ISBN | 313146951X | |
Verlag | Thieme | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 2740 | |
Erscheinungsjahr | 2012 | |
Extras | - |
„AllEx – Alles fürs Examen“ heißt das neue Kompendium für die zweite Ärztliche Prüfung des Thieme Verlags.
Das Kompendium besteht aus drei Bänden mit insgesamt 2740 Seiten und einem Heft, das Stichwort- und Abkürzungsverzeichnis und 100-Tage-Lernplaner beinhaltet. Die drei Bücher sind aufgeteilt in Band A: Innere Medizin, Band B: Weitere klinische Fächer (u.a. Chirurgie, Pädiatrie, Urologie) und Band C: Grundlagen, Querschnittsfächer (u.a. Arbeits-, Sozialmedizin, Mikrobiologie, Krankenhaushygiene). Zur Zeit der Rezension kostet es noch 149,99€ als Einführungspreis und wird drei Monate nach Erscheinen 180€ kosten.
Dem Werbeversprechen nach ist AllEx „vollständig, spart Zeit und gibt Sicherheit“. Da scheint man eine Umfrage unter Medizinstudenten gemacht und deren wichtigste Wünsche in einen Werbespruch gepackt zu haben. Ob das Kompendium diese großen Ziele erreicht?
Es ist sicherlich mitunter der 1.Auflage geschuldet, dass einige Fehler (z.B. Hypo/Hyper, erhöht/erniedrigt vertauscht) vorkommen, jedoch wird auf der Thiemewebsite ein Erratum geführt, das immer wieder aktualisiert wird und derzeit (15.1.13) neun PDF-Seiten umfasst.
In vielen Rezensionen wird die Qualität der Verarbeitung der Einbände und des Buchrückens bemängelt. Zwar hätte ich die Bücher auch lieber im Hardcover gesehen, aber bei meinen Exemplaren sind keine Mängel an der Verarbeitung festzustellen.
Die einzelnen Kapitel beginnen mit einer kurzen Wiederholung der jeweiligen Grundlagen. Die nachfolgenden Krankheitsbilder sind gewohnt sinnvoll strukturiert in Pathophysiologie, Epidemiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie und Prognose. Die übergreifenden Fächer Klinische Pathologie, Pharmakologie und Radiologie sind im jeweiligen Krankheitsbild integriert und mit einem farbigen Strich am Rand dezent gekennzeichnet. Positiv ist, dass dabei jedes Krankheitsbild nur einmal besprochen wird und dank dem Extraheftchen als Inhaltsverzeichnis muss man auch nicht lange überlegen, wo man das Krankheitsbild dann findet.
In manchen Kapiteln sind nach meinem Geschmack die Grundlagen, also Anatomie und Physiologie, zu knapp behandelt, sodass ich in einem anderen Buch nachlesen muss. Aber das kann man dem Kompendium schlecht vorhalten, denn wenn man es knapp halten will, kann nicht das gesamte medizinische Wissen in drei BĂĽchern untergebracht werden.
Als weitere Neuerung werden durch gelbe Markierungen prüfungsrelevante Aussagen hervorgehoben. Diese gelb markierten Bereiche empfand ich zunächst irritierend, weil man es nicht gewohnt ist, mit einem fremd gemarkerten Buch zu arbeiten. Jedoch haben diese Markierungen zwei positive Effekte: Es wird ohne Bearbeiten der IMPP-Fragen ein Eindruck vermittelt, was gefragt wird. Dies ist sinnvoll, auch wenn man aufgrund langer Semester ein Gefühl dafür entwickelt hat, was in Klausuren wichtig ist. Und man wird immer wieder erinnert, dass viele Details, die im klinischen Kontext vielleicht nicht so wichtig sind wie andere Fakten, dennoch für das IMPP wichtig sind.
Das Kompendium ist als E-Book oder App noch nicht fertig und sollte zuerst getrennt vom Buch verkauft werden. Laut einer Aussage von Thieme auf Facebook bekommt man nach Einsenden eines Scans/einer Kopie des Kaufbelegs die digitale Version nun doch kostenlos.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mit den gemarkerten Bereichen, mit den integrierten und speziell gekennzeichneten Patho- ,Radio- und Pharmaabschnitten und dass jedes Krankheitsbild nur an einer Stelle im Buch besprochen wird, einige sinnvolle Neuerungen in einem Kompendium gibt. Ansonsten ist das Werk im Stil der Thiemebücher gewohnt gut strukturiert und angenehm zu lesen.
geschrieben am 07.02.2013 | 506 Wörter | 3196 Zeichen
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