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Magic Edition: Das Ritual der Rache


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Rezension von

Letterschming

Das Ritual der Rache „Das Ritual der Rache“ von dem italienischen Autoren Andrea Camilleri ist im März 2012 in gebundener Form beim Lübbe-Verlag erschienen. Es handelt sich um den dreizehnten Kriminalroman mit Commissario Montalbano, der in deutscher Sprache herausgebracht wurde. Auf italienisch sind bereits sechs weitere Bücher über den Ermittler erhältlich. Montalbanos neuester Fall beginnt mit dem Fund einer Leiche, die in dreißig Stücke zerteilt und in einen Plastiksack verpackt wurde. Die Leiche scheint unmöglich zu identifizieren, da Zähne und Fingerabdrücke vernichtet wurden. Die professionelle Vorgehensweise erinnert Montalbano an die Mafia. Zugleich zeigen sich Parallelen zur Bibel auf, besser gesagt, zur Geschichte von Judas. Nicht nur, dass die Leiche in dreißig Stücke zerteilt wurde und Judas für seinen Verrat dreißig Silberlinge bekam. Auch die Art und Weise, wie das Opfer getötet wurde, nämlich durch einen Schuss in den Nacken, ist ein Indiz für Rache wegen Verrats. Montalbano hat alle Hände voll damit zu tun, die vielen losen Enden zu verknüpfen, um den Täter zu finden. Zugleich muss er sich mit seinem Unterinspektor Mimi Augello auseinandersetzen, der ihm das Leben schwer macht. Als die attraktive Dolores Alfano auftaucht und ihren Mann vermisst meldet, verdreht sie Montalbano den Kopf. Wie auch in seinen bisherigen Romanen über den eigensinnigen Commissario Montalbano legt Camilleri in „Das Ritual der Rache“ sein Hauptaugenmerk wieder auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren. Der Kriminalfall tritt dabei eher in den Hintergrund. Vielmehr geht es darum, die handelnden Figuren genau vorzustellen, sodass der Leser regelrecht das Gefühl hat, die Menschen selbst zu kennen. Auch die Verhältnisse zwischen den einzelnen Charakteren werden sehr deutlich. Egal ob es sich um Zuneigung oder um Spannungen und Streitereien handelt, dem Autoren gelingt es, beides wunderbar herauszuarbeiten. Der Leser kann ganz nebenbei zwischen den Zeilen lesen. So muss der Autor gar nicht direkt in Worten zusammenfassen, was genau Sache ist, denn der Leser kann die Gefühle der Figuren ganz natürlich nachempfinden. Dass der Kriminalfall dadurch nur an zweiter Stelle steht, ändert nichts daran, dass das gesamte Verbrechen sehr sorgsam aufgebaut ist. Der Autor stellt einen zunächst vor eine ganze Reihe von Hinweisen und Indizien, zwischen denen erst einmal kein Zusammenhang ersichtlich ist. Mit der Zeit stellt sich dann langsam heraus, wie alles miteinander verknüpft ist. So kann man selbst als Vielleser nicht erraten, wer letztlich der Täter ist, und ist von der Auflösung überrascht. Ebenfalls ein großer Pluspunkt ist die Sprache des Autors. Er findet genau das richtige Mittelmaß zwischen einfach und blumig, damit sich der Text zwar flüssig lesen lässt, das Geschriebene aber im Bewusstsein bleibt. So tauchen immer wieder schöne Metaphern und Anekdoten auf. Aber auch die Beschreibungen sind sehr gelungen. Sie versetzen einen geradewegs ins sonnige Sizilien und transportieren wunderbar die Atmosphäre des Buchs. Diese ist viel wärmer und weniger deprimierend als in vielen anderen Krimis, was ich nach zahlreichen amerikanischen oder skandinavischen Büchern immer als sehr erfrischend empfinde. Fazit: Wer ein Fan von den Commissario-Montalbano-Büchern ist, wird „Das Ritual der Rache“ ganz besonders lieben. Neben einem spannenden und undurchsichtigen Fall bietet der Roman vor allem wieder jede Menge verworrener Beziehungen, die der Autor auf außergewöhnliche Weise transportiert. Allerdings kann man den Roman auch gut lesen, wenn man bisher noch keine Bücher von Camilleri kennt, da sich die Anspielungen auf ältere Bände in Grenzen halten und die Geschichte genauso gut für sich stehen kann.

