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Die Springflut


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Anna Kneisel

Die Springflut Das mit Drehbüchern erfolgreiche Ehepaar Cilla und Rolf Börjlind hat sich mit „Die Springflut“ an den ersten gemeinsamen Kriminalroman gewagt – und stattliche 580 Seiten gefüllt. Das sagt jedoch nichts über die Qualität ihres Erstlings aus. Bis die Geschichte so richtig in Fahrt kommt, lassen die beiden sich, wie bei einem skandinavischen Krimi zu erwarten, etwas Zeit, der Leser tappt eine ganze Weile im Dunkeln, wo das Ganze denn hinführen soll. Die Story verläuft ungefähr folgendermaßen: 1987 wird in einer Sommernacht mithilfe der Springflut eine junge, schwangere Frau von Unbekannten getötet, niemand weiß um wen es sich bei dem Opfer handelt. Der für die Ermittlung verantwortliche Polizeibeamte Stilton kann den Fall nicht auflösen und scheidet bald darauf aus dem Dienst aus. Szenenwechsel, 24 Jahre später: die Polizeischülerin Olivia Rönning bekommt über die Sommerferien von einem Dozenten die Unterlagen zu einem Cold Case als freiwillige Hausaufgabe. Es handelt sich um den Mord an der Unbekannten und wie es der Zufall will, hat auch Olivias Vater damals an dem Fall mitgearbeitet. Dieser ist verstorben und Olivia verbeißt sich regelrecht in den Fall – auch wenn sie bei ihren ersten Ermittlungen nicht immer klug agiert. Neben den Ermittlungen Olivias erfolgen immer wieder Schauplatzwechsel zur Obdachlosenszene, in der es immer häufiger zu Überfällen durch Jugendliche kommt, gleichzeitig erhält der Leser noch Einblick in das Handeln diverser anderer Akteure, deren Rolle sich erst nach und nach in das Gesamtbild einfügt. An sich hat die Geschichte auch das Potential für einen spannenden, Abende füllenden Krimi. Warum das Urteil dennoch zwiespältig ausfallen muss, hat diverse Gründe. Zum einen sind es die zu häufigen Szenenwechsel, die eine Orientierung erschweren und nicht immer für das Fortkommen der Geschichte vonnöten sind. Zum anderen ist es die immer nur an der Oberfläche kratzende Darstellung der Charaktere, obwohl doch so viele Seiten gefüllt wurden, in denen man sich mit den Personen hätte identifizieren oder anfreunden können. Wenn Olivia aber übertrieben stümperhaft und unüberlegt durch die Gegend recherchiert und sich dabei wiederholt zielgerichtet und gleichzeitig völlig unnötig in Gefahr bringt, wenn Tom Stilton in seiner Zerrissenheit nicht ausgelotet wird, sondern bestenfalls als Klischee-Ex-Polizist ohne wirklichen Einblick in sein Gefühlsleben erscheint, so ist dies traurig und die an sich interessante Story erscheint verschenkt. Die Sozialkritik im Bezug auf das Obdachlosenmillieu mitsamt seiner am Rande der Gesellschaft gestrandeten in allen Ehren - leider packen die Schicksale der Einzelnen den Leser nicht so, wie sie es sollten. Die Autoren haben zwar gewissenhaft die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt, waren dabei aber etwas übereifrig, sodass ihr Konstrukt in seiner transparenten Erscheinung einfach nicht mehr überzeugen kann. Viel hilft eben nicht immer viel und gewisse Erzähltechniken sollten lieber nur bei Drehbüchern zur Anwendung kommen, nicht aber in einem Roman. Da sich das Buch dennoch halbwegs zügig lesen ließ, stellenweise trotz der Untiefen Spannung aufkam und die Neugier auf das Ende trotzdem noch zumindest ansatzweise erhalten blieb, gibt es von mir noch 3 Sterne.

