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Solo


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Solo „Der gute alte Bond“ möchte man nach der Lektüre dieses Romans sagen, denn irgendwie hatte man nach all den Romanen von Fleming das Bedürfnis danach, wieder den smarten, leicht ironisch zur Welt und dem eigenen Schicksal stehenden Geheimagenten wiederzutreffen und nicht die Fortentwicklung des Charakters in den späteren Filmen. Der von den Nachlassverwaltern Flemings als Autor für die Fortsetzungen der Bond-Reihe auserkorene Autor Boyd hat seine Sache auch gut gemacht, wenngleich der Roman als Krimi eher Durchschnitt ist und Agententhriller auch nur funktioniert, wenn man ihn nicht mit einem Augenzwinkern liest, das durch Bonds allzu geradliniges Meistern der sich ihm stellenden Aufgaben und Gefahren hervorgerufen wird. Boyd hat sich die wenigen biographischen Angaben Flemings zu James Bond zu Herzen genommen und so begegnet man Bond in den späten 60er / frühen 70er Jahren im Alter von 45. Er feiert seinen Geburtstag alleine im Dorchester Hotel, trifft dort - natürlich - auf eine überaus attraktive Frau, die immerhin während des Buches nicht stirbt, und erhält alsbald einen neuen heiklen Auftrag: die Ausschaltung eines Stammeschefs in einem fiktiven westafrikanischen Staat, der aufgrund von Ölfunden die Abspaltung vom bisherigen Staatsgebilde vorantreibt, und wo sich nun zwischen den dort lebenden Ethnien ein Bürgerkrieg entwickelt hat. Ohne genauen Plan und mit nicht allzuvielen Informationen begibt sich Bond nach Afrika, trifft dort seine angebliche Kontaktperson, um die es im Laufe des Buches einige interessante Wendungen geben wird. Mit ihr will er - als Journalist leidlich gut getarnt - in das Gebiet des abtrünnigen Stammes vordringen, wird dabei natürlich gestellt und erst einmal gefangen genommen, kann fliehen, schlägt sich agentenmäßig gut durch den Dschungel bis in die Zivilisation durch und wird, als er endlich im ohnehin angestrebten Gebiet landet, dort sogar respektabel aufgenommen. Er beginnt, die Hintergründe und wichtigen Personen des Konflikts zu erkennen und unternimmt störende Aktionen, um seinem Auftrag gerecht zu werden. Als er dann in den Wirren der sich abzeichnenden Niederlage der Sezessionisten das Land verlassen will, wird er als einziger daran gehindert und niedergeschossen. Natürlich kommt Bond nicht um, das wäre ja zu einfach, sondern wird gefunden, gerettet und ausgeflogen. Noch während der Genesung beschließt er, sich für diese „Behandlung“ zu rächen und zwar ohne Absprache mit der Chefetage - deshalb auch der Titel: er ist allein unterwegs, ohne Rückendeckung, „solo“. Er begibt sich nach Amerika, wo die Strippenzieher des Bürgerkriegs nunmehr unter dem Deckmantel einer Hilfsorganisation ihr Unwesen treiben, kundschaftet die Zielpersonen aus, erlebt eine Überraschung durch das CIA, kann sich aber auch deren Überwachung entziehen und kann, trotz des schmerzlichen Verlustes einer neu gewonnen Gefährtin, seine Rache in ungewohnt emotionaler Art vollziehen. Dabei bleibt, natürlich, am Ende offen, ob er dem Widersacher wirklich den Garaus gemacht hat, oder ob der sich doch schwer verletzt irgendwie retten konnte. Am Ende wird in einem Dialog mit einem alten CIA-Agenten versucht, die Geschichte in Hintergrundinformationen zusammenzuführen, was etwas arg konstruiert wirkt. Da hätte man gerne schon während der Geschichte genaueres Wissen offenbaren können. Bond kehrt nach London zurück, begibt sich zu der oben schon erwähnten attraktiven Frau, verlässt diese aber in typischer Bond-Manier am Ende doch, denn der nächste Feind wartet schon. Die Lektüre des Romans geht rasend schnell voran, die Handlung ist in weiten Phasen vorhersehbar, trotzdem amüsant und unterhaltsam - wenn man sich darauf einlässt, dass es eben „Bond“ ist. Also nicht allzu ernst nehmen, weder die Ess- und Trinkgewohnheiten, seine immer wieder erstaunlichen Kampfes- und Selbstverteidigungsfähigkeiten, die nie zu Neige gehenden Mittel und immer die nächste glückliche Fügung um die Ecke, um die Geschichte nicht abrupt enden zu lassen. Die unvermeidlichen Liebes- und Bettszenen sind angenehm komprimiert worden, die Szenerie ist gut auf die Zeit der Handlung abgestimmt und man hat, wie schon eingangs erwähnt, einen hohen Wiedererkennungswert mit dem Connery-Bond, der nonchalant und unaufhaltsam durch jede Todesgefahr flanierte. Insofern: ein schöner Neuanfang für die Bond-Romane.

