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Spider-Man 3 - Der offizielle Roman zum Film


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Rezension von

Frank Drehmel

Spider-Man 3 - Der offizielle Roman zum Film Nach langem Zögern und vielem Zaudern entschließt sich Peter Parker (alias “Der Wandkrabbler”), Mary Jane einen Heiratsantrag zu machen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit unserem jungen Helden. ZunĂ€chst will ihm sein alter Freund Harry Osborn an die Spinnen-UnterwĂ€sche, weil er Spidey fĂŒr den Tod seines Vaters, Norman dem Green Goblin, verantwortlich macht und er zwischenzeitlich in die Superschurken-Fußstapfen seines durchgeknallten Alten getreten ist. Kaum ist Harry vermeintlich enttraumatisiert, tauch Flint Marko auf, der auf der Flucht vor den Bullen einen kleinen Unfall hatte und nun sein Leben auf der Basis mal mehr, mal weniger losem Sandes fristen muss. Seine Vaterliebe treibt den stark siliziumhaltigen Kerl dazu, als Sandmann zwar kein Dreams zu bringen, dafĂŒr aber in Banken und Ă€hnlichen LokalitĂ€ten um Geld fĂŒr die Heilung seine kleinen Tochter zu bitten, nach dem Motto: “Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!”. Damit noch immer nicht genug: ein außerirdischer Parasit fĂ€llt auf Peter, um ihn dann zu befallen. Diese kleine Mikrobe weicht seinen Denkapparat so sehr auf, dass der arme Junge nun ĂŒberall den Larry raushĂ€ngen lĂ€sst und ein sehr entspanntes VerhĂ€ltnis zu freundschaftlicher Gewalt an den Tag legt. Nach nunmehr drei Kino-Blockbustern unter Raimis Ägide, diversen TV-Serien, einer riesigen Action-Figuren-Armee und zahllosen Comic-Publikationen -kurz: einem Franchise, das seinesgleichen sucht- dĂŒrfte Spider-Man selbst fĂŒr normal sozialisierte Vorschulkinder kein Unbekannter sein. Eigentlich könnte damit die potenzielle Zielgruppe dieses Romans kaum grĂ¶ĂŸer sein. Bei genauer Betrachtung jedoch erweist sich diese Annahme als trĂŒgerisch: den ganz Kleinen mangelt es an Leseerfahrung und an dem fĂŒr das VerstĂ€ndnis notwenigen Wortschatz, Teenagern, die sich im Kino durch eine mit großem Tamtam und viel CGI inszenierten Story nur zu gerne einlullen lassen, dĂŒrften beim Roman-Durchackern mangels visueller Reize spĂ€testens auf Seite 50 die Lider schwer werden, fĂŒr alte Comic-Hasen -wie mich- ist die Geschichte allenfalls von historischer Relevanz, da sich die Figuren in den Comics signifikant weiter und anders entwickelten bzw. sich ĂŒberlebt haben, und Leser mit einem Faible fĂŒr (Trivial)Psychologie prĂ€ferieren i.d.R. andere Sujets als ausgerechnet Superhelden-Epen. Der Schwerpunkt dieser Geschichte liegt -wider Erwarten und trotz zahlreicher Übermenschen- nicht auf vordergrĂŒndiger, schneller Action, sondern auf relativ spannungsarmer, langsamer Beziehungskistenevaluierung und -analyse (Peter & Mary, Peter & Harry, Peter & Peter, Harry & Mary, Flint & Tochter, Eddie & Peter, u.v.a.m.) mit bedauerlicherweise von Beginn an determiniertem Ausgang. Denn auch wenn die “Psychologisierung” auf fĂŒr einen solchen Superhelden-Roman ĂŒberraschend hohem Niveau stattfindet und durchaus in die Tiefe der Figuren reicht, so wissen wir schlussendlich, dass Spideys KostĂŒm so schwarz sein kann, wie es will, Peter wird dennoch der Traum aller SchwiegermĂŒtter bleiben, und hinter Harrys gelĂ€utertem LĂ€cheln lauert nach wie vor der Wahnsinn. Wie schon angedeutet: im Kino mag dieser Psycho-Ansatz nicht zuletzt dank der Schauspieler, ablenkender CGI und fortschrittlicher Filmtechniken funktionieren, im Roman kommt eine solche Geschichte einfach nur unglaublich einschlĂ€fernd rĂŒber, zumal die Anzahl der Protagonisten gegen “viel zuviel” konvergiert. Damit keine MissverstĂ€ndnisse aufkommen: es liegt nicht an Peter Davids FĂ€higkeiten -jedenfalls nicht ĂŒberwiegend-, dass der Funke nicht ĂŒberspringen will und der dröge Beziehungsbrei wie ein Stein im Magen des Durchschnitts-Konsumenten liegt. Im Gegenteil: der Autor, der sich in Fan-Kreisen bspw. mit “Star Trek - New Frontier” beachtliche Meriten verdient hat, bemĂŒht sich nach KrĂ€ften, dem Ganzen etwas WĂŒrze zu verleihen -und in einigen Passagen (z.B. fesselnd geschilderten Transformation Markos) gelingt es ihm sogar-, allein das Skript von Raimi & Raimi gibt nicht viel mehr her. Fazit: Wer auf Beziehungsdramen steht, bei denen der Ausgang schon von der ersten Seite an vorgezeichnet ist, der kann getrost zugreifen. Action-Fans oder AnhĂ€nger (vordergrĂŒndiger) Spannung sollten sich lieber die Film-Version antun.

