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Wir nennen es Arbeit


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Rezension von

Lesefreund

Wir nennen es Arbeit Als ich zum ersten Mal auf das Buch aufmerksam wurde, stellte ich mir einen breit angelegen Bericht über Menschen vor, die ihr Leben selbst in der Hand haben und obendrein für eigenverantwortliches, kreatives Schaffen bezahlt werden. Eine solcher Bericht ist das Buch von Sascha Lobo und Holm Friebe denn auch geworden. In einer ausführlich angelegten Darstellung, die immer wieder durch Einstreuungen aus der Blogosphäre, der Literatur oder einfach aus dem Leben selbst aufgelockert wird, gehen die beiden Autoren den Phänomenen Internet, Kreativität und - besonders interessant - dem Geldverdienen ohne Präsenzarbeitsplatz nach. Sicher, Stroh zu Gold spinnen können auch sie nicht; doch es ist interessant zu sehen, welche (Verdienst-)Möglichkeiten sich seit kurzer Zeit im Reich der Online-Welten auftun und noch in naher Zukunft auftun werden. 'Sesam, öffne dich.', habe ich den beiden Autoren während meiner Lektüre denn auch immer wieder zugerufen; doch weil dieses Buch seriös ist, habe ich statt vollmundigen Schatz-Versprechungen vor allem eines bekommen: Informationen. Dass diese im Internet Geld wert sind, dürfte spätestens seit der Erfolgsgeschichte von Google in aller Munde und Köpfen sein. Doch zurück zum Thema: Die Währung der Zukunft heißt Aufmerksamkeit, so Friebe und Lobo. Heutzutage wird diese gern noch als Medien-Nutzungs-Zeit bezeichnet und von Werbetreibenden aller Art bezahlt und für die Erhöhung des eigenen Umsatzes geschätzt. Wem es also in Zukunft gelingt, eine große Zahl von Nutzern für selbst erstellte Inhalte - sei es nun ein Blog, ein Online-Artikel oder etwa ein Internet-Radiobeitrag - zu begeistern und (dauerhaft) an sich zu binden, der wird schon bald mit einer nachschwappenden Welle von Werbe-Kapital rechnen dürfen - und müssen. Natürlich wird sich im Erfolgsfall schnell die Frage nach den (Nutzungs-)Rechten im Internet stellen. Spätestens wenn es die eigenen Interessen tangiert werden, ist es mit dem 'just for fun' vorbei. Wer mit dem Erstellen von Online-Inhalten seinen Lebensunterhalt verdienen will, der ist auf das so genannte Copy/Paste-Verfahren - Markieren mit anschließendem Kopieren von (fremden) Inhalten für eigene Inhalte - schon bald nicht mehr allzu gut zu sprechen. Der Begriff Boheme ist ein Wort, das in Lobos und Friebes Buch so häufig Verwendung findet, dass man es eigentlich zum Terminus technicus erklären müsste. Hier ein (zeitgenössischer) Versuch: Menschen, die es sich leisten können, nicht auf eigene Kosten zu leben und trotzdem arbeiten. Gehören demnach Teile der Generation Praktikum streng genommen auch zur (digitalen) Boheme? Nun, welcher Endzwanziger kann sich niedrig- bis unbezahlte Arbeit denn auf Dauer leisten? Richtig, nur jemand, der anderweitig abgesichert ist. Doch solange hinter dem abermals verlängerten Praktikanten-Status auf Dauer keine Festanstellung oder etwa ein vernünftiges Auskommen warten, ist Vorsicht geboten. Wer mag schon sein Leben lang Aschenputtel spielen. Was mir persönlich noch in besonders guter Erinnerung ist, sind die Überlegungen der beiden Autoren zum Thema Absicherung und Alternativen der Absicherung. Ist es wirklich der eine, lebenslange Job, welcher dem Menschen Halt und Brot geben wird? Wohl kaum. Wer heutzutage in die Zukunft blickt, tut gut daran, nicht allein dazustehen. Ein soziales Netz sichert seine Mitglieder nicht nur als Informations- und Kommunikationsgemeinschaft gegen Unwägbarkeiten aller Art ab, es kann auch dabei helfen, sich in schwierigen Zeiten gegenseitig über Wasser zu halten. Für jemanden, der sich nicht so gut mit dem Internet und seinen Anwendungen und Möglichkeiten auskennt, ist dieses Buch dennoch zu empfehlen. Man lernt eine Sache ja am besten, indem man sich mit einer Sache beschäftigt. Natürlich gäbe es zu diesem Buch noch mehr zu erzählen und noch mehr zu überlegen, doch mir kommt es an dieser Stelle vor allem auf die Überzeugung der beiden Autoren an, dass ein Arbeitsleben auf eigene Faust mit jedem Tag, den das Internet weiter wächst, erreichbarer wird. Jedem, der sich für die Umsetzung kreativer Ideen und deren potenzieller Vermarktung in der Online-Welt interessiert, kann ich das Buch von Holm Friebe und Sascha Lobo nur empfehlen. Wer das Netz versteht, kann eigene Entwicklungs-Entscheidungen zukünftig auf einer klareren Grundlage - und damit besser - fällen.

