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Rom. Eine musikalische Entdeckungsreise


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Rezension von

Jennifer Küppers

Rom. Eine musikalische Entdeckungsreise Wer bei einer musikalischen Entdeckungsreise durch Rom zuerst an mehr oder weniger fiktive Opernschauplätze für Puccinis Tosca, Wagners Rienzi oder Mozarts La clemenza di Tito nennt, kennt nur einen kleinen Aspekt der Musikstadt Rom. Die ewige Stadt war von jeher ein wichtiges Zentrum in der Musikgeschichte und viele Komponisten besuchten die Stadt oder arbeiteten dort. In sechs Spaziergängen führt Andreas Pehl, selbst Oper- und Oratoriensänger und freier Autor für BR Klassik und Bayern 2, den Leser durch verschiedene Epochen der Musikgeschichte und stellt sechs Persönlichkeiten und einen Zeitraum von etwa 450 Jahren vor: man ist unterwegs auf den Spuren von Palestrina, Bernini, Händel, Mozart, Mendelssohn/Berlioz und Respighi. Der erste Spaziergang führt von St. Maria Maggiore, der Basilika, an welcher der achtjährige Palestrina seine erste Gesangs- und Musikausbildung erhielt, bis zum Petersdom, in welchen der Leichnam Palestrinas am 2. Februar 1594 gebracht wurde. Durch ein Notenzeichen im Text werden Hörempfehlungen gegeben, die am Ende des Kapitels zusammengefasst und durch Einspielungshinweise ergänzt sind. Außerdem sind einzelne Zwischenziele der Spaziergänge mit einer Stecknadel markiert, so dass man sich mithilfe des Stadtplanes von Rom, der auf zwei Doppelseiten abgedruckt worden ist, orientieren kann. Der Petersdom ist nicht nur die letzte Stätte Palestrinas, sondern zugleich auch ein Ort, den der Bildhauer Bernini mit einem Baldachin schmückte und dem er mit den Kolonnaden des Petersplatzes eine große Bühne baute. Der zweite Spaziergang, der sich überraschenderweise dem Bildhauer Bernini widmet, startet dementsprechend am Petersdom. Neben seiner Tätigkeit als Bildhauer entwarf Bernini jedoch auch Bühnebilder für Theater- und Opernaufführungen und laut seiner Zeitgenossen war er sogar als Komponist tätig. Der Spaziergang endet an der Piazza del Popolo, an der die Inschrift Berninis zur Begrüßung Christinas von Schweden, Tochter des „Löwen“ und einer der wichtigsten Figuren des Mäzenatentums, zu ihrem Einzug in Rom am 23. Dezember 1655 zu lesen ist. Für Händel, dem der dritte Spaziergang gewidmet ist, war Rom der Ausgangspunkt seiner Karriere. 1706 kam er mit 21 Jahren nach Rom, um sich an der Piazza del Popolo zunächst den Zollformalitäten zu unterziehen. Er komponiert unter anderem das berühmte Dixit Dominus und am Ostersonntag 1708 wurde sein Oratorium La Resurrezione im Palazzo Bonelli uraufgeführt. 64 Jahre später, am 12. April 1770 kam der 14-jährige Mozart nach Rom, denn sein Vater Leopold war der Ansicht, dass „Rom der Ort ist, wo man sich nothwendig aufhalten muß“. Auf dem Mozart-Spaziergang werden auch Gregorio Allegri, Domenico Cimarosa, Giovanni Paisiello Niccolò Jomelli, Giovanni Battista Pergolesi und Johann Wolfgang von Goethe vorgestellt. Dreiunddreißig Tage verbrachte Wolfgang insgesamt in Rom und auch wenn die Italienreise nicht den gewünschten nachhaltigen Erfolg brachte, so schien ihm Rom gefallen zu haben. Ganz anderer Meinung war Hector Berlioz, der in Rom Mendelssohn kennen lernte und viel mit diesem unternahm, so dass sich der fünfte Spaziergang auf ihrer beider Spuren bewegt. . der Rom für die „dümmste und prosaischste Stadt“ hielt. Er hatte mit dem Prix de Rome, dem er sich bloß aus finanziellen Schwierigkeiten gestellt hatte, einen zweijährigen Aufenthalt in der Stadt gewonnen und fürchtete, in der Zeit seine Verlobte Camilla Moke zu verlieren. Seinen Romhass – von dem bis heute unklar ist, inwieweit er inszeniert ist – verarbeitet er in seiner Symphonie fantastique und ihrer Fortsetzung. Auch Ottorino Respighi hatte zunächst keine Lust auf Rom und kam aufgrund nicht verlängerter Verträge von Bologna nach Rom. Schon bald erfuhr er dort durch die Uraufführung seiner Sinfonischen Dichtung Le Fontane di Rome beruflichen und durch die Hochzeit mit der Römerin Elsa Olivieri Sangiacomo privates Glück. Andreas Pehl will, dass sein musikalischer Spaziergang als Ergänzung zu einem kunsthistorischen Stadtführer gesehen wird und gibt mithilfe von ausführlichen Literaturlisten sowie einem umfangreichen Personen- und Ortsregister Anlass, sich weiter mit Rom zu beschäftigen. Spannend auch für den kunsthistorisch und musikalisch nicht versierten Leser sind die Anekdoten zu den einzelnen Persönlichkeiten. Das Bildmaterial beschränkt sich auf einige wenige Skizzen und Stiche. Sehr schade ist jedoch, dass dem Buch keine CD mit den Hörempfehlungen beigelegt ist.

