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Deutschland kommuniziert


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Rezension von

Marko Jakob

Deutschland kommuniziert „Die Geburt eines Gesetzes ist auch die Stunde der Journalisten und auch Lobbyisten“ (S. 33) Politik, Wirtschaft und Medien – diese drei gesellschaftlich bedeutenden Systeme sind in der heutigen Welt sehr eng miteinander verflochten. Das vorliegende Buch beschreibt die Schnittstelle der drei Bereiche. Ursprünglich als Einführungsliteratur für das Themengebiet Politische Kommunikation konzipiert, bietet es einen breiten Einblick in die Thematik. Durch die Gliederung eignet sich das Buch vor allem für thematische Einsteiger, da jeder Bereich – Politik, Medien, Lobbyismus – separat und ausführlich erläutert wird. Auf die obligatorische Begriffsbestimmung folgen ausführliche Darstellungen der zu untersuchenden Themengebiete. Im ersten Teil gelingt es dem Autor vor allem die Verquickung von Politik und Medien darzustellen. Die politischen Akteure sind auf die Präsenz im öffentlichen Raum und auf ein positives Image angewiesen. Um dies zu erreichen nutzen sie die Medien. Diese wiederum benötigen Nachrichten und Neuigkeiten, um ihre Quoten zu steigern. Schon diese kurze Ausführung zeigt, dass Politik und Medien aufeinander angewiesen und voneinander abhängig sind. Dieser beidseitige Interessenaustausch geht jedoch keineswegs reibungslos vonstatten. So fällt es besonders den Politikern zunehmend schwer sich im Grundrauschen der Medien Gehör zu verschaffen, da die heutigen Mediennutzer eher nach Unterhaltung verlangen, denn nach politischen Informationen. Andererseits müssen Medien unabhängig bleiben, eine parteipolitische Präferenz wird weitgehend vermieden, so dass nicht jede Aussage eines politischen Akteurs Wiederhall in den Medien findet. In einem weiteren Schritt versucht der Autor nun den dritten Akteur – die Lobbyisten – einzubinden. Dies gelingt nur zum Teil. Lobbyisten sind bestrebt die von ihnen vertretenen Einzelinteressen einzubringen. Dazu wird Einfluss auf die politische Seite genommen, sei es nun die Legislative oder Exekutive, um im besten Falle Gesetze, mindestens aber Stimmungen in seinem Sinne zu beeinflussen. Auch auf die Medien wirken Lobbyisten ein, um so die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten zu ändern und damit wiederum Druck auf die Politik aufzubauen. Der Arbeit gelingt es die komplexe Verquickung der drei Gesellschaftsbereiche anhand anschaulicher Beispiele darzustellen. Neben konkreten Fällen wie Vattenfall oder Hoechst wird auch der Einfluss der Atomlobby oder das Zustandekommen der Gesundheitsreform exemplarisch beschrieben. Dabei wird die Rolle eines jeden der drei untersuchten Akteure beleuchtet. Durch diesen Stil gelingt es die Theorie verständlich zu erklären. Es gelingt dem Autor so, einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweise politischer Akteure, Journalisten und Lobbyisten zu gewähren und desweiteren Verfahrensabläufe in allen drei Untersuchungsgebieten darzustellen und zu erläutern. Für Politikwissenschaftler, Kommunikationswissenschaftler und Medienwissenschaftler enthält das Buch wenig Neues. Darüber hinaus ist die Sprache ein großes Manko. Sie ist wenig wissenschaftlich, eher umgangssprachlich, und wirkt so teilweise unseriös bis reißerisch. Was sich zudem absolut verbietet, ist das Zitieren der Internetseite „Wikipedia“, um die Arbeit argumentativ anzureichern. Die Stärke der Arbeit liegt in den praxisorientierten Beschreibungen der Vorgänge zwischen den drei betrachteten Gesellschaftssystemen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch einen interessanten und praxisnahen Einblick in eine hochkomplexe Thematik bietet, ohne dabei wesentlich neue Erkenntnisse zu vermitteln.

