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Schandtat – Ein Felidae-Roman


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Jessica Rohrbach

Schandtat – Ein Felidae-Roman Hat Akif Pirinçci in seinem neuen Roman das Thema verfehlt? Freunde der bekannten Katzenkrimi-Reihe um den Meisterdetektiv Francis haben voller Vorfreude auf Akif Pirinçcis neuesten Streich gewartet. „Schandtat“ sollte der sechste Band heißen – und machte seinem Namen alle Ehre. Der beliebte Kater Francis hatte es noch nie leicht. Schon im ersten Roman „Felidae“ stößt er auf jede Menge kätzische Leichen, abgedrehte Artgenossen und ungelöste Rätsel. Das Konzept überzeugte und so wurde „Felidae“ 1994 sogar verfilmt. Fast ebenso erfolgreich waren die Nachfolgeromane, die einen Platz in den Bestsellerlisten reserviert zu haben schienen und in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. „Schandtat“ schien zunächst ebenfalls vielversprechend. Zahlreiche Fans der Spürnase auf vier Pfoten wollten eines unbedingt wissen: Wie wurde Francis Detektiv? Die Umschlagtexte des Buches verraten einiges, um genau zu sein sogar den halben Inhalt des Buches: An einem gemütlichen Abend vor dem Kamin will Sohn Junior die Geschichte seines Vaters erfahren. Francis beginnt zu erzählen: von dem kaltblütigen Mord an seiner armen, vaterlosen Familie, seiner halsbrecherischen Flucht in einen ausgetrockneten Brunnen und von Katzenhippies, die – mit Katzenminze zugedröhnt – klassische Literatur verschlingen. Auch diese wunderliche Gesellschaft wird gemeuchelt und wieder entrinnt Francis nur knapp dem Tod. Der Kater begibt sich auf die Suche nach den Mördern, doch lösen kann er den Fall nicht. Sein Sohn Junior hat allerdings der Ehrgeiz gepackt. Auf der Reise in die Vergangenheit seines Vaters gerät er in größte Gefahr. Klar, dass Francis ihn retten muss. Doch muss er das wirklich? Fel Pirinçci macht es zunächst spannend. Man wird quasi hineingezogen in diese etwas verrückte Geschichte und mag das Buch erst gar nicht mehr aus der Hand legen. Während der Rettungsaktion erleben Francis und sein bester Freund Blaubart viele fantastische, um nicht zu sagen, satanische Abenteuer. Es scheint, als ob es aus den zahlreichen Gefahren, in die sich die beiden Retter im Laufe der Geschichte verwickeln, keinen Ausweg mehr geben könne und so langsam wird die Geschichte nur noch wunderlich. Wahrscheinlich ist auch dem Autor am Ende keine Rettung mehr eingefallen, denn die Geschehnisse in der vermeintlichen Irrenanstalt „Morgenrot“ im letzten Drittel des Romans überfordern selbst die Fantasie des größten Fantasy-Narrs. Spätestens hier muss der Leser eine kurze Pause einlegen und sich am Kopf kratzend fragen: „Was soll das?“ Eigentlich fehlen an dieser Stelle dann nur noch die grünen Männchen und die Verwirrung ist perfekt. Aber trotzdem, wer wird denn schon das Buch aus der Hand legen, ohne erfahren zu haben, wie Francis sich aus der verzwickten Situation befreien kann? Die Auflösung ist ebenso verrückt wie die ganze Geschichte an sich. Wirklich frustrierend ist allerdings, dass man am Ende des Buches genauso schlau ist wie vorher. Die ganzen verrückten Ereignisse, durch die man sich hindurchgequält hat, waren nur ein Traum! Junior weckt den Vater und möchte nun endlich wissen, was nach der Flucht vor den Mördern seiner Familie passiert ist… Was der Leser nach der Beschreibung dieses Buches erfahren wollte, nämlich wie Francis nun zu seiner Karriere kam, bleibt im Dunkeln. Vielleicht sollte Pirinçci darüber nachdenken die Felidae-Reihe erstmal ruhen zu lassen, bis er wieder eine echte Geschichte zu erzählen hat. Die kurzen Informationen am Ende des Buches über Rauschzustände und die Schwimm- und Riechfähigkeit der Katze sowie der kleine Exkurs in „Katzengeschichte“ und Schlafforschung können die Qualität des Buches leider in keiner Weise erhöhen. In der Schule würde unter solch einem Aufsatz stehen: „Thema verfehlt“.

Hat Akif Pirinçci in seinem neuen Roman das Thema verfehlt?

Freunde der bekannten Katzenkrimi-Reihe um den Meisterdetektiv Francis haben voller Vorfreude auf Akif Pirinçcis neuesten Streich gewartet. „Schandtat“ sollte der sechste Band heißen – und machte seinem Namen alle Ehre.

