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Southern-Reach Trilogie, Bd. 1: Auslöschung


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Auslöschung Ich muss zugeben, dass ich mir am Anfang schwer getan habe mit diesem Buch. Dies liegt nicht nur an dem etwas undefinierbaren Genre, sondern auch am Schreibstil (Tagebuch) und an der Geschichte selbst. Irgendwo an der Küste Amerikas ist, offenbar durch eine Umweltkatastrophe vor ca. 30 Jahren, ein Gebiet namens Area X entstanden, das weder kontrollierbar noch zu verstehen ist: mysteriöse Dinge gehen dort vor, die Grenzen des Gebiets sind nicht klar definiert, weder nach innen noch nach außen, die Natur scheint sich selbst überlassen, aber dennoch abseits der gängigen Definitionen und diese Area X scheint sich auszubreiten. Es gibt offenbar eine Art Behörde, Southern Reach, die eine Expedition nach der anderen in dieses Gebiet schickt, um seine Art, seinen Ursprung und sein Fortbestehen zu verstehen und möglicherweise zu stoppen. Man erfährt zu Beginn, dass nunmehr eine zwölfte Expedition zusammengestellt wurde, diesmal nur aus Frauen, warum auch immer, mit verschiedenen Professionen: eine Psychologin, eine Biologin, eine Vermesserin und eine Anthropologin. Die ebenfalls noch im Team vorgesehen Linguistin wurde nach dem mehrmonatigen Auswahl- und Vorbereitungstraining offenbar aussortiert. Schon an dieser Stelle sträuben sich einem Leser wie mir die Nackenhaare, wenn sonst zeitgenössische und vor allem realistische Literatur standardmäßig konsumiert wird und allenfalls einmal die Klassiker von Tolkien oder Stephen King für etwas Mystery, übernatürlich Grusel oder SciFi-Elemente sorgen. Der krude Anfang setzt sich auch weiterhin holprig fort: denn das so zusammengestellte „Team“ funktioniert überhaupt nicht, man fragt sich, nach welchen Persönlichkeitskriterien die Damen überhaupt zusammengewürfelt wurden und vor allem, mit welchem Ziel die dort eigentlich sind. Denn es klappt überhaupt nichts, die Ausrüstung ist veraltet, die Zustände vor Ort entsprechen nicht den Informationen und nach der ersten Expedition in einen mysteriösen Tunnel bzw. Turm infiziert sich die Biologin offenbar mit irgendwelchen Sporen, die an der Innenwand Buchstaben formen und schwach vor sich hinglimmen. Ab dann ist die Biologin immun gegen die nun erst entdeckte Hypnosetätigkeit der Psychologin, kurz danach ist sogar die Anthropologin verschwunden, wird später tot im Tunnel / Turm aufgefunden und alles wird immer undurchsichtiger. Dann aber nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf und in der Mischung aus der tagebuchartigen Erzählung zusammen mit Erinnerung und Selbstreflektion der Biologin wird aus dem ganzen ein recht spannender Plot mit übernatürlichen Entdeckungen, überraschenden Erkenntnissen, brutalen Showdowns und innerer Entfremdung bis hin zur Selbstaufgabe an das Wesen, das dort in Area X offensichtlich erschaffen oder vielleicht erweckt wurde und nicht so recht mit herkömmlichen menschlichen und erst recht nicht wissenschaftlichen Kategorien begreifbar wird. Dadurch hat man am erfreulich offenen und hier natürlich verschwiegenen Ende nicht das Gefühl, dass die Lektüre vergebens war. Man ist sogar gespannt auf die bereits angekündigten zwei Folgebände. Auch der Buchtitel wird im Laufe der Handlungen plausibel und in gewissem Sinne auch doppeldeutig. Dennoch: Es ist natürlich weiterhin eine arg konstruierte Geschichte mit plumpen Grundparametern: desinformierte, lächerlich ausgestattete „Wissenschaftler“ werden auf eine Harakiri-Mission in ein lebensgefährliches Gebiet geschickt, ohne sich aufeinander oder sonst etwas verlassen zu können. Als ob in einem schlechten Horrorfilm das Opfer kreischend vor dem Monster zielgerichtet in den obersten Stock mit vergittertem Fenster läuft und sich dann wundert, dass keine Fluchtmöglichkeit besteht. Wenn dieser alberne Ersteindruck dann überwunden ist, ist die Lektüre aber ganz passabel. Zwar kein professionelles Akte-X-Feeling, aber leicht schaurig und mystisch genug, um über die unglaubwürdigen realen Umstände hinwegsehen zu können.

