Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

ES


Statistiken
  • 7683 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Marc-Florian Wendland

ES ES – ein namenloses Grauen in Gestalt von Pennywise, dem tanzenden Clown - versetzt die Kleinstadt Derry in Angst und Schrecken, denn ihn treibt ein schier nie endender Hunger nach Kinderfleisch zu immer schlimmeren Greueltaten an. Erst als sich 1958 sieben Freunde seiner annehmen, scheint ES vernichtet worden zu sein. Doch der Schein trog... 1985, 27 Jahre nach seinem angeblichen Tod, ist ES zurückgekehrt und erneut verschwinden Kinder, die später schrecklich verstümmelt gefunden werden. Es bahnt sich der erneute Kampf zwischen ES und den einstigen Freunden an -– gnadenloser als je zuvor, Dreizehn Jahre nachdem ich den Roman von Stephen King das erste Mal gelesen hatte, griff ich erneut zu dem Buch. Von den letzten King’schen Veröffentlichungen (Susannah, Der Turm, Im Kabinett des Todes) einigermaßen enttäuscht, erwartete ich das Buch zurück in den Schrank stellen zu müssen, noch ehe ich die 100. Seite geschafft hätte. Nach dem Motto: Behalte es in deiner kindlichen, positiven Erinnerung! Aber das geschah nicht. Damals, im Alter von 14, war ich vor allem von der Freundschaft der Kinder angetan, die King authentisch und mit den Augen eines Teenager erzählt. Heute gefiel mir zudem wie detailliert und tief King seine Charaktere beschreibt. Kein Wunder, dass schnell über 1000 Seiten zusammen kommen, aber der Geschichte tut es sehr gut. Mir schien es, als würde ich manchmal über einen Bekannten lesen, so ausgereift sind die einzelnen Charaktere. Gut, King neigt zu Übertreibungen und bedient Klischees wahrhaftig gern, doch abgesehen von diesen typischen King’schen Eigenschaften besitzt jeder auftretende Charakter in diesem Roman ein unglaubliches Eigenleben. Oft spürt man, dass der Roman in den frühen 80ern geschrieben wurde. King verwendet immer wieder die damals auftretenden gesellschaftlichen Streitfragen zum Thema „Homosexualität“ und „AIDS“. Und dennoch ist zwischen dieser alten Fassung und den Neuauflagen ein gehöriger Unterschied in der Sprachwahl festzustellen. Früher ging der Roman noch als FSK-16 durch, mittlerweile würde ich ein FSK-18-Etikett auf das Cover kleben. Da fand doch die eine oder andere derbe Wortschöpfung den Weg ins Manuskript. Was hat mir am besten gefallen? Die Vielfalt von ES und seine Verwicklung in die Geschichte des Städtchens Derry. Hier hat Stephen King ganze Arbeit geleistet. Im Gegensatz zum Film, in dem das Finale meines Erachtens wie gewollt und nicht gekonnt wirkt, kommt der Showdown im Buch mit ständigen, unerwarteten Wendungen, mal im Jetzt (1985), mal in der Vergangenheit (1958), daher. Man liest zeitgleich zwei Endkämpfe, was viel Spannung und Lesefreude mit sich bringt. Die vorhin bereits angesprochene Problematik von Kings Übertreibungen zauberte mir ab und an ein Lächeln auf die Lippen und ich dachte im Stillen: ‚Naja, das ist immerhin Amerika. Vielleicht reden die ja wirklich so!‘ Aber das ist halt Stephen Kings Masche - entweder sie stört einen oder eben nicht. Mich stört sie in diesem Buch jedenfalls überhaupt nicht. Vielleicht hätte der Autor seine Kindercharakere gut und gerne 3-4 Jahre älter machen sollen. Es scheint mir sehr fragwürdig, ob ein zwölfjähriger Rowdy tatsächlich bereit ist, knapp sieben 10-jährigen mit Mord zu drohen und dies tatsächlich versuchen würde umzusetzen. Da kam der Film sicherlich realistischer rüber, was jedoch der Geschichte keinen Abbruch tut. Meines Erachtens gehört ES zu den Büchern, die man gelesen haben sollte. Es ist sicherlich für mich eine der besten Geschichten, die King je erzählt hat - von der ersten bis zur letzten Seite.

