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Gott bewahre


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Rezension von

Sebastian Birlinger

Gott bewahre Die Geschichte ist einfach: Gott war eine Woche im Angelurlaub, da aber die Zeit im Himmel langsamer läuft, dauerte die himmlische Woche fast 450 Erdenjahre. Die Gottlose Zeit seit dem 17.Jahrhundert entwickelte sich, wie man weiß, nicht sonderlich gut: Zwei Weltkriege, Armut, Seuchen usw. Gott ist dementsprechend sauer als er zurückkehrt und beschließt Jesus ein zweites Mal auf die Erde zu schicken. Dieser hatte seine Zeit im Himmel mit Dope rauchen und jammen verbracht, wie eigentlich jeder im Himmel Dope raucht und seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgeht. Auf der Erde kämpft Jesus dann wieder einmal für die Liebe und versucht Anhänger zu finden, was ihm, mal wieder, nicht so recht glücken will. Die Neuauflage der Passion Christi klingt vertraut und läuft auch dementsprechend nach altem Muster wieder ab. Nun zur eigentlichen Kritik. Der Himmel ist das Paradies, scheint ja noch vernünftig, aber wie sich John Niven das Paradies ausmalt, ist dann doch ein himmelweiter Unterschied. Gott wird als attraktiver Mann beschrieben, der sich an allen Lastern gütlich tut, die auf Erden verpönt sind. Die einzige Prämisse, die Gott stets ausgibt ist: Seid lieb.(Was sich im Deutschen leicht dämlich anhört, im Englischen vermutlich aber auch nicht besser klingt) Diese Sicht auf den Himmel wird nur noch unterboten durch die Darstellung der neuen Passion. Das Buch soll eine beißende Satire sein, wirkt aber wie eine oberflächliche Ansammlung von Klischees und für Satire ist es einfach zu flach. Die Fäkalsprache hin oder her, das schadet dem Buch nicht, da es schon am Konzept krankt. Um sich dessen Sprache zu bedienen: Das Buch ist so sinnvoll, wie ein Pimmel am Papst. Aus dem einfachen Grund, dass diejenigen, an die sich dessen Kritik richtet, das Buch ohnehin nicht lesen werden. Aber jene, die es lesen, wird diese Kritik nur in ihre, ohnehin gefestigte, Meinung bestärken oder so aufregen, dass vergebene Liebesmüh ist. Es schlägt in dieselbe Kerbe, wieder und wieder und dann, o Wunder, wieder. Die Intention mag zwar nobel und nachvollziehbar sein, aber das macht noch keine Gesellschaftskritik aus. Denn hier wird die Idee durch die Umsetzung konterkariert und lächerlich gemacht. Ursprünglich sollte es ja ein Drehbuch werden, was man dem Buch auch anmerkt. Als Film hätte es kurzweilig werden können, als Buch ist es überflüssig. Schlussendlich bleibt nur zu sagen: Wer sich gern für seine Toleranz und Offenheit bauchpinseln lässt: nur zugegriffen. Wer sich aber eine tiefgründige Kritik der christlichen Religion und deren vermeintlichen Vertretern, verpackt in eine spannenden Geschichte, wünscht, dem sei „Der Alte Mann und Mr. Smith“ von Peter Ustinov empfohlen. Hier wird das, was John Niven vergeblich versucht, auch geschafft.

Die Geschichte ist einfach: Gott war eine Woche im Angelurlaub, da aber die Zeit im Himmel langsamer läuft, dauerte die himmlische Woche fast 450 Erdenjahre. Die Gottlose Zeit seit dem 17.Jahrhundert entwickelte sich, wie man weiß, nicht sonderlich gut: Zwei Weltkriege, Armut, Seuchen usw. Gott ist dementsprechend sauer als er zurückkehrt und beschließt Jesus ein zweites Mal auf die Erde zu schicken. Dieser hatte seine Zeit im Himmel mit Dope rauchen und jammen verbracht, wie eigentlich jeder im Himmel Dope raucht und seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgeht. Auf der Erde kämpft Jesus dann wieder einmal für die Liebe und versucht Anhänger zu finden, was ihm, mal wieder, nicht so recht glücken will. Die Neuauflage der Passion Christi klingt vertraut und läuft auch dementsprechend nach altem Muster wieder ab.

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24.07.2012
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17.01.2012
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17.01.2012

Nun zur eigentlichen Kritik.

Der Himmel ist das Paradies, scheint ja noch vernünftig, aber wie sich John Niven das Paradies ausmalt, ist dann doch ein himmelweiter Unterschied.

Gott wird als attraktiver Mann beschrieben, der sich an allen Lastern gütlich tut, die auf Erden verpönt sind. Die einzige Prämisse, die Gott stets ausgibt ist: Seid lieb.(Was sich im Deutschen leicht dämlich anhört, im Englischen vermutlich aber auch nicht besser klingt)

Diese Sicht auf den Himmel wird nur noch unterboten durch die Darstellung der neuen Passion. Das Buch soll eine beißende Satire sein, wirkt aber wie eine oberflächliche Ansammlung von Klischees und für Satire ist es einfach zu flach. Die Fäkalsprache hin oder her, das schadet dem Buch nicht, da es schon am Konzept krankt. Um sich dessen Sprache zu bedienen: Das Buch ist so sinnvoll, wie ein Pimmel am Papst.

Aus dem einfachen Grund, dass diejenigen, an die sich dessen Kritik richtet, das Buch ohnehin nicht lesen werden. Aber jene, die es lesen, wird diese Kritik nur in ihre, ohnehin gefestigte, Meinung bestärken oder so aufregen, dass vergebene Liebesmüh ist. Es schlägt in dieselbe Kerbe, wieder und wieder und dann, o Wunder, wieder. Die Intention mag zwar nobel und nachvollziehbar sein, aber das macht noch keine Gesellschaftskritik aus. Denn hier wird die Idee durch die Umsetzung konterkariert und lächerlich gemacht. Ursprünglich sollte es ja ein Drehbuch werden, was man dem Buch auch anmerkt. Als Film hätte es kurzweilig werden können, als Buch ist es überflüssig. Schlussendlich bleibt nur zu sagen: Wer sich gern für seine Toleranz und Offenheit bauchpinseln lässt: nur zugegriffen.

Wer sich aber eine tiefgründige Kritik der christlichen Religion und deren vermeintlichen Vertretern, verpackt in eine spannenden Geschichte, wünscht, dem sei „Der Alte Mann und Mr. Smith“ von Peter Ustinov empfohlen. Hier wird das, was John Niven vergeblich versucht, auch geschafft.

geschrieben am 17.01.2012 | 428 Wörter | 2328 Zeichen

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