon Blathoxi versucht, mit einer Armee von dĂ€monischen Juppies Seelen fĂŒr die Hölle zu gewinnen. Die Geschichte spielt zur Zeit Thatchers und ist eine Parodie auf junge Finanzleute, die rĂŒcksichtslos das schnelle Geld machen wollen. (3: Going for it)

Im Mittelpunkt der Hefte 4 bis 9 steht die Auseinandersetzung zwischen der Damnation Army und den Erweckungskreuzrittern. Erstgenannte Gruppe wird von dem DĂ€monen Nergal angefĂŒhrt und lebt unter der Erde in der Kanalisation. Letztgenannte ist eine Sekte von christlichen Fanatikern, die im Fernsehen Bibeln verkaufen und Seelenheil versprechen. Nur langsam wird Constantine auf den Zwist zwischen den Gruppen des Himmels und der Hölle aufmerksam. SpĂ€testens, als seine Nichte Gemma entfĂŒhrt wird und er miterleben muss, wie ein kleines Dorf von Geistersoldaten heimgesucht wird, kann er sich der Sache nicht mehr entziehen. (4: Warte auf den Richtigen, 5: Wenn Johnny in die Heimat marschiert, 6: Extreme Vorurteile, 7: Der Geist in der Maschine, 8: Intensivbehandlung, 9: Auf dem Weg zur Hölle)

John Ridgway und Alfredo Alcala zeichnen die Welt von John Constantine recht grob, hauptsĂ€chlich mit dunklen Farben. Die Darstellungen entsprechen oft einer halbnahen oder einer nahen Einstellung, was nur wenig Abwechslung bringt. Ein paar mehr Details und Totalen hĂ€tten sicherlich nicht geschadet. VielfĂ€ltiger kommt die Seitenaufteilung daher. Keine geordneten Panels, sondern zerrissene, gestĂŒckelte oder zerbrochene Bilderfolgen durchziehen das Heft.

Die Geschichten von Jamie Delano sind von recht unterschiedlicher QualitĂ€t. Die Teile ĂŒber den HungerdĂ€mon Mnemoth, Papa Midnite, Gemmas EntfĂŒhrung und die Geistersoldaten gehören sicherlich zum Lesenswertesten, was die Hellblazer-Reihe zu bieten hat. Fesseln diese Episoden den Leser von Anfang bis Ende, so sind andere Passagen leider scheußlich langatmig geraten. Man spĂŒrt, dass die Macher noch auf der Suche nach dem Stil und der Sprache der neu entstandenen Reihe waren. AusflĂŒge in Computerwelten und Verweise auf Superhelden wirken aus heutiger Sicht in der Hellblazer-Reihe merkwĂŒrdig und beinahe lĂ€cherlich. Trotz holpernder Spannung und gelegentlichen Fehltritten war ErbsĂŒnde ein solider Start. Inzwischen ist John Constantine angekommen bei den Autoren, den Zeichnern und den Lesern. Der Verlag DC Vertigo hat mit Hellblazer eine Horror-Reihe erster GĂŒte geschaffen, die zum GlĂŒck bis heute weitergefĂŒhrt wird.

geschrieben am 05.09.2005 | 804 Wörter | 4743 Zeichen

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