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Sieben minus eins


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Sieben minus eins Dass mich ein Roman, selbst ein Kriminalroman so packt, dass ich ihn an zwei Abenden komplett durchlese, ist seit Stieg Larssons Trilogie ĂŒber Lisbeth Salander nicht mehr vorgekommen. Arne Dahl jedoch hat es mit diesem Roman geschafft: ich bin ganz begeistert. Man kann von der Geschichte nur wenig preisgeben, um nicht die Spannung und vor allem die vielen Volten, TĂ€uschungen und GegentĂ€uschungen vorwegzunehmen. Deshalb nur ein paar rudimentĂ€re Informationen: Sam Berger ist ein Kriminalkommissar in Stockholm, der bei seinem bald in den Ruhestand zu verabschiedenden Chef Allan nicht nur gute Karten hat ob seiner mitunter scheinbar unorthodoxen Denk- und Ermittlungsmethoden. Zudem lehnt es Allan ganz der ehernen sozialdemokratischen Doktrin folgend ab, in Schweden Serienmörder zu haben. Nun aber scheint es so, dass Sam einem solchen auf der Spur ist und diese These auch nicht verschweigt. Zuerst geht es nur um ein entfĂŒhrtes fĂŒnfzehnjĂ€hriges MĂ€dchen, aber nach und nach kommen Details ans Licht, die zu weiteren potentiellen Opfern fĂŒhren. Sam und seine Kollegin DĂ©sirĂ©, von ihm Deer genannt, wohl auch wegen ihrer schönen Rehaugen, fĂŒhren PuzzelstĂŒcke zusammen und stoßen auf einmal auf eine VerdĂ€chtige. Schon deren Festnahme bringt ungewöhnliche UmstĂ€nde mit sich, das Verhör dann umso mehr und ab dann lĂ€uft alles irgendwie ganz anders als geplant und vor allem ganz anders als vom Leser gedacht. Immer mehr und neue Details kommen ans Licht, die auch die persönliche Vergangenheit Bergers betreffen. Spiel und Gegenspiel, List und Gegenlist und das Gleichgewicht starker Charaktere und kluger Geister beherrschen den dramatischen Showdown, der zu einem fulminanten Ende samt Cliffhanger fĂŒhrt. Der Roman ist brillant, was den Spannungsaufbau und die HinfĂŒhrung auf das scheinbar klare Ziel angeht. Der Leser erwartet stĂ€ndig neue BrutalitĂ€ten und muss dann erstaunt feststellen, dass sich vieles aber nur im Kopf abspielt: in dem der Ermittler und im Kopf des Lesers, was eine beeindruckende Leistung des Autors ist. Die RealitĂ€t hat dann immer neue Überraschungen bereit, was zu richtiger LektĂŒregier fĂŒhrt. Das einzige Manko, das ich dem Roman attestieren muss, ist die relative NĂ€he zu bestimmten Handlungsmustern bzw. Figurtypen, die schon bei Stieg Larsson fĂŒr Furore und die nötigen GegensĂ€tze sorgten: hier die brav-biedere Kriminalpolizei gegen den undurchsichtigen und technisch durchorganisierten Inlandsgeheimdienst SĂ€po mit halblegalen „externen“ Mitarbeitern, denen das Gesetz erst einmal egal ist. Schon das kennt man von Larsson. Noch extremer wird es aber dann mit dem eigentlichen Hintermann der Deliktsserie: BezĂŒge zu auslĂ€ndischen MilitĂ€rs und Geheimdiensten, scheinbare Unantastbarkeit bei Ă€ußerster BrutalitĂ€t und alles im UngefĂ€hren. Das macht den Roman nicht schlechter, aber man hat bisweilen den Eindruck, ein dĂ©jĂ  vu zu haben. Trotzdem das ganz klare Fazit: spannend, lesenswert, bitte mehr davon.

