ISBN | 3442268079 | |
Autor | Bernd Frenz | |
Verlag | Blanvalet | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 512 | |
Erscheinungsjahr | 2011 | |
Extras | - |
Eigentlich war Jorns Lebensweg ziemlich klar: Er wĂĽrde irgendwann die Schmiede seines Vaters ĂĽbernehmen, heiraten und ein glĂĽckliches Leben ohne Entbehrungen fĂĽhren.
Doch dann trifft er im Wald auf die Jadeträgerin, die mit ihrem Segen alles Ungeziefer von den Feldern der Bauern fern hält, und ihr Gefolge. Statt ihnen auf ihrer Flucht zu helfen, lenkt er sie auf einen falschen Weg und bringt dadurch das ganze Reich und vor allem sein Dorf und seine Familie in Gefahr.
Statt zu flüchten wählt Jorn den Weg des Kriegers und sucht Hilfe bei einer sehr alten Hexe. Doch die Macht, die er mit ihrem Zauber erlangt, hat nicht nur gute Seiten.
Das Buch „Bannkrieger“ von Bernd Frenz dreht sich ganz um die Erlebnisse des jungen Schmiedes Jorn, der ohne es zu ahnen in einen grausamen Krieg hineingezogen wird. Ein Krieg in dem es zunächst um Nahrung und Reichtum geht, den sich aber auch Mächte zu nutze machen, mit denen kaum einer rechnet. Das „Böse“ wird als „widerliches Geschmeiß“ personifiziert, und somit vor allem zum Schrecken der Bauern, deren gesamte Ernte durch einen einzigen Ungezieferschwarm vernichtet werden kann. Wer also eine Käfer- Heuschrecken- und Sonstige-Krabbeltiere-Phobie hat, sollte mit Sicherheit die Finger von dem Buch lassen.
Die anderen erwartet eine Geschichte, die von der Idee her sehr gut ist und auch mal etwas neues im Fantasygenre bietet, deren Umsetzung aber besser sein könnte. Gerade die Ideen zu dem Verwirrspiel zwischen „Gut“ und „Böse“ – ein ständiges Hin und Her bei dem natürlich die „Guten“ siegen – zeigen einen großen Ideenreichtum.
Die Charaktere, allen voran Jorn, wirken gerade zu Beginn des Buches sehr spannend, verlieren jedoch aber etwas an Tiefgang. DafĂĽr gibt Bernd Frenz seinen nichtmenschlichen Figuren, aber einige Besonderheiten, die sie durchaus von den ĂĽbliche Fantasycharakteren abheben. So zum Beispiel die Figur einer Phaa, die durch ihre Stimme eine ganz eigene Kampfmethode hat.
Die Story ist wie schon gesagt ein ständiges Hin und Her. Die Einführung in die Story ist gut gelungen, dann flaut die Spannung jedoch etwas ab. Die Seiten vergehen, ohne dass man der entscheidenden Wendung näher kommt und nach etwa zwei Dritteln stellte sich mir die Frage, wie auf die wenigen verbleibenden Seiten jetzt noch ein guter Abschluss passen soll. Überraschend war es daher nicht sonderlich, dass das Ende viel zu schnell kommt. In einem Moment stehen sich noch zwei verfeindete Heere gegenüber – im nächsten beschließen beide doch nicht zu kämpfen. Der Einzige, der kämpft, ist der Hauptcharakter – nicht in der entscheidenden Schlacht, sondern in einem nahegelegenen Scharmützel, bei dem er erkennt, wie wenig seine ganze Stärke eigentlich Wert ist.
Die Kampfszenen, die ansonsten im Buch immer wieder vorkommen, wirken oft ein bisschen holprig und durcheinander. Wahrscheinlich wäre das in einem richtigen Kampf tatsächlich so, beim Lesen stört es aber dabei das Geschehen richtig verfolgen zu können.
Als Bonus zur Geschichte werden noch die mittlerweile zum guten Ton unter Fantasybuchherausgebern gehörenden Karten und eine kleine Legende über den sogenannten „Feuersänger“ geliefert. Diese zusätzlich Geschichte ist zwar ganz nett und erklärt auch ein paar Hintergründe, ist aber ebenso wie die Karten für das Verständnis der Geschichte nicht zwingend notwendig.
Insgesamt war das Buch für mich durchaus gut und flüssig lesbar. Die Ideen zur Story und den Personen waren sehr gut, verloren sich dann aber etwas in dem ständigen Hin und Her.
geschrieben am 11.03.2012 | 550 Wörter | 3040 Zeichen
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