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Eona. Das letzte Drachenauge


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Eona. Das letzte Drachenauge Aus Eona, der Leibeigenen, ist Lady Eona, das Drachenauge, geworden. Und ihr Ziel ist es, in den Staatswirren des Reiches der Himmelsdrachen, den rechtmäßigen Kaiser Kygo zu rehabilitieren und seinen Onkel Sethon, den Usurpator, zu entmachten. Wie bereits im ersten Buch geschildert, hat sich dieser des Thrones durch den Sturz seines Bruders ermächtigt, die Frau und den jüngeren Bruder Kygos erschlagen und setzt nun seine grausame Herrschaft fort. Kygo, der aus dem Palast geflohen ist, wird von Eona gesucht und gefunden. Doch Eona, die nun endlich ihr Frausein leben darf und nicht mehr als Junge leben muss – sehr zu ihrem Leidwesen – kann sich noch nicht der Macht ihres Spiegeldrachen bedienen. Dabei helfen kann ihr nur Lord Ido, das Rattendrachenauge, das von Sethon gefangen gehalten und gefoltert wird. Dummerweise ist er nur auch der Todfeind von Kygo und Sethon. Als wenn der Schlamassel, in dem sich alle Beteiligten befinden, nicht schon groß genug wäre, fangen nun auch Gefühle an, in den Kriegswirren herumzupfuschen und Kygo und Eona im Kapiteltakt einander näher zu bringen, nur um sie wieder auseinanderzutreiben. So bleibt am Ende dann nur die alles entscheidende Frage, was größer ist, Liebe oder Macht. Die Liebesgeschichte zwischen Kygo und Eona: Diese Liebesgeschichte ist in ihrer Struktur so angelegt, dass es nicht um die Frage der wahren Gefühle geht, sondern um die Frage, wie sehr zwei hochpolitische Figuren einander vertrauen können und ob das individuelle Wohl und Glück dem Gemeinwohl weichen muss. Von daher ist die Geschichte zwischen Kygo und Eona in ihren Grundzügen nachvollziehbar, aber zum Schluss auch etwas langatmig angelegt, da das endgültige Los der beiden Charakteren in weiten Teilen schon klar genug angedeutet ist, auch wenn Ido hin und wieder – gerade gegen Ende des Buches – in der Gegend herumpfuscht. Geschlechtsspezifische Rollenbilder: Ein gelungener Widerspruch wird im Buch zwischen der männerdominierten Gesellschaft und der niederrangigen Frauenrolle angesprochen, aber auch (aber nur!) ansatzweise überwunden. Zwar ist Eona in ihrer Rolle als weibliches Drachenauge die bei weitem höchste und auch einzige Frau mit Macht im Reich der Himmelsdrachen, dennoch wird über die Frauenschrift und die tatkräftige Unterstützung Eonas vor allem über Frauen, das Bild zum positiven gewendet. Denn während sich die männlichen Hauptrollen bisweilen in Intrigen und Verwirrungen nur so mit Begeisterung stürzen, dominiert in den weiblichen Frauenrollen eine klare Handlungsstruktur. Gleichzeitig bricht die Autorin mit der Contraire Dela, einer Frau im Körper eines Mannes, das fein säuberlich aufgetürmte Gerüst der geschlechtsspezifischen Rollenbilder. Trotzdem weiß jede Frau um ihren Platz in der Gesellschaft, und auch wenn Eona dagegen aufbegehrt, kennt auch sie ihre Rolle. So schwankt das Buch in diesem Zusammenhang zwischen gut dargestellter phantastischer Gesellschaft und Frauenbildern, die ich nicht dauerhaft lesen will. Ein bisschen Drache, ein bisschen geheimnisvolle Bücher und ein durchgeknallter Lehrling: Vom Standpunkt des Fantastischen her gesehen, wird an die Energiewelt der Drachen angeknüpft und die Verwirrung der zehn ihrer Herren beraubten Drachen als Kampf gegen Eonas Spiegeldrachen und Idos Rattendrachen geschildert. Dabei stehen nicht nur die Ohnmachtserfahrungen Eonas mit ihrem Drachen im Vordergrund, sondern auch ihre Fähigkeit zu heilen, auch wenn sie damit dem Geheilten ihren Willen aufzwingen kann. Eine Fähigkeit, die sie zunächst unbewusst, dann aber ganz bewusst einsetzt. Über weite Strecken ist Eonas Vorfahrin und letztes weibliches Drachenauge Kinra Auslöserin für ein großes Tohuwabohu. Denn während sich Eona ihr durch Verwandtschaft und Zuneigung verbunden fühlt – vom weiblichen Drachenauge zum weiblichen Drachenauge, versucht sich Kinras Willen immer wieder Eonas zu bemächtigen und die Perle des Kaisers zu stehlen. Dumm nur, dass diese an den Hals und somit das Leben Kygos genäht ist. Eine Konstellation, welche die Loyalität und den freien Willen Eonas immer wieder in Frage stellt. Diese Besessenheit löst bei Eona Furcht und Distanz zu Kygo aus. Wobei sich am Ende mal wieder herausstellt, dass ein bisschen Offenheit und Reden über die eigenen Gefühle durchaus sehr geholfen hätte, den Verlauf der Geschichte zu beschleunigen. Gleichzeitig gewinnen das rote und das schwarze Buch immer mehr an Bedeutung. Während das „Rote Buch“ die Vergangenheit Kinras in der alten Frauenschrift schildert und damit die handlungsleitende Größe für Eonas Enwicklungs- und Meinungsbildungsprozess ist, ist das „Schwarze Buch“, gebunden an den irren Lehrling Idos, als Inkorporation der totalen Vernichtung und Waffe zum Untergang der Energiewelt zu deuten. Doch wo kein Ende, da kein neuer Anfang – und so wird wieder einmal sehr deutlich, dass in Phantasiewelten nicht alles schwarz-weiß zu sehen ist. Ein Fazit: Ein bisschen Persönlichkeitsentwicklung, ein wenig grausame Vergangenheit und grausames Verhalten und ganz viel Macht- und Liebeswirren. Wenn man sich nicht gerade an den Frauenbildern und den zum Teil doch etwas drögem Tempo und den zum Teil zu sehr ausgestalteten Einzelhandlungen des Buches stört, ist es eine Bereicherung im Leseregal für jugendliche und auch Erwachsene Fantasyliebhaberinnen. Allerdings sollte man sich zuvor den ersten Teil zu Gemüt führen, denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass es etwas länger dauert sich einzelne Handlungsstränge des Vorgängerbandes in Erinnerung zu rufen.

Aus Eona, der Leibeigenen, ist Lady Eona, das Drachenauge, geworden. Und ihr Ziel ist es, in den Staatswirren des Reiches der Himmelsdrachen, den rechtmäßigen Kaiser Kygo zu rehabilitieren und seinen Onkel Sethon, den Usurpator, zu entmachten.

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Doch Eona, die nun endlich ihr Frausein leben darf und nicht mehr als Junge leben muss – sehr zu ihrem Leidwesen – kann sich noch nicht der Macht ihres Spiegeldrachen bedienen. Dabei helfen kann ihr nur Lord Ido, das Rattendrachenauge, das von Sethon gefangen gehalten und gefoltert wird. Dummerweise ist er nur auch der Todfeind von Kygo und Sethon. Als wenn der Schlamassel, in dem sich alle Beteiligten befinden, nicht schon groß genug wäre, fangen nun auch Gefühle an, in den Kriegswirren herumzupfuschen und Kygo und Eona im Kapiteltakt einander näher zu bringen, nur um sie wieder auseinanderzutreiben. So bleibt am Ende dann nur die alles entscheidende Frage, was größer ist, Liebe oder Macht.

Die Liebesgeschichte zwischen Kygo und Eona:

Diese Liebesgeschichte ist in ihrer Struktur so angelegt, dass es nicht um die Frage der wahren Gefühle geht, sondern um die Frage, wie sehr zwei hochpolitische Figuren einander vertrauen können und ob das individuelle Wohl und Glück dem Gemeinwohl weichen muss. Von daher ist die Geschichte zwischen Kygo und Eona in ihren Grundzügen nachvollziehbar, aber zum Schluss auch etwas langatmig angelegt, da das endgültige Los der beiden Charakteren in weiten Teilen schon klar genug angedeutet ist, auch wenn Ido hin und wieder – gerade gegen Ende des Buches – in der Gegend herumpfuscht.

