Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Die Saat


Statistiken
  • 6455 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Letterschming

Die Saat „Die Saat“ ist der Auftakt zu einer Romanreihe von Guillermo del Toro und Chuck Hogan. Del Toro ist als Regisseur und Drehbuchautor international bekannt für Filme wie „Blade 2“, „Pans Labyrinth“ und „Hellboy“. Chuck Hogan hat sich schon vorher als Autor einen Namen gemacht, mit Thrillern wie „Endspiel“ und „Mördermond“. Der Flug Regis 753 aus Deutschland landet wie geplant auf dem JFK-Flughafen in New York – doch plötzlich fällt die gesamte Elektronik der Maschine einfach aus und die Besatzung und die Passagiere geben kein Lebenszeichen mehr von sich. Sofort wird die Flugbahn gesperrt und sämtliche Spezialeinheiten einberufen. Ephraim Goodweather von der Seuchenschutzbehörde und seine Kollegin Nora Martinez sind die Ersten, die die zweifelhafte Ehre haben, das Flugzeug zu betreten. Doch damit fängt der Horrotrip erst an. Bald sehen sich Ephraim und Nora in einem Kampf gegen etwas ganz und gar Unnatürliches, das ihr Leben und das ihrer Familien bedroht. Von der Polizei für verrückt erklärt und schließlich fälschlicherweise angeklagt, können sie nur auf die Hilfe eines Rattenfängers und eines seltsamen alten Mannes namens Setrakian zählen. Ich habe mir das Buch auf eine Leseprobe hin bestellt, die ungefähr die ersten achtzig Seiten des Romans umfasste. Auf diesen wird eine ordentliche Portion Spannung aufgebaut, die dem Leser Lust auf mehr macht. Das war es dann aber auch schon. Als ich das Buch schließlich in Händen hielt und weiterlesen konnte, beschlich mich zunehmend das Gefühl, einen anderen Roman vor mir zu haben. Da ich Bücher generell nicht einfach abbreche, habe ich mich durchgerungen, „Die Saat“ bis zum Ende zu lesen. Meine Hoffnungen, dass die Geschichte zum Ende hin noch an Spannung gewinnt, haben sich aber leider nicht bewahrheitet. Nachdem auf den ersten etwa hundert Seiten ein Gefühl der Bedrohung hervorgerufen wird, das dem Leser einen angenehmen Schauder über den Rücken jagt, wird die Handlung von dieser Stelle an zunehmend eher verwirrend als gruselig. Die Kapitel werden abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Charaktere erzählt, wobei der größte Anteil dem Protagonisten Ephraim Goodweather zufällt. Im Laufe des Romans treten jedoch noch ungefähr zwanzig weitere Erzähler auf den Plan. Deren Charaktere sind oberflächlich – wenn überhaupt – beschrieben, sodass der Leser überhaupt keinen Bezug zu ihnen herstellen kann. Gott sei Dank, würde ich sagen, denn die meisten sterben schon nach wenigen Seiten wieder. Auch die Hauptcharaktere, also Ephraim und Nora, sowie der ominöse Setrakian, sind stereotyp und nicht besonders spannend. Zudem ist die Geschichte ziemlich blutrünstig und ekelhaft. Nicht nur, dass etliche Personen sterben, die entsprechenden Szenen werden auch noch detailreich beschrieben. Eigentlich habe ich damit kein Problem, wenn es zur Geschichte passt oder irgendwie die richtige Atmosphäre schafft, aber beides ist in diesem Fall nicht gegeben. Außerdem führen diese vielen Perspektivenwechsel leider dazu, dass die Autoren mitunter vier- oder fünfmal eine fast gleiche Szene schildern, nur jedes Mal aus der Perspektive einer anderen Person. So wird zum Beispiel die Sonnenfinsternis, die während der Handlung stattfindet und scheinbar in keinem Zusammenhang zu dem Geschehen steht, sage