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Die Mittelalter Box


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Rezension von

Hiram Kümper

Die Mittelalter Box Die kleine Beck’sche Reihe hat sich seit Jahren zu einer Institution auf dem deutschen Buchmarkt entwickelt. Zu Recht. Seit kurzem bietet der Verlag nun auch thematische Kompilationen von jeweils fünf Bänden zum vergünstigten Preis von 20,-- Euro (gegenüber 7,90 Euro für den jeweils einzelnen Band) an. Die just erschienene „Mittelalter-Box“ enthält im Einzelnen: Matthias Becher: Karl der Große (5. akt. Aufl., 2007) Joachim Ehlers: Die Ritter (1. Aufl., 2006) Knut Görich: Die Staufer (1. Aufl., 2006) Frank Rexroth: Deutsche Geschichte im Mittelalter (2. durchges. Aufl. 2007) Peter Thorau: Die Kreuzzüge (3. durchges. u. akt. Aufl., 2007) Das ist nun eine auf den ersten Blick eher willkürliche Zusammenstellung, die wirklich nicht viel mehr als der umbrella term „Mittelalter“ zusammenhält. Warum beispielsweise Görichs „Staufer“ Hagen Kellers in derselben Reihe erschienenen „Ottonen“ (3. durchges. Aufl. 2006, Bd. 2146) vorgezogen werden, warum ein Konzept, das mit dem Slogan „Alles, was man wissen muß“ antritt, nun aus­gerechnet Claudia Märtls „Die 101 wichtigsten Fragen: Mittelalter“ (2. durchges. Aufl. 2007, Beck’sche Reihe, Bd. 1685) ausspart – die verlegerischen Erwägungen hinter diesen Entscheidungen bleiben im Dunkel. Der Leser muss sich also mit dem – nicht zu unterschätzenden – Umstand begnügen, für kleines Geld eine Menge Mittelalter zu erwerben. Und Lesenswertes von solidem wissenschaftlichen Niveau und beachtlicher Vermittlungskompetenz. Besonders beeindruckt hat den Rezensenten die kompakte „Deutsche Geschichte des Mittelalters“ von Frank Rexroth. Zweifellos liegen bereits mehr als genug Überblickswerke unterschiedlichen Umfangs auf diesem Feld vor. Was Rexroths kurze und gut lesbare Darstellung von den meisten von ihnen unterscheidet, ist die Abkehr von der bloßen Nacherzählung mehr oder minder gesicherter Ereignisgeschichte hin zu einem eher struktur- und geistes­geschichtlichen Zugriff, der einen reflektierten und verstehenden Zugang zur deutschen Geschichte des Mittelalters ermöglicht. Dabei versteht es der Vf. immer wieder, auch aktuelle Forschungsdebatten einfließen zu lassen. Lediglich bei der im Anhang beigegebenen Tafel der König und Kaiser (S. 123f.) wäre es nützlich gewesen, bei der Angabe der Herrschaftsdaten zwischen Königen und Kaisern tatsächlich auch zu unterscheiden, denn während beispielsweise bei Otto I. 936, also das Jahr seiner ostfränkischen Königs­krönung die Herrschaftszeit beginnen lässt, ist es bei Maximilian I. 1493, also das Jahr seiner Kaiserkrönung. Dass eine solche Marginale die einzige Kritik bleibt, zeigt im Rückschluss aber im Grunde nur den Wert dieses Bandes. Bei den anderen vier Bänden sieht es nicht anders aus. Auch hier vermitteln einschlägige Experten fachlich fundiert und didaktisch klug auf engem Raum komprimiertes Wissen. Das Fazit fällt entsprechend wenig überraschend aus: Gerade Studierende der Geschichtswissen­schaften und der germanistischen Mediävistik werden hier ein echtes Schnäppchen machen können, ebenso der ganz allgemein an der Geschichte des Mittelalters interessierte Leser ohne tiefgehende fachliche Ambitionen, der bei den Bänden der Beck’schen Reihe kaum auf größere Lesewiderstände stoßen dürfte.

