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Glühender Stahl


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Glühender Stahl Dwenda – dem geflüsterten Erzfeind begegnet der Leser schon auf dem Klappentext. Was es jedoch mit dieser mysteriösen humanoiden Gefahr auf sich hat, erfährt der Leser erst in der Mitte des Buches, wenn der Spannungsbogen kurz vor der Vollendung steht. Ringil ist ausgestoßener Sohn einer der Herrscherfamilien. Ob seiner gewissen Praktiken im Schlafzimmer vom Vater aus dem Schoß der Familie verbannt, vegetiert er trotz seiner vergangenen Heldentaten im Kampf gegen Drachen in einem verschlafenen Nest. Aus der beschaulichen Ruhe gerissen wird er nicht etwa durch den Leichenfresser – ein madenartiges Irgendwas, was – wie der Name schon besagt – Leichen frisst –, sondern – wie sollte es anders sein – durch seine Mutter. Diese vermisst eine entfernte Verwandte und ihr Lieblingssohn soll die Verschollene wiederfinden. Aus Geldnot bricht Ringil also gen Heimat und Vaterstadt auf, um sich auf Spurensuche zu begeben. Dabei versumpft er nicht nur immer wieder in seiner Vergangenheit, sondern steckt auch alsbald knietief in der Scheiße um Sklavenhandel, Prostitution und Macht. Archeth unterdessen ist das vergangene Überbleibsel ehemaliger Verbündeter. Als Halbling ist sie verdammt, in der Menschenwelt zu bleiben und ein Vertrag bindet die tapfere Kriegerin an ein Herrscherhaus. Mit ihrem scharfen Verstand ist sie die bedeutendste Beraterin des Königs, nur leider hat sie die falsche Religion und wird deswegen von den Hofschranzen argwöhnisch betrachtet. Wahlweise auch wegen ihrer Schönheit, homosexuellen Neigungen, Macht, Ansehen oder anderen Wesens- und Charakterzügen. Auch für sie beginnt alsbald das Ränkespiel und der Kampf ums nackte Überleben. Egar ist Clansherr der Skaranag. Der Weiberheld und Drachentöter hat es bei seinem Nomadenclan nicht leicht, muss sich doch der einstig heroische Krieger mit den Nöten und Sorgen seines Clans und seiner aktuellen Geliebten herumschlagen: Ghule bedrohen seine Herden, er überwirft sich mit dem Schamanen, seine Brüder sind ihm alles andere als wohlgesonnen und außerdem ist es Zeit, seine 20 Jahre jüngere Bettgefährtin aus eben jenem wieder herauszubekommen. Und so bricht der rastlose Recke zu seiner nächsten Reise auf. Sexuell geladen und voller Spannungen präsentiert sich das Buch dem Leser, dabei setzt es sich nicht nur mit der ausgelebten bzw. verweigerten Sexualität seiner Helden und Heldinnen auseinander, auch spiegelt das Buch ein System von geduldeter bis verfolgter Homosexualität wieder – ganz davon abhängig, ob Mann sich im rigorosen Süden befindet oder in seiner nördlichen Heimat als hochwohlgeborener Spross seiner Familie geschützt lebt – leider gilt das nicht für die eigenen Bettgenossen. Zahlreiche dunkle Vergangenheiten tragen die Protagonisten mit sich und in sich herum. Im Laufe der Story treten diese immer mehr ans Licht und so ergibt sich für den Leser vor der finalen Schlacht ein umfassendes Gesamtbild der Aktanten. So rasant und direkt wie sich der Beginn des Buches präsentiert, so strebt das Buch auf seine Höhepunkte zu bis hin zum fulminanten Finale und das Ende ist dann da. Abrupt endet die Schlacht mit zahlreichen Toten. Das Reich ist gerettet, der Auftrag erfüllt, die Helden haben wieder zu einander gefunden und ihr Lebensziel entdeckt, aber beim Leser bleibt dennoch eine Leere zurück – ob diese nun am nicht vorhandenen Happy End, an der Gnadenlosigkeit Ringils oder an den vielfachen Narben auf der geschundenen Seelen der Beteiligten liegt oder an der enttäuschenden Kürze, ist jedem Leser selbst überlassen. Fazit: Ein Buch wie eine phantastische Wildwasserbahnfahrt: Spannungsgeladen, stürmisch, mal auf und ab, mal mit Entspannungsphasen und dann wieder direkt ins Geschehen. Doch leider weiß man, dass das Ende viel zu abrupt kommt.

