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Margret Boveri und Ernst Jünger. Briefwechsel aus den Jahren 1946 bis 1973. Landtverlag


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Rezension von

Jan Robert Weber

Margret Boveri und Ernst Jünger. Briefwechsel aus den Jahren 1946 bis 1973. Landtverlag Ernst Jüngers Nachlass wird seit einigen Jahren mit großer Zielstrebigkeit erschlossen. Nachdem die umfänglichen Briefwechsel mit Carl Schmitt, Martin Heidegger, Rudolf Schlichter, Gerhard Nebel und Friedrich Hielscher allesamt vom Klett-Cotta verlegt worden sind, hat nun der Berliner Landt-Verlag Jüngers Korrespondenz mit der Publizistin Margret Boveri veröffentlicht. Für die Herausgabe zeichnet der Berliner Literaturwissenschaftler Roland Berbig zusammen mit Tobias Bock und Walter Kühn verantwortlich. Von diesem Herausgeber-Team stammen auch die Kommentare und das Vorwort, das den Leser in die intellektuelle Beziehung der beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten einführt. Rezensionen Boveris runden den Band ab. Zwischen 1946 und 1973 haben sich Jünger und Boveri in teils längeren, teils kürzeren Abständen, insgesamt aber kontinuierlich ausgetauscht. Ihr Briefwechsel erzählt die Geschichte von einer anfänglich begeisterten Leserin und ihres wohlwollenden Meisters, die nie auf der persönlichen, wohl aber auf der intellektuellen Ebene zueinander fanden. Eine missglückte Begegnung im März 1950 tat dem grundsätzlichen Einverständnis beider Intellektueller keinen Abbruch. Und auch als Boveri ihrem Autor auf Augenhöhe begegnete, blieb beider Verbundenheit, wenngleich weniger intensiv, bestehen. Noch kurz vor ihrem Tod 1975 verfasste Boveri eine Rezension, in der sie freilich keines der neueren Werke Jüngers, von denen ihr viele „zu symbolisch“ geraten waren, sondern eine der frühen literaturwissenschaftlichen Arbeiten über Jünger – Armin Kerkers „Ernst Jünger – Klaus Mann. Gemeinsamkeit und Gegensatz in Literatur und Politik“ – zum Gegenstand ihrer Kritik machte. Dem Germanisten Kerker bescheinigte sie Ahnungslosigkeit im historischen Urteil und verteidigte damit zugleich ihre eigene und damit Jüngers Generation vor den kritischen Attacken der 68er. Kurz: Die konservative Allianz zwischen der Journalistin und dem Schriftsteller hielt ein Leben lang. Dass die Korrespondenz zwischen Jünger und Boveri erst unmittelbar nach Kriegsende begann, war kein Zufall. Jünger, der von den Alliierten mit einem Publikationsverbot belegte und von Vielen als „Wegbereiter des Faschismus“ gebrandmarkte Autor, brauchte damals dringend integre journalistische Fürsprecher, die sein Werk in der völlig neu geordneten Öffentlichkeit verteidigten. Margret Boveri indessen hatte Jüngers Werk 1941 für sich entdeckt. Nach „Auf den Marmorklippen“ folgte die Lektüre von „Der Arbeiter“ sowie „Gärten und Straßen“. Die Wirkung dieser Prosa auf die Journalistin war außerordentlich: Fortan hegte sie für Jünger große Bewunderung. Zum einen sah Boveri in dem Autor einen nicht-korrumpierten konservativen Schriftsteller, der sowohl gegen das NS-Regime Stellung bezogen hatte als auch nun gegen die Massendemokratie amerikanischen Zuschnitts seine Stimme erheben konnte. Jünger erschien ihr offenbar als Herold eines eigenständigen deutschen Weges, der weder in östlicher noch westlicher Richtung liegen sollte. Zum anderen bedeutete Jünger für die bürgerliche Patriotin mehr als nur ein strategischer Bündnispartner im publizistischen Kampf: Er war ihr in den Kriegs- und Nachkriegsjahren ein „intellektueller Heilsbringer“, wie das Autorenteam um Roland Berbig schreibt. „Sie wählen das Wort, das allein trifft“, schrieb Boveri in ihrem zweiten Brief an Jünger 1947 und fuhr fort: „Bei Ihren Schriften ist mir das erste Lesen immer wie eine Entdeckungsfahrt, aufregend […]. Der große Eindruck ist da. Aber das eigentliche Kennen und Lieben der einzelnen Straßenzüge und Ecken, das Bekanntsein mit allen Beleuchtungen und Witterungen kommt erst beim wiederholten Besuch […], beim immer erneuten Lesen.“ Damit nicht genug: „Ich zeigte die Seite gestern einem jüngeren Kollegen, der viel an der Front war […]. Er wurde beim Lesen rot, so ergriff es ihn.