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Grand Prix: Der neunte Fall für Bruno, Chef de police


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Grand Prix: Der neunte Fall für Bruno, Chef de police Rechtzeitig, um im Gepäck für den Sommerurlaub seinen Platz zu finden, erscheint der neunte Fall von Bruno, dem Dorfpolizisten aus dem Périgord in Frankreich. Eine lockere, flüssige Lektüre erlaubt der routinierte Schreibstil von Martin Walker, dessen Liebe für den Landstrich aus jedem Buchstaben spricht. Wie in allen Bänden zuvor begleitet der Leser Bruno in seinem Alltag, der diesmal im Frühherbst wie immer von den üblichen Beschäftigungen Bruno’s geprägt ist: Im Gemüsegarten arbeiten, die Hühner versorgen, in Begleitung seines Hundes ausgedehnte Ausritte durch den Wald unternehmen und mit Freunden gemeinsam kochen. Diese warm gezeichneten Zwischenepisoden sind es, die als Konstante in Walkers Bruno-Reihe so entspannen. Doch trotz der Beschaulichkeit des Périgord, ist im kleinen Städtchen Saint Denis, in dem Bruno als Dorfpolizist über Recht und Ordnung wacht, erstaunlich viel los. Erfreulicher Weise diesmal allerdings ohne James Bond-Einlagen – wenngleich dennoch natürlich mit einem Mord. Es ist immer wieder erstaunlich, was für groß angelegte kriminelle Eskapaden sich gerade das beschauliche Fleckchen Saint Denis aussuchen – doch wäre der Krimi natürlich wenig spannend, würden immer nur natürlich Umstände zum Tod führen, so dass diese künstlerische Extravaganz verziehen sein mag. Der neunte Fall dreht sich um einen berühmten Oldtimer, ein Bugatti von unschätzbarem Wert. Eine in Saint Denis veranstaltete Rallye zieht Sammler mit zwielichtigem Hintergrund an, die auf der Suche nach dem berühmten Auto über Leichen gehen und auch im Fokus der Ermittlungen von Europol stehen. Tatsächlich schafft es Walker bis zum Schluss die Spannung zu halten und den Leser über die Täter im Unklaren zu lassen. Ebenso spannend zu lesen ist die wieder exakt recherchierte kleine Geschichtsstunde über Geschehnisse im Périgord der Vor- und Nachkriegszeit, die typisch sind für Walker und neben den französischen Kochrezepten einen Mehrwert des Buches darstellen. Erfreulich sind einige Rahmenhandlungen, die wohl näher an der tatsächlichen Arbeit eines Dorfpolizisten sind: So verhilft Bruno einem straffällig gewordenen Jugendlichen mit der Vermittlung eines Nebenjobs auf dem Reiterhof zurück auf den richtigen Weg. Etwas altertümlich sind allerdings die Erziehungsvorstellungen von Walker, der Bruno mit einem Freund des Jugendlichen darüber fröhlich sinnieren lässt, wie sehr dessen Vater ihn einmal verprügelt habe, als er selbst eine Jugendsünde beging. Dass Prügel nicht schaden und darüber gelacht wird, dass Väter einen „ordentlichen Zug im Arm“ haben (S.161), hinterlässt keinen guten Beigeschmack und schmälert den Beifall für die sonstigen sehr sinnvollen Maßnahmen, die Bruno in seiner Sorge um die Jugendlichen startet. Die treuen Leser der Bruno-Reihe hätten sich wohl gewünscht, dass sein Liebesleben in geordnetere Bahnen gelenkt wird, doch trotz der plastischen Beschreibungen seiner neuen Eroberungen im neunten Band und Bezügen zu den vorherigen Liebschaften in vorangegangenen Bänden, bleibt Bruno am Ende weiterhin Single mit großen Wunsch nach einer Familie. Genügend Potential also für Folgeromane! Auch der neunte Fall von Bruno ist ein wunderbar dahin plätscherndes Büchlein von ungeheurem Detailreichtum (manchmal etwas ausufernd, wenn man sogar erfährt, dass sechs Lose der Tombola fünf Euro kosten… (S.36)), das eine entspannte Lektüre verspricht, die Lust auf den zehnten Fall des sympathischen französischen Dorfpolizisten weckt!

