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Hell on Earth


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Frank Drehmel

Hell on Earth Eine unbekannte Alientechnologie hat den ehemaligen Marsmond Deimos in eine Umlaufbahn um die Erde versetzt. Gefangen unter der riesigen Druckkuppel der Mondstation beobachten Arlene und Flynn die Invasion des Blauen Planeten durch die Außerirdischen, sehen, wie ein grelles Feuerwerk zahlreicher Explosionen die Kontinente ĂŒberzieht. So wie das Überleben der Menschheit auf des Messers Schneide steht, so ist auch ihre beider Situation lebensbedrohlich, denn ein Riss durchzieht die Glaskuppel. Es ist eine Frage von wenigen Wochen, bist die AtmosphĂ€re ins All entwichen sein wird und sie qualvoll ersticken. In ihrer Not fassen die zwei Marines den tollkĂŒhnen Plan, aus vorhandenen Ressourcen eine Zwei-Personen-Rakete zu bauen, um darin die Flucht zur Erde anzutreten. Obwohl zunehmend Halluzinationen auf Grund des sinkenden Sauerstoffgehalts die Arbeit erschweren, gelingt das Vorhaben. Mehr oder weniger intakt bohrt sich ihr FluggerĂ€t in Utah nahe Salt Lake City in den Boden -an Bord zwei unverletzte Helden. Unter FĂŒhrung der Mormonen wurde Salt Lake City zu einer autarken Festung und ZufluchtsstĂ€tte fĂŒr verfolgte Menschen ausgebaut, wobei riesige unterirdische Produktionsanlagen den militĂ€rtechnischen Nachschub sichern. Kaum in der Stadt angekommen begeht Flynn jedoch aus Unwissenheit einen fatalen Fehler. Über Funk nimmt er Kontakt mit seiner alten Einheit auf, um Informationen ĂŒber den Stand der Dinge auszutauschen, und wird dadurch zum VerrĂ€ter am Widerstand, denn lĂ€ngst kollaborieren der grĂ¶ĂŸte Teil der US-StreitkrĂ€fte und fast alle offiziellen Behörden mit den Invasoren. Kurz darauf rĂŒcken erste TruppenverbĂ€nde gegen die Stadt vor. Noch kann Salt Lake City gehalten werden, aber der Fall ist absehbar, wenn es nicht gelingt, Kontakt mit dem geheimen Zentrum fĂŒr MilitĂ€r-Technologie aufzunehmen, welches -wiederum unter FĂŒhrung der Mormonen- im Untergrund an wirksamen biologischen, chemischen und konventionellen Kriegswaffen forscht. Der einzige Ort, von dem aus die Kontaktaufnahme möglich ist, befindet sich in einem Sendekomplex in Los Angeles und damit mitten im Feindesland. Um Wiedergutmachung bemĂŒht machen sich Flynn und Arlene in Begleitung eines FĂŒhrers, Albert, und einer jungen, genialen Hackerin, Jill, auf den monstergepflasterten Weg, die ĂŒberlebenswichtige Verbindung herzustellen. Obgleich “Hell on Earth” unmittelbar an die Ereignisse des ersten Bandes, “Knee-Deep in the Dead”, anknĂŒpft, ist der Roman deutlich mehr als eine simple Fortschreibung. Trotz des Mordens und Metzelns, trotz der dĂŒsteren Grundstimmung sind nach wie vor der Humor, der Zynismus und die Ironie der Protagonisten das bestimmende Element der Geschichte, wobei ein Highlight in dieser Hinsicht zweifellos die komisch-skurrilen Halluzinationen der beiden Protagonisten in Deimos dĂŒnner AtmosphĂ€re sind. Neu hingegen ist, dass sich der Leser nicht mehr mit nur einem Ich-ErzĂ€hler, Flynn Taggert, auseinandersetzen muss, sondern sich gleich derer vier, welche sich -jedenfalls im Grundsatz- kapitelweise abwechseln, gegenĂŒber sieht. Da sich der Anteil an Redezeit jeweils an der Bedeutung der Charaktere orientiert, kann es allerdings vorkommen, dass Fly schon mal drei oder vier Kapitel im Mittelpunkt steht. Diese UnregelmĂ€ĂŸigkeit macht es dem Leser nicht unbedingt leicht, die Orientierung zu bewahren, weshalb er des Öfteren einige Zeilen braucht, um zu erkennen, wer da gerade das Wort fĂŒhrt. Auch auf einer anderen Ebene hat sich etwas getan. Das Autorengespann bemĂŒht sich stĂ€rker als im ersten Band, eine eigenstĂ€ndige, von den Spielen unabhĂ€ngige Geschichte um die Invasion der Erde zu spinnen. Dadurch dass sie dabei den Action- und Gore-Anteil signifikant reduzieren -ohne die lieb gewonnenen Monster ganz zu vernachlĂ€ssigen-, gewinnt der Roman deutlich an Handlungstiefe, wird Raum geschaffen fĂŒr Charakterentwicklungen, kleinere Exkurse und Hintergrund-Informationen. Hervorzuheben sind insbesondere die zarten Bande zwischen Albert und Arlene, die durch eine ausgeprĂ€gte Mormonenphobie der Soldatin und die verhaltene Eifersucht Flynns eine pikant-komische Note erhalten. Ein Wermutstropfen trĂŒbt den Gesamteindruck. “Hell on Earth” leidet stĂ€rker als der erste Band, der diesen Anspruch von vornherein nicht erfĂŒllen konnte und wollte, an PlausibilitĂ€tsdefiziten. Von der Self-Made-Rakete ĂŒber den besonderen Status Salt Lake Citys bis hin zu Jills virtuell erlernten FlugkĂŒnsten liefern die Dafydd ab Hugh und Brad Linweaver keine wirklich tragfĂ€higen ErklĂ€rungen. Aber das wĂ€re wahrscheinlich auch etwas zuviel verlangt. Fazit: Eine alles in allem gelungene, runde Fortsetzung von “Knee-Deep in the Dead”, die wieder einmal beweist, dass unterhaltsame Romane zu Ego-Shootern so unwahrscheinlich nicht sind, wenn man nur den richtigen Autoren die Schreibarbeit ĂŒberlĂ€sst.

