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300 - The Art of the Film


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300 - The Art of the Film "Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahl." So lässt Friedrich Schiller jene Todgeweihten den Vorübergehenden grüßen, die in dem seit Herodot so berühmten Abwehrkampf gegen die Übermacht des Perserkönigs Xerxes ihr Leben ließen. Heute, knapp zweieinhalbtausend Jahre nach der Schlacht bei den Thermopylen, ist von dem Kampfeswillen der Spartaner und den Taten ihres Königs Leonidas kaum mehr jener Stein übrig, auf den der griechische Dichter Simonides einst sein berühmtes Epigramm aufbrachte, das der Welt für alle Zeiten vor Augen führen sollte, was griechische Freiheitsliebe und spartanische Unbeirrbarkeit zu leisten vermögen. Gewissermaßen als Ausgleich für diesen Zeugnisverlust hat Frank Miller mithilfe seiner Gestaltungskraft eine neue, eigene Thermopylenschlacht geschaffen, die den Gesetzen der Geschichte nur in wenigen Punkten verpflichtet sein will. Als neues Element bringt Miller das bewusst Phantastische in seine Darstellung der überlieferten Ereignisse mit ein. Aus sagenumwobenen persischen Elite-Kriegern lässt er wahrhafte Dämonen werden, deren vermeintliche Unsterblichkeit durch die Verzerrung glaubhaft wird. Das Unmögliche wird bei Miller glaubwürdig, während das Mögliche eher unwahrscheinlich wirkt. Der auf Millers Gestaltung basierende Film, den der Autor und Monster-Regisseur Zack Snyder nun in die Kinos bringt, ist ein Werk, das ebenfalls von seiner Vorlage abweicht, indem es eigenständige Elemente entwirft und diese in das filmische Ganze einzuarbeiten sucht. Da brechen schwer gepanzerte Rhinozerosse in die Reihen der Kämpfenden ein, und kriegerbewehrte Elephanten werden an den schmalen Rand der Kampfbahn gedrängt, um schließlich mitsamt ihrer Fracht brüllend in die Tiefe zu stürzen. Natürlich alles nur in CG – in computergestützter Scheinwirklichkeit. Es ist kaum zu glauben: Das Film-Team hat während der gesamten Dreharbeiten die dünnwandigen Mauern eines alten Eisenbahn-Schuppens nur sehr selten verlassen. Es wurden so gut wie keine Außenaufnahmen für diesen Film gemacht. Snyder und seine Crew ließen die imposanten Landschaftsbilder und Kulissenansichten ausschließlich digital entstehen. Der von Tara DiLullo mit eingestreuten Texten versehene Bild-Band dokumentiert die Entstehung des Films in nahezu allen Phasen und Entwicklungsabschnitten. Von der Konzept-Zeichnung bis zum fertigen Filmausschnitt finden sich in Snyders Dokumentar-Band so gut wie alle Verarbeitungs- und Vorbereitungsstufen des reichlichen Materials. Der Leser wird durch ein Vorwort des Stanford-Historikers Victor Davis Hanson sehr klar an den historischen Hintergrund der Ereignisse herangeführt – nicht zuletzt deshalb, weil Hanson deutlich macht, wie weit der Film mit seiner Fiktion von den Überlieferungen Herodots und anderen antiken Quellen abweicht. Da die Texte inhaltlich jeweils sehr übersichtlich gehalten sind und meist das bildlich Dargestellte erläutern, ist die Lektüre auch für den weniger geübten Fremdsprachler geeignet – vor allem, wenn er sich mit den historischen Ereignissen der Antike oder den eher technischen Begriffen der Filmbranche auskennt. Das Erstaunlichste an dieser Dokumentation ist jedoch, dass sie so gut wie kein Detail des Films zu verschweigen scheint. Von den ersten Strichen einer groben Entwurfszeichnung bis hin zu den modellierten Körperverbesserungen der Darsteller werden sämtliche Hintergrund-Tüfteleien offenbart. Und obwohl der Leser schon bald weiß, dass die Bilder des Films eigentlich nur der digitale Schwindel einer gigantischen Nachbearbeitungs-Maschinerie sind, verliert er das Interesse am Film nicht. Es scheint vielmehr, als würde das Bloßlegen der Hintergründe den Zuschauer nur umso stärker in den Bann des Kino-Zaubers ziehen. Vielleicht ist gerade dies der Trick: Der vorinformierte Leser lässt sich als wissender Zuschauer fortan sogar gern etwas vormachen, um die Effekte der – immer perfekter werdenden – Film-Illusion desto bewusster genießen zu können. Doch auch den neugierigen und kritischen Zuschauern, die nach dem Film etwas über die Kniffe und Tricks der Macher erfahren wollen, sei dieses in breitem Format schön gestaltete Buch als Lektüre empfohlen. Mit '300' wird der Antike und ihrer Überlieferung mit modernsten Mitteln einmal mehr etwas von dem zuteil, was sie zurecht für sich in Anspruch nehmen kann: die Bewunderung und erinnernde Bewahrung ihrer Vorbildhaftigkeit.

"Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahl."

