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Artemis Fowl - Die Akte


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  • 9226 Aufrufe

Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Letterschming

Artemis Fowl - Die Akte Der 1965 geborene irische Autor Eoin Colfer ist besonders durch seine Artemis Fowl-Reihe bekannt geworden, die bis jetzt sechs Bände umfasst. Sie handelt von dem jungen Verbrecher Artemis Fowl, der zu Beginn der Serie erst zwölf Jahre alt ist, und davon, wie er versucht, die „Unterirdischen“ auszurauben – ein Volk aus Elfen, Kobolden, Zentauren, und anderen Fabelwesen, die bis zu diesem Zeitpunkt unentdeckt unter der Erde gelebt haben. Leichter gesagt, als getan. Immer wieder gerät Artemis im Laufe der Reihe mit den Unterirdischen aneinander, wobei sie mehr als einmal auf derselben Seite kämpfen müssen. „Artemis Fowl – Die Akte“ ist ein kurz vor dem fünften Teil erschienener Zusatzband mit zwei Kurzgeschichten, die zwar von den Charakteren der Serie handeln, in der Handlung aber unabhängig von der Reihe sind. Außerdem enthält er Zusatzmaterial wie Rätsel und Interviews mit Autor und Charakteren. Die erste Kurzgeschichte handelt von der Elfe Holly Short, die davon träumt, der erste weibliche Officer bei der Zentralen Untergrund-Polizei, kurz ZUP, zu werden. Dafür muss sie allerdings eine harte Aufnahmeprüfung bestehen und ihr Prüfer, Commander Root, ist keineswegs begeistert davon, eine Frau einzustellen. Doch soweit kommt es gar nicht erst, denn ein skrupelloser Elf will den Zeitpunkt der Prüfung nutzen, um eine alte Rechnung mit Root zu begleichen. In der zweiten Geschichte geht es um ein geheimnisvolles Artefakt, das sogenannte Fei-Fei-Diadem, das sowohl der kleptomanische Zwerg Mulch Diggums, wie auch Artemis Fowl selbst stehlen möchten. Um sein Ziel zu erreichen, erpresst Artemis den Zwerg, gemeinsame Sache mit ihm zu machen. Doch durch die moderne technologische Ausrüstung des Zentauren Foaly ist dieser Pakt auch den Unterirdischen nicht entgangen. Zudem enthält das Buch einen Geheimcode, den es zu knacken gilt, einen Artenführer für das Erdvolk, sowie Interviews mit Artemis, Holly, Butler, Mulch, Foaly, Root und Eoin Colfer. Des Weiteren gibt es ein Zeugnis von Artemis, einen Erdvolk-Test, eine Karte aller Shuttlehäfen, die die Welt der Unterirdischen mit der Oberfläche verbinden, eine Liste von Foalys Erfindungen und zwei Rätsel. Die beiden Kurzgeschichten sind wie alle anderen Bände hervorragend! Die Geschichte von Hollys Aufnahmeprüfung spielt lange vor dem ersten Band und der Diebstahl des Fei-Fei-Diadems ereignet sich in der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Band. Dennoch sind beide Geschichten unabhängig von der restlichen Handlung der Artemis-Fowl-Reihe und können auch von Lesern verstanden werden, die keinen der anderen Bände kennen. Leider sind die Geschichten viel zu kurz. Gerade hat man sich eingelesen, da stellt man auch schon fest, dass sich die Handlung bereits an ihrem Höhepunkt befindet und im Nu sieht man die letzte Seite vor sich. Mit 57 und 58 Seiten erreichen beide Geschichten auch zusammen nicht einmal annähernd das normale Ausmaß eines Artemis-Fowl-Bandes mit durchschnittlich ungefähr 350 Seiten. Für jemanden, der mit der Serie noch nicht vertraut ist und erstmal „reinschnuppern“ möchte würde ich eher den ersten Band empfehlen, da ich denke, dass die Kurzgeschichten erst für langzeitige Leser wirklich reizvoll sind, die schon mehr über die Charaktere wissen, als die beiden kurzen Handlungsstränge wiedergeben. Dennoch ist dies, wie gesagt, keine Grundvoraussetzung, um die Geschichten zu verstehen. Das Zusatzmaterial fand ich sehr enttäuschend. Der Geheimcode unterscheidet sich nicht von jenen, die in den anderen Bänden schon vorkamen. Er ist in dem bereits bekannten Gnomisch verfasst, doch nicht einmal das Blättern im ersten Band wird nötig, denn das gesamte gnomische Alphabet ist noch einmal schön säuberlich abgedruckt. Keine große Leistung also. Wer sich trotzdem die Mühe macht, ihn zu übersetzen, wird auch nicht gerade durch einen besonders kreativen oder beeindruckenden Text belohnt. Auch unten auf den Textseiten befindet sich wie in den anderen Bänden ein Code, der aber, wie sich beim Übersetzen schnell herausstellt, allein der Dekoration dient, da auf jeder Seite nur „Artemis Fowl – Die Akte“ steht. Der Artenführer enthüllt auch keine besonderen Neuheiten, sodass er höchstens für diejenigen interessant ist, die die anderen Bände nicht kennen. Doch selbst dann ist er nicht besonders einfallsreich gestaltet. Die Interviews lassen sich nur genauso beurteilen. Wer die Charaktere kennt, wird kaum überrascht werden. Einzig das Interview mit Colfer fand ich interessant, aber mit seinen gerade mal 2 Seiten bot es nicht unbedingt ein langes Lesevergnügen. Das Zeugnis, die Karte mit den Shuttlehäfen und die Liste von Foalys Erfindungen sind allein optisch ansprechend gestaltet. Inhaltlich fallen sie in dieselbe Kategorie wie die anderen Extras: Alle bekannten Fakten noch einmal durchgemischt und als fertige Liste wieder ausgespuckt. Der Erdvolk-Test ist meiner Meinung nach ebenfalls ziemlich überflüssig. Mit Fragen wie „Hast du Flügel?“ oder „Hast du öfter heftige Blähungen und kannst deinen Kiefer aushaken?“ hangelt sich der Leser zu einem Endergebnis wie Zwerg, Fee oder Zentaur oder – wenn er eine der Fragen mit „Nein“ beantwortet – zu dem Ergebnis Mensch. Wie überraschend. Die beiden Rätsel sind ja ganz nett, aber nicht besonders anspruchsvoll. Es handelt sich um ein winziges Kreuzworträtsel und einen Buchstabensalat. Vielleicht für Kleinere noch interessant, aber auch das bezweifle ich. Fazit: Zwei spannende, lustige, interessante und überraschende neue Geschichten, die sich kein Artemis-Fowl-Fan entgehen lassen sollte, aber den Umfang von knapp 40 Seiten, den das Zusatzmaterial umfasst, hätte Colfer lieber ausnutzen sollen, um die Geschichten noch ein wenig zu verlängern.

