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Die Tore zur Unterwelt, Bd. 1: Das Buch des Dämons


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Rezension von

E. Kneisel

Das Buch des Dämons Lenk ist Abenteurer – kein Söldner – wie er immer wieder betont. Mit seiner Gruppe, deren Mitglieder unterschiedlicher kaum sein könnten und deren einzige Gemeinsamkeit Wahnsinn – in welcher Form auch immer – ist, nimmt er den Auftrag an einen sehr sehr religiösen und damit natürlich auch einen sehr wichtigen Mann zu beschützen. Hätten sie von Anfang an gewusst, dass sie sich damit abgesehen von den üblichen Piraten auch auf Dämonen und andere über- und vor allem unnatürliche Wesen einlassen, hätten sie wahrscheinlich von Anfang an mehr Geld verlangt. Doch da ihr Auftraggeber noch einmal eine ordentliche Summe drauflegt, nehmen sie es selbst mit der Hölle auf. „Das Buch des Dämons“ ist der Debütroman von Sam Sykes. Der erste Blick im Buch fällt auf die Karte auf der Umschlag Innenseite. Während andere Bücher mit sehr detaillierten feinen Karten die Leser über alle wichtigen (und unwichtigen) Gebirge, Flüsse, Städte und sonstige Besonderheiten informiert, bietet diese ähnlich einer Piratenschatzkarte nur einen Überblick über die Reiseroute der Abenteurer – natürlich unter Angabe der verschiedenen Kampfhandlungen. Wer normale Fantasykarten kennt, wird vielleicht an dieser Stelle schon das erste Mal schmunzeln. Aber die Geschichte beschreibt keineswegs ein fröhliches Abenteuer mit guten Freunden. Die „Gefährten“ – wenn sie diese Beschreibung den überhaupt verdienen – zeigen im Laufe des Buches alle schlechten Eigenschaften, die Abenteurern zugedichtet werden können: Sie sind egoistisch, scheren sich nur um Geld und nicht um ihre Mitreisenden, sie sind Feiglinge, sie morden, sie fluchen und beleidigen sich ununterbrochen, die Menschen halten sich für besser als die wilden Shict, die Shict hält sich für besser als die primitiven Menschen, die einzig und allein bei der Geburtenstatistik die Nase vorn haben, der Drachenmann hält sowieso alle für schwache Winzlinge und die religiösen Anhänger neigen zu fanatischem Frieden, gegenüber allem – außer den Heiden. Sykes beschreibt das alles und noch mehr ohne sich um das Konzept des edelmütigen Helden zu kümmern. Genau das ist es auch woran sich die Geister scheiden: Für die einen ist es ein furchtbar schlechtes Fantasybuch, das nur von Gemetzel und ständigem gegenseitigen „dissen“ lebt – für die anderen ist es endlich mal ein anderes Fantasybuch, das einen anderen Stil hat und eine einzigartige Geschichte erzählt. Ich gehöre zu Letzteren – auch wenn ich die Argumente, der ersten Gruppe durchaus nachvollziehen kann, denn es ist einfach tatsächlich so wie sie das Buch beschreiben. Wenn man aber mit unglaublicher verbaler Gewalt und ständigem tiefschwarzen Humor in Büchern klar kommt, findet man eine gelungene Geschichte. Sykes gelingt es nicht nur Spannung aufzubauen, sondern sie auch bis zum Ende des Buches und darüber hinaus zu halten. Seine Charaktere sind vielseitig, haben alle ihre eigene Vergangenheit, die im Buch nur teilweise aufgedeckt wird und sind alles andere als perfekte Persönlichkeiten. Die Geschichte unterbricht der Autor immer wieder mit Tagebucheinträgen von Lenk, die gerade ihn als die möglicherweise einzigen normal Person – wenn man mal von den Stimmen absieht – sympathisch machen. Als erster Teil der Trilogie „Die Tore zur Unterwelt“ hält die Geschichte noch genug offene Fragen für die nachfolgenden Bücher bereit.