„Die Geburt eines Gesetzes ist auch die Stunde der Journalisten und auch Lobbyisten“ (S. 33)

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Politik, Wirtschaft und Medien – diese drei gesellschaftlich bedeutenden Systeme sind in der heutigen Welt sehr eng miteinander verflochten. Das vorliegende Buch beschreibt die Schnittstelle der drei Bereiche. Ursprünglich als Einführungsliteratur für das Themengebiet Politische Kommunikation konzipiert, bietet es einen breiten Einblick in die Thematik.

Durch die Gliederung eignet sich das Buch vor allem für thematische Einsteiger, da jeder Bereich – Politik, Medien, Lobbyismus – separat und ausführlich erläutert wird.

Auf die obligatorische Begriffsbestimmung folgen ausführliche Darstellungen der zu untersuchenden Themengebiete. Im ersten Teil gelingt es dem Autor vor allem die Verquickung von Politik und Medien darzustellen. Die politischen Akteure sind auf die Präsenz im öffentlichen Raum und auf ein positives Image angewiesen. Um dies zu erreichen nutzen sie die Medien. Diese wiederum benötigen Nachrichten und Neuigkeiten, um ihre Quoten zu steigern. Schon diese kurze Ausführung zeigt, dass Politik und Medien aufeinander angewiesen und voneinander abhängig sind. Dieser beidseitige Interessenaustausch geht jedoch keineswegs reibungslos vonstatten. So fällt es besonders den Politikern zunehmend schwer sich im Grundrauschen der Medien Gehör zu verschaffen, da die heutigen Mediennutzer eher nach Unterhaltung verlangen, denn nach politischen Informationen. Andererseits müssen Medien unabhängig bleiben, eine parteipolitische Präferenz wird weitgehend vermieden, so dass nicht jede Aussage eines politischen Akteurs Wiederhall in den Medien findet.

In einem weiteren Schritt versucht der Autor nun den dritten Akteur – die Lobbyisten – einzubinden. Dies gelingt nur zum Teil. Lobbyisten sind bestrebt die von ihnen vertretenen Einzelinteressen einzubringen. Dazu wird Einfluss auf die politische Seite genommen, sei es nun die Legislative oder Exekutive, um im besten Falle Gesetze, mindestens aber Stimmungen in seinem Sinne zu beeinflussen. Auch auf die Medien wirken Lobbyisten ein, um so die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten zu ändern und damit wiederum Druck auf die Politik aufzubauen.

Der Arbeit gelingt es die komplexe Verquickung der drei Gesellschaftsbereiche anhand anschaulicher Beispiele darzustellen. Neben konkreten Fällen wie Vattenfall oder Hoechst wird auch der Einfluss der Atomlobby oder das Zustandekommen der Gesundheitsreform exemplarisch beschrieben. Dabei wird die Rolle eines jeden der drei untersuchten Akteure beleuchtet. Durch diesen Stil gelingt es die Theorie verständlich zu erklären. Es gelingt dem Autor so, einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweise politischer Akteure, Journalisten und Lobbyisten zu gewähren und desweiteren Verfahrensabläufe in allen drei Untersuchungsgebieten darzustellen und zu erläutern.

Für Politikwissenschaftler, Kommunikationswissenschaftler und Medienwissenschaftler enthält das Buch wenig Neues. Darüber hinaus ist die Sprache ein großes Manko. Sie ist wenig wissenschaftlich, eher umgangssprachlich, und wirkt so teilweise unseriös bis reißerisch. Was sich zudem absolut verbietet, ist das Zitieren der Internetseite „Wikipedia“, um die Arbeit argumentativ anzureichern.

Die Stärke der Arbeit liegt in den praxisorientierten Beschreibungen der Vorgänge zwischen den drei betrachteten Gesellschaftssystemen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch einen interessanten und praxisnahen Einblick in eine hochkomplexe Thematik bietet, ohne dabei wesentlich neue Erkenntnisse zu vermitteln.

geschrieben am 18.02.2010 | 477 Wörter | 3102 Zeichen

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