Als ich zum ersten Mal auf das Buch aufmerksam wurde, stellte ich mir einen breit angelegen Bericht über Menschen vor, die ihr Leben selbst in der Hand haben und obendrein für eigenverantwortliches, kreatives Schaffen bezahlt werden.

Eine solcher Bericht ist das Buch von Sascha Lobo und Holm Friebe denn auch geworden.

In einer ausführlich angelegten Darstellung, die immer wieder durch Einstreuungen aus der Blogosphäre, der Literatur oder einfach aus dem Leben selbst aufgelockert wird, gehen die beiden Autoren den Phänomenen Internet, Kreativität und - besonders interessant - dem Geldverdienen ohne Präsenzarbeitsplatz nach.

Sicher, Stroh zu Gold spinnen können auch sie nicht; doch es ist interessant zu sehen, welche (Verdienst-)Möglichkeiten sich seit kurzer Zeit im Reich der Online-Welten auftun und noch in naher Zukunft auftun werden.

'Sesam, öffne dich.', habe ich den beiden Autoren während meiner Lektüre denn auch immer wieder zugerufen; doch weil dieses Buch seriös ist, habe ich statt vollmundigen Schatz-Versprechungen vor allem eines bekommen: Informationen.

Dass diese im Internet Geld wert sind, dürfte spätestens seit der Erfolgsgeschichte von Google in aller Munde und Köpfen sein. Doch zurück zum Thema: Die Währung der Zukunft heißt Aufmerksamkeit, so Friebe und Lobo. Heutzutage wird diese gern noch als Medien-Nutzungs-Zeit bezeichnet und von Werbetreibenden aller Art bezahlt und für die Erhöhung des eigenen Umsatzes geschätzt.

Wem es also in Zukunft gelingt, eine große Zahl von Nutzern für selbst erstellte Inhalte - sei es nun ein Blog, ein Online-Artikel oder etwa ein Internet-Radiobeitrag - zu begeistern und (dauerhaft) an sich zu binden, der wird schon bald mit einer nachschwappenden Welle von Werbe-Kapital rechnen dürfen - und müssen.

Natürlich wird sich im Erfolgsfall schnell die Frage nach den (Nutzungs-)Rechten im Internet stellen. Spätestens wenn es die eigenen Interessen tangiert werden, ist es mit dem 'just for fun' vorbei. Wer mit dem Erstellen von Online-Inhalten seinen Lebensunterhalt verdienen will, der ist auf das so genannte Copy/Paste-Verfahren - Markieren mit anschließendem Kopieren von (fremden) Inhalten für eigene Inhalte - schon bald nicht mehr allzu gut zu sprechen.

Der Begriff Boheme ist ein Wort, das in Lobos und Friebes Buch so häufig Verwendung findet, dass man es eigentlich zum Terminus technicus erklären müsste. Hier ein (zeitgenössischer) Versuch: Menschen, die es sich leisten können, nicht auf eigene Kosten zu leben und trotzdem arbeiten.

Gehören demnach Teile der Generation Praktikum streng genommen auch zur (digitalen) Boheme? Nun, welcher Endzwanziger kann sich niedrig- bis unbezahlte Arbeit denn auf Dauer leisten? Richtig, nur jemand, der anderweitig abgesichert ist. Doch solange hinter dem abermals verlängerten Praktikanten-Status auf Dauer keine Festanstellung oder etwa ein vernünftiges Auskommen warten, ist Vorsicht geboten. Wer mag schon sein Leben lang Aschenputtel spielen.

Was mir persönlich noch in besonders guter Erinnerung ist, sind die Überlegungen der beiden Autoren zum Thema Absicherung und Alternativen der Absicherung. Ist es wirklich der eine, lebenslange Job, welcher dem Menschen Halt und Brot geben wird? Wohl kaum. Wer heutzutage in die Zukunft blickt, tut gut daran, nicht allein dazustehen.

Ein soziales Netz sichert seine Mitglieder nicht nur als Informations- und Kommunikationsgemeinschaft gegen Unwägbarkeiten aller Art ab, es kann auch dabei helfen, sich in schwierigen Zeiten gegenseitig über Wasser zu halten.

Für jemanden, der sich nicht so gut mit dem Internet und seinen Anwendungen und Möglichkeiten auskennt, ist dieses Buch dennoch zu empfehlen. Man lernt eine Sache ja am besten, indem man sich mit einer Sache beschäftigt.

Natürlich gäbe es zu diesem Buch noch mehr zu erzählen und noch mehr zu überlegen, doch mir kommt es an dieser Stelle vor allem auf die Überzeugung der beiden Autoren an, dass ein Arbeitsleben auf eigene Faust mit jedem Tag, den das Internet weiter wächst, erreichbarer wird.

Jedem, der sich für die Umsetzung kreativer Ideen und deren potenzieller Vermarktung in der Online-Welt interessiert, kann ich das Buch von Holm Friebe und Sascha Lobo nur empfehlen. Wer das Netz versteht, kann eigene Entwicklungs-Entscheidungen zukünftig auf einer klareren Grundlage - und damit besser - fällen.

geschrieben am 24.04.2007 | 637 Wörter | 3754 Zeichen

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