Lenk ist Abenteurer – kein Söldner – wie er immer wieder betont. Mit seiner Gruppe, deren Mitglieder unterschiedlicher kaum sein könnten und deren einzige Gemeinsamkeit Wahnsinn – in welcher Form auch immer – ist, nimmt er den Auftrag an einen sehr sehr religiösen und damit natürlich auch einen sehr wichtigen Mann zu beschützen. Hätten sie von Anfang an gewusst, dass sie sich damit abgesehen von den üblichen Piraten auch auf Dämonen und andere über- und vor allem unnatürliche Wesen einlassen, hätten sie wahrscheinlich von Anfang an mehr Geld verlangt. Doch da ihr Auftraggeber noch einmal eine ordentliche Summe drauflegt, nehmen sie es selbst mit der Hölle auf.

weitere Rezensionen von E. Kneisel


„Das Buch des Dämons“ ist der Debütroman von Sam Sykes.

Der erste Blick im Buch fällt auf die Karte auf der Umschlag Innenseite. Während andere Bücher mit sehr detaillierten feinen Karten die Leser über alle wichtigen (und unwichtigen) Gebirge, Flüsse, Städte und sonstige Besonderheiten informiert, bietet diese ähnlich einer Piratenschatzkarte nur einen Überblick über die Reiseroute der Abenteurer – natürlich unter Angabe der verschiedenen Kampfhandlungen. Wer normale Fantasykarten kennt, wird vielleicht an dieser Stelle schon das erste Mal schmunzeln. Aber die Geschichte beschreibt keineswegs ein fröhliches Abenteuer mit guten Freunden. Die „Gefährten“ – wenn sie diese Beschreibung den überhaupt verdienen – zeigen im Laufe des Buches alle schlechten Eigenschaften, die Abenteurern zugedichtet werden können: Sie sind egoistisch, scheren sich nur um Geld und nicht um ihre Mitreisenden, sie sind Feiglinge, sie morden, sie fluchen und beleidigen sich ununterbrochen, die Menschen halten sich für besser als die wilden Shict, die Shict hält sich für besser als die primitiven Menschen, die einzig und allein bei der Geburtenstatistik die Nase vorn haben, der Drachenmann hält sowieso alle für schwache Winzlinge und die religiösen Anhänger neigen zu fanatischem Frieden, gegenüber allem – außer den Heiden.

Sykes beschreibt das alles und noch mehr ohne sich um das Konzept des edelmütigen Helden zu kümmern. Genau das ist es auch woran sich die Geister scheiden: Für die einen ist es ein furchtbar schlechtes Fantasybuch, das nur von Gemetzel und ständigem gegenseitigen „dissen“ lebt – für die anderen ist es endlich mal ein anderes Fantasybuch, das einen anderen Stil hat und eine einzigartige Geschichte erzählt. Ich gehöre zu Letzteren – auch wenn ich die Argumente, der ersten Gruppe durchaus nachvollziehen kann, denn es ist einfach tatsächlich so wie sie das Buch beschreiben.

Wenn man aber mit unglaublicher verbaler Gewalt und ständigem tiefschwarzen Humor in Büchern klar kommt, findet man eine gelungene Geschichte.

Sykes gelingt es nicht nur Spannung aufzubauen, sondern sie auch bis zum Ende des Buches und darüber hinaus zu halten. Seine Charaktere sind vielseitig, haben alle ihre eigene Vergangenheit, die im Buch nur teilweise aufgedeckt wird und sind alles andere als perfekte Persönlichkeiten. Die Geschichte unterbricht der Autor immer wieder mit Tagebucheinträgen von Lenk, die gerade ihn als die möglicherweise einzigen normal Person – wenn man mal von den Stimmen absieht – sympathisch machen.

Als erster Teil der Trilogie „Die Tore zur Unterwelt“ hält die Geschichte noch genug offene Fragen für die nachfolgenden Bücher bereit.

geschrieben am 11.03.2012 | 506 Wörter | 2825 Zeichen

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