Der 1965 geborene irische Autor Eoin Colfer ist besonders durch seine Artemis Fowl-Reihe bekannt geworden, die bis jetzt sechs Bände umfasst.

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Buchtitel
2
06.06.2016
4
06.06.2016

Sie handelt von dem jungen Verbrecher Artemis Fowl, der zu Beginn der Serie erst zwölf Jahre alt ist, und davon, wie er versucht, die „Unterirdischen“ auszurauben – ein Volk aus Elfen, Kobolden, Zentauren, und anderen Fabelwesen, die bis zu diesem Zeitpunkt unentdeckt unter der Erde gelebt haben. Leichter gesagt, als getan. Immer wieder gerät Artemis im Laufe der Reihe mit den Unterirdischen aneinander, wobei sie mehr als einmal auf derselben Seite kämpfen müssen.

„Artemis Fowl – Die Akte“ ist ein kurz vor dem fünften Teil erschienener Zusatzband mit zwei Kurzgeschichten, die zwar von den Charakteren der Serie handeln, in der Handlung aber unabhängig von der Reihe sind. Außerdem enthält er Zusatzmaterial wie Rätsel und Interviews mit Autor und Charakteren.

Die erste Kurzgeschichte handelt von der Elfe Holly Short, die davon träumt, der erste weibliche Officer bei der Zentralen Untergrund-Polizei, kurz ZUP, zu werden. Dafür muss sie allerdings eine harte Aufnahmeprüfung bestehen und ihr Prüfer, Commander Root, ist keineswegs begeistert davon, eine Frau einzustellen. Doch soweit kommt es gar nicht erst, denn ein skrupelloser Elf will den Zeitpunkt der Prüfung nutzen, um eine alte Rechnung mit Root zu begleichen.

In der zweiten Geschichte geht es um ein geheimnisvolles Artefakt, das sogenannte Fei-Fei-Diadem, das sowohl der kleptomanische Zwerg Mulch Diggums, wie auch Artemis Fowl selbst stehlen möchten. Um sein Ziel zu erreichen, erpresst Artemis den Zwerg, gemeinsame Sache mit ihm zu machen. Doch durch die moderne technologische Ausrüstung des Zentauren Foaly ist dieser Pakt auch den Unterirdischen nicht entgangen.

Zudem enthält das Buch einen Geheimcode, den es zu knacken gilt, einen Artenführer für das Erdvolk, sowie Interviews mit Artemis, Holly, Butler, Mulch, Foaly, Root und Eoin Colfer. Des Weiteren gibt es ein Zeugnis von Artemis, einen Erdvolk-Test, eine Karte aller Shuttlehäfen, die die Welt der Unterirdischen mit der Oberfläche verbinden, eine Liste von Foalys Erfindungen und zwei Rätsel.

Die beiden Kurzgeschichten sind wie alle anderen Bände hervorragend! Die Geschichte von Hollys Aufnahmeprüfung spielt lange vor dem ersten Band und der Diebstahl des Fei-Fei-Diadems ereignet sich in der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Band. Dennoch sind beide Geschichten unabhängig von der restlichen Handlung der Artemis-Fowl-Reihe und können auch von Lesern verstanden werden, die keinen der anderen Bände kennen.

Leider sind die Geschichten viel zu kurz. Gerade hat man sich eingelesen, da stellt man auch schon fest, dass sich die Handlung bereits an ihrem Höhepunkt befindet und im Nu sieht man die letzte Seite vor sich. Mit 57 und 58 Seiten erreichen beide Geschichten auch zusammen nicht einmal annähernd das normale Ausmaß eines Artemis-Fowl-Bandes mit durchschnittlich ungefähr 350 Seiten. Für jemanden, der mit der Serie noch nicht vertraut ist und erstmal „reinschnuppern“ möchte würde ich eher den ersten Band empfehlen, da ich denke, dass die Kurzgeschichten erst für langzeitige Leser wirklich reizvoll sind, die schon mehr über die Charaktere wissen, als die beiden kurzen Handlungsstränge wiedergeben. Dennoch ist dies, wie gesagt, keine Grundvoraussetzung, um die Geschichten zu verstehen.

Das Zusatzmaterial fand ich sehr enttäuschend.

Der Geheimcode unterscheidet sich nicht von jenen, die in den anderen Bänden schon vorkamen. Er ist in dem bereits bekannten Gnomisch verfasst, doch nicht einmal das Blättern im ersten Band wird nötig, denn das gesamte gnomische Alphabet ist noch einmal schön säuberlich abgedruckt. Keine große Leistung also. Wer sich trotzdem die Mühe macht, ihn zu übersetzen, wird auch nicht gerade durch einen besonders kreativen oder beeindruckenden Text belohnt. Auch unten auf den Textseiten befindet sich wie in den anderen Bänden ein Code, der aber, wie sich beim Übersetzen schnell herausstellt, allein der Dekoration dient, da auf jeder Seite nur „Artemis Fowl – Die Akte“ steht.

Der Artenführer enthüllt auch keine besonderen Neuheiten, sodass er höchstens für diejenigen interessant ist, die die anderen Bände nicht kennen. Doch selbst dann ist er nicht besonders einfallsreich gestaltet.

Die Interviews lassen sich nur genauso beurteilen. Wer die Charaktere kennt, wird kaum überrascht werden. Einzig das Interview mit Colfer fand ich interessant, aber mit seinen gerade mal 2 Seiten bot es nicht unbedingt ein langes Lesevergnügen.

Das Zeugnis, die Karte mit den Shuttlehäfen und die Liste von Foalys Erfindungen sind allein optisch ansprechend gestaltet. Inhaltlich fallen sie in dieselbe Kategorie wie die anderen Extras: Alle bekannten Fakten noch einmal durchgemischt und als fertige Liste wieder ausgespuckt.

Der Erdvolk-Test ist meiner Meinung nach ebenfalls ziemlich überflüssig. Mit Fragen wie „Hast du Flügel?“ oder „Hast du öfter heftige Blähungen und kannst deinen Kiefer aushaken?“ hangelt sich der Leser zu einem Endergebnis wie Zwerg, Fee oder Zentaur oder – wenn er eine der Fragen mit „Nein“ beantwortet – zu dem Ergebnis Mensch. Wie überraschend.

Die beiden Rätsel sind ja ganz nett, aber nicht besonders anspruchsvoll. Es handelt sich um ein winziges Kreuzworträtsel und einen Buchstabensalat. Vielleicht für Kleinere noch interessant, aber auch das bezweifle ich.

Fazit: Zwei spannende, lustige, interessante und überraschende neue Geschichten, die sich kein Artemis-Fowl-Fan entgehen lassen sollte, aber den Umfang von knapp 40 Seiten, den das Zusatzmaterial umfasst, hätte Colfer lieber ausnutzen sollen, um die Geschichten noch ein wenig zu verlängern.

geschrieben am 11.08.2009 | 850 Wörter | 4864 Zeichen

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