Ich muss zugeben, dass ich mir am Anfang schwer getan habe mit diesem Buch. Dies liegt nicht nur an dem etwas undefinierbaren Genre, sondern auch am Schreibstil (Tagebuch) und an der Geschichte selbst. Irgendwo an der Küste Amerikas ist, offenbar durch eine Umweltkatastrophe vor ca. 30 Jahren, ein Gebiet namens Area X entstanden, das weder kontrollierbar noch zu verstehen ist: mysteriöse Dinge gehen dort vor, die Grenzen des Gebiets sind nicht klar definiert, weder nach innen noch nach außen, die Natur scheint sich selbst überlassen, aber dennoch abseits der gängigen Definitionen und diese Area X scheint sich auszubreiten. Es gibt offenbar eine Art Behörde, Southern Reach, die eine Expedition nach der anderen in dieses Gebiet schickt, um seine Art, seinen Ursprung und sein Fortbestehen zu verstehen und möglicherweise zu stoppen. Man erfährt zu Beginn, dass nunmehr eine zwölfte Expedition zusammengestellt wurde, diesmal nur aus Frauen, warum auch immer, mit verschiedenen Professionen: eine Psychologin, eine Biologin, eine Vermesserin und eine Anthropologin. Die ebenfalls noch im Team vorgesehen Linguistin wurde nach dem mehrmonatigen Auswahl- und Vorbereitungstraining offenbar aussortiert.

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Schon an dieser Stelle sträuben sich einem Leser wie mir die Nackenhaare, wenn sonst zeitgenössische und vor allem realistische Literatur standardmäßig konsumiert wird und allenfalls einmal die Klassiker von Tolkien oder Stephen King für etwas Mystery, übernatürlich Grusel oder SciFi-Elemente sorgen. Der krude Anfang setzt sich auch weiterhin holprig fort: denn das so zusammengestellte „Team“ funktioniert überhaupt nicht, man fragt sich, nach welchen Persönlichkeitskriterien die Damen überhaupt zusammengewürfelt wurden und vor allem, mit welchem Ziel die dort eigentlich sind. Denn es klappt überhaupt nichts, die Ausrüstung ist veraltet, die Zustände vor Ort entsprechen nicht den Informationen und nach der ersten Expedition in einen mysteriösen Tunnel bzw. Turm infiziert sich die Biologin offenbar mit irgendwelchen Sporen, die an der Innenwand Buchstaben formen und schwach vor sich hinglimmen. Ab dann ist die Biologin immun gegen die nun erst entdeckte Hypnosetätigkeit der Psychologin, kurz danach ist sogar die Anthropologin verschwunden, wird später tot im Tunnel / Turm aufgefunden und alles wird immer undurchsichtiger.

Dann aber nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf und in der Mischung aus der tagebuchartigen Erzählung zusammen mit Erinnerung und Selbstreflektion der Biologin wird aus dem ganzen ein recht spannender Plot mit übernatürlichen Entdeckungen, überraschenden Erkenntnissen, brutalen Showdowns und innerer Entfremdung bis hin zur Selbstaufgabe an das Wesen, das dort in Area X offensichtlich erschaffen oder vielleicht erweckt wurde und nicht so recht mit herkömmlichen menschlichen und erst recht nicht wissenschaftlichen Kategorien begreifbar wird. Dadurch hat man am erfreulich offenen und hier natürlich verschwiegenen Ende nicht das Gefühl, dass die Lektüre vergebens war. Man ist sogar gespannt auf die bereits angekündigten zwei Folgebände. Auch der Buchtitel wird im Laufe der Handlungen plausibel und in gewissem Sinne auch doppeldeutig.

Dennoch: Es ist natürlich weiterhin eine arg konstruierte Geschichte mit plumpen Grundparametern: desinformierte, lächerlich ausgestattete „Wissenschaftler“ werden auf eine Harakiri-Mission in ein lebensgefährliches Gebiet geschickt, ohne sich aufeinander oder sonst etwas verlassen zu können. Als ob in einem schlechten Horrorfilm das Opfer kreischend vor dem Monster zielgerichtet in den obersten Stock mit vergittertem Fenster läuft und sich dann wundert, dass keine Fluchtmöglichkeit besteht. Wenn dieser alberne Ersteindruck dann überwunden ist, ist die Lektüre aber ganz passabel. Zwar kein professionelles Akte-X-Feeling, aber leicht schaurig und mystisch genug, um über die unglaubwürdigen realen Umstände hinwegsehen zu können.

geschrieben am 07.12.2014 | 548 Wörter | 3377 Zeichen

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