“ Boveris Lobpreis gilt dem Reisetagebuch „Atlantische Fahrt“ und beleuchtet ebenso exemplarisch wie eindringlich das Leseinteresse, mehr noch: das Lesebedürfnis vieler Deutscher in der Nachkriegszeit und frühen Bundesrepublik. Das deutsche Publikum war der literarischen Trostspende und weltanschaulich-metaphysischen Orientierung bedürftig. Genauer gesagt: einer gleichsam seelsorgerischen Beruhigung des in der katastrophalen Weltkriegszeit verstörten Gemüts durch einen nicht-emigrierten Schriftsteller. Folgt man Boveris Briefen, so bediente Jünger in seinen Kriegs- und Nachkriegswerken bis hin zu den „Strahlungen“ dieses Bedürfnis in geradezu vollkommener Weise. Bereits in ihrem ersten, unbeantwortet gebliebenen Brief hatte Boveri – nach einer formvollendeten Entschuldigung für ihre Briefsendung – eindringlich von ihren Lektüreerfahrungen berichtet. Demzufolge hätte ihr die Lektüre der Jüngerschen Werke „ein neues Sehen beigebracht“: „Für mich aber ist der neue, Ihnen zu verdankende Blickpunkt so beglückend (bei allem heutigen Unglück), daß es mir manchmal vorkommt, als habe für mich ein neues Leben begonnen […]. Wie hoch Ihre Beobachtungs- und Erkenntniskraft über der meinen liegt“, so die ehemalige Auslandskorrespondentin der „Frankfurter Zeitung“ im Juli 1946, „sehe ich immer daran, daß das Lesen eines Jünger’schen Satzes auf mich erleuchtend wirken kann wie ein Blitz, der in einer Nachtlandschaft die Struktur des Geländes und alle Einzelheiten klar und scharf zeigt […]. [E]inige Lichter stehen mir, die ich in einer liberal-bürgerlichen Welt aufgewachsen bin, nun doch beständig zur Seite, und wenn auch die Erlebnisse der letzten fünfzehn Jahre notwendig waren, so waren es doch Ihre Bücher, die mir halfen, sie zu interpretieren.“ Es nimmt von daher nicht wunder, dass Boveri dem mit Publikationsverbot belegten Schriftsteller versicherte, dass er „für viele in Deutschland, und gerade für die jüngeren Köpfe, der Geist“ sei, „an den sich die meisten Erwartungen und Hoffnungen knüpfen.“ Verehrung und Glorifizierung des Jüngerschen Werkes übte Boveri bis in die späten 1950er Jahre, wenn sie sich in schöner Regelmäßigkeit als Rezensentin für den umstrittenen Schriftsteller etwa im „Merkur“ oder der „FAZ“ zu Wort meldete. Erst mit dem Ende der Adenauer-Ära ließ ihr publizistisches Engagement für den verehrten Dichter nach. Die Herausgeber um Roland Berbig deuten dieses nachlassende Interesse Boveris als Emanzipation der Autorin von ihrem Vorbild: Boveri, „die sich wiederholt dem Verehrten schreibend zu Füßen gelegt hatte, stand am Lebensende auf den eigenen“, heißt es im Vorwort des Briefwechsels. Entscheidender für die zunehmende und über mehrere Jahre wachsende Nüchternheit der Journalistin dürfte indessen der Umstand gewesen sein, dass Boveri nicht nur zeitlebens an der Tagespolitik interessiert blieb, sondern auch ab Mitte der 1960er Jahre selbst einen politischen Kurswechsel vollzog, als sie etwa die neue Ostpolitik Brandts befürwortete. Das war Jüngers Sache nicht. Folgerichtig verlor der Autor eine seiner wichtigsten Fürsprecherinnen im Rezensionsgeschäft. Im Vorwort wird der Briefwechsel als Versuch konservativer Bemühungen um die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bezeichnet, auch als ein „lehrreiches, in hohem Maße anregendes Modell für Gestalt, Gefahren und Gewichtung des deutschen Konservatismus in der Nachkriegsära“. Das ist ein wenig zu hoch gegriffen, oder besser: Da scheint ein Griff in die falsche Schublade getätigt worden zu sein. Tatsächlich gibt der Briefwechsel zwischen Jünger und Boveri einen ebenso tiefen wie beispielhaften Einblick in die sensible Beziehung zwischen einem berühmten Schriftsteller und seiner treuen Leserin. Mehr als für das Verständnis der Geistesgeschichte taugt der Band für die Literaturwissenschaft, lehrt er doch Rezeptionspraxis und strategisch kalkulierte Rezeptionssteuerung zwischen Schriftsteller und Kritikerin sowie zwischen Kritikerin und Publikum im 20. Jahrhundert. Wie kommt ein Kritiker zu hymnischen Buchbesprechungen? Worauf gründet sich das öffentliche Bild eines umstrittenen Autors? Diese Fragen zu beantworten fällt nach der Lektüre des Briefwechsels zwischen Margret Boveri und Ernst Jünger leichter.

