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Knigge kompakt


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Nadine Leonhardt

Knigge kompakt Gerade heutzutage, wo das Leben immer schneller abläuft, man sich im Alltagsstress oft keine Zeit nehmen kann, seine Mitmenschen über mehrere Treffen hinweg kennenzulernen, wo ein Erstkontakt häufig nur online stattfindet, wo doch aber gepflegt und sittsam aufzutreten noch immer eine Tugend ist – gerade da ist ein Leitfaden wie Herbert Schwinghammers KNIGGE KOMPAKT die perfekte Hilfe, um Verhaltensfallen zu umgehen und selbstbewusst und modern aufzutreten. Auch wenn Schwinghammer sich in dieser Kompaktausgabe kurz fassen muss, schafft er es doch in diesen schick und handlich konzipierten Benimmregeln eine umfassende, wenngleich knappe Sammlung wichtiger alltäglicher Situationen aufzugreifen und hilfreiche Tipps zu erteilen. Der Aufbau ist übersichtlich und mithilfe der besonders markierten Textboxen werden häufig gestellte Fragen und Situationen aufgegriffen und effektiv geklärt. Mich persönlich hätte noch interessiert, in welchen Situationen bestimmte Kommunikationsmittel angebracht sind. Wenn man beispielsweise eine offizielle Einladung ablehnt, reicht es, schnell eine SMS zu schicken, oder ist in diesem Fall ein Anruf angebracht? Das hätte aber womöglich den Rahmen des Knigge kompakt gesprengt. Es lässt sich keine klare Zielgruppe für dieses Benimmwerk bestimmen, vielmehr versorgt Schwinghammer verschiedene Altersgruppen und beide Geschlechter mit den wichtigsten Tipps in Sachen Kleidungsregeln, Tischsitten, Online-Etikette und Miteinander im Berufsleben. Insbesondere im Online-Teil gibt sich Schwinghammer außerordentliche Mühe nicht die älteren Semester abzuhängen, sondern an der Hand zu nehmen, um sich im modernen Onlinedschungel regelkonform behaupten zu können. Im zweiten Kapitel widmet sich Schwinghammer dem Miteinander im Berufsleben und beleuchtet nicht nur das Alltägliche, sondern auch Bewerbungsgespräche und Geschäftsbesuche. Er versucht sich dabei in beide Seiten, also Arbeitgeber bzw. Chef und Angestellte, hineinzuversetzen und gibt praxisnahe, branchenübergreifende Tipps. Insgesamt ist das Kapitel sehr gelungen, trotzdem haben mich zwei Themen darin gestört: Erstens halte ich Bewerbungstraining im Knigge für fehl am Platz. Mögliche Fragen für das Jobinterview anzumerken hat nichts mit gutem Benehmen zu tun, sondern sollte den entsprechenden anderen Werken zum Thema vorbehalten werden. Man könnte das Thema vielleicht tatsächlich im Rahmen eines Knigge behandeln, in einer Kompaktausgabe gibt es jedoch sicher passendere Themen. Ebenso wäre ich vorsichtig mit der Aussage, dass der männliche Gastgeber der besuchenden Dame bei einem Geschäftsbesuch aus dem Mantel helfen sollte. Mir wäre das sehr unangenehm und ich würde mich sehr bevormundet fühlen, insbesondere in einem Bewerbungsgespräch. Zweitens stört mich die Behandlung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz in dieser Kompaktausgebe des Knigge massiv. Auch wenn ich der Meinung bin, dass dieses Thema behandelt und ins allgemeine Bewusstsein gerückt werden sollte, ist eine Erwähnung im Knigge doch beinahe eine Herabwürdigung der Brisanz. Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt und auch wenn Schwinghammer der Sache eine besonders hervorgehobene Textbox widmet, setzt der Rahmen das ganze Thema ungewollt zu „schlechtem Benehmen“ herab, obwohl es sich hierbei doch tatsächlich um eine Straftat handelt. Darüber hinaus richten sich dich die im Fall einer Belästigung angegebenen Hilfemöglichkeiten nur an Frauen, wenngleich doch auch Männer sexuell am Arbeitsplatz belästigt werden und sich aufgrund des sozialen Drucks noch schwerer an Vorgesetzte und Kollegen wenden können. Anschließend befasst sich Schwinghammer in den letzten beiden Kapiteln mit klassischeren Knigge-Themen wie Umgangsformen unter Freunden und Tischsitten beziehungsweise Kleiderordnungen. Sein Leitfaden reicht von passender Hintergrundmusik hin zu passendem Smalltalk. Auch die kurzen Ausführungen über die beste Kleidungswahl sowie die grundlegendsten Tischsitten sind hilfreich und konkret beschrieben. Alles in allem fehlt mir ein bisschen der moderne Blick in Bezug auf die stetig wachsende Internationalität. Auch schon lange vor den kürzlichen und andauernden Flüchtlingsströmen wird unser Land fortwährend bunter, weltoffener, internationaler. Es ist wichtig, zu wissen, wie man sich anderen Kulturen gegenüber verhalten kann und darf. Was ist angemessen, was ist zeitgemäß? Ich denke, einen kurzen konkreten Überblick über dieses Miteinander hätte dem Konpakt Knigge durchaus gut getan. Ich verstehe allerdings, dass dies ein sehr weites und heiß diskutiertes Feld ist und Herr Schwinghammer sich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte und das vorliegende Werk ist auch so eine handliche Hilfe im Benimm-Dschungel.