und schreibe sechsmal beschrieben. Darüber hinaus fehlt in der Handlung ein wenig der rote Faden. Wer den Klappentext gelesen hat, kann sich ja eigentlich schon denken, worum es gehen soll. Wer dazu noch den Fehler gemacht hat, im Internet die Meinungen anderer Leser einzuholen, stößt ziemlich schnell auf die ersten Spoiler, die einem verraten, was hinter dem ganzen Geheimnis steckt. So weiß der Leser entweder von vornherein oder aber spätestens nach der hundertsten Seite, welches Geheimnis hinter der ganzen Geschichte steckt. Ephraim und Nora verstehen es allerdings erst, als Setrakian sie auf der zweihundertzweiundachtzigsten Seite darauf hinweist. Die Zwischenzeit ist ziemlich langweilig für den Leser, denn egal wieviele Hinweise Ephraim und Nora erhalten, sie kommen keinen Schritt weiter. Dass man als eingeschworener Wissenschaftler nicht sofort an etwas Übernatürliches denkt, wenn man einen sonderbaren Fall untersucht, macht ja Sinn, aber dass nach allen Hinweisen das Offensichtliche nicht ein einziges Mal auch nur als Spaß ausgesprochen wird, ist lächerlich. Als die Figuren dann doch endlich herausfinden, worum es geht, startet eine Hetzjagd ohne Sinn und Verstand. Die Figuren laufen kreuz und quer durch ganz New York, um das Übel aufzuhalten. Zwischendurch stellen sie dann irgendwann fest, dass das völlig überflüssig ist und sie den Kern des Ganzen angreifen müssen. Darauf konzentrieren sie sich dann ganz kurz, bevor sie wieder in den alten Trott verfallen, nur um dann irgendwann wieder zum Kern zurückzukommen. Wenn man als Leser nun aber denkt, dass die Geschichte damit nun doch zu einem Abschluss kommt, ist man auf dem Holzweg. Denn das Ende ist alles andere als abgeschlossen. Es ist kein Geheimnis, dass es Fortsetzungen geben soll, und daher ist es nur natürlich, dass nicht alle Geheimnisse gleich am Ende des ersten Bandes geklärt werden. Doch dieses Ende lässt nicht nur einiges offen, sondern lässt alles, was vorher geschehen ist, absolut überflüssig erscheinen. Man merkt, dass einer der beiden Autoren eigentlich Drehbücher schreibt und Filme dreht. Die einzelnen Kapitel sind kurz und schlicht und eher auf einen kurzen Eindruck als auf Tiefe ausgerichtet. An sich finde ich diesen Stil keineswegs schlecht. Im Gegenteil, es ist schön, ein Buch zu lesen, dass sofort lebhafte Bilder vor dem inneren Auge hervorruft, aber wenn man ein Buch schreibt, dass eher auf kurzen Bildern basiert als auf komplexen Hintergrundgeschichten und Gedankengängen, dann sollte man es bitte auch kurz halten. Stattdessen startet jedes Kapitel erst einmal mit ein bis zwei Seiten langweiliger Einleitung, in der auführlichst beschrieben wird. wie jemand zum Auto geht, einen Laden abschließt oder Hausarbeiten erledigt. Fazit: Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Ich fand es nicht besonders spannend oder originell und an vielen Stellen war mir die Geschichte wirklich zu ekelhaft. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich vielleicht auch einfach etwas ganz Anderes erwartet habe und deshalb enttäuscht war. Ich habe mir eher einen Thriller à la Dan Brown vorgestellt, der mit einem Schuss Mystery doch eigentlich eher gedrucktes Actionkino ist. „Die Saat“ fällt jedoch vielmehr in die Kategorie von Zombiefilmen wie „Dawn of the Dead“. Wem also Monsterjagden und Weltuntergangsszenarien mit einem ordentlichen Ekelfaktor liegen, der kommt auf jeden Fall voll auf seine Kosten.