Wer bei einer musikalischen Entdeckungsreise durch Rom zuerst an mehr oder weniger fiktive Opernschauplätze für Puccinis Tosca, Wagners Rienzi oder Mozarts La clemenza di Tito nennt, kennt nur einen kleinen Aspekt der Musikstadt Rom. Die ewige Stadt war von jeher ein wichtiges Zentrum in der Musikgeschichte und viele Komponisten besuchten die Stadt oder arbeiteten dort.

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In sechs Spaziergängen führt Andreas Pehl, selbst Oper- und Oratoriensänger und freier Autor für BR Klassik und Bayern 2, den Leser durch verschiedene Epochen der Musikgeschichte und stellt sechs Persönlichkeiten und einen Zeitraum von etwa 450 Jahren vor: man ist unterwegs auf den Spuren von Palestrina, Bernini, Händel, Mozart, Mendelssohn/Berlioz und Respighi.

Der erste Spaziergang führt von St. Maria Maggiore, der Basilika, an welcher der achtjährige Palestrina seine erste Gesangs- und Musikausbildung erhielt, bis zum Petersdom, in welchen der Leichnam Palestrinas am 2. Februar 1594 gebracht wurde. Durch ein Notenzeichen im Text werden Hörempfehlungen gegeben, die am Ende des Kapitels zusammengefasst und durch Einspielungshinweise ergänzt sind. Außerdem sind einzelne Zwischenziele der Spaziergänge mit einer Stecknadel markiert, so dass man sich mithilfe des Stadtplanes von Rom, der auf zwei Doppelseiten abgedruckt worden ist, orientieren kann.

Der Petersdom ist nicht nur die letzte Stätte Palestrinas, sondern zugleich auch ein Ort, den der Bildhauer Bernini mit einem Baldachin schmückte und dem er mit den Kolonnaden des Petersplatzes eine große Bühne baute. Der zweite Spaziergang, der sich überraschenderweise dem Bildhauer Bernini widmet, startet dementsprechend am Petersdom. Neben seiner Tätigkeit als Bildhauer entwarf Bernini jedoch auch Bühnebilder für Theater- und Opernaufführungen und laut seiner Zeitgenossen war er sogar als Komponist tätig. Der Spaziergang endet an der Piazza del Popolo, an der die Inschrift Berninis zur Begrüßung Christinas von Schweden, Tochter des „Löwen“ und einer der wichtigsten Figuren des Mäzenatentums, zu ihrem Einzug in Rom am 23. Dezember 1655 zu lesen ist.

Für Händel, dem der dritte Spaziergang gewidmet ist, war Rom der Ausgangspunkt seiner Karriere. 1706 kam er mit 21 Jahren nach Rom, um sich an der Piazza del Popolo zunächst den Zollformalitäten zu unterziehen. Er komponiert unter anderem das berühmte Dixit Dominus und am Ostersonntag 1708 wurde sein Oratorium La Resurrezione im Palazzo Bonelli uraufgeführt.

64 Jahre später, am 12. April 1770 kam der 14-jährige Mozart nach Rom, denn sein Vater Leopold war der Ansicht, dass „Rom der Ort ist, wo man sich nothwendig aufhalten muß“.

Auf dem Mozart-Spaziergang werden auch Gregorio Allegri, Domenico Cimarosa, Giovanni Paisiello Niccolò Jomelli, Giovanni Battista Pergolesi und Johann Wolfgang von Goethe vorgestellt. Dreiunddreißig Tage verbrachte Wolfgang insgesamt in Rom und auch wenn die Italienreise nicht den gewünschten nachhaltigen Erfolg brachte, so schien ihm Rom gefallen zu haben.

Ganz anderer Meinung war Hector Berlioz, der in Rom Mendelssohn kennen lernte und viel mit diesem unternahm, so dass sich der fünfte Spaziergang auf ihrer beider Spuren bewegt. . der Rom für die „dümmste und prosaischste Stadt“ hielt. Er hatte mit dem Prix de Rome, dem er sich bloß aus finanziellen Schwierigkeiten gestellt hatte, einen zweijährigen Aufenthalt in der Stadt gewonnen und fürchtete, in der Zeit seine Verlobte Camilla Moke zu verlieren. Seinen Romhass – von dem bis heute unklar ist, inwieweit er inszeniert ist – verarbeitet er in seiner Symphonie fantastique und ihrer Fortsetzung.

Auch Ottorino Respighi hatte zunächst keine Lust auf Rom und kam aufgrund nicht verlängerter Verträge von Bologna nach Rom. Schon bald erfuhr er dort durch die Uraufführung seiner Sinfonischen Dichtung Le Fontane di Rome beruflichen und durch die Hochzeit mit der Römerin Elsa Olivieri Sangiacomo privates Glück.

Andreas Pehl will, dass sein musikalischer Spaziergang als Ergänzung zu einem kunsthistorischen Stadtführer gesehen wird und gibt mithilfe von ausführlichen Literaturlisten sowie einem umfangreichen Personen- und Ortsregister Anlass, sich weiter mit Rom zu beschäftigen. Spannend auch für den kunsthistorisch und musikalisch nicht versierten Leser sind die Anekdoten zu den einzelnen Persönlichkeiten. Das Bildmaterial beschränkt sich auf einige wenige Skizzen und Stiche. Sehr schade ist jedoch, dass dem Buch keine CD mit den Hörempfehlungen beigelegt ist.

geschrieben am 21.10.2013 | 650 Wörter | 3812 Zeichen

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