Der beliebte Kater Francis hatte es noch nie leicht. Schon im ersten Roman „Felidae“ stößt er auf jede Menge kätzische Leichen, abgedrehte Artgenossen und ungelöste Rätsel. Das Konzept überzeugte und so wurde „Felidae“ 1994 sogar verfilmt. Fast ebenso erfolgreich waren die Nachfolgeromane, die einen Platz in den Bestsellerlisten reserviert zu haben schienen und in verschiedene Sprachen übersetzt wurden.

„Schandtat“ schien zunächst ebenfalls vielversprechend. Zahlreiche Fans der Spürnase auf vier Pfoten wollten eines unbedingt wissen: Wie wurde Francis Detektiv? Die Umschlagtexte des Buches verraten einiges, um genau zu sein sogar den halben Inhalt des Buches: An einem gemütlichen Abend vor dem Kamin will Sohn Junior die Geschichte seines Vaters erfahren. Francis beginnt zu erzählen: von dem kaltblütigen Mord an seiner armen, vaterlosen Familie, seiner halsbrecherischen Flucht in einen ausgetrockneten Brunnen und von Katzenhippies, die – mit Katzenminze zugedröhnt – klassische Literatur verschlingen. Auch diese wunderliche Gesellschaft wird gemeuchelt und wieder entrinnt Francis nur knapp dem Tod. Der Kater begibt sich auf die Suche nach den Mördern, doch lösen kann er den Fall nicht. Sein Sohn Junior hat allerdings der Ehrgeiz gepackt. Auf der Reise in die Vergangenheit seines Vaters gerät er in größte Gefahr. Klar, dass Francis ihn retten muss. Doch muss er das wirklich? Fel

Pirinçci macht es zunächst spannend. Man wird quasi hineingezogen in diese etwas verrückte Geschichte und mag das Buch erst gar nicht mehr aus der Hand legen. Während der Rettungsaktion erleben Francis und sein bester Freund Blaubart viele fantastische, um nicht zu sagen, satanische Abenteuer. Es scheint, als ob es aus den zahlreichen Gefahren, in die sich die beiden Retter im Laufe der Geschichte verwickeln, keinen Ausweg mehr geben könne und so langsam wird die Geschichte nur noch wunderlich. Wahrscheinlich ist auch dem Autor am Ende keine Rettung mehr eingefallen, denn die Geschehnisse in der vermeintlichen Irrenanstalt „Morgenrot“ im letzten Drittel des Romans überfordern selbst die Fantasie des größten Fantasy-Narrs. Spätestens hier muss der Leser eine kurze Pause einlegen und sich am Kopf kratzend fragen: „Was soll das?“ Eigentlich fehlen an dieser Stelle dann nur noch die grünen Männchen und die Verwirrung ist perfekt. Aber trotzdem, wer wird denn schon das Buch aus der Hand legen, ohne erfahren zu haben, wie Francis sich aus der verzwickten Situation befreien kann?

Die Auflösung ist ebenso verrückt wie die ganze Geschichte an sich. Wirklich frustrierend ist allerdings, dass man am Ende des Buches genauso schlau ist wie vorher. Die ganzen verrückten Ereignisse, durch die man sich hindurchgequält hat, waren nur ein Traum! Junior weckt den Vater und möchte nun endlich wissen, was nach der Flucht vor den Mördern seiner Familie passiert ist… Was der Leser nach der Beschreibung dieses Buches erfahren wollte, nämlich wie Francis nun zu seiner Karriere kam, bleibt im Dunkeln.

Vielleicht sollte Pirinçci darüber nachdenken die Felidae-Reihe erstmal ruhen zu lassen, bis er wieder eine echte Geschichte zu erzählen hat. Die kurzen Informationen am Ende des Buches über Rauschzustände und die Schwimm- und Riechfähigkeit der Katze sowie der kleine Exkurs in „Katzengeschichte“ und Schlafforschung können die Qualität des Buches leider in keiner Weise erhöhen. In der Schule würde unter solch einem Aufsatz stehen: „Thema verfehlt“.