„Die Saat“ ist der Auftakt zu einer Romanreihe von Guillermo del Toro und Chuck Hogan. Del Toro ist als Regisseur und Drehbuchautor international bekannt für Filme wie „Blade 2“, „Pans Labyrinth“ und „Hellboy“. Chuck Hogan hat sich schon vorher als Autor einen Namen gemacht, mit Thrillern wie „Endspiel“ und „Mördermond“.

weitere Rezensionen von Letterschming

#
rezensiert seit
Buchtitel
2
06.06.2016
4
06.06.2016

Der Flug Regis 753 aus Deutschland landet wie geplant auf dem JFK-Flughafen in New York – doch plötzlich fällt die gesamte Elektronik der Maschine einfach aus und die Besatzung und die Passagiere geben kein Lebenszeichen mehr von sich. Sofort wird die Flugbahn gesperrt und sämtliche Spezialeinheiten einberufen. Ephraim Goodweather von der Seuchenschutzbehörde und seine Kollegin Nora Martinez sind die Ersten, die die zweifelhafte Ehre haben, das Flugzeug zu betreten. Doch damit fängt der Horrotrip erst an. Bald sehen sich Ephraim und Nora in einem Kampf gegen etwas ganz und gar Unnatürliches, das ihr Leben und das ihrer Familien bedroht. Von der Polizei für verrückt erklärt und schließlich fälschlicherweise angeklagt, können sie nur auf die Hilfe eines Rattenfängers und eines seltsamen alten Mannes namens Setrakian zählen.

Ich habe mir das Buch auf eine Leseprobe hin bestellt, die ungefähr die ersten achtzig Seiten des Romans umfasste. Auf diesen wird eine ordentliche Portion Spannung aufgebaut, die dem Leser Lust auf mehr macht. Das war es dann aber auch schon. Als ich das Buch schließlich in Händen hielt und weiterlesen konnte, beschlich mich zunehmend das Gefühl, einen anderen Roman vor mir zu haben. Da ich Bücher generell nicht einfach abbreche, habe ich mich durchgerungen, „Die Saat“ bis zum Ende zu lesen. Meine Hoffnungen, dass die Geschichte zum Ende hin noch an Spannung gewinnt, haben sich aber leider nicht bewahrheitet.

Nachdem auf den ersten etwa hundert Seiten ein Gefühl der Bedrohung hervorgerufen wird, das dem Leser einen angenehmen Schauder über den Rücken jagt, wird die Handlung von dieser Stelle an zunehmend eher verwirrend als gruselig. Die Kapitel werden abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Charaktere erzählt, wobei der größte Anteil dem Protagonisten Ephraim Goodweather zufällt. Im Laufe des Romans treten jedoch noch ungefähr zwanzig weitere Erzähler auf den Plan. Deren Charaktere sind oberflächlich – wenn überhaupt – beschrieben, sodass der Leser überhaupt keinen Bezug zu ihnen herstellen kann. Gott sei Dank, würde ich sagen, denn die meisten sterben schon nach wenigen Seiten wieder. Auch die Hauptcharaktere, also Ephraim und Nora, sowie der ominöse Setrakian, sind stereotyp und nicht besonders spannend.

Zudem ist die Geschichte ziemlich blutrünstig und ekelhaft. Nicht nur, dass etliche Personen sterben, die entsprechenden Szenen werden auch noch detailreich beschrieben. Eigentlich habe ich damit kein Problem, wenn es zur Geschichte passt oder irgendwie die richtige Atmosphäre schafft, aber beides ist in diesem Fall nicht gegeben. Außerdem führen diese vielen Perspektivenwechsel leider dazu, dass die Autoren mitunter vier- oder fünfmal eine fast gleiche Szene schildern, nur jedes Mal aus der Perspektive einer anderen Person. So wird zum Beispiel die Sonnenfinsternis, die während der Handlung stattfindet und scheinbar in keinem Zusammenhang zu dem Geschehen steht, sage und schreibe sechsmal beschrieben.

