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Clan Value


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Rezension von

Christoph Kramer

Clan Value Elisabeth Heller beschreibt und propagiert in diesem Buch den „Clan Value“ als Gegenmodell zum „Shareholder Value“. Der Begriff Clan bezieht sich hier nicht ausschließlich auf blutsverwandte Familienmitglieder, sondern auch auf wahl- und geistesverwandte Freunde und Kollegen. Es geht um die Selbstbindung des Einzelnen in eine Clanstruktur, in der stärker in die „Qualität und Tiefe der Beziehungen“ investiert wird, gemeinsame Werte hochgehalten sowie das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden aller gestärkt werden. Für den Clan Value müssen mitunter auch kurzfristige Gewinne aufgegeben werden (Heller gibt ein Beispiel aus ihrem eigenen Consulting-Unternehmen, welches einem guten Kunden eine Abfuhr erteilte, weil er eine Mitarbeiterin sexuell belästigt hatte). Allerdings ergeben sich auch gewaltige ökonomische Vorteile: in einer funktionierenden Clangemeinschaft gibt es weniger Ausfallzeiten, abgemilderte Arbeits- und Aufstiegskonflikte sowie eine höhere Motivation der Einzelnen zur fallweisen Selbstausbeutung für die Gemeinschaft. Dafür wird ihr Engagement nicht ausschließlich an der quartalsweisen Gewinnausschüttung gemessen und sie werden nicht so schnell wegen eines Fehlers gefeuert. Heller empfiehlt eine Reihe von konkreten Schritten zur Clanbildung, etwa das Einbinden von Kunden, Freunden und Familienmitgliedern von Mitarbeitern in eine gemeinsame Unternehmenskultur. Sie erstellt sogar eine Typologie von Persönlichkeiten in einem Clan (Alpha-, Beta-, Gamma- und Omegatyp), auf deren ausgewogenes Mischungsverhältnis man achten solle. Das Buch ist eine doch sehr „journalistisch“ geschriebene Mischung aus Essay und Pamphlet, das in vieler Hinsicht an der Oberfläche bleibt. Weiterführende und tiefergehende Informationen zu historischen und aktuellen Clanstrukturen in aller Welt finden sich lediglich unsystematisch zusammengetragen und in Form eines „Zettelkastens“ über das ganze Buch verstreut. Dabei ist mitunter auch manches Fragwürdige in den Zettelkasten gerutscht. Positiv hervorzuheben ist die graphisch sehr anspruchsvolle Gestaltung sowie einige unkonventionelle Indices und Zugaben am Ende des Buches. Fazit: Es handelt sich bei „Clan Value“ letztlich um leicht verdauliche „Erbauungsliteratur“. Die Grundaussage des Buches ist dennoch ungemein sympathisch und zustimmungsfähig: Finden Sie den Sinn des Lebens in der Gemeinschaft eines Clans.

Elisabeth Heller beschreibt und propagiert in diesem Buch den „Clan Value“ als Gegenmodell zum „Shareholder Value“. Der Begriff Clan bezieht sich hier nicht ausschließlich auf blutsverwandte Familienmitglieder, sondern auch auf wahl- und geistesverwandte Freunde und Kollegen. Es geht um die Selbstbindung des Einzelnen in eine Clanstruktur, in der stärker in die „Qualität und Tiefe der Beziehungen“ investiert wird, gemeinsame Werte hochgehalten sowie das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden aller gestärkt werden.

Für den Clan Value müssen mitunter auch kurzfristige Gewinne aufgegeben werden (Heller gibt ein Beispiel aus ihrem eigenen Consulting-Unternehmen, welches einem guten Kunden eine Abfuhr erteilte, weil er eine Mitarbeiterin sexuell belästigt hatte). Allerdings ergeben sich auch gewaltige ökonomische Vorteile: in einer funktionierenden Clangemeinschaft gibt es weniger Ausfallzeiten, abgemilderte Arbeits- und Aufstiegskonflikte sowie eine höhere Motivation der Einzelnen zur fallweisen Selbstausbeutung für die Gemeinschaft. Dafür wird ihr Engagement nicht ausschließlich an der quartalsweisen Gewinnausschüttung gemessen und sie werden nicht so schnell wegen eines Fehlers gefeuert.

Heller empfiehlt eine Reihe von konkreten Schritten zur Clanbildung, etwa das Einbinden von Kunden, Freunden und Familienmitgliedern von Mitarbeitern in eine gemeinsame Unternehmenskultur. Sie erstellt sogar eine Typologie von Persönlichkeiten in einem Clan (Alpha-, Beta-, Gamma- und Omegatyp), auf deren ausgewogenes Mischungsverhältnis man achten solle.

Das Buch ist eine doch sehr „journalistisch“ geschriebene Mischung aus Essay und Pamphlet, das in vieler Hinsicht an der Oberfläche bleibt. Weiterführende und tiefergehende Informationen zu historischen und aktuellen Clanstrukturen in aller Welt finden sich lediglich unsystematisch zusammengetragen und in Form eines „Zettelkastens“ über das ganze Buch verstreut. Dabei ist mitunter auch manches Fragwürdige in den Zettelkasten gerutscht.

Positiv hervorzuheben ist die graphisch sehr anspruchsvolle Gestaltung sowie einige unkonventionelle Indices und Zugaben am Ende des Buches.

Fazit: Es handelt sich bei „Clan Value“ letztlich um leicht verdauliche „Erbauungsliteratur“. Die Grundaussage des Buches ist dennoch ungemein sympathisch und zustimmungsfähig: Finden Sie den Sinn des Lebens in der Gemeinschaft eines Clans.

geschrieben am 03.09.2006 | 308 Wörter | 2072 Zeichen

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