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Made in Germany – Die starken Seiten der deutschen Wirtschaft


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Rezension von

Gérard Bökenkamp

Made in Germany – Die starken Seiten der deutschen Wirtschaft Wie der Titel sagt, geht es um die "starken Seiten der deutschen Wirtschaft." Es geht dem Autor darum, Optimismus zu verbreiten und das wachsende Krisenbewusstsein als "eingebildete Krankheit" zu entlarven. Preuß zitiert Peter Bofingers optimistische Einschätzungen und verwirft die Krisentheorien von Sinn und Steingart. In seinen eigenen Lösungsansätzen folgt Preuß jedoch nicht Bofingers Nachfragetheorie, sondern bietet ein Rezept an, das sich von dem der "neoliberalen" Standortkritiker wenig unterscheidet. Er fordert Entbürokratisierung, einen staatlich gestützten Niedriglohnsektor, mehr Investitionen in Bildung, eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung. Nach seiner Einschätzung sind Staatsanteil und Lohnkosten zu hoch. Das ist sicher alles nicht falsch, aber auch nicht neu und nicht originell. Dass der Standort und Arbeitsmarkt Deutschland keine fundamentalen Probleme hat, kann Preuß nicht belegen. Aber man muss ausdrücklich die Stärke des Buches herausstellen. Diese Stärke liegt im erzählen, im erzählen vieler fulminanter Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft. Fazit: Auf unsere Grundlagenforschung und unseren Export orientierten Mittelstand ist Verlass! Das Vierergespann aus Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibnitz-Gemeinschaft und Fraunhofer-Gesellschaft bilden ein wissenschaftliches Netzwerk, das international seinesgleichen sucht. Die Spitze der Bundesländer, die eine wissenschaftsfreundliche Politik betreiben, bilden, wenig erstaunlich, Bayern und Baden-Württemberg. Es sei Bayern, dem es zu danken sei, dass die Biotechnologie trotz Vorbehalten in Deutschland inzwischen ihren wichtigsten Standort noch vor Großbritannien in Deutschland gefunden habe. Preuß stellt in diesem Zusammenhang die Liste der Fraunhofer-Gesellschaft von Produkten und Technologien vor, die in Deutschland Wohlstand und Arbeitsplätze sichern können. Spannend sich auch die Unternehmens- und Unternehmerprofile, die Preuß vorstellt. In der deutschen Wirtschaft finden sich ausgeprägte Persönlichkeiten, wie wir sie inzwischen in Politik und Medien vergeblich suchen. Da ist Utz Claassen, der Mann mit Goldkettchen und bunter Krawatte, der ein gefährdetes Unternehmen nach dem anderen saniert; da ist Wolfgang Grupp (genau! Der aus der Werbung mit dem Affen.), der auf einen Butler mit weißen Handschuhen nicht verzichten will, es geschafft hat, 1200 Arbeitplätze in der Textilbranche (!) zu sichern und in seinem Geschäft jene familienartige Struktur erhalten hat, die man heute für einen Mythos aus der deutschen Industriegeschichte hält. In Dresden befindet sich inzwischen das größte Mikroelektronikzentrum Europas, Playmobil produziert den größten Teil seiner Spielsachen, mit dem Kinder aus ganz Europa aufwachsen, in der Nähe von Nürnberg, die Firma Harting ist Weltmarktführer für industrielle Steckverbindungen, die Meyer Werft in Papenburg hält 20 Prozent beim Bau von Kreuzfahrtschiffen, usw. Wer Preuß ließt, versteht, warum Deutschland trotz aller Schwierigkeiten Exportweltmeister ist. Das Buch vermittelt starke Eindrücke über die deutsche Wirtschaft, die den Enthusiasmus zu vermitteln vermögen, die das Land so dringend braucht. Sollte es, man kann es ja zu dem Zeitpunkt der Niederschrift der Rezension nicht ausschließen, den Deutschen nicht gelingen Weltmeister zu werden, so empfehle ich den Griff zu "Made in Germany." Es kann in diesem Fall möglichen Depressionen und Selbstzweifel vorbeugen.