Gerade heutzutage, wo das Leben immer schneller abläuft, man sich im Alltagsstress oft keine Zeit nehmen kann, seine Mitmenschen über mehrere Treffen hinweg kennenzulernen, wo ein Erstkontakt häufig nur online stattfindet, wo doch aber gepflegt und sittsam aufzutreten noch immer eine Tugend ist – gerade da ist ein Leitfaden wie Herbert Schwinghammers KNIGGE KOMPAKT die perfekte Hilfe, um Verhaltensfallen zu umgehen und selbstbewusst und modern aufzutreten.

Auch wenn Schwinghammer sich in dieser Kompaktausgabe kurz fassen muss, schafft er es doch in diesen schick und handlich konzipierten Benimmregeln eine umfassende, wenngleich knappe Sammlung wichtiger alltäglicher Situationen aufzugreifen und hilfreiche Tipps zu erteilen. Der Aufbau ist übersichtlich und mithilfe der besonders markierten Textboxen werden häufig gestellte Fragen und Situationen aufgegriffen und effektiv geklärt. Mich persönlich hätte noch interessiert, in welchen Situationen bestimmte Kommunikationsmittel angebracht sind. Wenn man beispielsweise eine offizielle Einladung ablehnt, reicht es, schnell eine SMS zu schicken, oder ist in diesem Fall ein Anruf angebracht? Das hätte aber womöglich den Rahmen des Knigge kompakt gesprengt.

Es lässt sich keine klare Zielgruppe für dieses Benimmwerk bestimmen, vielmehr versorgt Schwinghammer verschiedene Altersgruppen und beide Geschlechter mit den wichtigsten Tipps in Sachen Kleidungsregeln, Tischsitten, Online-Etikette und Miteinander im Berufsleben. Insbesondere im Online-Teil gibt sich Schwinghammer außerordentliche Mühe nicht die älteren Semester abzuhängen, sondern an der Hand zu nehmen, um sich im modernen Onlinedschungel regelkonform behaupten zu können.

Im zweiten Kapitel widmet sich Schwinghammer dem Miteinander im Berufsleben und beleuchtet nicht nur das Alltägliche, sondern auch Bewerbungsgespräche und Geschäftsbesuche. Er versucht sich dabei in beide Seiten, also Arbeitgeber bzw. Chef und Angestellte, hineinzuversetzen und gibt praxisnahe, branchenübergreifende Tipps. Insgesamt ist das Kapitel sehr gelungen, trotzdem haben mich zwei Themen darin gestört:

Erstens halte ich Bewerbungstraining im Knigge für fehl am Platz. Mögliche Fragen für das Jobinterview anzumerken hat nichts mit gutem Benehmen zu tun, sondern sollte den entsprechenden anderen Werken zum Thema vorbehalten werden. Man könnte das Thema vielleicht tatsächlich im Rahmen eines Knigge behandeln, in einer Kompaktausgabe gibt es jedoch sicher passendere Themen. Ebenso wäre ich vorsichtig mit der Aussage, dass der männliche Gastgeber der besuchenden Dame bei einem Geschäftsbesuch aus dem Mantel helfen sollte. Mir wäre das sehr unangenehm und ich würde mich sehr bevormundet fühlen, insbesondere in einem Bewerbungsgespräch.

Zweitens stört mich die Behandlung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz in dieser Kompaktausgebe des Knigge massiv. Auch wenn ich der Meinung bin, dass dieses Thema behandelt und ins allgemeine Bewusstsein gerückt werden sollte, ist eine Erwähnung im Knigge doch beinahe eine Herabwürdigung der Brisanz. Sexuelle Belästigung ist kein Kavaliersdelikt und auch wenn Schwinghammer der Sache eine besonders hervorgehobene Textbox widmet, setzt der Rahmen das ganze Thema ungewollt zu „schlechtem Benehmen“ herab, obwohl es sich hierbei doch tatsächlich um eine Straftat handelt. Darüber hinaus richten sich dich die im Fall einer Belästigung angegebenen Hilfemöglichkeiten nur an Frauen, wenngleich doch auch Männer sexuell am Arbeitsplatz belästigt werden und sich aufgrund des sozialen Drucks noch

schwerer an Vorgesetzte und Kollegen wenden können.

Anschließend befasst sich Schwinghammer in den letzten beiden Kapiteln mit klassischeren Knigge-Themen wie Umgangsformen unter Freunden und Tischsitten beziehungsweise Kleiderordnungen. Sein Leitfaden reicht von passender Hintergrundmusik hin zu passendem Smalltalk. Auch die kurzen Ausführungen über die beste Kleidungswahl sowie die grundlegendsten Tischsitten sind hilfreich und konkret beschrieben.

Alles in allem fehlt mir ein bisschen der moderne Blick in Bezug auf die stetig wachsende Internationalität. Auch schon lange vor den kürzlichen und andauernden Flüchtlingsströmen wird unser Land fortwährend bunter, weltoffener, internationaler. Es ist wichtig, zu wissen, wie man sich anderen Kulturen gegenüber verhalten kann und darf. Was ist angemessen, was ist zeitgemäß? Ich denke, einen kurzen konkreten Überblick über dieses Miteinander hätte dem Konpakt Knigge durchaus gut getan. Ich verstehe allerdings, dass dies ein sehr weites und heiß diskutiertes Feld ist und Herr Schwinghammer sich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte und das vorliegende Werk ist auch so eine handliche Hilfe im Benimm-Dschungel.

geschrieben am 01.03.2016 | 642 Wörter | 4089 Zeichen

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