Ernst Jüngers Nachlass wird seit einigen Jahren mit großer Zielstrebigkeit erschlossen. Nachdem die umfänglichen Briefwechsel mit Carl Schmitt, Martin Heidegger, Rudolf Schlichter, Gerhard Nebel und Friedrich Hielscher allesamt vom Klett-Cotta verlegt worden sind, hat nun der Berliner Landt-Verlag Jüngers Korrespondenz mit der Publizistin Margret Boveri veröffentlicht. Für die Herausgabe zeichnet der Berliner Literaturwissenschaftler Roland Berbig zusammen mit Tobias Bock und Walter Kühn verantwortlich. Von diesem Herausgeber-Team stammen auch die Kommentare und das Vorwort, das den Leser in die intellektuelle Beziehung der beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten einführt. Rezensionen Boveris runden den Band ab.

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Zwischen 1946 und 1973 haben sich Jünger und Boveri in teils längeren, teils kürzeren Abständen, insgesamt aber kontinuierlich ausgetauscht. Ihr Briefwechsel erzählt die Geschichte von einer anfänglich begeisterten Leserin und ihres wohlwollenden Meisters, die nie auf der persönlichen, wohl aber auf der intellektuellen Ebene zueinander fanden. Eine missglückte Begegnung im März 1950 tat dem grundsätzlichen Einverständnis beider Intellektueller keinen Abbruch. Und auch als Boveri ihrem Autor auf Augenhöhe begegnete, blieb beider Verbundenheit, wenngleich weniger intensiv, bestehen. Noch kurz vor ihrem Tod 1975 verfasste Boveri eine Rezension, in der sie freilich keines der neueren Werke Jüngers, von denen ihr viele „zu symbolisch“ geraten waren, sondern eine der frühen literaturwissenschaftlichen Arbeiten über Jünger – Armin Kerkers „Ernst Jünger – Klaus Mann. Gemeinsamkeit und Gegensatz in Literatur und Politik“ – zum Gegenstand ihrer Kritik machte. Dem Germanisten Kerker bescheinigte sie Ahnungslosigkeit im historischen Urteil und verteidigte damit zugleich ihre eigene und damit Jüngers Generation vor den kritischen Attacken der 68er. Kurz: Die konservative Allianz zwischen der Journalistin und dem Schriftsteller hielt ein Leben lang.