Eine unbekannte Alientechnologie hat den ehemaligen Marsmond Deimos in eine Umlaufbahn um die Erde versetzt. Gefangen unter der riesigen Druckkuppel der Mondstation beobachten Arlene und Flynn die Invasion des Blauen Planeten durch die Außerirdischen, sehen, wie ein grelles Feuerwerk zahlreicher Explosionen die Kontinente ĂŒberzieht. So wie das Überleben der Menschheit auf des Messers Schneide steht, so ist auch ihre beider Situation lebensbedrohlich, denn ein Riss durchzieht die Glaskuppel. Es ist eine Frage von wenigen Wochen, bist die AtmosphĂ€re ins All entwichen sein wird und sie qualvoll ersticken. In ihrer Not fassen die zwei Marines den tollkĂŒhnen Plan, aus vorhandenen Ressourcen eine Zwei-Personen-Rakete zu bauen, um darin die Flucht zur Erde anzutreten. Obwohl zunehmend Halluzinationen auf Grund des sinkenden Sauerstoffgehalts die Arbeit erschweren, gelingt das Vorhaben. Mehr oder weniger intakt bohrt sich ihr FluggerĂ€t in Utah nahe Salt Lake City in den Boden -an Bord zwei unverletzte Helden.

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Kurz darauf rĂŒcken erste TruppenverbĂ€nde gegen die Stadt vor. Noch kann Salt Lake City gehalten werden, aber der Fall ist absehbar, wenn es nicht gelingt, Kontakt mit dem geheimen Zentrum fĂŒr MilitĂ€r-Technologie aufzunehmen, welches -wiederum unter FĂŒhrung der Mormonen- im Untergrund an wirksamen biologischen, chemischen und konventionellen Kriegswaffen forscht. Der einzige Ort, von dem aus die Kontaktaufnahme möglich ist, befindet sich in einem Sendekomplex in Los Angeles und damit mitten im Feindesland.

Um Wiedergutmachung bemĂŒht machen sich Flynn und Arlene in Begleitung eines FĂŒhrers, Albert, und einer jungen, genialen Hackerin, Jill, auf den monstergepflasterten Weg, die ĂŒberlebenswichtige Verbindung herzustellen.

Obgleich “Hell on Earth” unmittelbar an die Ereignisse des ersten Bandes, “Knee-Deep in the Dead”, anknĂŒpft, ist der Roman deutlich mehr als eine simple Fortschreibung.

Trotz des Mordens und Metzelns, trotz der dĂŒsteren Grundstimmung sind nach wie vor der Humor, der Zynismus und die Ironie der Protagonisten das bestimmende Element der Geschichte, wobei ein Highlight in dieser Hinsicht zweifellos die komisch-skurrilen Halluzinationen der beiden Protagonisten in Deimos dĂŒnner AtmosphĂ€re sind.

Neu hingegen ist, dass sich der Leser nicht mehr mit nur einem Ich-ErzĂ€hler, Flynn Taggert, auseinandersetzen muss, sondern sich gleich derer vier, welche sich -jedenfalls im Grundsatz- kapitelweise abwechseln, gegenĂŒber sieht. Da sich der Anteil an Redezeit jeweils an der Bedeutung der Charaktere orientiert, kann es allerdings vorkommen, dass Fly schon mal drei oder vier Kapitel im Mittelpunkt steht. Diese UnregelmĂ€ĂŸigkeit macht es dem Leser nicht unbedingt leicht, die Orientierung zu bewahren, weshalb er des Öfteren einige Zeilen braucht, um zu erkennen, wer da gerade das Wort fĂŒhrt.

Auch auf einer anderen Ebene hat sich etwas getan. Das Autorengespann bemĂŒht sich stĂ€rker als im ersten Band, eine eigenstĂ€ndige, von den Spielen unabhĂ€ngige Geschichte um die Invasion der Erde zu spinnen. Dadurch dass sie dabei den Action- und Gore-Anteil signifikant reduzieren -ohne die lieb gewonnenen Monster ganz zu vernachlĂ€ssigen-, gewinnt der Roman deutlich an Handlungstiefe, wird Raum geschaffen fĂŒr Charakterentwicklungen, kleinere Exkurse und Hintergrund-Informationen. Hervorzuheben sind insbesondere die zarten Bande zwischen Albert und Arlene, die durch eine ausgeprĂ€gte Mormonenphobie der Soldatin und die verhaltene Eifersucht Flynns eine pikant-komische Note erhalten.

Ein Wermutstropfen trĂŒbt den Gesamteindruck. “Hell on Earth” leidet stĂ€rker als der erste Band, der diesen Anspruch von vornherein nicht erfĂŒllen konnte und wollte, an PlausibilitĂ€tsdefiziten. Von der Self-Made-Rakete ĂŒber den besonderen Status Salt Lake Citys bis hin zu Jills virtuell erlernten FlugkĂŒnsten liefern die Dafydd ab Hugh und Brad Linweaver keine wirklich tragfĂ€higen ErklĂ€rungen. Aber das wĂ€re wahrscheinlich auch etwas zuviel verlangt.

Fazit: Eine alles in allem gelungene, runde Fortsetzung von “Knee-Deep in the Dead”, die wieder einmal beweist, dass unterhaltsame Romane zu Ego-Shootern so unwahrscheinlich nicht sind, wenn man nur den richtigen Autoren die Schreibarbeit ĂŒberlĂ€sst.

geschrieben am 26.09.2005 | 673 Wörter | 4203 Zeichen

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