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Die verratene Familie – Politik ohne Zukunft


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Rezension von

Christoph Kramer

Die verratene Familie – Politik ohne Zukunft Jürgen Liminski ist sicher einer der bedeutendsten konservativen Journalisten in Deutschland. Selbst Vater von unglaublichen 10 Kindern, liefert er mit diesem Buch, dem ein Vorwort des Augsburger Bischofs Walter Mixa beigegeben ist, einen polemischen Rundumschlag im Namen der Familie. Die Familienpolitik der Großen Koalition sei durch eine verhängnisvolle Mischung aus kurzfristigen Wirtschaftsinteressen und ideologischem Feminismus gekennzeichnet, welche die Kernkompetenz der Familie, nämlich die Erzeugung von „Humanvermögen“, untergrabe. Beispielhafter Ausdruck der nationalökonomischen Familienvergessenheit sei etwa eine Studie der Robert Bosch Stiftung, in der von „demographischer Rendite“ die Rede ist, weil bei Geburtenschwund weniger Kosten für Schulen, Krippen usw. entstünden. Das Problem sei, daß man die Ausgaben für den Nachwuchs nicht als die Investitionen in das Humanvermögen begreife, die sie faktisch sind. Statt dieser Investitionen setze man lieber auf kurzfristige Mittel wie Import von Fachkräften aus Entwicklungsländern (Liminski spricht in diesem Zusammenhang von „Neokolonialismus“) und Ausbeutung der „stillen Reserve“ von billiger Arbeitskraft junger, gut ausgebildeter Frauen, deren Kinder dafür vermehrt in den jetzt geplanten neuen Krippen unterzubringen sind. An dieser Stelle treffe sich das Interesse der Wirtschaft mit der alten radikalfeministischen Forderung nach einem mindestens paritätisch mit Frauen zu besetzenden Arbeitsmarkt. Dieser ideologische Feminismus werde v.a. über die Medien verbreitet, in Form von Propaganda (Berichterstattung, die fertige Meinungsmuster und fertige Urteile aufdränge) sowie „Meutenjournalismus“ (massive, persönlich statt sachlich angreifende Kampagnen, wie beispielsweise gegen Eva Herman). Dabei seien persönliche Vorurteile und Einstellungen der im Mediengeschäft tätigen Personen ein ausschlaggebender Faktor, da der Anteil der lebenslang Kinderlosen unter Journalisten/innen zwischen 60 und 70 Prozent betrage. Diese Situation habe dazu geführt, daß diverse familienfreundliche Urteile des Bundesverfassungsgerichts von der Politik schon seit der Regierung Kohl konsequent ignoriert würden und damit ein „permanenter Verfassungsbruch“ herrsche. Faktisch finde eine schleichende Enteignung von Eltern statt. Besonders die Mutter, laut Artikel 6, Absatz 4 GG angeblich besonders geschützt, sei „die am meisten Transferausgebeutete von allen“. Unter der großen Koalition, die familienfeindliche Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Ökosteuer, Abschaffung von Pendlerpauschale und Eigenheimzulage sowie Verkürzung der Erziehungsgeldzeiten zu verantworten hat, habe sich der „Kernkonflikt“ zwischen den Familien und dem Staat weiter verschärft. Liminski konstatiert: „Alle sind sich einig, daß der Sozialstaat überlastet ist, daß das Rentensystem zur Neige geht, daß die Generationenkonflikte schärfer werden. Aber es gibt keine Mehrheit für das einzig Vernünftige: die Familie zu stärken.“ Spätestens wenn die Babyboomer in Rente gehen, komme ein „sozialer Tsunami“. Durch die Ausbeutung der Familien und die Dominanz des Single-Hedonismus löse sich die Solidarität in der Gesellschaft aber bereits jetzt auf „wie die Ozonschicht“. Die Alternative zur solidarischen Gesellschaft, eine „repressive Gesellschaft“, zeichne sich in ihren Konturen daher bereits ab. Eine Stärke des Buches ist, daß es in großem Umfang Forschungsergebnisse aus wissenschaftlichen Disziplinen, besonders aus der Hirnforschung und der Bindungsforschung, heranzieht, um die Aussage zu illustrieren, daß Familien „Humanvermögen“ erzeugen. Die Entwicklung des menschlichen Gehirns setze schon während der Schwangerschaft ein. Bis zum dritten Geburtstag sei das Babyhirn eine wahre „Synapsenfabrik“. Je mehr und komplexer die Verschaltungen im Gehirn, desto kreativer werde der Mensch. Die Art der Zuwendung zum Kind sei aber entscheidend für die Entwicklung der Verschaltungen. Emotionen fungierten dabei als „Architekten des Gehirns“. Wichtig seien Vertrauen, Zuwendung, Bestätigung, emotionale Sicherheit als Basis für Entdeckungsversuche. Durch Spielen, Farben und Musik, besonders aber durch Lächeln, Augenkontakt und zärtliche Berührungen würden im präfrontalen Kortex Hormone freigesetzt, die besonders in den ersten Jahren entscheidend für die spätere reife