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Ein Plötzlicher Todesfall


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Luitgard Gebhardt

Ein Plötzlicher Todesfall J.K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Reihe, entführt den Leser in ihrem ersten, explizit für Erwachsene geschriebenen Roman in eine englische Kleinstadt. Dort kommt es zu Ereignissen, die überall so oder so ähnlich auftreten könnten. Diese Geschichte ist kein Krimi, kein Fantasy, sondern ein moderner gesellschafts- und sozialkritischer Roman; ganz anders als ihre bisherigen Bücher. Inhalt: Der sozial engagierte Gemeinderat Barry Fairbrother stirbt plötzlich an einem Hirnaneurisma und gibt somit seinen Platz im Gemeinderat frei. Die Einwohner von Pagford, einer englischen Kleinstadt mit scheinbar harmonischem und friedlichem Idyll, zeigen in den folgenden 500 Seiten die Schwächen und Abgründe der menschlichen Psyche in allen Facetten auf. Es geht um Heuchelei, Streit, Intrigen zwischen Nachbarn und Tragödien innerhalb der Familien, Hoffnungslosigkeit und Verwahrlosung, häuslicher Gewalt, Drogenmissbrauch und Prostitution. Nur ein absichtlicher Mord kommt nicht vor. Auf den ersten 150 Seiten passiert bis auf den Todesfall nichts Spannendes. Der Schwerpunkt liegt weder auf Spannung noch auf Aktion, sondern im ganzen Buch auf der Situations- und Milieubeschreibung. In den ersten Kapiteln werden viele Personen eingeführt und verknüpft. Ihre Hoffnungen, Sorgen und Ängste werden beschrieben. So zeigt die Autorin z.B. ein Lehrerehepaar, das weder mit ihrem adoptierten Sohn, noch mit den Verhältnissen in der Schule oder ihren eigenen Krankheiten zurechtkommt. Es sind keine sympathischen Figuren, mit denen man sich identifizieren könnte. Zunächst ist es schwierig, die vielen Personen und das komplizierte Gefüge ihrer Verbindungen zu durchdringen, sobald man dies jedoch geschafft hat, lässt einen der „Krieg“ in der Gemeinde nicht mehr los Die sich entwickelnden Skandale und Konflikte verdichten sich zum Ende hin; jedoch zu einem Ausgang, der schwer zu ertragen ist. Wenn nicht jeder nur mit sich selbst und seiner Situation beschäftigt wäre, gäbe es so viele Möglichkeiten das Unausweichliche zu verhindern. Die Doppelgesichtigkeit einer Kleinstadtgesellschaft wird sehr realistisch dargestellt und regt zum Nachdenken an. Die Geschichte liest sich flüssig. Die Sprache ist oft sehr derb und mit vielen Schimpfwörtern durchsetzt. Dies unterstreicht das Thema und lässt es authentisch wirken. Leider ist die Geschichte manches Mal langatmig. Ein schweres Stück Lesestoff: unbequem, bedrückend, ohne Hoffnung, es zeigt so manche Sinnlosigkeit und Heuchelei. Die Geschichte ist keine leichte Kost. Fazit: Wer etwas erwartet hat, was auch nur im entferntesten Harry Potter ähnelt, wird enttäuscht werden. Wer sich für die Abgründe der menschlichen Psyche interessiert, ist hier gut bedient.

J.K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Reihe, entführt den Leser in ihrem ersten, explizit für Erwachsene geschriebenen Roman in eine englische Kleinstadt. Dort kommt es zu Ereignissen, die überall so oder so ähnlich auftreten könnten. Diese Geschichte ist kein Krimi, kein Fantasy, sondern ein moderner gesellschafts- und sozialkritischer Roman; ganz anders als ihre bisherigen Bücher.

Inhalt:

Der sozial engagierte Gemeinderat Barry Fairbrother stirbt plötzlich an einem Hirnaneurisma und gibt somit seinen Platz im Gemeinderat frei. Die Einwohner von Pagford, einer englischen Kleinstadt mit scheinbar harmonischem und friedlichem Idyll, zeigen in den folgenden 500 Seiten die Schwächen und Abgründe der menschlichen Psyche in allen Facetten auf. Es geht um Heuchelei, Streit, Intrigen zwischen Nachbarn und Tragödien innerhalb der Familien, Hoffnungslosigkeit und Verwahrlosung, häuslicher Gewalt, Drogenmissbrauch und Prostitution. Nur ein absichtlicher Mord kommt nicht vor.

Auf den ersten 150 Seiten passiert bis auf den Todesfall nichts Spannendes. Der Schwerpunkt liegt weder auf Spannung noch auf Aktion, sondern im ganzen Buch auf der Situations- und Milieubeschreibung.

In den ersten Kapiteln werden viele Personen eingeführt und verknüpft. Ihre Hoffnungen, Sorgen und Ängste werden beschrieben. So zeigt die Autorin z.B. ein Lehrerehepaar, das weder mit ihrem adoptierten Sohn, noch mit den Verhältnissen in der Schule oder ihren eigenen Krankheiten zurechtkommt. Es sind keine sympathischen Figuren, mit denen man sich identifizieren könnte. Zunächst ist es schwierig, die vielen Personen und das komplizierte Gefüge ihrer Verbindungen zu durchdringen, sobald man dies jedoch geschafft hat, lässt einen der „Krieg“ in der Gemeinde nicht mehr los Die sich entwickelnden Skandale und Konflikte verdichten sich zum Ende hin; jedoch zu einem Ausgang, der schwer zu ertragen ist. Wenn nicht jeder nur mit sich selbst und seiner Situation beschäftigt wäre, gäbe es so viele Möglichkeiten das Unausweichliche zu verhindern. Die Doppelgesichtigkeit einer Kleinstadtgesellschaft wird sehr realistisch dargestellt und regt zum Nachdenken an.

Die Geschichte liest sich flüssig. Die Sprache ist oft sehr derb und mit vielen Schimpfwörtern durchsetzt. Dies unterstreicht das Thema und lässt es authentisch wirken. Leider ist die Geschichte manches Mal langatmig.

Ein schweres Stück Lesestoff: unbequem, bedrückend, ohne Hoffnung, es zeigt so manche Sinnlosigkeit und Heuchelei. Die Geschichte ist keine leichte Kost.

Fazit: Wer etwas erwartet hat, was auch nur im entferntesten Harry Potter ähnelt, wird enttäuscht werden. Wer sich für die Abgründe der menschlichen Psyche interessiert, ist hier gut bedient.

geschrieben am 10.10.2012 | 382 Wörter | 2332 Zeichen

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