„Das Ritual der Rache“ von dem italienischen Autoren Andrea Camilleri ist im März 2012 in gebundener Form beim Lübbe-Verlag erschienen. Es handelt sich um den dreizehnten Kriminalroman mit Commissario Montalbano, der in deutscher Sprache herausgebracht wurde. Auf italienisch sind bereits sechs weitere Bücher über den Ermittler erhältlich.

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Montalbano hat alle Hände voll damit zu tun, die vielen losen Enden zu verknüpfen, um den Täter zu finden. Zugleich muss er sich mit seinem Unterinspektor Mimi Augello auseinandersetzen, der ihm das Leben schwer macht. Als die attraktive Dolores Alfano auftaucht und ihren Mann vermisst meldet, verdreht sie Montalbano den Kopf.

Wie auch in seinen bisherigen Romanen über den eigensinnigen Commissario Montalbano legt Camilleri in „Das Ritual der Rache“ sein Hauptaugenmerk wieder auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren. Der Kriminalfall tritt dabei eher in den Hintergrund. Vielmehr geht es darum, die handelnden Figuren genau vorzustellen, sodass der Leser regelrecht das Gefühl hat, die Menschen selbst zu kennen. Auch die Verhältnisse zwischen den einzelnen Charakteren werden sehr deutlich. Egal ob es sich um Zuneigung oder um Spannungen und Streitereien handelt, dem Autoren gelingt es, beides wunderbar herauszuarbeiten. Der Leser kann ganz nebenbei zwischen den Zeilen lesen. So muss der Autor gar nicht direkt in Worten zusammenfassen, was genau Sache ist, denn der Leser kann die Gefühle der Figuren ganz natürlich nachempfinden.

Dass der Kriminalfall dadurch nur an zweiter Stelle steht, ändert nichts daran, dass das gesamte Verbrechen sehr sorgsam aufgebaut ist. Der Autor stellt einen zunächst vor eine ganze Reihe von Hinweisen und Indizien, zwischen denen erst einmal kein Zusammenhang ersichtlich ist. Mit der Zeit stellt sich dann langsam heraus, wie alles miteinander verknüpft ist. So kann man selbst als Vielleser nicht erraten, wer letztlich der Täter ist, und ist von der Auflösung überrascht.

Ebenfalls ein großer Pluspunkt ist die Sprache des Autors. Er findet genau das richtige Mittelmaß zwischen einfach und blumig, damit sich der Text zwar flüssig lesen lässt, das Geschriebene aber im Bewusstsein bleibt. So tauchen immer wieder schöne Metaphern und Anekdoten auf. Aber auch die Beschreibungen sind sehr gelungen. Sie versetzen einen geradewegs ins sonnige Sizilien und transportieren wunderbar die Atmosphäre des Buchs. Diese ist viel wärmer und weniger deprimierend als in vielen anderen Krimis, was ich nach zahlreichen amerikanischen oder skandinavischen Büchern immer als sehr erfrischend empfinde.

Fazit: Wer ein Fan von den Commissario-Montalbano-Büchern ist, wird „Das Ritual der Rache“ ganz besonders lieben. Neben einem spannenden und undurchsichtigen Fall bietet der Roman vor allem wieder jede Menge verworrener Beziehungen, die der Autor auf außergewöhnliche Weise transportiert. Allerdings kann man den Roman auch gut lesen, wenn man bisher noch keine Bücher von Camilleri kennt, da sich die Anspielungen auf ältere Bände in Grenzen halten und die Geschichte genauso gut für sich stehen kann.

geschrieben am 14.05.2012 | 549 Wörter | 3237 Zeichen

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