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Gut gegen Nordwind


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Rezension von

Julia Göpfert

Gut gegen Nordwind Eigentlich wollte Emmi Rothner nur per Email ihr Abo bei der Zeitschrift Like kündigen, stattdessen schickt sie die Mail aber versehentlich an Leo Leike. Durch dieses Missverständnis entwickelt sich ein Emailwechsel zwischen den beiden Unbekannten. Anfangs ist es für die beiden ein Spiel. Sie versuchen möglichst viel über den anderen herauszufinden, ohne all zu viel über sich selbst zu verraten. So beschließen sie z.B. für ein paar Stunden in dasselbe Cafe zu gehen, ohne sich einander zu erkennen zu geben, um herauszufinden, ob sie einander wohl erkennen würden. Beide haben die Option jederzeit mit dem Schreiben aufzuhören, das ist es was für sie das Spiel so reizvoll macht. Denn sie wissen nur das von einander, was sie sich in den Emails verraten. Mit der Zeit kommen sie sich jedoch immer näher und investieren immer mehr Zeit und Gefühle in ihre Nachrichten. Die Mails werden erotischer und der Drang mehr über den anderen zu wissen stärker. Es erscheint ihnen als hätten sie einen Seelenverwandten gefunden. Die Frage was für eine Beziehung sie eigentlich zueinander haben und was bei einer Begegnung in der Wirklichkeit wohl geschehen würde, stellt sich immer drängender. Ist es die große Liebe, was sie verbindet, oder nur eine Flucht vor den Problemen des Alltags? Und hätte eine virtuelle Liebe in der wahren Welt überhaupt eine Zukunft? Diese Fragen sind um so brisanter, da nur Leo Single ist. Emmi ist verheiratet und hat zwei Stiefkinder. Schließlich bemerkt auch Emmis Mann, dass etwas mit seiner Frau nicht stimmt, er findet die Emails und schreibt Leo heimlich... Die Nachrichten, die Emmi und Leo sich schreiben sind nicht nur alles, was die beiden voneinander erfahren. Die Unsicherheit, was der Emailpartner denkt, was er als nächstes plant und ob er es ernst meint, bleibt das ganze Buch über erhalten. Auch der Leser weiß nicht mehr und nimmt somit unmittelbar am Katz- und Mausspiel der beiden teil. Er ist genauso neugierig wie die beiden Protagonisten, er ist genauso verwirrt und er leidet mit, wenn die Mails des Partners ausbleiben. Die Sprache passt sich genau dem Charakter der Protagonisten an. Sachlich nüchtern kommen die Nachrichten Leos daher, quirlig und lebendig wie Emmi selbst sind ihre Emails an Leo. Die sowohl witzigen als auch nachdenklichen Nachrichten machen dieses Buch zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis, zu einem Briefroman des 21. Jahrhunderts. Ein unbedingt lesenswertes Buch, das die Frage aufwirft, was wohl passieren würde, wenn wir versehentlich eine Mail an einem Unbekannten schicken würden...

Eigentlich wollte Emmi Rothner nur per Email ihr Abo bei der Zeitschrift Like kündigen, stattdessen schickt sie die Mail aber versehentlich an Leo Leike. Durch dieses Missverständnis entwickelt sich ein Emailwechsel zwischen den beiden Unbekannten. Anfangs ist es für die beiden ein Spiel. Sie versuchen möglichst viel über den anderen herauszufinden, ohne all zu viel über sich selbst zu verraten. So beschließen sie z.B. für ein paar Stunden in dasselbe Cafe zu gehen, ohne sich einander zu erkennen zu geben, um herauszufinden, ob sie einander wohl erkennen würden. Beide haben die Option jederzeit mit dem Schreiben aufzuhören, das ist es was für sie das Spiel so reizvoll macht. Denn sie wissen nur das von einander, was sie sich in den Emails verraten. Mit der Zeit kommen sie sich jedoch immer näher und investieren immer mehr Zeit und Gefühle in ihre Nachrichten. Die Mails werden erotischer und der Drang mehr über den anderen zu wissen stärker. Es erscheint ihnen als hätten sie einen Seelenverwandten gefunden. Die Frage was für eine Beziehung sie eigentlich zueinander haben und was bei einer Begegnung in der Wirklichkeit wohl geschehen würde, stellt sich immer drängender. Ist es die große Liebe, was sie verbindet, oder nur eine Flucht vor den Problemen des Alltags? Und hätte eine virtuelle Liebe in der wahren Welt überhaupt eine Zukunft? Diese Fragen sind um so brisanter, da nur Leo Single ist. Emmi ist verheiratet und hat zwei Stiefkinder.

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Die Nachrichten, die Emmi und Leo sich schreiben sind nicht nur alles, was die beiden voneinander erfahren. Die Unsicherheit, was der Emailpartner denkt, was er als nächstes plant und ob er es ernst meint, bleibt das ganze Buch über erhalten. Auch der Leser weiß nicht mehr und nimmt somit unmittelbar am Katz- und Mausspiel der beiden teil. Er ist genauso neugierig wie die beiden Protagonisten, er ist genauso verwirrt und er leidet mit, wenn die Mails des Partners ausbleiben.

Die Sprache passt sich genau dem Charakter der Protagonisten an. Sachlich nüchtern kommen die Nachrichten Leos daher, quirlig und lebendig wie Emmi selbst sind ihre Emails an Leo.

Die sowohl witzigen als auch nachdenklichen Nachrichten machen dieses Buch zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis, zu einem Briefroman des 21. Jahrhunderts.

Ein unbedingt lesenswertes Buch, das die Frage aufwirft, was wohl passieren würde, wenn wir versehentlich eine Mail an einem Unbekannten schicken würden...

geschrieben am 28.10.2008 | 405 Wörter | 2158 Zeichen

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