Sozialentwicklung seien. Eine feste Bindung an eine Person stelle sich dabei günstiger dar als wechselnde Betreuungspersonen. Eine häufige Trennung von der primären Bezugsperson führe zur Freisetzung des Streßhormons Cortisol, das in größeren Mengen das Hirnwachstum hemme. Eine ungebremste Ausschüttung von Cortisol könne später zu hormoneller Überproduktion (Ängste, Depressionen) oder zur Unterversorgung (Kälte, Aggression) führen. Der Wert positiver emotionaler Erfahrungen in der frühkindlichen Bindung zur primären Bezugsperson, also meist der Mutter-Kind-Bindung, würde auch in diversen Langzeitstudien bestätigt (angeführt werden die Studie der Bindungsforscherin Karin Grossmann über 25 Jahre, die Studie des National Investigation on Child Development der USA über 16 Jahre und die Studie des Gesundheitsforschers Ronald Grossarth-Maticek über 30 Jahre). Frühkindliche Bindung entscheide über den Erfolg in der Schule, im Beruf und in der Partnerschaft, ja sogar über die spätere Gesundheit des Menschen. Bindung gehe vor Bildung. Durch Bindung werde Humanvermögen erzeugt. Und dies finde – durch Pflege der innerfamiliären Intim- und Gefühlsbeziehungen – nun einmal primär in der Familie statt, wie Liminski mit Verweis auf Gary Becker, der den Begriff „Humanvermögen“ in die Wirtschaft eingeführt und dafür den Nobelpreis erhalten hat, erläutert. Aufschlußreich ist auch der europäisch vergleichende Blick. Daß Finnland PISA-Sieger geworden ist, liege auch an der dortigen individuellen Förderung der Kinder statt der deutschen „Massenkinderhaltung“. Kleinkinder bis drei Jahre würden in Finnland bezeichnenderweise zu über 90 Prozent zu Hause betreut, was sich der finnische Staat auch etwas kosten lasse. In Schweden würde man sich derzeit in eine ähnliche Richtung umorientieren und in Frankreich sei schon länger eine „echte Wahlfreiheit“ für Eltern gegeben, die u.a. zu einer geringeren Frauenerwerbstätigkeit als in Deutschland und einer verstärkten Inanspruchnahme von Tagesmüttern geführt habe. Ein abschreckendes Beispiel könne dagegen Großbritannien abgeben, wo seit längerem eine ähnliche Krippenoffensive wie in Deutschland läuft. Bindungsforscher hätten u.a. herausgefunden, daß der für die Bindung so wichtige Augenkontakt mit der Bezugsperson bei englischen Krippenkindern gerade einmal acht Minuten täglich stattfinde. Am Ende seines Buches stellt Liminski einen Forderungskatalog auf. Dieser beinhaltet u.a. die Erhöhung und Dynamisierung von Kinder- und Erziehungsgeld sowie die Verlängerung der Bezugsdauer, den Ausbau der Erziehungsjahre im Rentensystem, ein System von Tagesmüttern und sogar die Einrichtung eines „Familienwahlrechts“. In der aktuellen Debatte sei die CSU die einzige Partei, die den Rechten der Eltern sowie der Betreuung und Erziehung der Kinder durch die Eltern den Vorrang einräume. Damit stehe sie im Gegensatz zu ihrer Schwesterpartei CDU und besonders der „Bundesfrauenministerin“ (wie Ursula van der Leyen fast durchgängig vom Autor bezeichnet wird). Tatsächlich sei der „Verrat an der Familie“ schon seit Kohl ein Privileg der CDU, besonders der Bundespartei, gewesen, während etwa links stehende Künstler wie Joseph Beuys oder Germaine Greer sich schon früh für ein Erziehungsgehalt und ein Recht auf Mutterschaft ausgesprochen hätten. Bezüglich der deutschen Krippendebatte wird dann im Einzelnen vorgerechnet, wie das Krippenplatzprogramm die Wahlfreiheit von Eltern einschränkt und zudem angesichts des voraussichtlichen Bedarfs bei weitem zu überdimensioniert ist. Ein Krippenplatz koste zwischen 700 und 1300 Euro. Dieses Geld solle besser den Eltern direkt gegeben werden. Dies wäre sogar ein „doppeltes Geschäft“ für den Staat, da die Ausgaben in Form von Konsumsteuern teilweise wieder an den Staat zurückflössen. Liminski plädiert sogar dafür, das Geld als Lohn auszuzahlen. Dann flössen auch noch Lohnsteuer und Sozialabgaben an den Staat zurück und die Mütter könnten – ganz im Sinne des Feminismus – eine eigene Erwerbsbiographie aufbauen. Immerhin sei inzwischen sogar der Beruf der Prostituierten anerkannt, nur der der Mutter noch nicht. Dabei leisteten Mütter qualitativ hochwertige Arbeit, etwa auf den Gebieten Psychologie, Pädagogik, Ernährungskunde, Coaching, Moderation, Motivation, Event-Organisation oder Networking. Fazit: Dies ist ein anregendes, journalistisch flott geschriebenes Buch eines herausragenden Familienlobbyisten. Wenn alle kinderreichen Familien in Deutschland Väter von solchem Format aufweisen würden, hätte der Staat sicher noch weniger Grund, den Familien zu mißtrauen.