„Der gute alte Bond“ möchte man nach der Lektüre dieses Romans sagen, denn irgendwie hatte man nach all den Romanen von Fleming das Bedürfnis danach, wieder den smarten, leicht ironisch zur Welt und dem eigenen Schicksal stehenden Geheimagenten wiederzutreffen und nicht die Fortentwicklung des Charakters in den späteren Filmen. Der von den Nachlassverwaltern Flemings als Autor für die Fortsetzungen der Bond-Reihe auserkorene Autor Boyd hat seine Sache auch gut gemacht, wenngleich der Roman als Krimi eher Durchschnitt ist und Agententhriller auch nur funktioniert, wenn man ihn nicht mit einem Augenzwinkern liest, das durch Bonds allzu geradliniges Meistern der sich ihm stellenden Aufgaben und Gefahren hervorgerufen wird.

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Boyd hat sich die wenigen biographischen Angaben Flemings zu James Bond zu Herzen genommen und so begegnet man Bond in den späten 60er / frühen 70er Jahren im Alter von 45. Er feiert seinen Geburtstag alleine im Dorchester Hotel, trifft dort - natürlich - auf eine überaus attraktive Frau, die immerhin während des Buches nicht stirbt, und erhält alsbald einen neuen heiklen Auftrag: die Ausschaltung eines Stammeschefs in einem fiktiven westafrikanischen Staat, der aufgrund von Ölfunden die Abspaltung vom bisherigen Staatsgebilde vorantreibt, und wo sich nun zwischen den dort lebenden Ethnien ein Bürgerkrieg entwickelt hat. Ohne genauen Plan und mit nicht allzuvielen Informationen begibt sich Bond nach Afrika, trifft dort seine angebliche Kontaktperson, um die es im Laufe des Buches einige interessante Wendungen geben wird. Mit ihr will er - als Journalist leidlich gut getarnt - in das Gebiet des abtrünnigen Stammes vordringen, wird dabei natürlich gestellt und erst einmal gefangen genommen, kann fliehen, schlägt sich agentenmäßig gut durch den Dschungel bis in die Zivilisation durch und wird, als er endlich im ohnehin angestrebten Gebiet landet, dort sogar respektabel aufgenommen. Er beginnt, die Hintergründe und wichtigen Personen des Konflikts zu erkennen und unternimmt störende Aktionen, um seinem Auftrag gerecht zu werden. Als er dann in den Wirren der sich abzeichnenden Niederlage der Sezessionisten das Land verlassen will, wird er als einziger daran gehindert und niedergeschossen.

Natürlich kommt Bond nicht um, das wäre ja zu einfach, sondern wird gefunden, gerettet und ausgeflogen. Noch während der Genesung beschließt er, sich für diese „Behandlung“ zu rächen und zwar ohne Absprache mit der Chefetage - deshalb auch der Titel: er ist allein unterwegs, ohne Rückendeckung, „solo“. Er begibt sich nach Amerika, wo die Strippenzieher des Bürgerkriegs nunmehr unter dem Deckmantel einer Hilfsorganisation ihr Unwesen treiben, kundschaftet die Zielpersonen aus, erlebt eine Überraschung durch das CIA, kann sich aber auch deren Überwachung entziehen und kann, trotz des schmerzlichen Verlustes einer neu gewonnen Gefährtin, seine Rache in ungewohnt emotionaler Art vollziehen. Dabei bleibt, natürlich, am Ende offen, ob er dem Widersacher wirklich den Garaus gemacht hat, oder ob der sich doch schwer verletzt irgendwie retten konnte. Am Ende wird in einem Dialog mit einem alten CIA-Agenten versucht, die Geschichte in Hintergrundinformationen zusammenzuführen, was etwas arg konstruiert wirkt. Da hätte man gerne schon während der Geschichte genaueres Wissen offenbaren können. Bond kehrt nach London zurück, begibt sich zu der oben schon erwähnten attraktiven Frau, verlässt diese aber in typischer Bond-Manier am Ende doch, denn der nächste Feind wartet schon.

Die Lektüre des Romans geht rasend schnell voran, die Handlung ist in weiten Phasen vorhersehbar, trotzdem amüsant und unterhaltsam - wenn man sich darauf einlässt, dass es eben „Bond“ ist. Also nicht allzu ernst nehmen, weder die Ess- und Trinkgewohnheiten, seine immer wieder erstaunlichen Kampfes- und Selbstverteidigungsfähigkeiten, die nie zu Neige gehenden Mittel und immer die nächste glückliche Fügung um die Ecke, um die Geschichte nicht abrupt enden zu lassen. Die unvermeidlichen Liebes- und Bettszenen sind angenehm komprimiert worden, die Szenerie ist gut auf die Zeit der Handlung abgestimmt und man hat, wie schon eingangs erwähnt, einen hohen Wiedererkennungswert mit dem Connery-Bond, der nonchalant und unaufhaltsam durch jede Todesgefahr flanierte. Insofern: ein schöner Neuanfang für die Bond-Romane.

geschrieben am 26.04.2014 | 628 Wörter | 3776 Zeichen

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