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Bangkok


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Bangkok Andreas Gursky ist weltbekannt geworden durch großformatige Fotografiearbeiten wie „F1 Pit Stop“, 2007, „Paris, Montparnasse“, 1993, und andere beeindruckende, zum Teil unbetitelte Motive, die wahlweise Stille oder Bewegung einzufangen vermögen. Dabei ist er seiner Heimatstadt Düsseldorf immer treu geblieben, auch wenn die Motive weltweite, fast absolute Geltung beanspruchten. Angesichts einer Ausstellung im Museum Kunstpalast erscheint der neue Bildband „Bangkok“ mit Impressionen der Millionenstadt ganz bezogen auf die Lichtreflexionen des Chao Phraya Flusses. Die Arbeiten wurden bisher in Deutschland nicht ausgestellt, sodass Bildband und Exhibition zwei schöne Premieren darstellen. Ganz hervorragend ist an diesem, in englischer Sprache veröffentlichten Werk, dass nicht nur launige und stolze Grußworte zu finden sind, sondern nach dem Abdruck der 9 Bilder drei kurze Erläuterungen zum Werden und Werk Gurskys sowie zur aktuellen Bilderserie zu finden sind, mittels derer man sich dem Werk und seiner Genese plastisch nähern kann. Zum einen ist da der Essay „Thoughts on painting“, in welchem sich Beat Wismer der Komposition der Werke Gurskys widmet, aber auch der Einflüsse auf den Künstler selbst, beginnend bei den Malern des 19. Jahrhunderts, übergehend zu Pollock aber auch Barnett Newman oder Ellsworth Kelly. Dazu abgedruckt sind Auszüge des Werks, etwa aus der Rhine-Serie, etliche unbetitelte Werke, aber auch das bereits erwähnte Paris, Montparnasse, oder das eindrucksvolle „Cathedral I“ aus dem Jahr 2007. Neben der schieren Dimension der Arbeiten und der manchmal einschüchternden Präzision betont Wismer auch die Entwicklung von reinen Schnappschüssen, unprätentiösen Werken, zu heutigen, durchaus pathosbeladenen Motiven. Der folgende Beitrag von Hans Irrek, „Images on the flux of time“, befasst den Leser dann direkt mit der Bangkok-Serie, mit der ästhetischen Faszination der Wasserlichtspiele, ihrer Dynamik, aber auch mit der Naturbezogenheit, die auch Gurskys Wertschätzung für Turner oder Monet und deren Naturmotive würdigt. Vorbilder wie da Vincis Zeichnung „Current in a river“ und Bezugswerke Gurskys wie „Bahrain I“ aus dem Jahr 2005 werden den einzelnen Bildern anheimgestellt und fügen sich so für den Leser und Betrachter zu einem stimmungsvollen Gesamtbild. Hinzu kommen Informationen zum Fluss als Lebens- und Verkehrsader der Großstadt, die den Fokus des Fotografen zusätzlich unterstreichen. Der Schlussartikel von John Yau, „Looking at Bangkok“ betrachtet ebenfalls die neue Serie Bangkok und das komplexe Verhältnis zwischen Fotografie und Malerei, das aus den Werken Gurskys hervortritt. Der Detailreichtum früherer Werke, etwa „99 cent“ aus dem Jahr 1999 wird dem neuen Stil der Bangkok-Serie gegenübergestellt und die darin liegende Entwicklung des Künstlers herausgearbeitet. Gleichzeit wird die spiegelnde Funktion der Werke als Konstante dargestellt, sodass jeder Betrachter ausreichend Raum für eigene Rückschlüsse hat. Ein kleines und feines Werk über einen bedeutenden deutschen Künstler.

Andreas Gursky ist weltbekannt geworden durch großformatige Fotografiearbeiten wie „F1 Pit Stop“, 2007, „Paris, Montparnasse“, 1993, und andere beeindruckende, zum Teil unbetitelte Motive, die wahlweise Stille oder Bewegung einzufangen vermögen. Dabei ist er seiner Heimatstadt Düsseldorf immer treu geblieben, auch wenn die Motive weltweite, fast absolute Geltung beanspruchten. Angesichts einer Ausstellung im Museum Kunstpalast erscheint der neue Bildband „Bangkok“ mit Impressionen der Millionenstadt ganz bezogen auf die Lichtreflexionen des Chao Phraya Flusses. Die Arbeiten wurden bisher in Deutschland nicht ausgestellt, sodass Bildband und Exhibition zwei schöne Premieren darstellen.

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Ganz hervorragend ist an diesem, in englischer Sprache veröffentlichten Werk, dass nicht nur launige und stolze Grußworte zu finden sind, sondern nach dem Abdruck der 9 Bilder drei kurze Erläuterungen zum Werden und Werk Gurskys sowie zur aktuellen Bilderserie zu finden sind, mittels derer man sich dem Werk und seiner Genese plastisch nähern kann. Zum einen ist da der Essay „Thoughts on painting“, in welchem sich Beat Wismer der Komposition der Werke Gurskys widmet, aber auch der Einflüsse auf den Künstler selbst, beginnend bei den Malern des 19. Jahrhunderts, übergehend zu Pollock aber auch Barnett Newman oder Ellsworth Kelly. Dazu abgedruckt sind Auszüge des Werks, etwa aus der Rhine-Serie, etliche unbetitelte Werke, aber auch das bereits erwähnte Paris, Montparnasse, oder das eindrucksvolle „Cathedral I“ aus dem Jahr 2007. Neben der schieren Dimension der Arbeiten und der manchmal einschüchternden Präzision betont Wismer auch die Entwicklung von reinen Schnappschüssen, unprätentiösen Werken, zu heutigen, durchaus pathosbeladenen Motiven.

Der folgende Beitrag von Hans Irrek, „Images on the flux of time“, befasst den Leser dann direkt mit der Bangkok-Serie, mit der ästhetischen Faszination der Wasserlichtspiele, ihrer Dynamik, aber auch mit der Naturbezogenheit, die auch Gurskys Wertschätzung für Turner oder Monet und deren Naturmotive würdigt. Vorbilder wie da Vincis Zeichnung „Current in a river“ und Bezugswerke Gurskys wie „Bahrain I“ aus dem Jahr 2005 werden den einzelnen Bildern anheimgestellt und fügen sich so für den Leser und Betrachter zu einem stimmungsvollen Gesamtbild. Hinzu kommen Informationen zum Fluss als Lebens- und Verkehrsader der Großstadt, die den Fokus des Fotografen zusätzlich unterstreichen.

Der Schlussartikel von John Yau, „Looking at Bangkok“ betrachtet ebenfalls die neue Serie Bangkok und das komplexe Verhältnis zwischen Fotografie und Malerei, das aus den Werken Gurskys hervortritt. Der Detailreichtum früherer Werke, etwa „99 cent“ aus dem Jahr 1999 wird dem neuen Stil der Bangkok-Serie gegenübergestellt und die darin liegende Entwicklung des Künstlers herausgearbeitet. Gleichzeit wird die spiegelnde Funktion der Werke als Konstante dargestellt, sodass jeder Betrachter ausreichend Raum für eigene Rückschlüsse hat.

Ein kleines und feines Werk über einen bedeutenden deutschen Künstler.

geschrieben am 09.10.2012 | 425 Wörter | 2623 Zeichen

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