Nach langem Zögern und vielem Zaudern entschließt sich Peter Parker (alias “Der Wandkrabbler”), Mary Jane einen Heiratsantrag zu machen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit unserem jungen Helden.

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ZunĂ€chst will ihm sein alter Freund Harry Osborn an die Spinnen-UnterwĂ€sche, weil er Spidey fĂŒr den Tod seines Vaters, Norman dem Green Goblin, verantwortlich macht und er zwischenzeitlich in die Superschurken-Fußstapfen seines durchgeknallten Alten getreten ist.

Kaum ist Harry vermeintlich enttraumatisiert, tauch Flint Marko auf, der auf der Flucht vor den Bullen einen kleinen Unfall hatte und nun sein Leben auf der Basis mal mehr, mal weniger losem Sandes fristen muss. Seine Vaterliebe treibt den stark siliziumhaltigen Kerl dazu, als Sandmann zwar kein Dreams zu bringen, dafĂŒr aber in Banken und Ă€hnlichen LokalitĂ€ten um Geld fĂŒr die Heilung seine kleinen Tochter zu bitten, nach dem Motto: “Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!”.

Damit noch immer nicht genug: ein außerirdischer Parasit fĂ€llt auf Peter, um ihn dann zu befallen. Diese kleine Mikrobe weicht seinen Denkapparat so sehr auf, dass der arme Junge nun ĂŒberall den Larry raushĂ€ngen lĂ€sst und ein sehr entspanntes VerhĂ€ltnis zu freundschaftlicher Gewalt an den Tag legt.

Nach nunmehr drei Kino-Blockbustern unter Raimis Ägide, diversen TV-Serien, einer riesigen Action-Figuren-Armee und zahllosen Comic-Publikationen -kurz: einem Franchise, das seinesgleichen sucht- dĂŒrfte Spider-Man selbst fĂŒr normal sozialisierte Vorschulkinder kein Unbekannter sein. Eigentlich könnte damit die potenzielle Zielgruppe dieses Romans kaum grĂ¶ĂŸer sein. Bei genauer Betrachtung jedoch erweist sich diese Annahme als trĂŒgerisch: den ganz Kleinen mangelt es an Leseerfahrung und an dem fĂŒr das VerstĂ€ndnis notwenigen Wortschatz, Teenagern, die sich im Kino durch eine mit großem Tamtam und viel CGI inszenierten Story nur zu gerne einlullen lassen, dĂŒrften beim Roman-Durchackern mangels visueller Reize spĂ€testens auf Seite 50 die Lider schwer werden, fĂŒr alte Comic-Hasen -wie mich- ist die Geschichte allenfalls von historischer Relevanz, da sich die Figuren in den Comics signifikant weiter und anders entwickelten bzw. sich ĂŒberlebt haben, und Leser mit einem Faible fĂŒr (Trivial)Psychologie prĂ€ferieren i.d.R. andere Sujets als ausgerechnet Superhelden-Epen.

Der Schwerpunkt dieser Geschichte liegt -wider Erwarten und trotz zahlreicher Übermenschen- nicht auf vordergrĂŒndiger, schneller Action, sondern auf relativ spannungsarmer, langsamer Beziehungskistenevaluierung und -analyse (Peter & Mary, Peter & Harry, Peter & Peter, Harry & Mary, Flint & Tochter, Eddie & Peter, u.v.a.m.) mit bedauerlicherweise von Beginn an determiniertem Ausgang. Denn auch wenn die “Psychologisierung” auf fĂŒr einen solchen Superhelden-Roman ĂŒberraschend hohem Niveau stattfindet und durchaus in die Tiefe der Figuren reicht, so wissen wir schlussendlich, dass Spideys KostĂŒm so schwarz sein kann, wie es will, Peter wird dennoch der Traum aller SchwiegermĂŒtter bleiben, und hinter Harrys gelĂ€utertem LĂ€cheln lauert nach wie vor der Wahnsinn.

Wie schon angedeutet: im Kino mag dieser Psycho-Ansatz nicht zuletzt dank der Schauspieler, ablenkender CGI und fortschrittlicher Filmtechniken funktionieren, im Roman kommt eine solche Geschichte einfach nur unglaublich einschlĂ€fernd rĂŒber, zumal die Anzahl der Protagonisten gegen “viel zuviel” konvergiert.

Damit keine MissverstĂ€ndnisse aufkommen: es liegt nicht an Peter Davids FĂ€higkeiten -jedenfalls nicht ĂŒberwiegend-, dass der Funke nicht ĂŒberspringen will und der dröge Beziehungsbrei wie ein Stein im Magen des Durchschnitts-Konsumenten liegt. Im Gegenteil: der Autor, der sich in Fan-Kreisen bspw. mit “Star Trek - New Frontier” beachtliche Meriten verdient hat, bemĂŒht sich nach KrĂ€ften, dem Ganzen etwas WĂŒrze zu verleihen -und in einigen Passagen (z.B. fesselnd geschilderten Transformation Markos) gelingt es ihm sogar-, allein das Skript von Raimi & Raimi gibt nicht viel mehr her.

Fazit: Wer auf Beziehungsdramen steht, bei denen der Ausgang schon von der ersten Seite an vorgezeichnet ist, der kann getrost zugreifen. Action-Fans oder AnhĂ€nger (vordergrĂŒndiger) Spannung sollten sich lieber die Film-Version antun.

geschrieben am 10.06.2007 | 589 Wörter | 3703 Zeichen

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