Jürgen Liminski ist sicher einer der bedeutendsten konservativen Journalisten in Deutschland. Selbst Vater von unglaublichen 10 Kindern, liefert er mit diesem Buch, dem ein Vorwort des Augsburger Bischofs Walter Mixa beigegeben ist, einen polemischen Rundumschlag im Namen der Familie.

Die Familienpolitik der Großen Koalition sei durch eine verhängnisvolle Mischung aus kurzfristigen Wirtschaftsinteressen und ideologischem Feminismus gekennzeichnet, welche die Kernkompetenz der Familie, nämlich die Erzeugung von „Humanvermögen“, untergrabe. Beispielhafter Ausdruck der nationalökonomischen Familienvergessenheit sei etwa eine Studie der Robert Bosch Stiftung, in der von „demographischer Rendite“ die Rede ist, weil bei Geburtenschwund weniger Kosten für Schulen, Krippen usw. entstünden. Das Problem sei, daß man die Ausgaben für den Nachwuchs nicht als die Investitionen in das Humanvermögen begreife, die sie faktisch sind. Statt dieser Investitionen setze man lieber auf kurzfristige Mittel wie Import von Fachkräften aus Entwicklungsländern (Liminski spricht in diesem Zusammenhang von „Neokolonialismus“) und Ausbeutung der „stillen Reserve“ von billiger Arbeitskraft junger, gut ausgebildeter Frauen, deren Kinder dafür vermehrt in den jetzt geplanten neuen Krippen unterzubringen sind.

An dieser Stelle treffe sich das Interesse der Wirtschaft mit der alten radikalfeministischen Forderung nach einem mindestens paritätisch mit Frauen zu besetzenden Arbeitsmarkt. Dieser ideologische Feminismus werde v.a. über die Medien verbreitet, in Form von Propaganda (Berichterstattung, die fertige Meinungsmuster und fertige Urteile aufdränge) sowie „Meutenjournalismus“ (massive, persönlich statt sachlich angreifende Kampagnen, wie beispielsweise gegen Eva Herman). Dabei seien persönliche Vorurteile und Einstellungen der im Mediengeschäft tätigen Personen ein ausschlaggebender Faktor, da der Anteil der lebenslang Kinderlosen unter Journalisten/innen zwischen 60 und 70 Prozent betrage.