So lässt Friedrich Schiller jene Todgeweihten den Vorübergehenden grüßen, die in dem seit Herodot so berühmten Abwehrkampf gegen die Übermacht des Perserkönigs Xerxes ihr Leben ließen.

Heute, knapp zweieinhalbtausend Jahre nach der Schlacht bei den Thermopylen, ist von dem Kampfeswillen der Spartaner und den Taten ihres Königs Leonidas kaum mehr jener Stein übrig, auf den der griechische Dichter Simonides einst sein berühmtes Epigramm aufbrachte, das der Welt für alle Zeiten vor Augen führen sollte, was griechische Freiheitsliebe und spartanische Unbeirrbarkeit zu leisten vermögen.

Gewissermaßen als Ausgleich für diesen Zeugnisverlust hat Frank Miller mithilfe seiner Gestaltungskraft eine neue, eigene Thermopylenschlacht geschaffen, die den Gesetzen der Geschichte nur in wenigen Punkten verpflichtet sein will.

Als neues Element bringt Miller das bewusst Phantastische in seine Darstellung der überlieferten Ereignisse mit ein. Aus sagenumwobenen persischen Elite-Kriegern lässt er wahrhafte Dämonen werden, deren vermeintliche Unsterblichkeit durch die Verzerrung glaubhaft wird. Das Unmögliche wird bei Miller glaubwürdig, während das Mögliche eher unwahrscheinlich wirkt.

Der auf Millers Gestaltung basierende Film, den der Autor und Monster-Regisseur Zack Snyder nun in die Kinos bringt, ist ein Werk, das ebenfalls von seiner Vorlage abweicht, indem es eigenständige Elemente entwirft und diese in das filmische Ganze einzuarbeiten sucht.

Da brechen schwer gepanzerte Rhinozerosse in die Reihen der Kämpfenden ein, und kriegerbewehrte Elephanten werden an den schmalen Rand der Kampfbahn gedrängt, um schließlich mitsamt ihrer Fracht brüllend in die Tiefe zu stürzen. Natürlich alles nur in CG – in computergestützter Scheinwirklichkeit.

Es ist kaum zu glauben: Das Film-Team hat während der gesamten Dreharbeiten die dünnwandigen Mauern eines alten Eisenbahn-Schuppens nur sehr selten verlassen. Es wurden so gut wie keine Außenaufnahmen für diesen Film gemacht. Snyder und seine Crew ließen die imposanten Landschaftsbilder und Kulissenansichten ausschließlich digital entstehen.

Der von Tara DiLullo mit eingestreuten Texten versehene Bild-Band dokumentiert die Entstehung des Films in nahezu allen Phasen und Entwicklungsabschnitten. Von der Konzept-Zeichnung bis zum fertigen Filmausschnitt finden sich in Snyders Dokumentar-Band so gut wie alle Verarbeitungs- und Vorbereitungsstufen des reichlichen Materials.

Der Leser wird durch ein Vorwort des Stanford-Historikers Victor Davis Hanson sehr klar an den historischen Hintergrund der Ereignisse herangeführt – nicht zuletzt deshalb, weil Hanson deutlich macht, wie weit der Film mit seiner Fiktion von den Überlieferungen Herodots und anderen antiken Quellen abweicht.

Da die Texte inhaltlich jeweils sehr übersichtlich gehalten sind und meist das bildlich Dargestellte erläutern, ist die Lektüre auch für den weniger geübten Fremdsprachler geeignet – vor allem, wenn er sich mit den historischen Ereignissen der Antike oder den eher technischen Begriffen der Filmbranche auskennt.

Das Erstaunlichste an dieser Dokumentation ist jedoch, dass sie so gut wie kein Detail des Films zu verschweigen scheint. Von den ersten Strichen einer groben Entwurfszeichnung bis hin zu den modellierten Körperverbesserungen der Darsteller werden sämtliche Hintergrund-Tüfteleien offenbart.

Und obwohl der Leser schon bald weiß, dass die Bilder des Films eigentlich nur der digitale Schwindel einer gigantischen Nachbearbeitungs-Maschinerie sind, verliert er das Interesse am Film nicht.

Es scheint vielmehr, als würde das Bloßlegen der Hintergründe den Zuschauer nur umso stärker in den Bann des Kino-Zaubers ziehen. Vielleicht ist gerade dies der Trick: Der vorinformierte Leser lässt sich als wissender Zuschauer fortan sogar gern etwas vormachen, um die Effekte der – immer perfekter werdenden – Film-Illusion desto bewusster genießen zu können.

Doch auch den neugierigen und kritischen Zuschauern, die nach dem Film etwas über die Kniffe und Tricks der Macher erfahren wollen, sei dieses in breitem Format schön gestaltete Buch als Lektüre empfohlen.

Mit '300' wird der Antike und ihrer Überlieferung mit modernsten Mitteln einmal mehr etwas von dem zuteil, was sie zurecht für sich in Anspruch nehmen kann: die Bewunderung und erinnernde Bewahrung ihrer Vorbildhaftigkeit.

geschrieben am 24.02.2007 | 619 Wörter | 3900 Zeichen

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Kommentare zur Rezension (2)

Platz für Anregungen und Ergänzungen

27.01.2018 13:11:41 schrieb:
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