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Die Herrscherin


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Die Herrscherin Hekat ist ein Weibbalg auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, verkauft von dem Mann – ihrem Erzeuger – an Sklavenhändler wandelt sie unter den Augen des Gottes. Der Gott sieht sie. Karen Miller entwickelt im Laufe des Buches die Geschichte von Hekat, der Sklavin, hin zu Hekat, der Schönen, der Kostbaren – der Herrscherin. Dabei steht ihre Entwicklung im Mittelpunkt des Buches, zwar finden sich auch andere Charaktere aus deren Augen der Leser passageweise die Geschichte verfolgt, aber dennoch steht ihre Sicht der Dinge im Mittelpunkt. Mit Hekat lernt der Leser sprechen, mit ihren Augen sieht er die Welt und mit ihrem sich erweiternden Horizont taucht er immer tiefer in die Welt ein. Allerdings wirken jedoch einige Szenen des Buches auch so sehr erklärungsbedürftig. Zwar ist die Story in sich abgeschlossen, aber dennoch wirken Hekats Handlungen im Fortschreiten der Geschichte grundlos, das Konzept von der armen Sklavin zur allmächtigen Herrscherin ist zwar gut ausgearbeitet und über weite Strecken gut nachvollziehbar und logisch, aber Hekats Sichtweise der Welt wirkt auf den Leser doch sehr schnell egozentrisch und verstörend. Ihre Geltungssucht gipfelt bisweilen sogar in Morden, die im Buch aus ihrer Perspektive zwar als Gottestaten dargestellt werden. Indem sie ihren einstigen Herren umbringt, ereignet sich wohl auch die folgenschwerste Wendung des Buches: Hekat verlässt ihr vorbestimmtes Leben und ihr Wahnsinn bricht sich Bahn. Am Höhepunkt ihres Lebens als Herrscherin angekommen bricht er dann in dem Moment endgültig aus, als ihr über alles geliebter Sohn sich gegen die eigene Mutter wendet und sie ihn umbringt und zwar möglichst blutig. Doch dieser Tatsache nicht genug: Zuvor schneidet sie sein ungeborenes Kind aus dem Leib seiner Geliebten. Doch was ist ihre Motivation? Ihr Sohn stellt sich gegen sie, indem er sich weigert, ihren Kriegszug in fernen Landen weiter zu führen. Sind schon Hekats Handlungen verstörend und schrecken den Leser davon ab, eine nähere Identifikation mit der Verrückten einzugehen, so ist auch ihre Sprache – die sich über das gesamte Buch erstreckt – abschrecken: Ich-bezogen und abgehackt wirkt ihre Sprache, wenn sie sich dazu herablässt mit anderen Charakteren zu reden und ebenso unvollkommen wirken die Szenen, in denen Hekats Blickwinkel geschildert wird. Das Buch wird durch die immer wiederkehrenden Wiederholungen sehr langatmig und bisweilen sogar ermüdend. Auch ihr Werdegang ist zudem nicht so sonderlich beeindruckend, dass man das Buch in einem Zug verschlingen müsste. Insgesamt sollte man sich also gut überlegen, ob man sein Geld in ein Buch investieren will, das beim Leser kaum Begeisterung für die Hauptperson aufkommen lässt.

Hekat ist ein Weibbalg auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, verkauft von dem Mann – ihrem Erzeuger – an Sklavenhändler wandelt sie unter den Augen des Gottes. Der Gott sieht sie.

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Karen Miller entwickelt im Laufe des Buches die Geschichte von Hekat, der Sklavin, hin zu Hekat, der Schönen, der Kostbaren – der Herrscherin.

Dabei steht ihre Entwicklung im Mittelpunkt des Buches, zwar finden sich auch andere Charaktere aus deren Augen der Leser passageweise die Geschichte verfolgt, aber dennoch steht ihre Sicht der Dinge im Mittelpunkt. Mit Hekat lernt der Leser sprechen, mit ihren Augen sieht er die Welt und mit ihrem sich erweiternden Horizont taucht er immer tiefer in die Welt ein. Allerdings wirken jedoch einige Szenen des Buches auch so sehr erklärungsbedürftig. Zwar ist die Story in sich abgeschlossen, aber dennoch wirken Hekats Handlungen im Fortschreiten der Geschichte grundlos, das Konzept von der armen Sklavin zur allmächtigen Herrscherin ist zwar gut ausgearbeitet und über weite Strecken gut nachvollziehbar und logisch, aber Hekats Sichtweise der Welt wirkt auf den Leser doch sehr schnell egozentrisch und verstörend. Ihre Geltungssucht gipfelt bisweilen sogar in Morden, die im Buch aus ihrer Perspektive zwar als Gottestaten dargestellt werden. Indem sie ihren einstigen Herren umbringt, ereignet sich wohl auch die folgenschwerste Wendung des Buches: Hekat verlässt ihr vorbestimmtes Leben und ihr Wahnsinn bricht sich Bahn. Am Höhepunkt ihres Lebens als Herrscherin angekommen bricht er dann in dem Moment endgültig aus, als ihr über alles geliebter Sohn sich gegen die eigene Mutter wendet und sie ihn umbringt und zwar möglichst blutig. Doch dieser Tatsache nicht genug: Zuvor schneidet sie sein ungeborenes Kind aus dem Leib seiner Geliebten. Doch was ist ihre Motivation? Ihr Sohn stellt sich gegen sie, indem er sich weigert, ihren Kriegszug in fernen Landen weiter zu führen.

Sind schon Hekats Handlungen verstörend und schrecken den Leser davon ab, eine nähere Identifikation mit der Verrückten einzugehen, so ist auch ihre Sprache – die sich über das gesamte Buch erstreckt – abschrecken: Ich-bezogen und abgehackt wirkt ihre Sprache, wenn sie sich dazu herablässt mit anderen Charakteren zu reden und ebenso unvollkommen wirken die Szenen, in denen Hekats Blickwinkel geschildert wird. Das Buch wird durch die immer wiederkehrenden Wiederholungen sehr langatmig und bisweilen sogar ermüdend. Auch ihr Werdegang ist zudem nicht so sonderlich beeindruckend, dass man das Buch in einem Zug verschlingen müsste.

Insgesamt sollte man sich also gut überlegen, ob man sein Geld in ein Buch investieren will, das beim Leser kaum Begeisterung für die Hauptperson aufkommen lässt.

geschrieben am 20.12.2010 | 413 Wörter | 2295 Zeichen

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