Diese Situation habe dazu geführt, daß diverse familienfreundliche Urteile des Bundesverfassungsgerichts von der Politik schon seit der Regierung Kohl konsequent ignoriert würden und damit ein „permanenter Verfassungsbruch“ herrsche. Faktisch finde eine schleichende Enteignung von Eltern statt. Besonders die Mutter, laut Artikel 6, Absatz 4 GG angeblich besonders geschützt, sei „die am meisten Transferausgebeutete von allen“. Unter der großen Koalition, die familienfeindliche Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Ökosteuer, Abschaffung von Pendlerpauschale und Eigenheimzulage sowie Verkürzung der Erziehungsgeldzeiten zu verantworten hat, habe sich der „Kernkonflikt“ zwischen den Familien und dem Staat weiter verschärft. Liminski konstatiert: „Alle sind sich einig, daß der Sozialstaat überlastet ist, daß das Rentensystem zur Neige geht, daß die Generationenkonflikte schärfer werden. Aber es gibt keine Mehrheit für das einzig Vernünftige: die Familie zu stärken.“ Spätestens wenn die Babyboomer in Rente gehen, komme ein „sozialer Tsunami“. Durch die Ausbeutung der Familien und die Dominanz des Single-Hedonismus löse sich die Solidarität in der Gesellschaft aber bereits jetzt auf „wie die Ozonschicht“. Die Alternative zur solidarischen Gesellschaft, eine „repressive Gesellschaft“, zeichne sich in ihren Konturen daher bereits ab.

Eine Stärke des Buches ist, daß es in großem Umfang Forschungsergebnisse aus wissenschaftlichen Disziplinen, besonders aus der Hirnforschung und der Bindungsforschung, heranzieht, um die Aussage zu illustrieren, daß Familien „Humanvermögen“ erzeugen. Die Entwicklung des menschlichen Gehirns setze schon während der Schwangerschaft ein. Bis zum dritten Geburtstag sei das Babyhirn eine wahre „Synapsenfabrik“. Je mehr und komplexer die Verschaltungen im Gehirn, desto kreativer werde der Mensch. Die Art der Zuwendung zum Kind sei aber entscheidend für die Entwicklung der Verschaltungen. Emotionen fungierten dabei als „Architekten des Gehirns“. Wichtig seien Vertrauen, Zuwendung, Bestätigung, emotionale Sicherheit als Basis für Entdeckungsversuche. Durch Spielen, Farben und Musik, besonders aber durch Lächeln, Augenkontakt und zärtliche Berührungen würden im präfrontalen Kortex Hormone freigesetzt, die besonders in den ersten Jahren entscheidend für die spätere reife Sozialentwicklung seien. Eine feste Bindung an eine Person stelle sich dabei günstiger dar als wechselnde Betreuungspersonen. Eine häufige Trennung von der primären Bezugsperson führe zur Freisetzung des Streßhormons Cortisol, das in größeren Mengen das Hirnwachstum hemme. Eine ungebremste Ausschüttung von Cortisol könne später zu hormoneller Überproduktion (Ängste, Depressionen) oder zur Unterversorgung (Kälte, Aggression) führen.

Der Wert positiver emotionaler Erfahrungen in der frühkindlichen Bindung zur primären Bezugsperson, also meist der Mutter-Kind-Bindung, würde auch in diversen Langzeitstudien bestätigt (angeführt werden die Studie der Bindungsforscherin Karin Grossmann über 25 Jahre, die Studie des National Investigation on Child Development der USA über 16 Jahre und die Studie des Gesundheitsforschers Ronald Grossarth-Maticek über 30 Jahre). Frühkindliche Bindung entscheide über den Erfolg in der Schule, im Beruf und in der Partnerschaft, ja sogar über die spätere Gesundheit des Menschen. Bindung gehe vor Bildung. Durch Bindung werde Humanvermögen erzeugt. Und dies finde – durch Pflege der innerfamiliären Intim- und Gefühlsbeziehungen – nun einmal primär in der Familie statt, wie Liminski mit Verweis auf Gary Becker, der den Begriff „Humanvermögen“ in die Wirtschaft eingeführt und dafür den Nobelpreis erhalten hat, erläutert.