Wie der Titel sagt, geht es um die "starken Seiten der deutschen Wirtschaft." Es geht dem Autor darum, Optimismus zu verbreiten und das wachsende Krisenbewusstsein als "eingebildete Krankheit" zu entlarven. Preuß zitiert Peter Bofingers optimistische Einschätzungen und verwirft die Krisentheorien von Sinn und Steingart. In seinen eigenen Lösungsansätzen folgt Preuß jedoch nicht Bofingers Nachfragetheorie, sondern bietet ein Rezept an, das sich von dem der "neoliberalen" Standortkritiker wenig unterscheidet. Er fordert Entbürokratisierung, einen staatlich gestützten Niedriglohnsektor, mehr Investitionen in Bildung, eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung. Nach seiner Einschätzung sind Staatsanteil und Lohnkosten zu hoch. Das ist sicher alles nicht falsch, aber auch nicht neu und nicht originell. Dass der Standort und Arbeitsmarkt Deutschland keine fundamentalen Probleme hat, kann Preuß nicht belegen.

Aber man muss ausdrücklich die Stärke des Buches herausstellen. Diese Stärke liegt im erzählen, im erzählen vieler fulminanter Erfolgsgeschichten der deutschen Wirtschaft. Fazit: Auf unsere Grundlagenforschung und unseren Export orientierten Mittelstand ist Verlass!

Das Vierergespann aus Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibnitz-Gemeinschaft und Fraunhofer-Gesellschaft bilden ein wissenschaftliches Netzwerk, das international seinesgleichen sucht. Die Spitze der Bundesländer, die eine wissenschaftsfreundliche Politik betreiben, bilden, wenig erstaunlich, Bayern und Baden-Württemberg. Es sei Bayern, dem es zu danken sei, dass die Biotechnologie trotz Vorbehalten in Deutschland inzwischen ihren wichtigsten Standort noch vor Großbritannien in Deutschland gefunden habe. Preuß stellt in diesem Zusammenhang die Liste der Fraunhofer-Gesellschaft von Produkten und Technologien vor, die in Deutschland Wohlstand und Arbeitsplätze sichern können.

Spannend sich auch die Unternehmens- und Unternehmerprofile, die Preuß vorstellt. In der deutschen Wirtschaft finden sich ausgeprägte Persönlichkeiten, wie wir sie inzwischen in Politik und Medien vergeblich suchen. Da ist Utz Claassen, der Mann mit Goldkettchen und bunter Krawatte, der ein gefährdetes Unternehmen nach dem anderen saniert; da ist Wolfgang Grupp (genau! Der aus der Werbung mit dem Affen.), der auf einen Butler mit weißen Handschuhen nicht verzichten will, es geschafft hat, 1200 Arbeitplätze in der Textilbranche (!) zu sichern und in seinem Geschäft jene familienartige Struktur erhalten hat, die man heute für einen Mythos aus der deutschen Industriegeschichte hält. In Dresden befindet sich inzwischen das größte Mikroelektronikzentrum Europas, Playmobil produziert den größten Teil seiner Spielsachen, mit dem Kinder aus ganz Europa aufwachsen, in der Nähe von Nürnberg, die Firma Harting ist Weltmarktführer für industrielle Steckverbindungen, die Meyer Werft in Papenburg hält 20 Prozent beim Bau von Kreuzfahrtschiffen, usw. Wer Preuß ließt, versteht, warum Deutschland trotz aller Schwierigkeiten Exportweltmeister ist.

Das Buch vermittelt starke Eindrücke über die deutsche Wirtschaft, die den Enthusiasmus zu vermitteln vermögen, die das Land so dringend braucht. Sollte es, man kann es ja zu dem Zeitpunkt der Niederschrift der Rezension nicht ausschließen, den Deutschen nicht gelingen Weltmeister zu werden, so empfehle ich den Griff zu "Made in Germany." Es kann in diesem Fall möglichen Depressionen und Selbstzweifel vorbeugen.

geschrieben am 16.06.2006 | 452 Wörter | 2992 Zeichen

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