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Duden - Redensarten


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Rezension von

Lesefreund

Duden - Redensarten Ist der Barthel eigentlich ganz aus dem Häuschen, wenn er den Most holt, oder muss er dazu lediglich in den Keller gehen? Wie viel bekommt man vom Löwenanteil des Stärkeren eigentlich noch ab, nachdem eine Sache in trockenen Tüchern ist? Und wen beißen schließlich als Letzten die Hunde, wenn doch die Letzten die Ersten sein werden? Fragen solcher Art kann der Duden-Band zu Herkunft und Bedeutung einzelner Redensarten zwar auch nicht immer bis ins kleinste beantworten, doch dafür bietet er dem Leser zahlreiche Hinweise und Hintergrundinformationen zu den aufgeführten sprachlichen Wendungen, die für ein selbstständiges Reflektieren oder sogar eigenes Recherchieren sehr förderlich sind. Neben Verweisen auf literarische Quellen oder Vorbilder aus anderen Sprachen finden sich auch Erläuterungen zur Entwicklung der Redensarten im Deutschen selbst. So lässt sich beispielsweise der Ausdruck 'Wolf im Schafspelz' nicht nur auf das Matthäus-Evangelium aus dem Neuen Testament zurückführen - das seit Luthers Übersetzung einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Bildung von Ausdrucksweisen und Redensarten im Deutschen ausgeübt hat -, sondern findet sich auch in der geistlichen Dichtung des neunten Jahrhunderts bei Otfrid von Weißenburg im Althochdeutschen. Überhaupt ist es so, dass eine Vielzahl der vorgestellten Redensarten mittelbar oder direkt aus geistlichen oder dichterischen Quellen stammen, die nicht selten bis zur frühen Antike zurückreichen - sei es nun das homerische Gelächter, die Eule in Athen oder das Suum cuique, welches jedem zuteil werden möge. Durch die alphabetische Anordnung der einzelnen Redewendungen ist die Zusammenstellung mit ihren knapp 300 Seiten übersichtlich gegliedert und dadurch zum wiederholten Nachschlagen geeignet. In dem über dreißig-seitigen Register am Ende des Bandes sind die einzelnen Wendungen noch einmal nach ihren jeweiligen Hauptbegriffen sortiert und mit der entsprechenden Seitenangabe versehen. Der zuerst von Rudolf Köster herausgegebene und später von Sylvia Schmitt-Ackermann - nach der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung - überarbeitete Band ist insgesamt ein Lese-Erlebnis, das informativ und unterhaltsam zugleich ist. Nicht selten gerät man ins Schmunzeln, wenn der sprachliche Schleier von einer bislang verhüllenden Redewendung genommen wird und schließlich ans Licht kommt, was sie ursprünglich bedeutete oder aussagen konnte. Auf der anderen Seite ist es interessant zu sehen, wie im Duden-Band die einzelnen Redensarten erklärt werden und wie man sie selbst - möglicherweise abweichend - versteht. Individuelles Sprachgefühl und wissenschaftliche Sprachbeschreibung können in diesem Buch wohltuend aufeinander treffen.

Ist der Barthel eigentlich ganz aus dem Häuschen, wenn er den Most holt, oder muss er dazu lediglich in den Keller gehen?

Wie viel bekommt man vom Löwenanteil des Stärkeren eigentlich noch ab, nachdem eine Sache in trockenen Tüchern ist?

Und wen beißen schließlich als Letzten die Hunde, wenn doch die Letzten die Ersten sein werden?

Fragen solcher Art kann der Duden-Band zu Herkunft und Bedeutung einzelner Redensarten zwar auch nicht immer bis ins kleinste beantworten, doch dafür bietet er dem Leser zahlreiche Hinweise und Hintergrundinformationen zu den aufgeführten sprachlichen Wendungen, die für ein selbstständiges Reflektieren oder sogar eigenes Recherchieren sehr förderlich sind. Neben Verweisen auf literarische Quellen oder Vorbilder aus anderen Sprachen finden sich auch Erläuterungen zur Entwicklung der Redensarten im Deutschen selbst.

So lässt sich beispielsweise der Ausdruck 'Wolf im Schafspelz' nicht nur auf das Matthäus-Evangelium aus dem Neuen Testament zurückführen - das seit Luthers Übersetzung einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Bildung von Ausdrucksweisen und Redensarten im Deutschen ausgeübt hat -, sondern findet sich auch in der geistlichen Dichtung des neunten Jahrhunderts bei Otfrid von Weißenburg im Althochdeutschen.

Überhaupt ist es so, dass eine Vielzahl der vorgestellten Redensarten mittelbar oder direkt aus geistlichen oder dichterischen Quellen stammen, die nicht selten bis zur frühen Antike zurückreichen - sei es nun das homerische Gelächter, die Eule in Athen oder das Suum cuique, welches jedem zuteil werden möge.

Durch die alphabetische Anordnung der einzelnen Redewendungen ist die Zusammenstellung mit ihren knapp 300 Seiten übersichtlich gegliedert und dadurch zum wiederholten Nachschlagen geeignet. In dem über dreißig-seitigen Register am Ende des Bandes sind die einzelnen Wendungen noch einmal nach ihren jeweiligen Hauptbegriffen sortiert und mit der entsprechenden Seitenangabe versehen.

Der zuerst von Rudolf Köster herausgegebene und später von Sylvia Schmitt-Ackermann - nach der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung - überarbeitete Band ist insgesamt ein Lese-Erlebnis, das informativ und unterhaltsam zugleich ist. Nicht selten gerät man ins Schmunzeln, wenn der sprachliche Schleier von einer bislang verhüllenden Redewendung genommen wird und schließlich ans Licht kommt, was sie ursprünglich bedeutete oder aussagen konnte.

Auf der anderen Seite ist es interessant zu sehen, wie im Duden-Band die einzelnen Redensarten erklärt werden und wie man sie selbst - möglicherweise abweichend - versteht. Individuelles Sprachgefühl und wissenschaftliche Sprachbeschreibung können in diesem Buch wohltuend aufeinander treffen.

geschrieben am 30.07.2007 | 370 Wörter | 2329 Zeichen

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