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Schändung


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Rezension von

Sigrun Kunert

SchĂ€ndung Jussi Adler Olsen: SchĂ€ndung Der zweite Fall fĂŒr Sonderdezernat Q mit Carl Mork und seinem Team - ein echter Thriller. Ja, diese Einordnung hat dieses Buch zu Recht verdient. Der Leser wird von der ersten bis zur letzten Szene in Atem gehalten, keinerlei LĂ€ngen sind zu durchlesen, man ist stĂ€ndig gefesselt. Dem Leser wird wie beim ersten Fall die Geschichte aus den Perspektiven der TĂ€ter, der Opfer und der polizeilichen Ermittlungen erzĂ€hlt. Dabei hat das Team von Carl und Assad Zuwachs bekommen; die resolute und manchmal etwas skurrile Rose wird beiden MĂ€nnern zur Seite gestellt, was fĂŒr den charismatischen Carl doch eine nicht ganz kleine Herausforderung war und fĂŒr Rose die Aufgabe mit sich brachte, in dieser kleinen MĂ€nnerwelt erst einmal Fuß zu fassen. Der Mitarbeiter Assad, der dem Leser öfter ein Schmunzeln entlockt, ist zwischen den anderen beiden hĂ€ufig das vermittelnde Bindeglied und hat somit als Figur dieser Reihe eine erweiterte Charakteristik erfahren. Die Geschichte ist bizarr und reicht bis in die Spitzen der Gesellschaft. Adler Olsen hat sich hierbei weit aus dem Fenster gelehnt und eine sehr offene und sozialkritische Betrachtung ins Feld gefĂŒhrt. Es kommt die Frage auf, wie Geld, Einfluss und Macht missbraucht werden können, um Verbrechen zu vertuschen und deren AufklĂ€rung zu verhindern. Der Autor greift damit ein Problem auf, das uns alle angeht. Die GefĂŒhlskĂ€lte, das mangelndes Schuldbewusstsein und die BrutalitĂ€t der TĂ€ter, die zugleich auch Opfer ihrer eigenen EntwicklungsbrĂŒche sind, werden hier schonungslos ans Licht gebracht. Die widersprĂŒchlichste Figur ist dabei Kimmi, deren Dasein beim Leser von Mitleid bis Abscheu alles hervorruft. Was hĂ€tte sie fĂŒr eine Zukunft haben können, aber ihr gefĂŒhlskaltes Elternhaus, Drogen und damit verbundene GewaltausbrĂŒche gegen sie und ihrerseits gegen andere lassen diese junge Frau zu einem rachesĂŒchtigen Wesen werden. Mit ihren einstmaligen Freunden verbindet sie eine Gemeinschaft aus Wissen ĂŒber vergangene Taten mit dem Wunsch, diese zu rĂ€chen und sich selbst zu zerstören. Das brutale Ende der TĂ€ter ist verstĂ€ndlich, nur einer sitzt im GefĂ€ngnis. Von ihm erfahren wir nicht, wie er die aufgeladene Schuld verarbeitet, aber das scheint auch nicht unbedingt wichtig. Am Schluss bleibt die Frage, welche SchlĂŒsse die Gesellschaft aus solchen VorgĂ€ngen zieht. Auch wenn wir hier eine fiktive Story lesen, so ist es beispielgebend fĂŒr die Frage, wie es in einer reichen Gesellschaft zu solchen Exzessen kommen kann, und wie gehen wir damit um, unterhaltende Literatur soll uns ja auch zum Nachdenken darĂŒber anregen. Auch dieser zweite Roman der Reihe ist ein sehr gelungenes Werk des Autors und wird ganz sicher viele Leser finden. Ich freue mich schon auf den 3. Fall.

Jussi Adler Olsen: SchÀndung

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Der zweite Fall fĂŒr Sonderdezernat Q mit Carl Mork und seinem Team - ein echter Thriller. Ja, diese Einordnung hat dieses Buch zu Recht verdient. Der Leser wird von der ersten bis zur letzten Szene in Atem gehalten, keinerlei LĂ€ngen sind zu durchlesen, man ist stĂ€ndig gefesselt.

Dem Leser wird wie beim ersten Fall die Geschichte aus den Perspektiven der TĂ€ter, der Opfer und der polizeilichen Ermittlungen erzĂ€hlt. Dabei hat das Team von Carl und Assad Zuwachs bekommen; die resolute und manchmal etwas skurrile Rose wird beiden MĂ€nnern zur Seite gestellt, was fĂŒr den charismatischen Carl doch eine nicht ganz kleine Herausforderung war und fĂŒr Rose die Aufgabe mit sich brachte, in dieser kleinen MĂ€nnerwelt erst einmal Fuß zu fassen. Der Mitarbeiter Assad, der dem Leser öfter ein Schmunzeln entlockt, ist zwischen den anderen beiden hĂ€ufig das vermittelnde Bindeglied und hat somit als Figur dieser Reihe eine erweiterte Charakteristik erfahren.

Die Geschichte ist bizarr und reicht bis in die Spitzen der Gesellschaft. Adler Olsen hat sich hierbei weit aus dem Fenster gelehnt und eine sehr offene und sozialkritische Betrachtung ins Feld gefĂŒhrt. Es kommt die Frage auf, wie Geld, Einfluss und Macht missbraucht werden können, um Verbrechen zu vertuschen und deren AufklĂ€rung zu verhindern. Der Autor greift damit ein Problem auf, das uns alle angeht. Die GefĂŒhlskĂ€lte, das mangelndes Schuldbewusstsein und die BrutalitĂ€t der TĂ€ter, die zugleich auch Opfer ihrer eigenen EntwicklungsbrĂŒche sind, werden hier schonungslos ans Licht gebracht. Die widersprĂŒchlichste Figur ist dabei Kimmi, deren Dasein beim Leser von Mitleid bis Abscheu alles hervorruft. Was hĂ€tte sie fĂŒr eine Zukunft haben können, aber ihr gefĂŒhlskaltes Elternhaus, Drogen und damit verbundene GewaltausbrĂŒche gegen sie und ihrerseits gegen andere lassen diese junge Frau zu einem rachesĂŒchtigen Wesen werden. Mit ihren einstmaligen Freunden verbindet sie eine Gemeinschaft aus Wissen ĂŒber vergangene Taten mit dem Wunsch, diese zu rĂ€chen und sich selbst zu zerstören. Das brutale Ende der TĂ€ter ist verstĂ€ndlich, nur einer sitzt im GefĂ€ngnis. Von ihm erfahren wir nicht, wie er die aufgeladene Schuld verarbeitet, aber das scheint auch nicht unbedingt wichtig.

Am Schluss bleibt die Frage, welche SchlĂŒsse die Gesellschaft aus solchen VorgĂ€ngen zieht. Auch wenn wir hier eine fiktive Story lesen, so ist es beispielgebend fĂŒr die Frage, wie es in einer reichen Gesellschaft zu solchen Exzessen kommen kann, und wie gehen wir damit um, unterhaltende Literatur soll uns ja auch zum Nachdenken darĂŒber anregen.

Auch dieser zweite Roman der Reihe ist ein sehr gelungenes Werk des Autors und wird ganz sicher viele Leser finden. Ich freue mich schon auf den 3. Fall.

geschrieben am 30.11.2010 | 427 Wörter | 2377 Zeichen

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