Geschlechtsspezifische Rollenbilder:

Ein gelungener Widerspruch wird im Buch zwischen der männerdominierten Gesellschaft und der niederrangigen Frauenrolle angesprochen, aber auch (aber nur!) ansatzweise überwunden. Zwar ist Eona in ihrer Rolle als weibliches Drachenauge die bei weitem höchste und auch einzige Frau mit Macht im Reich der Himmelsdrachen, dennoch wird über die Frauenschrift und die tatkräftige Unterstützung Eonas vor allem über Frauen, das Bild zum positiven gewendet. Denn während sich die männlichen Hauptrollen bisweilen in Intrigen und Verwirrungen nur so mit Begeisterung stürzen, dominiert in den weiblichen Frauenrollen eine klare Handlungsstruktur. Gleichzeitig bricht die Autorin mit der Contraire Dela, einer Frau im Körper eines Mannes, das fein säuberlich aufgetürmte Gerüst der geschlechtsspezifischen Rollenbilder. Trotzdem weiß jede Frau um ihren Platz in der Gesellschaft, und auch wenn Eona dagegen aufbegehrt, kennt auch sie ihre Rolle. So schwankt das Buch in diesem Zusammenhang zwischen gut dargestellter phantastischer Gesellschaft und Frauenbildern, die ich nicht dauerhaft lesen will.

Ein bisschen Drache, ein bisschen geheimnisvolle BĂĽcher und ein durchgeknallter Lehrling:

Vom Standpunkt des Fantastischen her gesehen, wird an die Energiewelt der Drachen angeknüpft und die Verwirrung der zehn ihrer Herren beraubten Drachen als Kampf gegen Eonas Spiegeldrachen und Idos Rattendrachen geschildert. Dabei stehen nicht nur die Ohnmachtserfahrungen Eonas mit ihrem Drachen im Vordergrund, sondern auch ihre Fähigkeit zu heilen, auch wenn sie damit dem Geheilten ihren Willen aufzwingen kann. Eine Fähigkeit, die sie zunächst unbewusst, dann aber ganz bewusst einsetzt.

Über weite Strecken ist Eonas Vorfahrin und letztes weibliches Drachenauge Kinra Auslöserin für ein großes Tohuwabohu. Denn während sich Eona ihr durch Verwandtschaft und Zuneigung verbunden fühlt – vom weiblichen Drachenauge zum weiblichen Drachenauge, versucht sich Kinras Willen immer wieder Eonas zu bemächtigen und die Perle des Kaisers zu stehlen. Dumm nur, dass diese an den Hals und somit das Leben Kygos genäht ist. Eine Konstellation, welche die Loyalität und den freien Willen Eonas immer wieder in Frage stellt. Diese Besessenheit löst bei Eona Furcht und Distanz zu Kygo aus. Wobei sich am Ende mal wieder herausstellt, dass ein bisschen Offenheit und Reden über die eigenen Gefühle durchaus sehr geholfen hätte, den Verlauf der Geschichte zu beschleunigen.

Gleichzeitig gewinnen das rote und das schwarze Buch immer mehr an Bedeutung. Während das „Rote Buch“ die Vergangenheit Kinras in der alten Frauenschrift schildert und damit die handlungsleitende Größe für Eonas Enwicklungs- und Meinungsbildungsprozess ist, ist das „Schwarze Buch“, gebunden an den irren Lehrling Idos, als Inkorporation der totalen Vernichtung und Waffe zum Untergang der Energiewelt zu deuten. Doch wo kein Ende, da kein neuer Anfang – und so wird wieder einmal sehr deutlich, dass in Phantasiewelten nicht alles schwarz-weiß zu sehen ist.

Ein Fazit:

Ein bisschen Persönlichkeitsentwicklung, ein wenig grausame Vergangenheit und grausames Verhalten und ganz viel Macht- und Liebeswirren. Wenn man sich nicht gerade an den Frauenbildern und den zum Teil doch etwas drögem Tempo und den zum Teil zu sehr ausgestalteten Einzelhandlungen des Buches stört, ist es eine Bereicherung im Leseregal für jugendliche und auch Erwachsene Fantasyliebhaberinnen. Allerdings sollte man sich zuvor den ersten Teil zu Gemüt führen, denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass es etwas länger dauert sich einzelne Handlungsstränge des Vorgängerbandes in Erinnerung zu rufen.

geschrieben am 24.05.2013 | 815 Wörter | 4778 Zeichen

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