Die kleine Beck’sche Reihe hat sich seit Jahren zu einer Institution auf dem deutschen Buchmarkt entwickelt. Zu Recht. Seit kurzem bietet der Verlag nun auch thematische Kompilationen von jeweils fünf Bänden zum vergünstigten Preis von 20,-- Euro (gegenüber 7,90 Euro für den jeweils einzelnen Band) an. Die just erschienene „Mittelalter-Box“ enthält im Einzelnen:

weitere Rezensionen von Hiram KĂĽmper


Matthias Becher: Karl der GroĂźe (5. akt. Aufl., 2007)

Joachim Ehlers: Die Ritter (1. Aufl., 2006)

Knut Görich: Die Staufer (1. Aufl., 2006)

Frank Rexroth: Deutsche Geschichte im Mittelalter (2. durchges. Aufl. 2007)

Peter Thorau: Die KreuzzĂĽge (3. durchges. u. akt. Aufl., 2007)

Das ist nun eine auf den ersten Blick eher willkürliche Zusammenstellung, die wirklich nicht viel mehr als der umbrella term „Mittelalter“ zusammenhält. Warum beispielsweise Görichs „Staufer“ Hagen Kellers in derselben Reihe erschienenen „Ottonen“ (3. durchges. Aufl. 2006, Bd. 2146) vorgezogen werden, warum ein Konzept, das mit dem Slogan „Alles, was man wissen muß“ antritt, nun aus­gerechnet Claudia Märtls „Die 101 wichtigsten Fragen: Mittelalter“ (2. durchges. Aufl. 2007, Beck’sche Reihe, Bd. 1685) ausspart – die verlegerischen Erwägungen hinter diesen Entscheidungen bleiben im Dunkel. Der Leser muss sich also mit dem – nicht zu unterschätzenden – Umstand begnügen, für kleines Geld eine Menge Mittelalter zu erwerben. Und Lesenswertes von solidem wissenschaftlichen Niveau und beachtlicher Vermittlungskompetenz.

Besonders beeindruckt hat den Rezensenten die kompakte „Deutsche Geschichte des Mittelalters“ von Frank Rexroth. Zweifellos liegen bereits mehr als genug Überblickswerke unterschiedlichen Umfangs auf diesem Feld vor. Was Rexroths kurze und gut lesbare Darstellung von den meisten von ihnen unterscheidet, ist die Abkehr von der bloßen Nacherzählung mehr oder minder gesicherter Ereignisgeschichte hin zu einem eher struktur- und geistes­geschichtlichen Zugriff, der einen reflektierten und verstehenden Zugang zur deutschen Geschichte des Mittelalters ermöglicht. Dabei versteht es der Vf. immer wieder, auch aktuelle Forschungsdebatten einfließen zu lassen. Lediglich bei der im Anhang beigegebenen Tafel der König und Kaiser (S. 123f.) wäre es nützlich gewesen, bei der Angabe der Herrschaftsdaten zwischen Königen und Kaisern tatsächlich auch zu unterscheiden, denn während beispielsweise bei Otto I. 936, also das Jahr seiner ostfränkischen Königs­krönung die Herrschaftszeit beginnen lässt, ist es bei Maximilian I. 1493, also das Jahr seiner Kaiserkrönung. Dass eine solche Marginale die einzige Kritik bleibt, zeigt im Rückschluss aber im Grunde nur den Wert dieses Bandes.

Bei den anderen vier Bänden sieht es nicht anders aus. Auch hier vermitteln einschlägige Experten fachlich fundiert und didaktisch klug auf engem Raum komprimiertes Wissen. Das Fazit fällt entsprechend wenig überraschend aus: Gerade Studierende der Geschichtswissen­schaften und der germanistischen Mediävistik werden hier ein echtes Schnäppchen machen können, ebenso der ganz allgemein an der Geschichte des Mittelalters interessierte Leser ohne tiefgehende fachliche Ambitionen, der bei den Bänden der Beck’schen Reihe kaum auf größere Lesewiderstände stoßen dürfte.

geschrieben am 16.06.2008 | 446 Wörter | 2864 Zeichen

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Kommentare zur Rezension (1)

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30.06.2008 13:54:34 mark neus schrieb:
Tolle Rezensionen leistest Du hier.