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Autor | Andrzej Sapkowski | |
Verlag | dtv | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 460 | |
Erscheinungsjahr | 2008 | |
Extras | - |
Seit einiger Zeit verbreitet sich phantastische Literatur aus den osteuropäischen Ländern in Deutschland. Mit Sergej Lukianenkos „Wächter der Nacht“ hat dieser Boom anscheinend seinen Höhepunkt erreicht und weitere Titel von diesem Autor erscheinen nun nach und nach auch in unserer Sprache. Zu den bekannteren Autoren zählt auch Andrzej Sapkowski aus Polen, der mit dem Hexer Geralt eine Vorlage für das Computer-Spiel „The Witcher“ geliefert hat. Der zweite Band dieser Saga trägt den Titel „Das Schwert der Vorsehung“ und beinhaltet weitere Kurzgeschichten, welche die Abenteuer des Hexers schildern.
Wieder einmal wird Geralt beauftragt eines der vielen Monster seiner Welt zu beseitigen, denn die Menschen haben Angst und fürchten um ihr Leben. Sicherlich haben die Hexer einen guten Zweck zu erfüllen, sie werden jedoch rar und sind nicht überall gern gesehen. An Aufträgen mangelt es zumindest vorerst nicht und so wird er in ein Gewölbe geschickt um den Basilisken im Inneren zu töten. Die Dorfbewohner wollen schon die zurückgelassenen Habseligkeiten unter sich aufteilen, da keiner glauben will, dass er überleben könnte, als plötzlich ein Mann auftaucht und sie von ihrem Vorhaben abbringt. Kurz darauf steigt auch Geralt aus dem Gewölbe, zur Verwunderung aller siegreich. Er schließt sich dem Mann, Drei Dohlen genannt, an, und zusammen mit seinen beiden Begleiterinnen machen sie sich auf einen weiten Weg. Sie können ihn jedoch nicht begehen, denn die Grenze des Landes ist gesperrt. Ein Drache soll dort hausen und der Herrscher wünscht seinen Tod. Hier trifft Geralt auch auf seinen alten Freund Rittersporn und zusammen schließen sie sich weiteren Drachenjägern an, die einen Passierschein besitzen und somit die Blockade überwinden können.
Geralts Ehrenkodex verbietet es jedoch einen Drachen zu erlegen und er geht nur mit, um zu sehen ob die anderen Erfolg haben werden und auch, weil seine ehemalige Geliebte Yennefer zu den Jägern zählt. Am Ende ihrer Reise stehen sie jedoch vor einer großen Überraschung, denn der gejagte Drachen ist Drei Dohlen selbst, der in Menschengestalt nun vor ihnen steht und erklärt, dass sie füreinander bestimmt sind. Yennefers Ziel war es mit dem Drachen die Fruchtbarkeit zurück zu erlangen, stattdessen erfährt sie nun, dass sie zwar auf ewig an Geralt gebunden sein wird, aber niemals das erhalten wird, was sie sich so sehr wünscht.
Die Liebe zwischen den beiden hält jedoch nicht lange an, denn Geralt hat einen Konkurrenten. Als Yennefer sich entscheiden soll, steht fest, dass sie niemanden von beiden erwählen wird und so zieht Geralt allein weiter um mit Rittersporn in einer anderen Stadt sein Glück zu versuchen.
Die Kurzgeschichten scheinen zunächst nicht miteinander verbunden zu sein, dennoch bauen sie aufeinander auf und erzählen sogar die Vorgeschichte zu den eigentlichen Geralt-Büchern, die ebenfalls bei dtv erscheinen werden. Diese Ansammlung macht neugierig und der Leser verlangt schnell nach mehr. Glücklicherweise ist besonders das Ende so gestaltet, dass in den weiteren Büchern, die nun kommen werden und die nicht aus Kurgeschichten bestehen, genau an die Handlung anschließen werden.
Andrzej Sapkowski schreibt auf eine einfache und nüchterne Art und Weise, es gibt keine seitenlangen Beschreibungen und die Dialoge, welche Schlag auf Schlag kommen, bringen Pepp in den Lesefluss. Zudem werden viele Figuren aus der Mythologie, aber auch aus bekannten Märchen aufgegriffen. Die Schneekönigin in der zweiten Geschichte in „Ein Eissplitter“ ist dabei nur eines von vielen Beispielen. Wer den ersten Band „Der letzte Wunsch“ bereits kennt, der wird diesen bestimmt nicht verpassen wollen, anfangen kann man allerdings auch mit diesem, da zwar Zusammenhänge bestehen, die Geschichten hier aber doch in sich abgeschlossen sind.
Geralt von Riva, Hexer aus Überzeugung und mit dem Schicksal verwoben, gehört in jedes Fantasybuch-Regal. Im Endeffekt kann man nur vom Klappentext zitieren: „Fantasy vom Feinsten: spannend, witzig, außergewöhnlich.“
geschrieben am 18.12.2008 | 606 Wörter | 3491 Zeichen
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