geschrieben am 13.02.2008 | 559 Wörter | 3176 Zeichen

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Rezension von

Nadine Leonhardt

Schandtat – Ein Felidae-Roman Oh, wie habe ich mich gefreut als mein Freund frohlockend an meinem Geburstag mit einem Paket zweier Bücher von Akif Pirinçci vor mir stand und sie mir stolz präsentierte. Vielleicht sollte ich dazusagen, dass ich die ersten drei Teile verschlungen habe und den vierten und fünften immerhin auch besitze und gelesen habe. Eines der beiden Bücher war “Schandtat”. Nun war “Felidae” immer noch eines der ersten Bücher, die ich jemandem empfahl, der mich auf der Suche nach neuem Lesestoff ansprach, also konnte ich gar nicht schnell genug auspacken und loslesen. Leider wurden all meine euphorischen Erwartungen jäh zerschmettert. Die ersten 150 Seiten waren noch ganz gut und hätten einen guten Auftakt eines wahrhaft geistreichen Kriminalfeuerwerks bieten können, doch spätestens ab Seite 200 war es unerträglich weiterzulesen. Ständig wiederkehrende Bibelandeutungen der abgedroschensten Sorte, Namens-Wortspiele, die kaum lächerlicher sein könnten und eine Handlung, die sogar das Drehbuch von Terminator im Vergleich beinahe als Weltliteratur erscheinen lassen könnte. All das steigert sich zu einer infernalen Kakophonie der skurilen Absurdität. Ich denke, ich war einfach von den ersten Büchern so verwöhnt, dass mich dieser harsche Abfall an Lesequalität kalt erwischte. Immer wieder musste der Autor mit den Bibelandeutungen seinem Bedürfnis Ausdruck verleihen, ein wirklich wichtiges Werk geschrieben zu haben, oder so wirkt es zumindest. Immerhin lenkt die Schreckensstarre über diese erzwungene Relevanz ein wenig von der durch und durch konstruierten Handlung ab. Doch gibt es auch Gutes über das Buch zu sagen: Ich habe mich immerhin komplett durch das Buch quälen können, weil Herr Pirinçci seinem gewohnt eleganten Schreibstil treu geblieben ist. Auch seinen Figuren ist er treu geblieben, allen voran natürlich Blaubart, dem alten Haudegen. Das war es dann aber auch schon wieder. Denn auf dem Weg zum völlig skurilen und vorhersehbaren Ende begegnet unser Held Francis nicht nur kiffenden Katzen und himmlisch anmutenden Ägypterkatern, sondern sprengt wie nebenbei schnell noch eine Nervenheilanstalt in die Luft. Da stehen einem doch die Schnurrbarthaare zu Berge! Immerhin folgt der Roman dieser Linie bis zum Schluss und versorgt uns mit der Information, dass es in diesem Krimi keinen Fall gibt, da sowieso nichts ist wie es scheint – was für eine Pleite.

Oh, wie habe ich mich gefreut als mein Freund frohlockend an meinem Geburstag mit einem Paket zweier Bücher von Akif Pirinçci vor mir stand und sie mir stolz präsentierte. Vielleicht sollte ich dazusagen, dass ich die ersten drei Teile verschlungen habe und den vierten und fünften immerhin auch besitze und gelesen habe. Eines der beiden Bücher war “Schandtat”. Nun war “Felidae” immer noch eines der ersten Bücher, die ich jemandem empfahl, der mich auf der Suche nach neuem Lesestoff ansprach, also konnte ich gar nicht schnell genug auspacken und loslesen.

Leider wurden all meine euphorischen Erwartungen jäh zerschmettert. Die ersten 150 Seiten waren noch ganz gut und hätten einen guten Auftakt eines wahrhaft geistreichen Kriminalfeuerwerks bieten können, doch spätestens ab Seite 200 war es unerträglich weiterzulesen. Ständig wiederkehrende Bibelandeutungen der abgedroschensten Sorte, Namens-Wortspiele, die kaum lächerlicher sein könnten und eine Handlung, die sogar das Drehbuch von Terminator im Vergleich beinahe als Weltliteratur erscheinen lassen könnte. All das steigert sich zu einer infernalen Kakophonie der skurilen Absurdität.

Ich denke, ich war einfach von den ersten Büchern so verwöhnt, dass mich dieser harsche Abfall an Lesequalität kalt erwischte. Immer wieder musste der Autor mit den Bibelandeutungen seinem Bedürfnis Ausdruck verleihen, ein wirklich wichtiges Werk geschrieben zu haben, oder so wirkt es zumindest. Immerhin lenkt die Schreckensstarre über diese erzwungene Relevanz ein wenig von der durch und durch konstruierten Handlung ab.

Doch gibt es auch Gutes über das Buch zu sagen: Ich habe mich immerhin komplett durch das Buch quälen können, weil Herr Pirinçci seinem gewohnt eleganten Schreibstil treu geblieben ist. Auch seinen Figuren ist er treu geblieben, allen voran natürlich Blaubart, dem alten Haudegen. Das war es dann aber auch schon wieder.

Denn auf dem Weg zum völlig skurilen und vorhersehbaren Ende begegnet unser Held Francis nicht nur kiffenden Katzen und himmlisch anmutenden Ägypterkatern, sondern sprengt wie nebenbei schnell noch eine Nervenheilanstalt in die Luft. Da stehen einem doch die Schnurrbarthaare zu Berge! Immerhin folgt der Roman dieser Linie bis zum Schluss und versorgt uns mit der Information, dass es in diesem Krimi keinen Fall gibt, da sowieso nichts ist wie es scheint – was für eine Pleite.

geschrieben am 13.09.2010 | 356 Wörter | 2020 Zeichen

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