Aufschlußreich ist auch der europäisch vergleichende Blick. Daß Finnland PISA-Sieger geworden ist, liege auch an der dortigen individuellen Förderung der Kinder statt der deutschen „Massenkinderhaltung“. Kleinkinder bis drei Jahre würden in Finnland bezeichnenderweise zu über 90 Prozent zu Hause betreut, was sich der finnische Staat auch etwas kosten lasse. In Schweden würde man sich derzeit in eine ähnliche Richtung umorientieren und in Frankreich sei schon länger eine „echte Wahlfreiheit“ für Eltern gegeben, die u.a. zu einer geringeren Frauenerwerbstätigkeit als in Deutschland und einer verstärkten Inanspruchnahme von Tagesmüttern geführt habe. Ein abschreckendes Beispiel könne dagegen Großbritannien abgeben, wo seit längerem eine ähnliche Krippenoffensive wie in Deutschland läuft. Bindungsforscher hätten u.a. herausgefunden, daß der für die Bindung so wichtige Augenkontakt mit der Bezugsperson bei englischen Krippenkindern gerade einmal acht Minuten täglich stattfinde.

Am Ende seines Buches stellt Liminski einen Forderungskatalog auf. Dieser beinhaltet u.a. die Erhöhung und Dynamisierung von Kinder- und Erziehungsgeld sowie die Verlängerung der Bezugsdauer, den Ausbau der Erziehungsjahre im Rentensystem, ein System von Tagesmüttern und sogar die Einrichtung eines „Familienwahlrechts“. In der aktuellen Debatte sei die CSU die einzige Partei, die den Rechten der Eltern sowie der Betreuung und Erziehung der Kinder durch die Eltern den Vorrang einräume. Damit stehe sie im Gegensatz zu ihrer Schwesterpartei CDU und besonders der „Bundesfrauenministerin“ (wie Ursula van der Leyen fast durchgängig vom Autor bezeichnet wird). Tatsächlich sei der „Verrat an der Familie“ schon seit Kohl ein Privileg der CDU, besonders der Bundespartei, gewesen, während etwa links stehende Künstler wie Joseph Beuys oder Germaine Greer sich schon früh für ein Erziehungsgehalt und ein Recht auf Mutterschaft ausgesprochen hätten. Bezüglich der deutschen Krippendebatte wird dann im Einzelnen vorgerechnet, wie das Krippenplatzprogramm die Wahlfreiheit von Eltern einschränkt und zudem angesichts des voraussichtlichen Bedarfs bei weitem zu überdimensioniert ist. Ein Krippenplatz koste zwischen 700 und 1300 Euro. Dieses Geld solle besser den Eltern direkt gegeben werden. Dies wäre sogar ein „doppeltes Geschäft“ für den Staat, da die Ausgaben in Form von Konsumsteuern teilweise wieder an den Staat zurückflössen. Liminski plädiert sogar dafür, das Geld als Lohn auszuzahlen. Dann flössen auch noch Lohnsteuer und Sozialabgaben an den Staat zurück und die Mütter könnten – ganz im Sinne des Feminismus – eine eigene Erwerbsbiographie aufbauen. Immerhin sei inzwischen sogar der Beruf der Prostituierten anerkannt, nur der der Mutter noch nicht. Dabei leisteten Mütter qualitativ hochwertige Arbeit, etwa auf den Gebieten Psychologie, Pädagogik, Ernährungskunde, Coaching, Moderation, Motivation, Event-Organisation oder Networking.

Fazit: Dies ist ein anregendes, journalistisch flott geschriebenes Buch eines herausragenden Familienlobbyisten. Wenn alle kinderreichen Familien in Deutschland Väter von solchem Format aufweisen würden, hätte der Staat sicher noch weniger Grund, den Familien zu mißtrauen.

geschrieben am 14.11.2007 | 1177 Wörter | 7732 Zeichen

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