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Hirn als Subjekt?


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Sebastian Birlinger

Hirn als Subjekt? Das Buch ist ein Sonderband der deutschen Zeitschrift fĂŒr Philosophie. Der Aufbau des Buches ist einer Diskussion entsprechend in vier Runden unterteilt. In diesen Runden verfassten verschiedene Autoren BeitrĂ€ge die das Thema zunĂ€chst allgemein umreißen, um dann tiefer auf die eigentlichen Problemstellungen einzugehen. Zu jeder Diskussionsrunde gibt es eine Einleitung vom Herausgeber Hans-Peter KrĂŒger. Die Fragestellungen, die hier behandelt werden, umfassen ein breites Spektrum. So wird ganz allgemein nach den Kategorien gefragt in denen, bspw. die Neurobiologie, sich bewegen kann, ohne in die SphĂ€re anderer Disziplinen wie der Philosophie einzudringen. Einfach ausgedrĂŒckt: Wie kann man die Erkenntnisse der Naturwissenschaft in Einklang bringen mit der Geisteswissenschaft, allen voran der Philosophie. Dieses Problem steht im Vordergrund und wird auf mannigfaltige Weise diskutiert. Dabei will das Buch den Konflikt nicht schlichten, sondern feststellen, worauf er beruht. Zentrale Themen werden hier aufgeworfen, wie die Frage nach dem freien Willen, oder eben Determiniertheit, nach der WĂŒrde des Menschen und den Grenzen der Forschung. Insgesamt ein spannungsgeladenes Feld, was auch an den BeitrĂ€gen erkennbar ist. Bemerkenswerterweise kommen nicht nur Philosophen und Neurobiologen zu Wort, sondern auch eine Soziologin, ein Mathematiker und zwei Physiker. Damit ist klar, dass die Fragestellung eine interdisziplinĂ€re ist. Doch werden nicht nur die interdisziplinĂ€ren Ungereimtheiten zutage gefördert, sondern auch diejenigen, die in den Disziplinen selbst herrschen. Wie so oft ist das eigentliche Problem hierbei die Begrifflichkeit und die Definition. Wenn es auch schon vier Jahre her ist seit dieses Buch erschien, so bleibt die Fragestellung immer noch aktuell. Es geht um die grundlegende Freiheit des Menschen und der Erforschung desselben. Aber nicht nur darum - es werden viele Fragen aufgeworfen, die den Menschen betreffen, sei es aus ontischer, ontologischer, epistemologischer, ethischer oder teleologischer Sicht. Auch als philosophischer Laie kann man das Buch gewinnbringend lesen, da es zum Teil sehr aufschlussreiche BeitrĂ€ge hat, die zudem leicht verstĂ€ndlich geschrieben sind. Allen voran Wolf Singer, der komplexe Themen nachvollziehbar und einfach beschreibt. Die BeitrĂ€ge des Herausgebers Hans-Peter KrĂŒger scheinen hingegen dem Prinzip zu unterliegen, welches Goethe einmal treffend formuliert hat: „Gewisse BĂŒcher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas gewußt hat.“. Teilweise sind die SĂ€tze derart gestelzt, dass man nur nach mehrmaligem Lesen dahinter kommt, was eigentlich ausgesagt werden soll. Dies soll aber per se kein Vorwurf an den Herausgeber sein, sondern eher ein PlĂ€doyer fĂŒr eine klare Ausdrucksweise, auch, oder vor allem, in der Philosophie. Festzuhalten bleibt, dass auch ein unbedarfter Leser, wobei dieses Buch sicherlich nicht fĂŒr diesen konzipiert wurde, dieses Buch zur Hand nehmen kann und garantiert eine spannende Diskussion miterlebt, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch ĂŒber das eigene Sein nachdenken lĂ€sst.

Das Buch ist ein Sonderband der deutschen Zeitschrift fĂŒr Philosophie.

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1
24.07.2012
4
17.01.2012
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17.01.2012

Der Aufbau des Buches ist einer Diskussion entsprechend in vier Runden unterteilt.

In diesen Runden verfassten verschiedene Autoren BeitrĂ€ge die das Thema zunĂ€chst allgemein umreißen, um dann tiefer auf die eigentlichen Problemstellungen einzugehen. Zu jeder Diskussionsrunde gibt es eine Einleitung vom Herausgeber Hans-Peter KrĂŒger.

Die Fragestellungen, die hier behandelt werden, umfassen ein breites Spektrum. So wird ganz allgemein nach den Kategorien gefragt in denen, bspw. die Neurobiologie, sich bewegen kann, ohne in die SphĂ€re anderer Disziplinen wie der Philosophie einzudringen. Einfach ausgedrĂŒckt: Wie kann man die Erkenntnisse der Naturwissenschaft in Einklang bringen mit der Geisteswissenschaft, allen voran der Philosophie. Dieses Problem steht im Vordergrund und wird auf mannigfaltige Weise diskutiert. Dabei will das Buch den Konflikt nicht schlichten, sondern feststellen, worauf er beruht.

Zentrale Themen werden hier aufgeworfen, wie die Frage nach dem freien Willen, oder eben Determiniertheit, nach der WĂŒrde des Menschen und den Grenzen der Forschung. Insgesamt ein spannungsgeladenes Feld, was auch an den BeitrĂ€gen erkennbar ist. Bemerkenswerterweise kommen nicht nur Philosophen und Neurobiologen zu Wort, sondern auch eine Soziologin, ein Mathematiker und zwei Physiker. Damit ist klar, dass die Fragestellung eine interdisziplinĂ€re ist. Doch werden nicht nur die interdisziplinĂ€ren Ungereimtheiten zutage gefördert, sondern auch diejenigen, die in den Disziplinen selbst herrschen. Wie so oft ist das eigentliche Problem hierbei die Begrifflichkeit und die Definition.

Wenn es auch schon vier Jahre her ist seit dieses Buch erschien, so bleibt die Fragestellung immer noch aktuell. Es geht um die grundlegende Freiheit des Menschen und der Erforschung desselben.

Aber nicht nur darum - es werden viele Fragen aufgeworfen, die den Menschen betreffen, sei es aus ontischer, ontologischer, epistemologischer, ethischer oder teleologischer Sicht.

Auch als philosophischer Laie kann man das Buch gewinnbringend lesen, da es zum Teil sehr aufschlussreiche BeitrĂ€ge hat, die zudem leicht verstĂ€ndlich geschrieben sind. Allen voran Wolf Singer, der komplexe Themen nachvollziehbar und einfach beschreibt. Die BeitrĂ€ge des Herausgebers Hans-Peter KrĂŒger scheinen hingegen dem Prinzip zu unterliegen, welches Goethe einmal treffend formuliert hat: „Gewisse BĂŒcher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas gewußt hat.“. Teilweise sind die SĂ€tze derart gestelzt, dass man nur nach mehrmaligem Lesen dahinter kommt, was eigentlich ausgesagt werden soll. Dies soll aber per se kein Vorwurf an den Herausgeber sein, sondern eher ein PlĂ€doyer fĂŒr eine klare Ausdrucksweise, auch, oder vor allem, in der Philosophie.

Festzuhalten bleibt, dass auch ein unbedarfter Leser, wobei dieses Buch sicherlich nicht fĂŒr diesen konzipiert wurde, dieses Buch zur Hand nehmen kann und garantiert eine spannende Diskussion miterlebt, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch ĂŒber das eigene Sein nachdenken lĂ€sst.

geschrieben am 24.06.2010 | 441 Wörter | 2746 Zeichen

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