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Der Verrat


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Rezension von

Letterschming

Der Verrat "Der Verrat" von der schottischen Autorin Val McDermid ist im September 2013 in gebundener Form beim Droemer-Verlag erschienen. Stephanie Harker ist Schriftstellerin und hat einen fünfjährigen Adoptivsohn. Eines Tages wird dieser am Flughafen von Chicago entführt. Stephanie dreht durch vor Verzweiflung und wird festgenommen, weil man sie für eine Attentäterin hält. In der Zwischenzeit können die Täter mit dem Jungen unbemerkt entkommen. Erst als Stephanie auf die FBI-Agentin Vivian McKuras stößt, findet sie jemanden, der ihr glaubt, und ihr helfen will, ihren Sohn zurückzubekommen. Obwohl der Name Val McDermid jedem Krimi-Fan etwas sagen dürfte, habe ich mich mit "Der Verrat" zum ersten Mal an einen Roman der Autorin gewagt. Am Anfang hatte ich ein wenig Bedenken wegen des Klappentextes. Das kam mir dann doch nach ein bisschen viel Frauenpower vor. Da droht ein Thriller schnell in die Gefühlssparte abzurutschen. Meine Sorgen waren allerdings unbegründet. Obwohl die Autorin sich mit ihren Figuren auseinandersetzt und deren Gefühlsleben für den Leser möglichst greifbar zu machen versucht, handelt es sich nicht wirklich um einen Frauenroman. Im Vordergrund steht hier nicht weniger das Verbrechen als in anderen Exemplaren des Genres. Gut gefallen hat mir auch die Mischung aus Krimi und Thriller. Man hätte die Geschichte sowohl als Thriller erzählen können, in dem sich die verzweifelte Mutter auf eigene Faust durch ihre Feinde metzelt. Man hätte aber auch einen ruhigen Kriminalroman daraus machen können, in dem die FBI-Agentin nach klassischem Muster versucht, die Täter zu finden. McDermid wählt jedoch den goldenen Mittelweg und verarbeitet Elemente aus beiden Genres, sodass die Geschichte ein ordentliches Tempo vorlegt, aber zugleich auch Tiefgang hat. Sicherlich könnte man aus dem Stoff einen unterhaltsamen Actionfilm machen, wenn man einiges wegließe. Doch mit einem Buch verbringt man wesentlich mehr Zeit und da erwarte ich schon eine etwas ausgeschmücktere Geschichte als bei einem Zwei-Stunden-Spielfilm. Diese Zusatzinformation liefert die Autorin und gestaltet ihre fiktive Welt damit sehr realistisch und lebensnah. An die Charaktere musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Autorin gehört nicht zu denjenigen, die zu jeder neu auftauchenden Figur gleich eine Charakterisierung und eine Hintergrundgeschichte liefern. Stattdessen erfährt man erst nach und nach, wer die Personen sind und was sie ausmacht. Dadurch braucht man zwar etwas länger, um mit ihnen warm zu werden. Es macht sie aber auch sehr authentisch, denn schließlich lernt man genauso ja auch Menschen im echten Leben kennen. Die Charaktere definieren sich weniger über blasse Attribute des Autors als durch das, was sie sagen und tun. Fazit: "Der Verrat" ist eine gelungene Mischung aus einem spannenden Thriller und einem gut durchdachten Krimi, der nicht nur für weibliche Leser interessant ist. Das Tempo ist zügig und trotzdem merkt man, dass die Autorin sich gründlich mit ihrer Geschichte und den Figuren auseinandergesetzt hat. Wenn jedes von McDermids Büchern so viel Lesefreude bietet, bin ich mit dieser Autorin noch lange nicht durch.

"Der Verrat" von der schottischen Autorin Val McDermid ist im September 2013 in gebundener Form beim Droemer-Verlag erschienen.

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Stephanie Harker ist Schriftstellerin und hat einen fünfjährigen Adoptivsohn. Eines Tages wird dieser am Flughafen von Chicago entführt. Stephanie dreht durch vor Verzweiflung und wird festgenommen, weil man sie für eine Attentäterin hält. In der Zwischenzeit können die Täter mit dem Jungen unbemerkt entkommen. Erst als Stephanie auf die FBI-Agentin Vivian McKuras stößt, findet sie jemanden, der ihr glaubt, und ihr helfen will, ihren Sohn zurückzubekommen.

Obwohl der Name Val McDermid jedem Krimi-Fan etwas sagen dürfte, habe ich mich mit "Der Verrat" zum ersten Mal an einen Roman der Autorin gewagt. Am Anfang hatte ich ein wenig Bedenken wegen des Klappentextes. Das kam mir dann doch nach ein bisschen viel Frauenpower vor. Da droht ein Thriller schnell in die Gefühlssparte abzurutschen. Meine Sorgen waren allerdings unbegründet. Obwohl die Autorin sich mit ihren Figuren auseinandersetzt und deren Gefühlsleben für den Leser möglichst greifbar zu machen versucht, handelt es sich nicht wirklich um einen Frauenroman. Im Vordergrund steht hier nicht weniger das Verbrechen als in anderen Exemplaren des Genres.

Gut gefallen hat mir auch die Mischung aus Krimi und Thriller. Man hätte die Geschichte sowohl als Thriller erzählen können, in dem sich die verzweifelte Mutter auf eigene Faust durch ihre Feinde metzelt. Man hätte aber auch einen ruhigen Kriminalroman daraus machen können, in dem die FBI-Agentin nach klassischem Muster versucht, die Täter zu finden. McDermid wählt jedoch den goldenen Mittelweg und verarbeitet Elemente aus beiden Genres, sodass die Geschichte ein ordentliches Tempo vorlegt, aber zugleich auch Tiefgang hat. Sicherlich könnte man aus dem Stoff einen unterhaltsamen Actionfilm machen, wenn man einiges wegließe. Doch mit einem Buch verbringt man wesentlich mehr Zeit und da erwarte ich schon eine etwas ausgeschmücktere Geschichte als bei einem Zwei-Stunden-Spielfilm. Diese Zusatzinformation liefert die Autorin und gestaltet ihre fiktive Welt damit sehr realistisch und lebensnah.

An die Charaktere musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Autorin gehört nicht zu denjenigen, die zu jeder neu auftauchenden Figur gleich eine Charakterisierung und eine Hintergrundgeschichte liefern. Stattdessen erfährt man erst nach und nach, wer die Personen sind und was sie ausmacht. Dadurch braucht man zwar etwas länger, um mit ihnen warm zu werden. Es macht sie aber auch sehr authentisch, denn schließlich lernt man genauso ja auch Menschen im echten Leben kennen. Die Charaktere definieren sich weniger über blasse Attribute des Autors als durch das, was sie sagen und tun.

Fazit: "Der Verrat" ist eine gelungene Mischung aus einem spannenden Thriller und einem gut durchdachten Krimi, der nicht nur für weibliche Leser interessant ist. Das Tempo ist zügig und trotzdem merkt man, dass die Autorin sich gründlich mit ihrer Geschichte und den Figuren auseinandergesetzt hat. Wenn jedes von McDermids Büchern so viel Lesefreude bietet, bin ich mit dieser Autorin noch lange nicht durch.

geschrieben am 27.12.2013 | 470 Wörter | 2717 Zeichen

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