Das mit Drehbüchern erfolgreiche Ehepaar Cilla und Rolf Börjlind hat sich mit „Die Springflut“ an den ersten gemeinsamen Kriminalroman gewagt – und stattliche 580 Seiten gefüllt. Das sagt jedoch nichts über die Qualität ihres Erstlings aus. Bis die Geschichte so richtig in Fahrt kommt, lassen die beiden sich, wie bei einem skandinavischen Krimi zu erwarten, etwas Zeit, der Leser tappt eine ganze Weile im Dunkeln, wo das Ganze denn hinführen soll.

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Die Story verläuft ungefähr folgendermaßen: 1987 wird in einer Sommernacht mithilfe der Springflut eine junge, schwangere Frau von Unbekannten getötet, niemand weiß um wen es sich bei dem Opfer handelt. Der für die Ermittlung verantwortliche Polizeibeamte Stilton kann den Fall nicht auflösen und scheidet bald darauf aus dem Dienst aus.

Szenenwechsel, 24 Jahre später: die Polizeischülerin Olivia Rönning bekommt über die Sommerferien von einem Dozenten die Unterlagen zu einem Cold Case als freiwillige Hausaufgabe. Es handelt sich um den Mord an der Unbekannten und wie es der Zufall will, hat auch Olivias Vater damals an dem Fall mitgearbeitet. Dieser ist verstorben und Olivia verbeißt sich regelrecht in den Fall – auch wenn sie bei ihren ersten Ermittlungen nicht immer klug agiert.

Neben den Ermittlungen Olivias erfolgen immer wieder Schauplatzwechsel zur Obdachlosenszene, in der es immer häufiger zu Überfällen durch Jugendliche kommt, gleichzeitig erhält der Leser noch Einblick in das Handeln diverser anderer Akteure, deren Rolle sich erst nach und nach in das Gesamtbild einfügt. An sich hat die Geschichte auch das Potential für einen spannenden, Abende füllenden Krimi. Warum das Urteil dennoch zwiespältig ausfallen muss, hat diverse Gründe.

Zum einen sind es die zu häufigen Szenenwechsel, die eine Orientierung erschweren und nicht immer für das Fortkommen der Geschichte vonnöten sind. Zum anderen ist es die immer nur an der Oberfläche kratzende Darstellung der Charaktere, obwohl doch so viele Seiten gefüllt wurden, in denen man sich mit den Personen hätte identifizieren oder anfreunden können. Wenn Olivia aber übertrieben stümperhaft und unüberlegt durch die Gegend recherchiert und sich dabei wiederholt zielgerichtet und gleichzeitig völlig unnötig in Gefahr bringt, wenn Tom Stilton in seiner Zerrissenheit nicht ausgelotet wird, sondern bestenfalls als Klischee-Ex-Polizist ohne wirklichen Einblick in sein Gefühlsleben erscheint, so ist dies traurig und die an sich interessante Story erscheint verschenkt. Die Sozialkritik im Bezug auf das Obdachlosenmillieu mitsamt seiner am Rande der Gesellschaft gestrandeten in allen Ehren - leider packen die Schicksale der Einzelnen den Leser nicht so, wie sie es sollten.

Die Autoren haben zwar gewissenhaft die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt, waren dabei aber etwas übereifrig, sodass ihr Konstrukt in seiner transparenten Erscheinung einfach nicht mehr überzeugen kann. Viel hilft eben nicht immer viel und gewisse Erzähltechniken sollten lieber nur bei Drehbüchern zur Anwendung kommen, nicht aber in einem Roman.

Da sich das Buch dennoch halbwegs zügig lesen ließ, stellenweise trotz der Untiefen Spannung aufkam und die Neugier auf das Ende trotzdem noch zumindest ansatzweise erhalten blieb, gibt es von mir noch 3 Sterne.

geschrieben am 13.11.2013 | 482 Wörter | 2788 Zeichen

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