ISBN | 3802582640 | |
Buchreihe | Magierdämmerung | |
Autor | Bernd Perplies | |
Verlag | Egmont Lyx | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 448 | |
Erscheinungsjahr | 2010 | |
Extras | - |
„Für die Krone“ ist der erste Band des neuen Mehrteilers „Magierdämmerung“ von Bernd Perplies. Band eins und zwei sind in broschierter Ausgabe beim Lyx-Verlag erhältlich, während der dritte Teil voraussichtlich im September diesen Jahres erschienen wird. Der deutsche Autor machte bisher vor allem durch seine „Tarean“-Reihe auf sich aufmerksam.
Es ist das Jahr 1897. Jonathan Kentham arbeitet für das Strand Magazine in London. Er plant, ein erfolgreicher Journalist zu werden und schwärmt für eine Dame der höheren Gesellschaft. Doch dieses normale Leben wird plötzlich über den Haufen geworfen, als Jonathan nachts in einer Gasse zufällig über einen alten Mann stolpert. Dieser wurde offenbar angeschossen und liegt nun im Sterben. Kurz vor seinem letzten Atemzug überlässt er Jonathan seinen Ring und eine eindringliche Warnung.
Bald darauf wird Jonathan von Randolph aufgespürt, einem der engsten Vertrauten des alten Mannes. Dieser eröffnet ihm eine völlig neue Welt, in der Magie zum Alltag gehört. In London selbst sitzt ein mächtiger Orden von Magiern, zu dem der Verstorbene, Dunholm, ebenso gehörte wie Randolph. Doch der Orden ist gespalten. Auf der einen Seite stehen die konservativen Magier, die die Magie weiter verbergen wollen, auf der anderen Seite eine Bewegung mit dem Namen „Neuer Morgen“, die mithilfe der Magie Macht über die gesamte Welt erlangen will. Es gilt, möglichst schnell die Drahtzieher hinter Dunholms Ermordung zu ermitteln und zu verhindern, dass zwischen den beiden Lagern des Ordens ein Krieg ausbricht.
„Für die Krone“ braucht keine lange Warmlaufzeit. Von der ersten Seite an gestaltet sich die Handlung spannend und abenteuerlich, indem geschildert wird, wie sich eine kleine Gruppe in einem hochmodernen Unterseeboot auf den Grund des Atlantiks begibt, um das versunkene Atlantis zu finden. Hintergrundinformation und Erklärungen zu den Figuren, Orten und Institutionen der Geschichte werden ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten, sodass der Leser sich nicht durch seitenlange Erläuterungen kämpfen muss, sondern voll im Geschehen bleibt. Auch die Anzahl der Namen bleibt übersichtlich, da Perplies eher wenig Figuren in seinem Roman auftreten lässt.
Umso mehr widmet er sich dafür den Charakteren, die er hat. Die Hauptrollen fallen hierbei dem Jounalisten Jonathan Kentham, dem ernsten, bisweilen sogar griesgrämigen Randolph und dem ziemlich aufgedrehten Holmes zu (der laut eigener Erklärung höchstselbt Vorbild für Sherlock Holmes ist). Jonathan ist als Protagonist in Ordnung, nicht zu langweilig oder naiv, sondern mit individuellen Charaktereigenschaften. Wirklich herausragend sind jedoch Randolph und vor allem Holmes. Dieser stürzt sich stets mit fröhlicher Gelassenheit in jede Gefahr und hat selbst dann noch einen flotten Spruch auf den Lippen, wenn die Situation völlig ausweglos scheint. Schade, dass er erst so spät ins Geschehen kommt.
Aber glĂĽcklicherweise gibt es ja noch zwei Fortsetzungen, in denen uns Holmes mit seinem genialen, trockenen Humor unterhalten kann und die, so wie der erste Band endet, wohl noch um Einiges rasanter sein werden.
Fazit: „Magierdämmerung“ ist endlich einmal eine Zauberergeschichte aus dem viktorianischen Zeitalter, die nicht mit Gewalt so endlos in die Länge gezogen wurde, dass einen die Geschichte nur noch anödet. Stattdessen bietet der Roman originelle Charaktere und eine durchgehende Spannung, die es einem schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen, und einen am Ende ungeduldig dem nächsten Band entgegensehen lässt.
geschrieben am 16.05.2011 | 522 Wörter | 3076 Zeichen
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