Dass mich ein Roman, selbst ein Kriminalroman so packt, dass ich ihn an zwei Abenden komplett durchlese, ist seit Stieg Larssons Trilogie ĂŒber Lisbeth Salander nicht mehr vorgekommen. Arne Dahl jedoch hat es mit diesem Roman geschafft: ich bin ganz begeistert.

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Man kann von der Geschichte nur wenig preisgeben, um nicht die Spannung und vor allem die vielen Volten, TĂ€uschungen und GegentĂ€uschungen vorwegzunehmen. Deshalb nur ein paar rudimentĂ€re Informationen: Sam Berger ist ein Kriminalkommissar in Stockholm, der bei seinem bald in den Ruhestand zu verabschiedenden Chef Allan nicht nur gute Karten hat ob seiner mitunter scheinbar unorthodoxen Denk- und Ermittlungsmethoden. Zudem lehnt es Allan ganz der ehernen sozialdemokratischen Doktrin folgend ab, in Schweden Serienmörder zu haben. Nun aber scheint es so, dass Sam einem solchen auf der Spur ist und diese These auch nicht verschweigt. Zuerst geht es nur um ein entfĂŒhrtes fĂŒnfzehnjĂ€hriges MĂ€dchen, aber nach und nach kommen Details ans Licht, die zu weiteren potentiellen Opfern fĂŒhren. Sam und seine Kollegin DĂ©sirĂ©, von ihm Deer genannt, wohl auch wegen ihrer schönen Rehaugen, fĂŒhren PuzzelstĂŒcke zusammen und stoßen auf einmal auf eine VerdĂ€chtige. Schon deren Festnahme bringt ungewöhnliche UmstĂ€nde mit sich, das Verhör dann umso mehr und ab dann lĂ€uft alles irgendwie ganz anders als geplant und vor allem ganz anders als vom Leser gedacht. Immer mehr und neue Details kommen ans Licht, die auch die persönliche Vergangenheit Bergers betreffen. Spiel und Gegenspiel, List und Gegenlist und das Gleichgewicht starker Charaktere und kluger Geister beherrschen den dramatischen Showdown, der zu einem fulminanten Ende samt Cliffhanger fĂŒhrt.

Der Roman ist brillant, was den Spannungsaufbau und die HinfĂŒhrung auf das scheinbar klare Ziel angeht. Der Leser erwartet stĂ€ndig neue BrutalitĂ€ten und muss dann erstaunt feststellen, dass sich vieles aber nur im Kopf abspielt: in dem der Ermittler und im Kopf des Lesers, was eine beeindruckende Leistung des Autors ist. Die RealitĂ€t hat dann immer neue Überraschungen bereit, was zu richtiger LektĂŒregier fĂŒhrt.

Das einzige Manko, das ich dem Roman attestieren muss, ist die relative NĂ€he zu bestimmten Handlungsmustern bzw. Figurtypen, die schon bei Stieg Larsson fĂŒr Furore und die nötigen GegensĂ€tze sorgten: hier die brav-biedere Kriminalpolizei gegen den undurchsichtigen und technisch durchorganisierten Inlandsgeheimdienst SĂ€po mit halblegalen „externen“ Mitarbeitern, denen das Gesetz erst einmal egal ist. Schon das kennt man von Larsson. Noch extremer wird es aber dann mit dem eigentlichen Hintermann der Deliktsserie: BezĂŒge zu auslĂ€ndischen MilitĂ€rs und Geheimdiensten, scheinbare Unantastbarkeit bei Ă€ußerster BrutalitĂ€t und alles im UngefĂ€hren. Das macht den Roman nicht schlechter, aber man hat bisweilen den Eindruck, ein dĂ©jĂ  vu zu haben.

Trotzdem das ganz klare Fazit: spannend, lesenswert, bitte mehr davon.

geschrieben am 05.10.2016 | 433 Wörter | 2556 Zeichen

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