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Gegen alle Zeit


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Gegen alle Zeit Mit seinem Roman “Gegen alle Zeit” katapultiert Tom Finnek seinen Hauptdarsteller, den Schauspieler Henry Ingram von der Gegenwart, in der er noch den berühmten Gauner “Captain Macheath” aus der Bettleroper von John Gay mimte, in die Zeit der Entstehung desselbigen Theaterstücks - in die Gosse von London des 18. Jahrhunderts. Wie es diesem Zeitsprung kommt, bleibt unaufgedeckt, aber schon bald - nach einigen Schritten der Verwirrung und des Unglaubens - beugt sich Henry Ingram seinem Schicksal und lacht ihm ins Gesicht. Fest hat er es sich ins Gesicht geschrieben wieder zurück in seine Zeit zu gelangen und dafür tut er alles ihm mögliche: Er wird zum Gauner und Dieb, zum Einbrecher und Ausbrecher, indem er im Laufe des Buches mal den gefeierten Volkshelden und Räuberhauptmann Jack Sheppard, mal dessen verflossene Geliebte Elizabeth Lyon aus den schwedischen Gardinen oder der Irrenanstalt Londons befreit. Die Story ist prägnant beschrieben und wartet mit vielen Wendungen und Einschnitten aus, sodass Henry Ingram ganz als der Mensch wirkt, der der jeweiligen Zeit ausgeliefert ist. Allerdings nimmt er seine Situation mit einer großen Portion Gelassenheit und wirkt doch etwas zu geduldig, was seinen Zeitsprung angeht. Auch wenn er sich als Schauspieler bewusst in eine andere Rolle hineinversetzt und sich für seine letzte mit der Entstehung des Stückes und den Vorbildern der Bettleroper auseinandersetzte, so wirkt er doch über weite Strecken zu sehr entspannt, auch wenn der Autor dies mittels Worten und Taten Ingrams zu verhindern versucht, so gelingt es ihm nicht zu Gänze. Als Ausgleich dafür zeichnet er die anderen Figuren als farbenfrohes Völkchen, das häufig im bewussten Gegensatz zueinander den Bodensatz der Gesellschaft bildet. Aber auch dort finden sich Figuren, die zwar gut angelegt, aber dennoch zum Teil etwas fade erscheinen: So wird Elizabeth Lyon in der Gegenwart als gestandene Hure geschildert, die sich von keinem Mann auf der Nase herumtanzen lässt und mit den zahlreichen Rückschauen auf ihre Vergangenheit wirkt sie immer mehr die das naive Dummchen, dass sich unbedingt an die Seite eines starken Mannes sehnt. Die Dialoge und Beschreibungen wirken hin und wieder etwas langatmig und gestelzt, wenn auch die Abfolge der einzelnen Szenen und der Perspektivewechsel gut inszeniert wird. Dabei wird umso deutlicher, dass es keinesfalls ein schwarz/weiß Bild an handelnden Personen gibt. Die an jedem Kapitel eingefügten Auszüge aus John Gays “Bettleroper” führen die Leserschar bewusst an das Theaterstück, den Aufhänger des Buches, heran, so dass dem Buch auch ohne Kenntnis des Stückes ein Gesamtkunstwerkt geboten wird. Ob sich dieses Kunstwerk aber hält, ist durch diejenigen zu bewerten, die das Stück kennen. Fazit: Alles in allem handelt es sich bei dem Roman von Tom Finnek um ein gelungenes Gesamtkonzept von Zeitsprung und Rückblick auf die Entstehung eines berühmten Singspiels. Die Bezeichnung “historischer” Roman mit der das Cover wirbt, ist aber dann doch auch irreführend. Wer also einen ersten belletristischen Zugang zur Bettleroper sucht, oder aber Lust auf Zeitsprünge, Helden und Gauner besitzt, kann mit Tom Finnek in die Londoner Unterwelt des 18. Jahrhunderts eintauchen.

Mit seinem Roman “Gegen alle Zeit” katapultiert Tom Finnek seinen Hauptdarsteller, den Schauspieler Henry Ingram von der Gegenwart, in der er noch den berühmten Gauner “Captain Macheath” aus der Bettleroper von John Gay mimte, in die Zeit der Entstehung desselbigen Theaterstücks - in die Gosse von London des 18. Jahrhunderts. Wie es diesem Zeitsprung kommt, bleibt unaufgedeckt, aber schon bald - nach einigen Schritten der Verwirrung und des Unglaubens - beugt sich Henry Ingram seinem Schicksal und lacht ihm ins Gesicht. Fest hat er es sich ins Gesicht geschrieben wieder zurück in seine Zeit zu gelangen und dafür tut er alles ihm mögliche: Er wird zum Gauner und Dieb, zum Einbrecher und Ausbrecher, indem er im Laufe des Buches mal den gefeierten Volkshelden und Räuberhauptmann Jack Sheppard, mal dessen verflossene Geliebte Elizabeth Lyon aus den schwedischen Gardinen oder der Irrenanstalt Londons befreit.

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Die Story ist prägnant beschrieben und wartet mit vielen Wendungen und Einschnitten aus, sodass Henry Ingram ganz als der Mensch wirkt, der der jeweiligen Zeit ausgeliefert ist. Allerdings nimmt er seine Situation mit einer großen Portion Gelassenheit und wirkt doch etwas zu geduldig, was seinen Zeitsprung angeht. Auch wenn er sich als Schauspieler bewusst in eine andere Rolle hineinversetzt und sich für seine letzte mit der Entstehung des Stückes und den Vorbildern der Bettleroper auseinandersetzte, so wirkt er doch über weite Strecken zu sehr entspannt, auch wenn der Autor dies mittels Worten und Taten Ingrams zu verhindern versucht, so gelingt es ihm nicht zu Gänze. Als Ausgleich dafür zeichnet er die anderen Figuren als farbenfrohes Völkchen, das häufig im bewussten Gegensatz zueinander den Bodensatz der Gesellschaft bildet. Aber auch dort finden sich Figuren, die zwar gut angelegt, aber dennoch zum Teil etwas fade erscheinen: So wird Elizabeth Lyon in der Gegenwart als gestandene Hure geschildert, die sich von keinem Mann auf der Nase herumtanzen lässt und mit den zahlreichen Rückschauen auf ihre Vergangenheit wirkt sie immer mehr die das naive Dummchen, dass sich unbedingt an die Seite eines starken Mannes sehnt.

Die Dialoge und Beschreibungen wirken hin und wieder etwas langatmig und gestelzt, wenn auch die Abfolge der einzelnen Szenen und der Perspektivewechsel gut inszeniert wird. Dabei wird umso deutlicher, dass es keinesfalls ein schwarz/weiß Bild an handelnden Personen gibt.

Die an jedem Kapitel eingefügten Auszüge aus John Gays “Bettleroper” führen die Leserschar bewusst an das Theaterstück, den Aufhänger des Buches, heran, so dass dem Buch auch ohne Kenntnis des Stückes ein Gesamtkunstwerkt geboten wird. Ob sich dieses Kunstwerk aber hält, ist durch diejenigen zu bewerten, die das Stück kennen.

Fazit: Alles in allem handelt es sich bei dem Roman von Tom Finnek um ein gelungenes Gesamtkonzept von Zeitsprung und Rückblick auf die Entstehung eines berühmten Singspiels. Die Bezeichnung “historischer” Roman mit der das Cover wirbt, ist aber dann doch auch irreführend. Wer also einen ersten belletristischen Zugang zur Bettleroper sucht, oder aber Lust auf Zeitsprünge, Helden und Gauner besitzt, kann mit Tom Finnek in die Londoner Unterwelt des 18. Jahrhunderts eintauchen.

geschrieben am 15.09.2013 | 491 Wörter | 2791 Zeichen

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