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Snuff


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Anna Kneisel

Snuff Sam Vimes ist mies gelaunt, denn seine geliebte Frau Sybil hat ihn, mit der Unterstützung von Lord Vetinari, dazu verdonnert, Urlaub auf dem Land zu machen. Genauer gesagt soll er auf dem Landgut ihrer Familie mal richtig ausspannen. Wer ihn kennt, weiß: Das süße Nichtstun mag für andere dem Paradies gleichkommen - für Vimes jedoch, mit Leib und Seele Polizist und immer auf der Suche nach einem Verbrechen, das aufgeklärt werden muss, bedeutet es die Hölle auf Erden. Ein Glück für ihn, dass das Verbrechen immer irgendwo darauf wartet, entdeckt zu werden. Das anfangs so bedrohlich wirkende Landleben mit all seinen Tücken und ungewohnten Verhaltensregeln wird auf einmal für den Großstädter durch die sichtbaren Gefahren interessanter und zu gewohntem Terrain. Die Menschen (und anderen Lebewesen) sind eben überall gleich. Das Böse auch. Etikette befindet sich nicht eben auf Platz eins der Prioritäten-Liste Vimes‘ – aber seiner Frau zuliebe hält er sich des Öfteren soweit es ihm möglich ist zurück. Also werden gesellschaftliche Anlässe genutzt, um Kontakte zu knüpfen oder aufzufrischen. Selbst das seltsame Hobby von Sam Junior, das Sammeln von Ausscheidungen unterschiedlichster Lebensformen, duldet er erstaunlich gelassen. Nur den Ambitionen einiger höherer Töchter auf dem Land, nämlich darauf zu warten, dass irgendein reicher Gentleman daher kommt, den sie heiraten können, bringt Vimes so gar kein Verständnis entgegen und kann es sich nicht nehmen lassen, ihnen mal ordentlich die Köpfe zu waschen. Als dann ein Mord geschieht und einige einflussreiche Personen der Umgebung versuchen, ihm alles anzulasten und ihn in Verruf zu bringen, ist Vimes nicht mehr wie ein Fisch auf dem Trockenen sondern stürzt sich kopfüber in die Ermittlungsarbeit. Er lernt einiges über die Kultur der allseits verachteten Goblins und stellt fest, dass diese menschenähnlicher sind, als gedacht. Er begegnet Gestalten, wie man sie in jedem Dorfpub antreffen dürfte, besteht mal wieder die unglaublichsten Gefahren und beweist wieder und wieder sein feines Gespür für die Natur von Menschen und anderen Lebewesen. Pratchett nimmt Literatur wie die von Jane Austen aufs Korn, stellt die Fragen, die man sich beim Lesen unweigerlich stellt und geht immer diesen kleinen Schritt weiter, der seine Bücher lesenswert und unterhaltsam macht. Er verbindet Austens Literatur mit einer typischen Abenteuergeschichte –eine eher unerwartete Liasion - und passt das alles in seine Scheibenwelt ein. Nichts ist fehl am Platz, alles ist wie gewohnt fein beobachtet und voller Twists. Es dauert zwar ein wenig, bis die Geschehnisse so richtig ins Rollen kommen, dann geht es aber Schlag auf Schlag. Wer mal wieder geistreich und fantastisch unterhalten sein möchte, wird bei der Lektüre von Snuff („Schnupftabak“) sicherlich bestens bedient fühlen. Terry Pratchett at his best!

Sam Vimes ist mies gelaunt, denn seine geliebte Frau Sybil hat ihn, mit der Unterstützung von Lord Vetinari, dazu verdonnert, Urlaub auf dem Land zu machen. Genauer gesagt soll er auf dem Landgut ihrer Familie mal richtig ausspannen. Wer ihn kennt, weiß: Das süße Nichtstun mag für andere dem Paradies gleichkommen - für Vimes jedoch, mit Leib und Seele Polizist und immer auf der Suche nach einem Verbrechen, das aufgeklärt werden muss, bedeutet es die Hölle auf Erden.

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Ein Glück für ihn, dass das Verbrechen immer irgendwo darauf wartet, entdeckt zu werden. Das anfangs so bedrohlich wirkende Landleben mit all seinen Tücken und ungewohnten Verhaltensregeln wird auf einmal für den Großstädter durch die sichtbaren Gefahren interessanter und zu gewohntem Terrain. Die Menschen (und anderen Lebewesen) sind eben überall gleich. Das Böse auch.

Etikette befindet sich nicht eben auf Platz eins der Prioritäten-Liste Vimes‘ – aber seiner Frau zuliebe hält er sich des Öfteren soweit es ihm möglich ist zurück. Also werden gesellschaftliche Anlässe genutzt, um Kontakte zu knüpfen oder aufzufrischen. Selbst das seltsame Hobby von Sam Junior, das Sammeln von Ausscheidungen unterschiedlichster Lebensformen, duldet er erstaunlich gelassen. Nur den Ambitionen einiger höherer Töchter auf dem Land, nämlich darauf zu warten, dass irgendein reicher Gentleman daher kommt, den sie heiraten können, bringt Vimes so gar kein Verständnis entgegen und kann es sich nicht nehmen lassen, ihnen mal ordentlich die Köpfe zu waschen.

Als dann ein Mord geschieht und einige einflussreiche Personen der Umgebung versuchen, ihm alles anzulasten und ihn in Verruf zu bringen, ist Vimes nicht mehr wie ein Fisch auf dem Trockenen sondern stürzt sich kopfüber in die Ermittlungsarbeit. Er lernt einiges über die Kultur der allseits verachteten Goblins und stellt fest, dass diese menschenähnlicher sind, als gedacht. Er begegnet Gestalten, wie man sie in jedem Dorfpub antreffen dürfte, besteht mal wieder die unglaublichsten Gefahren und beweist wieder und wieder sein feines Gespür für die Natur von Menschen und anderen Lebewesen.

Pratchett nimmt Literatur wie die von Jane Austen aufs Korn, stellt die Fragen, die man sich beim Lesen unweigerlich stellt und geht immer diesen kleinen Schritt weiter, der seine Bücher lesenswert und unterhaltsam macht. Er verbindet Austens Literatur mit einer typischen Abenteuergeschichte –eine eher unerwartete Liasion - und passt das alles in seine Scheibenwelt ein. Nichts ist fehl am Platz, alles ist wie gewohnt fein beobachtet und voller Twists. Es dauert zwar ein wenig, bis die Geschehnisse so richtig ins Rollen kommen, dann geht es aber Schlag auf Schlag.

Wer mal wieder geistreich und fantastisch unterhalten sein möchte, wird bei der Lektüre von Snuff („Schnupftabak“) sicherlich bestens bedient fühlen.

Terry Pratchett at his best!

geschrieben am 12.07.2012 | 433 Wörter | 2426 Zeichen

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