ISBN | B0025WXNDC | |
Autor | Johannes Mario Simmel | |
Verlag | Bertelsmann | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 604 | |
Erscheinungsjahr | 1964 | |
Extras | - |
Dies ist die herrliche Geschichte von Thomas Lieven, dem geistreichsten Pazifisten, der mir je untergekommen ist. Durch ganz Europa geht seine Geschichte, nur um seinen HÀschern zu entgehen, die ihn mit allerlei Drohungen zu Untaten zwingen wollen, die seinen lebensliebenden Moralvorstellungen völlig widerstreben.
WĂ€hrend des Zweiten Weltkrieges hat Thomas Lieven mit einem Partner eine Bank in England. Eigentlich lĂ€uft es gar nicht schlecht, dann jedoch wird er von seinem Partner gelinkt und er verliert sein Geld und seine Freiheit. Um zumindest letzteres wiederzubekommen verpflichtet sich Lieven als Agent tĂ€tig zu werden. So verstrickt er sich immer wieder in neue, unliebsame Agentenaufgaben fĂŒr immer wechselnde Auftraggeber und ist doch nur immer auf seiner eigenen Seite, um so wenig Menschen wie möglich zu schaden.
J.M. Simmel erzĂ€hlt diese Geschichte mit einer Poesie und Herzlichkeit, wie ich sie nur selten bisher lesen durfte. Vom Prolog bis noch Stunden nachdem ich die letzte Seite verschlungen hatte, hat mich diese Geschichte gefesselt. FĂŒr mich ist âEs muss nicht immer Kaviar seinâ der beste Roman, den ich seit sehr langer Zeit gelesen habe.
Obwohl das Agentengenre und vor allem der ErzĂ€hlrahmen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs mich eigentlich gar nicht reizt, konnte ich Simmels Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung ist abwechlungsreich, durchgehend spannend und sowohl unterhaltsam, als auch ĂŒberraschend erfinderisch. Die Hauptfigur Thomas Lieven und all seine Freunde und Feinde wirken dermaĂen lebendig, dass man sich nicht wundern wĂŒrde, wenn man ihnen Morgens im Bus begegnen wĂŒrde und ĂŒber das ein oder andere Kochrezept plaudern hörte. Doch nicht nur aufregend und brisant kommt Lievens Lebensgeschichte daher, sie prĂ€sentiert unseren Helden auch zu TrĂ€nen gerĂŒhrt, auf tiefste Weise verletzt und bis zum Ă€uĂersten verzweifelt.
Er erscheint eben doch einfach als Mensch wie jeder andere und das macht seinen Reiz aus.
geschrieben am 27.04.2011 | 297 Wörter | 1694 Zeichen
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