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Die Liebenden von Dschidda


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Rezension von

Johanna Paik

Die Liebenden von Dschidda Sulaiman Addonias Erstlingswerk spielt, wie der Titel schon verrät, im saudi-arabischen Dschidda. Kaum eine Stadt möge sich weniger für einen Liebesroman eignen, als diese, in der Männer und Frauen, sich nie von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen und Ehen aus finanziellen Gründen von den Eltern geschlossen werden. Erzählt wird die Geschichte des jungen Naser, der zusammen mit seinem Bruder von der Mutter nach Dschidda geschickt wird, da in Eritrea Krieg herrscht und sie ihre beiden Söhne in Sicherheit wissen möchte. In Dschidda, wo die beiden Jungen bei ihrem Onkel aufwachsen, ist das Leben für Ausländer nicht leicht, da immer wieder die Aufenthaltsgenehmigung erneuert werden muss, und das unter nicht ganz auf normalen Weg. Als Naser sich weigert, sich weiterhin dem Kefil zur Verfügung zu stellen, wird er von seinem Onkel verstoßen, der später auch mit seinem kleinen Bruder wegzieht. So ist Naser auf sich alleine gestellt und verdient sein Geld in einer Autowaschanlage. Sein einziger Trost ist eine Palme, die er täglich hegt und pflegt. Als er nun wieder an einem heißen Tag unter ihr sitzt, kommt eine schwarz-verhüllte Gestalt vorbei und lässt einen kleinen Brief fallen. Obwohl Naser schon viele Geschichten gehört hat, in denen es heißt, dass Prinzessinnen zum Vergnügen Briefe an junge Männer der Stadt schreiben, auf dass sich diese in sie verlieben und am Ende fallen gelassen werden, kann er nicht anders und liest den Brief. Von nun an erreichen ihn öfters Briefe und schließlich findet er auch einen Weg seiner Geliebten seinerseits kleine Zettel zukommen zu lassen. Obwohl die Augen der Religionspolizei, die in Dschidda streng auf die Einheiltung der Gebetsstunden achtet und auch dafür zu sorgen hat, dass sich keine Frau und kein Mann öffentlich zusammen sehen lassen, schaffen es die beiden doch, sich ineinander zu verlieben und diese Liebe aufrecht zu erhalten. Ob sie damit in einer Welt, in der Liebe nur ein Abstraktum ist, ein Wunschtraum für viele, überleben können? Addonia schafft es, dem Leser eine für uns Europäer völlig fremde Kultur näher zu bringen. Mit zahlreichen detailreichen Beschreibungen der Menschen und Verhältnisse in dieser Stadt wird Dschidda so lebendig, als wenn man sich an eine frühere Heimat erinnern würde. „Die Liebenden von Dschidda“ ist mehr, als nur die Geschichte einer verbotenen Liebe. Es ist die Geschichte eines Volkes.

Sulaiman Addonias Erstlingswerk spielt, wie der Titel schon verrät, im saudi-arabischen Dschidda. Kaum eine Stadt möge sich weniger für einen Liebesroman eignen, als diese, in der Männer und Frauen, sich nie von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen und Ehen aus finanziellen Gründen von den Eltern geschlossen werden.

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Erzählt wird die Geschichte des jungen Naser, der zusammen mit seinem Bruder von der Mutter nach Dschidda geschickt wird, da in Eritrea Krieg herrscht und sie ihre beiden Söhne in Sicherheit wissen möchte. In Dschidda, wo die beiden Jungen bei ihrem Onkel aufwachsen, ist das Leben für Ausländer nicht leicht, da immer wieder die Aufenthaltsgenehmigung erneuert werden muss, und das unter nicht ganz auf normalen Weg. Als Naser sich weigert, sich weiterhin dem Kefil zur Verfügung zu stellen, wird er von seinem Onkel verstoßen, der später auch mit seinem kleinen Bruder wegzieht. So ist Naser auf sich alleine gestellt und verdient sein Geld in einer Autowaschanlage.

Sein einziger Trost ist eine Palme, die er täglich hegt und pflegt. Als er nun wieder an einem heißen Tag unter ihr sitzt, kommt eine schwarz-verhüllte Gestalt vorbei und lässt einen kleinen Brief fallen. Obwohl Naser schon viele Geschichten gehört hat, in denen es heißt, dass Prinzessinnen zum Vergnügen Briefe an junge Männer der Stadt schreiben, auf dass sich diese in sie verlieben und am Ende fallen gelassen werden, kann er nicht anders und liest den Brief.

Von nun an erreichen ihn öfters Briefe und schließlich findet er auch einen Weg seiner Geliebten seinerseits kleine Zettel zukommen zu lassen. Obwohl die Augen der Religionspolizei, die in Dschidda streng auf die Einheiltung der Gebetsstunden achtet und auch dafür zu sorgen hat, dass sich keine Frau und kein Mann öffentlich zusammen sehen lassen, schaffen es die beiden doch, sich ineinander zu verlieben und diese Liebe aufrecht zu erhalten. Ob sie damit in einer Welt, in der Liebe nur ein Abstraktum ist, ein Wunschtraum für viele, überleben können?

Addonia schafft es, dem Leser eine für uns Europäer völlig fremde Kultur näher zu bringen. Mit zahlreichen detailreichen Beschreibungen der Menschen und Verhältnisse in dieser Stadt wird Dschidda so lebendig, als wenn man sich an eine frühere Heimat erinnern würde.

„Die Liebenden von Dschidda“ ist mehr, als nur die Geschichte einer verbotenen Liebe. Es ist die Geschichte eines Volkes.

geschrieben am 13.09.2009 | 377 Wörter | 2021 Zeichen

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