ES – ein namenloses Grauen in Gestalt von Pennywise, dem tanzenden Clown - versetzt die Kleinstadt Derry in Angst und Schrecken, denn ihn treibt ein schier nie endender Hunger nach Kinderfleisch zu immer schlimmeren Greueltaten an. Erst als sich 1958 sieben Freunde seiner annehmen, scheint ES vernichtet worden zu sein. Doch der Schein trog...

weitere Rezensionen von Marc-Florian Wendland

#
rezensiert seit
Buchtitel
2
12.10.2010
3
12.10.2010
4
12.10.2010
5
01.10.2010

1985, 27 Jahre nach seinem angeblichen Tod, ist ES zurückgekehrt und erneut verschwinden Kinder, die später schrecklich verstümmelt gefunden werden. Es bahnt sich der erneute Kampf zwischen ES und den einstigen Freunden an -– gnadenloser als je zuvor,

Dreizehn Jahre nachdem ich den Roman von Stephen King das erste Mal gelesen hatte, griff ich erneut zu dem Buch. Von den letzten King’schen Veröffentlichungen (Susannah, Der Turm, Im Kabinett des Todes) einigermaßen enttäuscht, erwartete ich das Buch zurück in den Schrank stellen zu müssen, noch ehe ich die 100. Seite geschafft hätte. Nach dem Motto: Behalte es in deiner kindlichen, positiven Erinnerung! Aber das geschah nicht.

Damals, im Alter von 14, war ich vor allem von der Freundschaft der Kinder angetan, die King authentisch und mit den Augen eines Teenager erzählt. Heute gefiel mir zudem wie detailliert und tief King seine Charaktere beschreibt. Kein Wunder, dass schnell über 1000 Seiten zusammen kommen, aber der Geschichte tut es sehr gut. Mir schien es, als würde ich manchmal über einen Bekannten lesen, so ausgereift sind die einzelnen Charaktere. Gut, King neigt zu Übertreibungen und bedient Klischees wahrhaftig gern, doch abgesehen von diesen typischen King’schen Eigenschaften besitzt jeder auftretende Charakter in diesem Roman ein unglaubliches Eigenleben.

Oft spürt man, dass der Roman in den frühen 80ern geschrieben wurde. King verwendet immer wieder die damals auftretenden gesellschaftlichen Streitfragen zum Thema „Homosexualität“ und „AIDS“. Und dennoch ist zwischen dieser alten Fassung und den Neuauflagen ein gehöriger Unterschied in der Sprachwahl festzustellen. Früher ging der Roman noch als FSK-16 durch, mittlerweile würde ich ein FSK-18-Etikett auf das Cover kleben. Da fand doch die eine oder andere derbe Wortschöpfung den Weg ins Manuskript.

Was hat mir am besten gefallen? Die Vielfalt von ES und seine Verwicklung in die Geschichte des Städtchens Derry. Hier hat Stephen King ganze Arbeit geleistet. Im Gegensatz zum Film, in dem das Finale meines Erachtens wie gewollt und nicht gekonnt wirkt, kommt der Showdown im Buch mit ständigen, unerwarteten Wendungen, mal im Jetzt (1985), mal in der Vergangenheit (1958), daher. Man liest zeitgleich zwei Endkämpfe, was viel Spannung und Lesefreude mit sich bringt.

Die vorhin bereits angesprochene Problematik von Kings Übertreibungen zauberte mir ab und an ein Lächeln auf die Lippen und ich dachte im Stillen: ‚Naja, das ist immerhin Amerika. Vielleicht reden die ja wirklich so!‘ Aber das ist halt Stephen Kings Masche - entweder sie stört einen oder eben nicht. Mich stört sie in diesem Buch jedenfalls überhaupt nicht. Vielleicht hätte der Autor seine Kindercharakere gut und gerne 3-4 Jahre älter machen sollen. Es scheint mir sehr fragwürdig, ob ein zwölfjähriger Rowdy tatsächlich bereit ist, knapp sieben 10-jährigen mit Mord zu drohen und dies tatsächlich versuchen würde umzusetzen. Da kam der Film sicherlich realistischer rüber, was jedoch der Geschichte keinen Abbruch tut.

Meines Erachtens gehört ES zu den Büchern, die man gelesen haben sollte. Es ist sicherlich für mich eine der besten Geschichten, die King je erzählt hat - von der ersten bis zur letzten Seite.

geschrieben am 14.09.2006 | 545 Wörter | 3023 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen