Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Die Hebamme


Statistiken
  • 11250 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Edelgard Kleefisch

Die Hebamme Gesa Langwasser will nach dem Tod ihrer Tante die Nachfolge als Hebamme antreten. Von ihr hat sie schon einiges über die Arbeit der Hebammen gelernt, doch die Geburtshilfe ist zum akademischen Fach erhoben worden, und somit muss Gesa erst eine Prüfung bei Prof. Kilian im Accouhierhaus Haus Am Grün in Marburg ablegen. In das Gebärhaus begeben sich nur die Ärmsten oder unverheiratete Schwangere. Dort finden die Geburten unter menschenunwürdigen Bedingungen statt. Die in diesem Haus angewendeten Werkzeuge jagen den niederkommenden Frauen Angst und Schrecken ein; die Sterblichkeitsrate ist enorm hoch, doch den Frauen bleibt keine andere Wahl. Für die Ärzte sind diese Frauen eine gute Möglichkeit den weiblichen Körper und die Geburtsvorgänge zu erforschen. Gesa findet dies abschreckend, doch auch sie ist hilflos. Die Bürgerinnen jedoch vertrauen auf das Können der ortsansässigen Hebamme Elgin Gottschalk. Diese hält nichts von dem Geburtshaus und lehnt jegliche Zusammenarbeit ab. Zudem hat die Gottschalkin, wie sie von den Dorfbewohnern genannt wird, eigene Probleme. Sie hat ein Verhältnis mit dem Apotheker Lambert, der in Kürze Therese Herbst wird. Elgin beendet das Verhältnis. Lambert kann dies nicht verwinden und stürzt sie beide ins Unglück. Es fällt sehr schwer sich an den Schreibstil von Kerstin Cantz zu gewöhnen. Die schnellen Gedankenwechsel der Autorin tragen nicht gerade dazu bei, dass man sich schnell im Geschehen zurecht findet. Vielleicht liegt es daran, dass die Autorin ursprünglich aus dem Bereich Drehbuch stammt. Die Einblicke in die medizinische Geschichte der Gynäkologie, dies darf man der Autorin zu Gute halten, hat sie sehr realistisch gegeben, der Leser kann sich daher durchaus in die damalige Zeit versetzt fühlen. Sie beschreibt die Geburten, die zu jener Zeit mit vielen Gefahren verbunden sehr faktisch. Sehr ausdrucksvoll sind die Schilderungen der Situationen, wie beispielsweise wenn Kinder nicht die richtige Lage hatten und für die Frauen größte Lebensgefahr bestand. Auch die hygienischen Bedingungen werden thematisch behandelt; viele Frauen und Kinder starben während oder kurz nach der Geburt. Zwar kannten die Hebamme einige Kräuter, die bei ungewollten Schwangerschaften Abhilfe verschafften, meist waren jedoch die Frauen von den etlichen schnell hintereinander folgenden Schwangerschaften sehr entkräftet. Diese schwierigen Lebensumstände beschreibt die Autorin so interessant, sodass ein gewisser Bann zwar aufgebaut wird, aber der Leser benötigt meiner Ansicht nach mindestens bis zur Hälfte des Buches um ein entspanntes Verhältnis zum Stil des Buches zu erhalten. Diese Tatsache erlaubt es, ein Augenmerk auf ein eventuell neues Buch Kerstin Cantz zu legen. Enttäuschend fand ich das Ende des Buches, es erweckte den Eindruck, als sei der Schluss schnell vorangetrieben worden und wirkte auf mich auch sehr verwirrend. Fazit: Angesichts der doch stellenweise guten Ansätze, wäre es durchaus ratsam ein Augenmerk auf ein eventuell neues Buch der Autorin zu werfen.

Gesa Langwasser will nach dem Tod ihrer Tante die Nachfolge als Hebamme antreten. Von ihr hat sie schon einiges über die Arbeit der Hebammen gelernt, doch die Geburtshilfe ist zum akademischen Fach erhoben worden, und somit muss Gesa erst eine Prüfung bei Prof. Kilian im Accouhierhaus Haus Am Grün in Marburg ablegen. In das Gebärhaus begeben sich nur die Ärmsten oder unverheiratete Schwangere.

weitere Rezensionen von Edelgard Kleefisch

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
09.11.2007
3
07.11.2007
4
03.11.2007

Dort finden die Geburten unter menschenunwürdigen Bedingungen statt. Die in diesem Haus angewendeten Werkzeuge jagen den niederkommenden Frauen Angst und Schrecken ein; die Sterblichkeitsrate ist enorm hoch, doch den Frauen bleibt keine andere Wahl. Für die Ärzte sind diese Frauen eine gute Möglichkeit den weiblichen Körper und die Geburtsvorgänge zu erforschen. Gesa findet dies abschreckend, doch auch sie ist hilflos.

Die Bürgerinnen jedoch vertrauen auf das Können der ortsansässigen Hebamme Elgin Gottschalk. Diese hält nichts von dem Geburtshaus und lehnt jegliche Zusammenarbeit ab. Zudem hat die Gottschalkin, wie sie von den Dorfbewohnern genannt wird, eigene Probleme. Sie hat ein Verhältnis mit dem Apotheker Lambert, der in Kürze Therese Herbst wird. Elgin beendet das Verhältnis. Lambert kann dies nicht verwinden und stürzt sie beide ins Unglück.

Es fällt sehr schwer sich an den Schreibstil von Kerstin Cantz zu gewöhnen. Die schnellen Gedankenwechsel der Autorin tragen nicht gerade dazu bei, dass man sich schnell im Geschehen zurecht findet. Vielleicht liegt es daran, dass die Autorin ursprünglich aus dem Bereich Drehbuch stammt. Die Einblicke in die medizinische Geschichte der Gynäkologie, dies darf man der Autorin zu Gute halten, hat sie sehr realistisch gegeben, der Leser kann sich daher durchaus in die damalige Zeit versetzt fühlen. Sie beschreibt die Geburten, die zu jener Zeit mit vielen Gefahren verbunden sehr faktisch. Sehr ausdrucksvoll sind die Schilderungen der Situationen, wie beispielsweise wenn Kinder nicht die richtige Lage hatten und für die Frauen größte Lebensgefahr bestand. Auch die hygienischen Bedingungen werden thematisch behandelt; viele Frauen und Kinder starben während oder kurz nach der Geburt. Zwar kannten die Hebamme einige Kräuter, die bei ungewollten Schwangerschaften Abhilfe verschafften, meist waren jedoch die Frauen von den etlichen schnell hintereinander folgenden Schwangerschaften sehr entkräftet.

Diese schwierigen Lebensumstände beschreibt die Autorin so interessant, sodass ein gewisser Bann zwar aufgebaut wird, aber der Leser benötigt meiner Ansicht nach mindestens bis zur Hälfte des Buches um ein entspanntes Verhältnis zum Stil des Buches zu erhalten. Diese Tatsache erlaubt es, ein Augenmerk auf ein eventuell neues Buch Kerstin Cantz zu legen.

Enttäuschend fand ich das Ende des Buches, es erweckte den Eindruck, als sei der Schluss schnell vorangetrieben worden und wirkte auf mich auch sehr verwirrend.

Fazit: Angesichts der doch stellenweise guten Ansätze, wäre es durchaus ratsam ein Augenmerk auf ein eventuell neues Buch der Autorin zu werfen.

geschrieben am 09.11.2007 | 446 Wörter | 2583 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen