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Das letzte Einhorn


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Das letzte Einhorn Wer kennt sie nicht? Die Geschichte vom letzten Einhorn dieser Welt, das auszog um seine verschwundenen Artgenossen zu finden? Die meisten Menschen jedoch kennen diese wunderbare Geschichte nur als Kinderfilm mit einem wundervollen Soundtrack. Das Märchen vom Einhorn, dem Roten Stier und der Frage, ob die Welt tatsächlich besser dran sein, wenn sie die Einhörner verlöre, ist aber so viel mehr als ein Kinderfilm. Ich behaupte gar, dass die meisten Kinder den wahren Hintergrund gar nicht erschließen können. Zu tiefgründig sind die Anspielung Beagles. Aber alles der Reihe nach: "Das Einhorn lebte in einem Fliederwald, und es lebte ganz allein." Das ist der erste Satz eines Märchens von solcher Bild- und Wortgewalt, dass es mich immer wieder überrascht. Alle paar Jahre, wenn es draußen grau wird, greife ich zu Beagle's Roman und versinke in einer herrliche farbenfrohe und gleichsam schrecklichen Welt. Da ist von wohlhabenden und edlen Dorfbewohnern die Rede, die sich ihren Reichtum dadurch verschaffen, in dem sie geächtete, in dunklen Wäldern lebende Banditen erpressen für sie zu stehlen. Und die Banditen, die sich nichts sehnlicher Wünschen in Balladen besungen zu werden, sind in Wahrheit zerlumpte, mutlose Gestalten, die ihre Heldentaten in eigens verfassten Liedern rezitieren. Das Einhorn belauscht eines Tages das Gespräch zweier Jäger in ihrem Fliederwald, die darüber streiten, ob es tatsächlich noch Einhörner auf der Welt gäbe. Diese Frage quält das Einhorn und so zieht es aus um ihre Gefährten aufzuspüren. Was sich ihr offenbart ist eine Welt, in der kein Mensch mehr - abgesehen einiger Ausnahmen - ein Einhorn erkennt. Und erst ein singender Schmetterling (wer erinnert sich nicht an die Stimme von Frank Zander) bringt sie auf die richtige Fährte, auf die des Roten Stiers. Doch zweitklassige Hexen, Harpyien, ein nicht alternder, tolpatschiger Magier und letztlich König Haggard und der Rote Stier stehen ihr als Hindernisse gegenüber. Wird es seine Gefährten finden? Beagle verzaubert seine Leser mit so vielen wundervollen Anspielungen und Dialogen, dass es mir schwer fällt überhaupt einen besonders Vortrefflichen zu finden. Es ist von fauchenden Dunkelheiten die Rede, von einem verliebten Baum (obgleich der Kampf zwischen ihm und dem Einhorn im Film spannender ist) und davon, dass es einen Prinzen zweimal mit seinem Horn berührte - einmal um ihn zu heilen, das zweite Mal weil es das wollte. Denn es war das einzige Einhorn, das je liebte. Immer wenn ich das Buch lese, werde ich daran erinnert, warum es zu meinem absoluten Lieblingsbuch avancierte. Beagle schafft etwas, dass noch nie dagewesen ist, eine herrliche Verschmelzung der Fabelwelt mit unserer realen Welt, ohne auch nur einen einzigen Kampf dafür zu benötigen. In Mittel, mit dem inFantasybüchern eigentlich nicht gegeizt wird. Ich kann nur jedem, der sich verzauben lassen, gruseln, lachen und nicht mehr das Buch aus der Hand legen will, empfehlen sich Beagle's Meisterwerk zuzulegen. Lasst es mich mit den Worten des Schmetterlings sagen: "Nein, nein, hör zu, hört nicht auf mich, hörst du?"

Wer kennt sie nicht? Die Geschichte vom letzten Einhorn dieser Welt, das auszog um seine verschwundenen Artgenossen zu finden? Die meisten Menschen jedoch kennen diese wunderbare Geschichte nur als Kinderfilm mit einem wundervollen Soundtrack. Das Märchen vom Einhorn, dem Roten Stier und der Frage, ob die Welt tatsächlich besser dran sein, wenn sie die Einhörner verlöre, ist aber so viel mehr als ein Kinderfilm. Ich behaupte gar, dass die meisten Kinder den wahren Hintergrund gar nicht erschließen können. Zu tiefgründig sind die Anspielung Beagles. Aber alles der Reihe nach:

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"Das Einhorn lebte in einem Fliederwald, und es lebte ganz allein." Das ist der erste Satz eines Märchens von solcher Bild- und Wortgewalt, dass es mich immer wieder überrascht. Alle paar Jahre, wenn es draußen grau wird, greife ich zu Beagle's Roman und versinke in einer herrliche farbenfrohe und gleichsam schrecklichen Welt.

Da ist von wohlhabenden und edlen Dorfbewohnern die Rede, die sich ihren Reichtum dadurch verschaffen, in dem sie geächtete, in dunklen Wäldern lebende Banditen erpressen für sie zu stehlen. Und die Banditen, die sich nichts sehnlicher Wünschen in Balladen besungen zu werden, sind in Wahrheit zerlumpte, mutlose Gestalten, die ihre Heldentaten in eigens verfassten Liedern rezitieren.

Das Einhorn belauscht eines Tages das Gespräch zweier Jäger in ihrem Fliederwald, die darüber streiten, ob es tatsächlich noch Einhörner auf der Welt gäbe. Diese Frage quält das Einhorn und so zieht es aus um ihre Gefährten aufzuspüren. Was sich ihr offenbart ist eine Welt, in der kein Mensch mehr - abgesehen einiger Ausnahmen - ein Einhorn erkennt. Und erst ein singender Schmetterling (wer erinnert sich nicht an die Stimme von Frank Zander) bringt sie auf die richtige Fährte, auf die des Roten Stiers.

Doch zweitklassige Hexen, Harpyien, ein nicht alternder, tolpatschiger Magier und letztlich König Haggard und der Rote Stier stehen ihr als Hindernisse gegenüber. Wird es seine Gefährten finden?

Beagle verzaubert seine Leser mit so vielen wundervollen Anspielungen und Dialogen, dass es mir schwer fällt überhaupt einen besonders Vortrefflichen zu finden. Es ist von fauchenden Dunkelheiten die Rede, von einem verliebten Baum (obgleich der Kampf zwischen ihm und dem Einhorn im Film spannender ist) und davon, dass es einen Prinzen zweimal mit seinem Horn berührte - einmal um ihn zu heilen, das zweite Mal weil es das wollte. Denn es war das einzige Einhorn, das je liebte.

Immer wenn ich das Buch lese, werde ich daran erinnert, warum es zu meinem absoluten Lieblingsbuch avancierte. Beagle schafft etwas, dass noch nie dagewesen ist, eine herrliche Verschmelzung der Fabelwelt mit unserer realen Welt, ohne auch nur einen einzigen Kampf dafür zu benötigen. In Mittel, mit dem inFantasybüchern eigentlich nicht gegeizt wird.

Ich kann nur jedem, der sich verzauben lassen, gruseln, lachen und nicht mehr das Buch aus der Hand legen will, empfehlen sich Beagle's Meisterwerk zuzulegen.

Lasst es mich mit den Worten des Schmetterlings sagen:

"Nein, nein, hör zu, hört nicht auf mich, hörst du?"

geschrieben am 12.12.2005 | 479 Wörter | 2618 Zeichen

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