Dwenda – dem geflüsterten Erzfeind begegnet der Leser schon auf dem Klappentext. Was es jedoch mit dieser mysteriösen humanoiden Gefahr auf sich hat, erfährt der Leser erst in der Mitte des Buches, wenn der Spannungsbogen kurz vor der Vollendung steht.

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Ringil ist ausgestoßener Sohn einer der Herrscherfamilien. Ob seiner gewissen Praktiken im Schlafzimmer vom Vater aus dem Schoß der Familie verbannt, vegetiert er trotz seiner vergangenen Heldentaten im Kampf gegen Drachen in einem verschlafenen Nest. Aus der beschaulichen Ruhe gerissen wird er nicht etwa durch den Leichenfresser – ein madenartiges Irgendwas, was – wie der Name schon besagt – Leichen frisst –, sondern – wie sollte es anders sein – durch seine Mutter. Diese vermisst eine entfernte Verwandte und ihr Lieblingssohn soll die Verschollene wiederfinden. Aus Geldnot bricht Ringil also gen Heimat und Vaterstadt auf, um sich auf Spurensuche zu begeben. Dabei versumpft er nicht nur immer wieder in seiner Vergangenheit, sondern steckt auch alsbald knietief in der Scheiße um Sklavenhandel, Prostitution und Macht.

Archeth unterdessen ist das vergangene Überbleibsel ehemaliger Verbündeter. Als Halbling ist sie verdammt, in der Menschenwelt zu bleiben und ein Vertrag bindet die tapfere Kriegerin an ein Herrscherhaus. Mit ihrem scharfen Verstand ist sie die bedeutendste Beraterin des Königs, nur leider hat sie die falsche Religion und wird deswegen von den Hofschranzen argwöhnisch betrachtet. Wahlweise auch wegen ihrer Schönheit, homosexuellen Neigungen, Macht, Ansehen oder anderen Wesens- und Charakterzügen. Auch für sie beginnt alsbald das Ränkespiel und der Kampf ums nackte Überleben.

Egar ist Clansherr der Skaranag. Der Weiberheld und Drachentöter hat es bei seinem Nomadenclan nicht leicht, muss sich doch der einstig heroische Krieger mit den Nöten und Sorgen seines Clans und seiner aktuellen Geliebten herumschlagen: Ghule bedrohen seine Herden, er überwirft sich mit dem Schamanen, seine Brüder sind ihm alles andere als wohlgesonnen und außerdem ist es Zeit, seine 20 Jahre jüngere Bettgefährtin aus eben jenem wieder herauszubekommen. Und so bricht der rastlose Recke zu seiner nächsten Reise auf.

Sexuell geladen und voller Spannungen präsentiert sich das Buch dem Leser, dabei setzt es sich nicht nur mit der ausgelebten bzw. verweigerten Sexualität seiner Helden und Heldinnen auseinander, auch spiegelt das Buch ein System von geduldeter bis verfolgter Homosexualität wieder – ganz davon abhängig, ob Mann sich im rigorosen Süden befindet oder in seiner nördlichen Heimat als hochwohlgeborener Spross seiner Familie geschützt lebt – leider gilt das nicht für die eigenen Bettgenossen.

Zahlreiche dunkle Vergangenheiten tragen die Protagonisten mit sich und in sich herum. Im Laufe der Story treten diese immer mehr ans Licht und so ergibt sich fĂĽr den Leser vor der finalen Schlacht ein umfassendes Gesamtbild der Aktanten.

So rasant und direkt wie sich der Beginn des Buches präsentiert, so strebt das Buch auf seine Höhepunkte zu bis hin zum fulminanten Finale und das Ende ist dann da. Abrupt endet die Schlacht mit zahlreichen Toten. Das Reich ist gerettet, der Auftrag erfüllt, die Helden haben wieder zu einander gefunden und ihr Lebensziel entdeckt, aber beim Leser bleibt dennoch eine Leere zurück – ob diese nun am nicht vorhandenen Happy End, an der Gnadenlosigkeit Ringils oder an den vielfachen Narben auf der geschundenen Seelen der Beteiligten liegt oder an der enttäuschenden Kürze, ist jedem Leser selbst überlassen.

Fazit: Ein Buch wie eine phantastische Wildwasserbahnfahrt: Spannungsgeladen, stĂĽrmisch, mal auf und ab, mal mit Entspannungsphasen und dann wieder direkt ins Geschehen. Doch leider weiĂź man, dass das Ende viel zu abrupt kommt.

geschrieben am 20.01.2012 | 565 Wörter | 3249 Zeichen

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