Darüber hinaus fehlt in der Handlung ein wenig der rote Faden. Wer den Klappentext gelesen hat, kann sich ja eigentlich schon denken, worum es gehen soll. Wer dazu noch den Fehler gemacht hat, im Internet die Meinungen anderer Leser einzuholen, stößt ziemlich schnell auf die ersten Spoiler, die einem verraten, was hinter dem ganzen Geheimnis steckt. So weiß der Leser entweder von vornherein oder aber spätestens nach der hundertsten Seite, welches Geheimnis hinter der ganzen Geschichte steckt. Ephraim und Nora verstehen es allerdings erst, als Setrakian sie auf der zweihundertzweiundachtzigsten Seite darauf hinweist. Die Zwischenzeit ist ziemlich langweilig für den Leser, denn egal wieviele Hinweise Ephraim und Nora erhalten, sie kommen keinen Schritt weiter. Dass man als eingeschworener Wissenschaftler nicht sofort an etwas Übernatürliches denkt, wenn man einen sonderbaren Fall untersucht, macht ja Sinn, aber dass nach allen Hinweisen das Offensichtliche nicht ein einziges Mal auch nur als Spaß ausgesprochen wird, ist lächerlich. Als die Figuren dann doch endlich herausfinden, worum es geht, startet eine Hetzjagd ohne Sinn und Verstand. Die Figuren laufen kreuz und quer durch ganz New York, um das Übel aufzuhalten. Zwischendurch stellen sie dann irgendwann fest, dass das völlig überflüssig ist und sie den Kern des Ganzen angreifen müssen. Darauf konzentrieren sie sich dann ganz kurz, bevor sie wieder in den alten Trott verfallen, nur um dann irgendwann wieder zum Kern zurückzukommen.

Wenn man als Leser nun aber denkt, dass die Geschichte damit nun doch zu einem Abschluss kommt, ist man auf dem Holzweg. Denn das Ende ist alles andere als abgeschlossen. Es ist kein Geheimnis, dass es Fortsetzungen geben soll, und daher ist es nur natürlich, dass nicht alle Geheimnisse gleich am Ende des ersten Bandes geklärt werden. Doch dieses Ende lässt nicht nur einiges offen, sondern lässt alles, was vorher geschehen ist, absolut überflüssig erscheinen.

Man merkt, dass einer der beiden Autoren eigentlich Drehbücher schreibt und Filme dreht. Die einzelnen Kapitel sind kurz und schlicht und eher auf einen kurzen Eindruck als auf Tiefe ausgerichtet. An sich finde ich diesen Stil keineswegs schlecht. Im Gegenteil, es ist schön, ein Buch zu lesen, dass sofort lebhafte Bilder vor dem inneren Auge hervorruft, aber wenn man ein Buch schreibt, dass eher auf kurzen Bildern basiert als auf komplexen Hintergrundgeschichten und Gedankengängen, dann sollte man es bitte auch kurz halten. Stattdessen startet jedes Kapitel erst einmal mit ein bis zwei Seiten langweiliger Einleitung, in der auführlichst beschrieben wird. wie jemand zum Auto geht, einen Laden abschließt oder Hausarbeiten erledigt.

Fazit: Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Ich fand es nicht besonders spannend oder originell und an vielen Stellen war mir die Geschichte wirklich zu ekelhaft. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich vielleicht auch einfach etwas ganz Anderes erwartet habe und deshalb enttäuscht war. Ich habe mir eher einen Thriller à la Dan Brown vorgestellt, der mit einem Schuss Mystery doch eigentlich eher gedrucktes Actionkino ist. „Die Saat“ fällt jedoch vielmehr in die Kategorie von Zombiefilmen wie „Dawn of the Dead“. Wem also Monsterjagden und Weltuntergangsszenarien mit einem ordentlichen Ekelfaktor liegen, der kommt auf jeden Fall voll auf seine Kosten.

geschrieben am 03.03.2010 | 1008 Wörter | 5678 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen