ISBN | 3442092981 | |
Autor | Akif Pirincci | |
Verlag | Goldmann | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 288 | |
Erscheinungsjahr | 1989 | |
Extras | broschierte Ausgabe |
Francis - der samtpfotige Klugscheißer - ist neu in dem Bezirk, doch bereits an seinem ersten Nachmittag stößt er auf den Leichnam eines schrecklich zugerichteten Artgenossen. Das Menschen diese Tat begangen haben glaubt der Jungsporn nicht, hinter dessen Hauskatzenfassade ein scharfsinniger Detektiv verborgen liegt. Gemeinsam mit den alten Haudegen Blaubart und Pascal, macht sich Francis auf, den Mörder zu finden, der es scheinbar nur auf rollige Artgenossen abgesehen hat. Und was hat dieses ehemalige Tierversuchslabor damit zu tun...?
Akif Pirincci schafft mit seinem Katzenroman eine einmalige Erzählatmosphäre. Zu Beginn war es in der Tat etwas merkwürdig über Latein kundige und Computer programmierende Katzen zu lesen. Denn die kuscheligen "Felidae" stehen dem "Homo sapiens" in Nichts nach. Sie können lesen, Stammbäume aufstellen, religiöse Sitzungen abhalten und sogar Menschen töten. Doch wenn man sich erstmal mit der Erzählweise Pirinccis angefreundet hat, findet der Leser Spaß und teilweise auch Grusel an dem Roman.
Der Autor selbst ordnet das Werk im Genre Krimi ein, doch ich finde, dass der Stoff makaber und blutig genug ist, um als Thriller oder an einigen Stellen gar als Horror durchzugehen. Dennoch ist es gerade die Blutrünstigkeit und Streitsucht einiger Charaktere, die die Geschichte so glaubwürdig werden lässt. Fanatiker, die an ihrem Idealismus festhalten, gehen halt nun einmal über Leichen. Warum sollte dies bei Katzen anders sein?
Was mir besonders gut an der Geschichte gefallen hat, waren die "vermeintlichen" Kleinigkeiten. Beispielsweise heißt der programmierende Kater Pascal; die Katzen verstehen es nicht, warum die Menschen sie immer in der Klein-kinder-Sprache bedenken... solche Schmunzler lockern die düstere Geschichte merklich auf.
Glücklicherweise erschließt sich die Geschichte logisch - jedenfalls im Sinne intelligenter Katzen. Leider kann man als gewitzter Leser die Teilfakten nicht zu einer Schlussfolgerung zusammenziehen, aber das ist in Krimis selten der Fall. Zumindest kommt man durch vorsichtiges Vermuten dem Mörder auf die Spur (zumindest ich), wenngleich die Auflösung bzw. das Motiv explizit dargelegt werden muss.
Die Geschichte ist knackig und schnell, ohne Hänger. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der kein Problem mit blutigen Zeilen und mordenden Katzen hat. Kurzweilig, logisch und ... einfach anders.
geschrieben am 09.04.2007 | 341 Wörter | 2064 Zeichen
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