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Hitman: Der innere Feind


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Rezension von

Frank Drehmel

Hitman: Der innere Feind Agent 47 ist der beste Mörder der Agency. Skrupellos und effizient erledigt der genetisch aufgepeppte Assassine jeden noch so schmutzigen Auftrag für seinen Arbeitgeber. Als ihn einer dieser Jobs fast das Leben kostet, wird ihm klar, dass ein Maulwurf in der Agency Details der Operationen an die konkurrierende Mörderband, die Puissance Treize, verrät. Während die innerbetriebliche Revision sich durch hochnotpeinliche Befragungen der Mitarbeiter auf die Suche nach dem Leck macht, verfolgt Agent 47 in Marokko einen mutmaßlichen Mittelsmann des Verräters, den pädophilen Al-Fulani. Es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel mit seiner Gegenspielerin, der toughen Treize-Tusse Marla Norton, um das Leben des Zielsubjektes, wobei sich die Auftrags- und Gefechtslage als unübersichtlich erweist, da Al-Fulani mehr als einen Feind zu haben scheint. “Hitman: Der Innere Feind” basiert auf einer Computerspiel-Serie von Eidos Interactive, deren erster Teil aus dem Jahre 2000 das Shooter-Genre thematisch insofern bereicherte, als der Spieler in die Haut eines Auftragsmörders, eben jenenAgent 47, schlüpfte. Dass ein solch fragwürdiger Ansatz nicht nur bekennenden Gutmenschen und Bäumekuschlern die Gesinnungs-Tränen in die Augen treibt, liegt auf der Hand. Doch aus einem ethischen Versagen des Spiels lässt sich ex ante nicht zwingend auf ein ethisches Versagen des nachfolgenden Romans schließen, selbst wenn der Autor William C. Dietz heißt. Im Nachhinein ist man schlauer. Der Leser folgt einem Protagonisten, der als Identifikationsfigur zu schwach ist und dem er sich daher -und das ist vielleicht das Positive an der Story- zu keinem Zeitpunkt nahe fühlt, beim Erledigen seines “Wetworks”. Die Moral in dieser Geschichte lässt sich in folgenden Satz zusammenfassen: es gibt viele Gründe für das Ermorden von Menschen - an vorderster Stelle Profitgier, Rache und Spaß! Packen wir es an und die Garotte aus! Doch nicht nur auf der ethischen Ebene schwächelt Dietz’ Roman eklatant: Agent 47 befleißigt sich deutlich weniger extravaganter Methoden als Dr. Phibes, um seine Kunden vom Leben zum Tode zu befördern. Es wird sehr viel geballert (gerne mit dem Silverballer), etwas erwürgt (mit einer Hight-Tech-Garotte) und ein klein wenig vergiftet. Das Originellste sind in diesem Zusammenhang die zahlreichen Insider-Bezeichnungen - das AK-47 feuerte, der EC 135 schaukelte und das nette RAI-Modell-500-Kaliber-50.-Scharfschützengewehr leistet gute Dienste -, welche allerdings nur Waffen-Nerds orgiastisch aufstöhnen lassen dürften. Ansonsten erinnert die Story frappierend an einen kruden, vorhersehbaren Mix aus James Bond und Mission Impossible mit einem Hauch Dark Angel, wobei des Lesers Gedanken ob des unprofessionell erscheinenden Modus Operandi des uncoolen Agents ständig in die Richtung “Das könnte ich aber besser!” abdriften. Fazit: Zäh geschriebener, amoralischer Assassinen-Stumpfsinn, bei dem nicht einmal die Art und Weise des Meuchelns für Stimmung und gefälliges Kopfnicken sorgen.

Agent 47 ist der beste Mörder der Agency. Skrupellos und effizient erledigt der genetisch aufgepeppte Assassine jeden noch so schmutzigen Auftrag für seinen Arbeitgeber. Als ihn einer dieser Jobs fast das Leben kostet, wird ihm klar, dass ein Maulwurf in der Agency Details der Operationen an die konkurrierende Mörderband, die Puissance Treize, verrät.

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Während die innerbetriebliche Revision sich durch hochnotpeinliche Befragungen der Mitarbeiter auf die Suche nach dem Leck macht, verfolgt Agent 47 in Marokko einen mutmaßlichen Mittelsmann des Verräters, den pädophilen Al-Fulani. Es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel mit seiner Gegenspielerin, der toughen Treize-Tusse Marla Norton, um das Leben des Zielsubjektes, wobei sich die Auftrags- und Gefechtslage als unübersichtlich erweist, da Al-Fulani mehr als einen Feind zu haben scheint.

“Hitman: Der Innere Feind” basiert auf einer Computerspiel-Serie von Eidos Interactive, deren erster Teil aus dem Jahre 2000 das Shooter-Genre thematisch insofern bereicherte, als der Spieler in die Haut eines Auftragsmörders, eben jenenAgent 47, schlüpfte.

Dass ein solch fragwürdiger Ansatz nicht nur bekennenden Gutmenschen und Bäumekuschlern die Gesinnungs-Tränen in die Augen treibt, liegt auf der Hand. Doch aus einem ethischen Versagen des Spiels lässt sich ex ante nicht zwingend auf ein ethisches Versagen des nachfolgenden Romans schließen, selbst wenn der Autor William C. Dietz heißt.

Im Nachhinein ist man schlauer. Der Leser folgt einem Protagonisten, der als Identifikationsfigur zu schwach ist und dem er sich daher -und das ist vielleicht das Positive an der Story- zu keinem Zeitpunkt nahe fühlt, beim Erledigen seines “Wetworks”. Die Moral in dieser Geschichte lässt sich in folgenden Satz zusammenfassen: es gibt viele Gründe für das Ermorden von Menschen - an vorderster Stelle Profitgier, Rache und Spaß! Packen wir es an und die Garotte aus!

Doch nicht nur auf der ethischen Ebene schwächelt Dietz’ Roman eklatant: Agent 47 befleißigt sich deutlich weniger extravaganter Methoden als Dr. Phibes, um seine Kunden vom Leben zum Tode zu befördern. Es wird sehr viel geballert (gerne mit dem Silverballer), etwas erwürgt (mit einer Hight-Tech-Garotte) und ein klein wenig vergiftet. Das Originellste sind in diesem Zusammenhang die zahlreichen Insider-Bezeichnungen - das AK-47 feuerte, der EC 135 schaukelte und das nette RAI-Modell-500-Kaliber-50.-Scharfschützengewehr leistet gute Dienste -, welche allerdings nur Waffen-Nerds orgiastisch aufstöhnen lassen dürften. Ansonsten erinnert die Story frappierend an einen kruden, vorhersehbaren Mix aus James Bond und Mission Impossible mit einem Hauch Dark Angel, wobei des Lesers Gedanken ob des unprofessionell erscheinenden Modus Operandi des uncoolen Agents ständig in die Richtung “Das könnte ich aber besser!” abdriften.

Fazit: Zäh geschriebener, amoralischer Assassinen-Stumpfsinn, bei dem nicht einmal die Art und Weise des Meuchelns für Stimmung und gefälliges Kopfnicken sorgen.

geschrieben am 15.12.2007 | 425 Wörter | 2570 Zeichen

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