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Der Reiter der Stille


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Letterschming

Der Reiter der Stille „Der Reiter der Stille“ von Gonzalo Giner ist im Dezember 2012 in gebundener Form beim Blanvalet-Verlag erschienen. Yago wird Anfang des sechzehnten Jahrhunderts in einem Stall in Andalusien geboren. Doch als er auf die Welt kommt, atmet er nicht mehr. Um ihn außer Sichtweite der Mutter zu bringen, bevor sie ihr die Botschaft übermittelt, wirft die Hebamme ihn in den Verschlag eines Pferdes. Dieses leckt das Kind ab und bringt so sein Herz wieder zum Schlagen. Von diesem Augenblick an ist Yago mit einem einzigartigen Gespür für Pferde ausgestattet. Yago wächst auf einem Gestüt heran und erlebt, wie die ersten Andalusier gezüchtet werden, doch durch einen Überfall wird er aus seinem alten Leben gerissen. Man verfrachtet ihn auf ein Schiff, dass ihn in die Kolonien bringen soll. Das größte Abenteuer in Yagos Leben beginnt. „Der Reiter der Stille“ umfasst beinahe achthundert relativ dicht bedruckte Seiten. Obwohl es sich um einen solchen Wälzer handelt, lässt sich das Buch vergleichsweise zügig lesen, da sich der Autor nicht der hochgestochenen Sprache bedient, die in vielen anderen historischen Romanen benutzt wird. In Bezug auf Wortwahl und Satzstellung unterscheidet sich der Roman nicht sonderlich von Büchern, die in der Gegenwart spielen. Das kam mir beim Lesen sehr entgegen, da allzu verschachtelte Sätze oft genug nur vom eigentlichen Geschehen ablenken. Hier aber kann man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, die einen großen Zeitraum umfasst. Man begleitet nicht nur Yago, sondern lernt auch noch zahlreiche andere Charaktere näher kennen. Außerdem bereist man diverse Schauplätze, wodurch die Geschichte noch länger erscheint, da auf der vorhandenen Seitenzahl so viel passiert. Dabei nimmt sich der Autor jedoch immer die Zeit, die Umgebung und die Figuren genau zu schreiben, etwas, das meiner Meinung nach in vielen Romanen, die in der Gegenwart spielen, zu kurz kommt. Oft wird fast alles der Fantasie des Lesers überlassen, man bekommt kaum noch Anstöße, wie man sich etwas oder jemanden vorzustellen hat. In „Der Reiter der Stille“ dagegen zeichnet der Autor äußerst klare Bilder, natürlich mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Pferden. Aber auch die Charaktere nehmen einen großen Platz in der Geschichte ein, insbesondere Yago als Protagonist. Wie der Autor im Nachwort erklärt, leidet Yago unter einer Form von Autismus, welcher damals jedoch noch lange nicht bekannt war. So begegnet Yago in seinem Leben meist Ablehnung und Unverständnis und der Autor legt großen Wert darauf, die Schwierigkeiten Yagos darzustellen. Ebenso aufmerksam nähert er sich aber auch dem Thema Liebe an und schildert auch die andere Seite von Yagos Leben. Fazit: „Der Reiter der Stille“ ist ein umfangreicher Roman, der durch genau Beschreibungen und eine lebendige Erzählweise eine andere Epoche sehr detailgetreu vor dem inneren Auge entstehen lässt. Nicht nur der Protagonist Yago, sondern auch die anderen Figuren, werden einem so nahe gebracht, dass man sich problemlos in sie hineinversetzen kann und bis zur letzten Seite mit ihnen fiebert.

„Der Reiter der Stille“ von Gonzalo Giner ist im Dezember 2012 in gebundener Form beim Blanvalet-Verlag erschienen.

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Buchtitel
2
06.06.2016
4
06.06.2016

Yago wird Anfang des sechzehnten Jahrhunderts in einem Stall in Andalusien geboren. Doch als er auf die Welt kommt, atmet er nicht mehr. Um ihn außer Sichtweite der Mutter zu bringen, bevor sie ihr die Botschaft übermittelt, wirft die Hebamme ihn in den Verschlag eines Pferdes. Dieses leckt das Kind ab und bringt so sein Herz wieder zum Schlagen. Von diesem Augenblick an ist Yago mit einem einzigartigen Gespür für Pferde ausgestattet.

Yago wächst auf einem Gestüt heran und erlebt, wie die ersten Andalusier gezüchtet werden, doch durch einen Überfall wird er aus seinem alten Leben gerissen. Man verfrachtet ihn auf ein Schiff, dass ihn in die Kolonien bringen soll. Das größte Abenteuer in Yagos Leben beginnt.

„Der Reiter der Stille“ umfasst beinahe achthundert relativ dicht bedruckte Seiten. Obwohl es sich um einen solchen Wälzer handelt, lässt sich das Buch vergleichsweise zügig lesen, da sich der Autor nicht der hochgestochenen Sprache bedient, die in vielen anderen historischen Romanen benutzt wird. In Bezug auf Wortwahl und Satzstellung unterscheidet sich der Roman nicht sonderlich von Büchern, die in der Gegenwart spielen. Das kam mir beim Lesen sehr entgegen, da allzu verschachtelte Sätze oft genug nur vom eigentlichen Geschehen ablenken.

Hier aber kann man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, die einen großen Zeitraum umfasst. Man begleitet nicht nur Yago, sondern lernt auch noch zahlreiche andere Charaktere näher kennen. Außerdem bereist man diverse Schauplätze, wodurch die Geschichte noch länger erscheint, da auf der vorhandenen Seitenzahl so viel passiert. Dabei nimmt sich der Autor jedoch immer die Zeit, die Umgebung und die Figuren genau zu schreiben, etwas, das meiner Meinung nach in vielen Romanen, die in der Gegenwart spielen, zu kurz kommt. Oft wird fast alles der Fantasie des Lesers überlassen, man bekommt kaum noch Anstöße, wie man sich etwas oder jemanden vorzustellen hat. In „Der Reiter der Stille“ dagegen zeichnet der Autor äußerst klare Bilder, natürlich mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Pferden.

Aber auch die Charaktere nehmen einen großen Platz in der Geschichte ein, insbesondere Yago als Protagonist. Wie der Autor im Nachwort erklärt, leidet Yago unter einer Form von Autismus, welcher damals jedoch noch lange nicht bekannt war. So begegnet Yago in seinem Leben meist Ablehnung und Unverständnis und der Autor legt großen Wert darauf, die Schwierigkeiten Yagos darzustellen. Ebenso aufmerksam nähert er sich aber auch dem Thema Liebe an und schildert auch die andere Seite von Yagos Leben.

Fazit: „Der Reiter der Stille“ ist ein umfangreicher Roman, der durch genau Beschreibungen und eine lebendige Erzählweise eine andere Epoche sehr detailgetreu vor dem inneren Auge entstehen lässt. Nicht nur der Protagonist Yago, sondern auch die anderen Figuren, werden einem so nahe gebracht, dass man sich problemlos in sie hineinversetzen kann und bis zur letzten Seite mit ihnen fiebert.

geschrieben am 19.12.2012 | 476 Wörter | 2603 Zeichen

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