Rechtzeitig, um im Gepäck für den Sommerurlaub seinen Platz zu finden, erscheint der neunte Fall von Bruno, dem Dorfpolizisten aus dem Périgord in Frankreich. Eine lockere, flüssige Lektüre erlaubt der routinierte Schreibstil von Martin Walker, dessen Liebe für den Landstrich aus jedem Buchstaben spricht. Wie in allen Bänden zuvor begleitet der Leser Bruno in seinem Alltag, der diesmal im Frühherbst wie immer von den üblichen Beschäftigungen Bruno’s geprägt ist: Im Gemüsegarten arbeiten, die Hühner versorgen, in Begleitung seines Hundes ausgedehnte Ausritte durch den Wald unternehmen und mit Freunden gemeinsam kochen. Diese warm gezeichneten Zwischenepisoden sind es, die als Konstante in Walkers Bruno-Reihe so entspannen.

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Doch trotz der Beschaulichkeit des Périgord, ist im kleinen Städtchen Saint Denis, in dem Bruno als Dorfpolizist über Recht und Ordnung wacht, erstaunlich viel los. Erfreulicher Weise diesmal allerdings ohne James Bond-Einlagen – wenngleich dennoch natürlich mit einem Mord. Es ist immer wieder erstaunlich, was für groß angelegte kriminelle Eskapaden sich gerade das beschauliche Fleckchen Saint Denis aussuchen – doch wäre der Krimi natürlich wenig spannend, würden immer nur natürlich Umstände zum Tod führen, so dass diese künstlerische Extravaganz verziehen sein mag.

Der neunte Fall dreht sich um einen berühmten Oldtimer, ein Bugatti von unschätzbarem Wert. Eine in Saint Denis veranstaltete Rallye zieht Sammler mit zwielichtigem Hintergrund an, die auf der Suche nach dem berühmten Auto über Leichen gehen und auch im Fokus der Ermittlungen von Europol stehen. Tatsächlich schafft es Walker bis zum Schluss die Spannung zu halten und den Leser über die Täter im Unklaren zu lassen.

Ebenso spannend zu lesen ist die wieder exakt recherchierte kleine Geschichtsstunde über Geschehnisse im Périgord der Vor- und Nachkriegszeit, die typisch sind für Walker und neben den französischen Kochrezepten einen Mehrwert des Buches darstellen. Erfreulich sind einige Rahmenhandlungen, die wohl näher an der tatsächlichen Arbeit eines Dorfpolizisten sind: So verhilft Bruno einem straffällig gewordenen Jugendlichen mit der Vermittlung eines Nebenjobs auf dem Reiterhof zurück auf den richtigen Weg. Etwas altertümlich sind allerdings die Erziehungsvorstellungen von Walker, der Bruno mit einem Freund des Jugendlichen darüber fröhlich sinnieren lässt, wie sehr dessen Vater ihn einmal verprügelt habe, als er selbst eine Jugendsünde beging. Dass Prügel nicht schaden und darüber gelacht wird, dass Väter einen „ordentlichen Zug im Arm“ haben (S.161), hinterlässt keinen guten Beigeschmack und schmälert den Beifall für die sonstigen sehr sinnvollen Maßnahmen, die Bruno in seiner Sorge um die Jugendlichen startet.

Die treuen Leser der Bruno-Reihe hätten sich wohl gewünscht, dass sein Liebesleben in geordnetere Bahnen gelenkt wird, doch trotz der plastischen Beschreibungen seiner neuen Eroberungen im neunten Band und Bezügen zu den vorherigen Liebschaften in vorangegangenen Bänden, bleibt Bruno am Ende weiterhin Single mit großen Wunsch nach einer Familie. Genügend Potential also für Folgeromane!

Auch der neunte Fall von Bruno ist ein wunderbar dahin plätscherndes Büchlein von ungeheurem Detailreichtum (manchmal etwas ausufernd, wenn man sogar erfährt, dass sechs Lose der Tombola fünf Euro kosten… (S.36)), das eine entspannte Lektüre verspricht, die Lust auf den zehnten Fall des sympathischen französischen Dorfpolizisten weckt!

geschrieben am 08.05.2017 | 495 Wörter | 2976 Zeichen

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