ISBN | 3864709946 | |
Autor | Robert G. Hagstrom | |
Verlag | Dorling Kindersley | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 400 | |
Erscheinungsjahr | 2024 | |
Extras | - |
Unter allen Investmentgrößen, die die US-amerikanische Wall Street bisher geprägt haben, genießt Warren Buffett mit Abstand das größte Ansehen. Denn seit fast 85 Jahren investiert er erfolgreich in Unternehmen und hat so im Laufe der Jahre eines der größten Privatvermögen der Welt aufgebaut. Dabei hielt er stets Abstand vom Trubel des Börsenparketts an New York Stock Exchange und den politischen Wirren in Washington, D.C.
Der Mythos um seine Person betrifft jedoch nicht nur die herausragende Performance seiner im Jahr 1955 gegründeten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, sondern mindestens genauso seinen Habitus, dem selbst stramme Antikapitalisten etwas Sympathisches abzugewinnen in der Lage sind, ist doch sein Leben immer auch eng mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der USA verbunden gewesen. So verwundert es nicht, dass inzwischen zahlreiche Bücher erschienen sind, die sich mit seiner Person, seiner ausgeklügelten Investment-Strategie (Value-Investment-Ansatz) oder das von ihm geschaffene Konglomerat seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway befassen. Eine dieser Publikationen, die sich im Sinne der Wissensvermittlung als zeitlos erwiesen hat, ist ohne Zweifel der von Robert G. Hagstrom geschriebene Bestseller „The Warren Buffett Way“, der erstmals im Jahr 1995 im US-amerikanischen Verlagshaus John Wiley & Sons erschienen ist und im deutschen Sprachraum unter dem Titel „Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie“ durch den Kulmbacher Börsenbuchverlag vertrieben wird.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums seit der Ersterscheinung ist nun eine überarbeitete und stark erweiterte Version dieser Publikation im Börsenbuchverlag erschienen, die neben dem erweiterten Gesamtumfang auf 400 Seiten und einer ergänzenden Vorrede durch den Autor Robert G. Hagstrom auch ein neues Kapitel über Buffetts Geldverstand sowie eine Fallstudie zu seinem Investment in den US-Technologie-Giganten Apple umfasst. In der Publikation, die eine gelungene Mischung aus Porträt, Analyse und Ratgeber ist, stellt Robert G. Hagstrom die Investment-Methode von Warren Buffett vor und verdeutlicht diese anhand zahlreicher Beispiele. Bereits der Einstieg mit den Vorworten von Peter S. Lynch (vormals Fidelity Investments) Bill Miller (Legg Mason Capital Management) und Howard Marks (Oaktree Capital Management) liest sich wie ein Who's-Who einiger führender Börsenexperten und offenbart zugleich die große Bedeutung, die dem „Orakel von Omaha“ zukommt. Neben der Kindheit, der Jugend und dem Studium von Warren Buffett, die in den ersten zwei Kapiteln eingehend beleuchtet werden und in dessen Rahmen die Leser erfahren, dass Warren Buffet bereits in jungen Jahren sehr geschäftstüchtig gewesen ist, geht der Autor Robert G. Hagstrom im weiteren Verlauf der Publikation auch auf die prägenden Persönlichkeiten ein, deren Anlageprinzipien Warren Buffett zu seinen so oft kopierten und doch nie erreichten Maximen bewegten. Zu nennen wären hier vor allem sein Lehrmeister Benjamin Graham, dem Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse, die als Basis für das Value Investing gilt, Charlie Munger, seinem langjährigen Geschäftspartner und Vice Chairman der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, der am 28. November 2023 verstorben ist und Philip Fischer, dessen bekanntes Werk „Common Stocks and Uncommon Profits“ Warren Buffett in seinen Investmententscheidungen grundlegend beeinflusst hat. Im dritten Kapitel geht der Autor dagegen auf die 12 Investmentgrundsätze ein, nach denen Warren Buffett seine Unternehmen auswählt und bewertet, zu denen neben den unternehmensbezogenen Grundsätzen und dem Management auch Finanzkennzahlen und marktrelevante Aspekte gehören. Diese werden im vierten Kapitel anhand von mehreren Unternehmensbeispielen näher erläutert, an denen sich Warren Buffett einst beteiligt hat oder immer noch beteiligt ist. Hierzu zählt etwa die Washington Post Company, Coca Cola oder die beiden Finanzdienstleister American Express und Wells Fargo, wobei aufgezeigt wird, welch vielfältige Aspekte von Anlegern berücksichtigt werden müssen, wenn man an der Börse langfristig Erfolg haben möchte. Im fünften Kapitel, das ganz im Zeichen des Portfoliomanagements steht, geht der Autor auf die moderne Portfoliotheorie ein und erklärt, warum Value Investoren im Allgemeinen und Warren Buffett im speziellen nicht an diese Theorie glauben. In diesem Kontext wird auch erläutert, warum viele Value Investoren stattdessen auf eher hoch konzentrierte Portfolios setzen, die nicht unbedingt dem Grundgedanken der Diversifikation wiedersprechen müssen. Im Gesamtkontext erweist sich vor allem auch der Exkurs im sechsten Kapitel des Buches als besonders wertvoll, das sich inhaltlich der Psychologie der Geldanlage widmet. In diesem wird dem Leser klar, wie wichtig es bei der Geldanlage ist, kurzfristige Kursschwankungen und Crashs geduldig durchzustehen und nicht in Panik zu verfallen. Denn wenn ein Anleger seine Aktien sorgfältig und nach rationalen Gesichtspunkten auswählt und dabei auch langfristig denkt, dann stehen die Chancen gut, dass er am Ende von der Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten profitiert.
Die Einbettung von Warren Buffetts Lebensgeschichte in die Wirtschafts- und Börsengeschichte der USA – mit all ihren Höhen und Tiefen des 20. und 21. Jahrhunderts – ist nicht nur das Ergebnis einer fachlich sauberen Arbeit durch den Autoren Robert G. Hagstrom. Es ist zudem auch der Beleg dafür, dass wirklich jeder mit dem entsprechenden Wissen und einer klaren Investmentphilosophie an der Börse Erfolg haben kann. Die vorliegende Publikation „Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie“ in der 30-jährigen Jubiläumsausgabe ist eine einsteigerfreundliche Ergänzung des bisher erschienenen Kanons über Warren Buffett und sein Werk, die nicht nur Einblicke in dessen Investmentansatz gewährt, sondern zudem auch dessen Denkweise an realen Beispielen erläutert und deren Übertragung auf die eigenen Entscheidungen im Rahmen der Geldanlage ermöglicht.
geschrieben am 23.11.2024 | 835 Wörter | 5217 Zeichen
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