Dass die Korrespondenz zwischen Jünger und Boveri erst unmittelbar nach Kriegsende begann, war kein Zufall. Jünger, der von den Alliierten mit einem Publikationsverbot belegte und von Vielen als „Wegbereiter des Faschismus“ gebrandmarkte Autor, brauchte damals dringend integre journalistische Fürsprecher, die sein Werk in der völlig neu geordneten Öffentlichkeit verteidigten. Margret Boveri indessen hatte Jüngers Werk 1941 für sich entdeckt. Nach „Auf den Marmorklippen“ folgte die Lektüre von „Der Arbeiter“ sowie „Gärten und Straßen“. Die Wirkung dieser Prosa auf die Journalistin war außerordentlich: Fortan hegte sie für Jünger große Bewunderung. Zum einen sah Boveri in dem Autor einen nicht-korrumpierten konservativen Schriftsteller, der sowohl gegen das NS-Regime Stellung bezogen hatte als auch nun gegen die Massendemokratie amerikanischen Zuschnitts seine Stimme erheben konnte. Jünger erschien ihr offenbar als Herold eines eigenständigen deutschen Weges, der weder in östlicher noch westlicher Richtung liegen sollte. Zum anderen bedeutete Jünger für die bürgerliche Patriotin mehr als nur ein strategischer Bündnispartner im publizistischen Kampf: Er war ihr in den Kriegs- und Nachkriegsjahren ein „intellektueller Heilsbringer“, wie das Autorenteam um Roland Berbig schreibt.

„Sie wählen das Wort, das allein trifft“, schrieb Boveri in ihrem zweiten Brief an Jünger 1947 und fuhr fort: „Bei Ihren Schriften ist mir das erste Lesen immer wie eine Entdeckungsfahrt, aufregend […]. Der große Eindruck ist da. Aber das eigentliche Kennen und Lieben der einzelnen Straßenzüge und Ecken, das Bekanntsein mit allen Beleuchtungen und Witterungen kommt erst beim wiederholten Besuch […], beim immer erneuten Lesen.“ Damit nicht genug: „Ich zeigte die Seite gestern einem jüngeren Kollegen, der viel an der Front war […]. Er wurde beim Lesen rot, so ergriff es ihn.“ Boveris Lobpreis gilt dem Reisetagebuch „Atlantische Fahrt“ und beleuchtet ebenso exemplarisch wie eindringlich das Leseinteresse, mehr noch: das Lesebedürfnis vieler Deutscher in der Nachkriegszeit und frühen Bundesrepublik. Das deutsche Publikum war der literarischen Trostspende und weltanschaulich-metaphysischen Orientierung bedürftig. Genauer gesagt: einer gleichsam seelsorgerischen Beruhigung des in der katastrophalen Weltkriegszeit verstörten Gemüts durch einen nicht-emigrierten Schriftsteller. Folgt man Boveris Briefen, so bediente Jünger in seinen Kriegs- und Nachkriegswerken bis hin zu den „Strahlungen“ dieses Bedürfnis in geradezu vollkommener Weise.

Bereits in ihrem ersten, unbeantwortet gebliebenen Brief hatte Boveri – nach einer formvollendeten Entschuldigung für ihre Briefsendung – eindringlich von ihren Lektüreerfahrungen berichtet. Demzufolge hätte ihr die Lektüre der Jüngerschen Werke „ein neues Sehen beigebracht“: „Für mich aber ist der neue, Ihnen zu verdankende Blickpunkt so beglückend (bei allem heutigen Unglück), daß es mir manchmal vorkommt, als habe für mich ein neues Leben begonnen […]. Wie hoch Ihre Beobachtungs- und Erkenntniskraft über der meinen liegt“, so die ehemalige Auslandskorrespondentin der „Frankfurter Zeitung“ im Juli 1946, „sehe ich immer daran, daß das Lesen eines Jünger’schen Satzes auf mich erleuchtend wirken kann wie ein Blitz, der in einer Nachtlandschaft die Struktur des Geländes und alle Einzelheiten klar und scharf zeigt […]. [E]inige Lichter stehen mir, die ich in einer liberal-bürgerlichen Welt aufgewachsen bin, nun doch beständig zur Seite, und wenn auch die Erlebnisse der letzten fünfzehn Jahre notwendig waren, so waren es doch Ihre Bücher, die mir halfen, sie zu interpretieren.“ Es nimmt von daher nicht wunder, dass Boveri dem mit Publikationsverbot belegten Schriftsteller versicherte, dass er „für viele in Deutschland, und gerade für die jüngeren Köpfe, der Geist“ sei, „an den sich die meisten Erwartungen und Hoffnungen knüpfen.“ Verehrung und Glorifizierung des Jüngerschen Werkes übte Boveri bis in die späten 1950er Jahre, wenn sie sich in schöner Regelmäßigkeit als Rezensentin für den umstrittenen Schriftsteller etwa im „Merkur“ oder der „FAZ“ zu Wort meldete. Erst mit dem Ende der Adenauer-Ära ließ ihr publizistisches Engagement für den verehrten Dichter nach. Die Herausgeber um Roland Berbig deuten dieses nachlassende Interesse Boveris als Emanzipation der Autorin von ihrem Vorbild: Boveri, „die sich wiederholt dem Verehrten schreibend zu Füßen gelegt hatte, stand am Lebensende auf den eigenen“, heißt es im Vorwort des Briefwechsels. Entscheidender für die zunehmende und über mehrere Jahre wachsende Nüchternheit der Journalistin dürfte indessen der Umstand gewesen sein, dass Boveri nicht nur zeitlebens an der Tagespolitik interessiert blieb, sondern auch ab Mitte der 1960er Jahre selbst einen politischen Kurswechsel vollzog, als sie etwa die neue Ostpolitik Brandts befürwortete. Das war Jüngers Sache nicht. Folgerichtig verlor der Autor eine seiner wichtigsten Fürsprecherinnen im Rezensionsgeschäft.

Im Vorwort wird der Briefwechsel als Versuch konservativer Bemühungen um die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bezeichnet, auch als ein „lehrreiches, in hohem Maße anregendes Modell für Gestalt, Gefahren und Gewichtung des deutschen Konservatismus in der Nachkriegsära“. Das ist ein wenig zu hoch gegriffen, oder besser: Da scheint ein Griff in die falsche Schublade getätigt worden zu sein. Tatsächlich gibt der Briefwechsel zwischen Jünger und Boveri einen ebenso tiefen wie beispielhaften Einblick in die sensible Beziehung zwischen einem berühmten Schriftsteller und seiner treuen Leserin. Mehr als für das Verständnis der Geistesgeschichte taugt der Band für die Literaturwissenschaft, lehrt er doch Rezeptionspraxis und strategisch kalkulierte Rezeptionssteuerung zwischen Schriftsteller und Kritikerin sowie zwischen Kritikerin und Publikum im 20. Jahrhundert. Wie kommt ein Kritiker zu hymnischen Buchbesprechungen? Worauf gründet sich das öffentliche Bild eines umstrittenen Autors? Diese Fragen zu beantworten fällt nach der Lektüre des Briefwechsels zwischen Margret Boveri und Ernst Jünger leichter.

geschrieben am 07.12.2008 | 1108 Wörter | 6983 Zeichen

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