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Bücher

Die Bibliothek der Schatten


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  • 8941 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
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  Seiten
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  Extras

Rezension von

Julia Göpfert

Die Bibliothek der Schatten Gefahrvolles Lesen Sie lesen? Wie unvorsichtig! Denn der Umstand, dass Sie diese Zeilen lesen, könnte es jemandem ermöglichen, Ihre Gedanken zu lesen. Wenn es schlecht läuft, könnte er diesen Umstand sogar dazu nutzen Sie umzubringen. Zumindest dann, wenn Sie eine Figur aus Mikkel Birkegaards Roman „Die Bibliothek der Schatten“ wären... ... denn genauso stirbt der Buchhändler Luca, mit dessen Tod das Buch beginnt. Inmitten seiner Bücher, wie er es sich gewünscht hat, aber sicher anders als er es sich vorgestellt hatte. Denn sein Tod trat dadurch ein, dass er nicht mehr aufhören konnte zu lesen, bis er schließlich an Herzinfarkt starb. Sein Sohn Jon versucht die genauen Umstände seines Todes zu erkunden und erfährt dabei von einer Geheimorganisation, in der es Menschen gibt, die andere dank einer besonderen, angeborenen Gabe mit Hilfe von Büchern beeinflussen können: Sender, welche, wenn sie Vorlesen, die Gedanken andere Menschen bis hin zur Gehirnwäsche steuern können und Empfänger, die dann die Emotionen und Gedanken der Menschen lesen und lenken können, wenn Menschen beginnen zu lesen. Doch die beiden Gruppen sind verfeindet und misstrauen sich, denn die Todesfälle innerhalb der einzelnen Gruppen häufen sich. Um herauszufinden, wer seinen Vater tötete, muss Jon selbst in die Welt der Sender und Empfänger eintauchen und seine eigenen Sender-Fähigkeiten, die bislang noch ungenutzt waren, aktivieren. Unterstützt wird er dabei von der hübschen Empfängerin Katherina. Vom Plot her hätte dieses Buch das Zeug zum Bestseller. Schließlich handelt es von dem, von was Bücherliebhaber träumen: Die Möglichkeit tief in ein Buch einzutauchen und auch anderen diese Begeisterung zu vermitteln. Auch Gedanken zu lesen und Menschen zu manipulieren ist in Zeiten, in denen Menschen versuchen Gedanken zu entschlüsseln, ein hochaktuelles Thema. Zudem ist die Story eine spannende: Geheimorganisationen, Büchermagie, Verschwörungen, Liebe und viel, viel Action. Eigentlich ist alles drin. Eigentlich. Wenn das Buch auch eine noch so spannende und einfallsreiche Rahmenhandlung bietet - von den beteiligten Personen wünscht man sich etwas mehr Betroffenheit über das Geschehen, mehr Einblick in ihre Gefühlswelt. Der Buchladen brennt, Personen werden in den Tod getrieben. Bei den Handelnden löst das kurz einen Schock aus, dann denken sie nicht mehr darüber nach. Sie selbst bleiben trotz bewegeter Vergangenheit flach. Da herrscht beispielsweise an Hand Katherinas Schilderung eines versehentlichen Mordes kurz Betroffenheit, aber dann fährt man völlig unbetroffen weiter Auto. Der Schluss findet zwar spannend und temporeich, aber trotz allem etwas holprig und etwas unglaubwürdig statt. Um es kurz zu sagen: etwas mehr Einfühlungsvermögen in die Personen und eine genauere Ausarbeitung der Charaktere hätten dem Buch gut getan. Dann hätte es nicht nur eine großartige Handlung vorzuweisen, sondern es wäre ihm gelungen seinen Leser problemlos, ohne Zuhilfenahme eines Empfängers, in das Buch hineinzuziehen. „Die Bibliothek der Schatten“ wäre unter Garantie der nächste Bestseller geworden!

Gefahrvolles Lesen

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... denn genauso stirbt der Buchhändler Luca, mit dessen Tod das Buch beginnt. Inmitten seiner Bücher, wie er es sich gewünscht hat, aber sicher anders als er es sich vorgestellt hatte. Denn sein Tod trat dadurch ein, dass er nicht mehr aufhören konnte zu lesen, bis er schließlich an Herzinfarkt starb.

Sein Sohn Jon versucht die genauen Umstände seines Todes zu erkunden und erfährt dabei von einer Geheimorganisation, in der es Menschen gibt, die andere dank einer besonderen, angeborenen Gabe mit Hilfe von Büchern beeinflussen können: Sender, welche, wenn sie Vorlesen, die Gedanken andere Menschen bis hin zur Gehirnwäsche steuern können und Empfänger, die dann die Emotionen und Gedanken der Menschen lesen und lenken können, wenn Menschen beginnen zu lesen. Doch die beiden Gruppen sind verfeindet und misstrauen sich, denn die Todesfälle innerhalb der einzelnen Gruppen häufen sich. Um herauszufinden, wer seinen Vater tötete, muss Jon selbst in die Welt der Sender und Empfänger eintauchen und seine eigenen Sender-Fähigkeiten, die bislang noch ungenutzt waren, aktivieren. Unterstützt wird er dabei von der hübschen Empfängerin Katherina.

Vom Plot her hätte dieses Buch das Zeug zum Bestseller. Schließlich handelt es von dem, von was Bücherliebhaber träumen: Die Möglichkeit tief in ein Buch einzutauchen und auch anderen diese Begeisterung zu vermitteln. Auch Gedanken zu lesen und Menschen zu manipulieren ist in Zeiten, in denen Menschen versuchen Gedanken zu entschlüsseln, ein hochaktuelles Thema. Zudem ist die Story eine spannende: Geheimorganisationen, Büchermagie, Verschwörungen, Liebe und viel, viel Action. Eigentlich ist alles drin. Eigentlich.

Wenn das Buch auch eine noch so spannende und einfallsreiche Rahmenhandlung bietet - von den beteiligten Personen wünscht man sich etwas mehr Betroffenheit über das Geschehen, mehr Einblick in ihre Gefühlswelt. Der Buchladen brennt, Personen werden in den Tod getrieben. Bei den Handelnden löst das kurz einen Schock aus, dann denken sie nicht mehr darüber nach. Sie selbst bleiben trotz bewegeter Vergangenheit flach. Da herrscht beispielsweise an Hand Katherinas Schilderung eines versehentlichen Mordes kurz Betroffenheit, aber dann fährt man völlig unbetroffen weiter Auto.

Der Schluss findet zwar spannend und temporeich, aber trotz allem etwas holprig und etwas unglaubwürdig statt.

Um es kurz zu sagen: etwas mehr Einfühlungsvermögen in die Personen und eine genauere Ausarbeitung der Charaktere hätten dem Buch gut getan. Dann hätte es nicht nur eine großartige Handlung vorzuweisen, sondern es wäre ihm gelungen seinen Leser problemlos, ohne Zuhilfenahme eines Empfängers, in das Buch hineinzuziehen. „Die Bibliothek der Schatten“ wäre unter Garantie der nächste Bestseller geworden!

geschrieben am 26.06.2010 | 452 Wörter | 2648 Zeichen

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